Überlegungen gibts immer mal wieder, auch die Marine(-flieger)führung hinterfragt immer wieder kritisch, sogar recht weit runter in der Hierarchie.
Aber:
Zitat (nicht von mir) aus den Kommentaren von augengeradeaus.net. Ich fand den Beitrag ganz treffend:
<ZITAT>
InsideJob | 27. März 2013 - 16:55
Oben wurde ja schon die Anzahl der SAR-Einsätze in den Raum geworfen.
Die Zahlen aus dem Jahresbericht lassen eine Einsatzrate von etwa jeden dritten Tag erwarten.
Tatsächlich mag das im Jahresmittel hin kommen.
Allerdings muss man dazu wissen, was für Einsätze hier aufgeführt werden.
ICAO-SAR, also die Suche nach vermissten Luftfahrzeugen, findet sehr wenig statt.
Wenn, dann geht das meist auch durch die Presse und ist dem interessierten Zeitungsleser auch geläufig (Absturz eines Hubschraubers in der Lübecker Bucht zum Beispiel).
Über Land muss es schon eine sehr abgelegene Gegend sein, damit nicht der bodengebundene Rettungsdienst vor Ort ist, bevor die Meldekette bei dem SAR-Hubschrauber überhaupt ankommt.
Die absolut überwiegende Zahl an Einsätzen sind Sekundäreinsätze, also Krankentransporte von den Nord- und Ostfriesischen Inseln aufs Festland. Hier ist eigentlich immer erst der zivile Rettungsdienst gefragt worden, der hat abgelehnt wegen schlechten Wetters oder der Leibesfülle des Patienten (kein Witz, passt nicht in den kleinen Hubschrauber), dann tritt man an die militärische Leitstelle heran. Und aufgrund der Ausbildung und vor allem Ausrüstung ist hier häufig noch etwas möglich, während der Zivile nicht mehr kann / darf.
Suchen nach Personen im Watt oder im Wasser kommen regelmässig vor, aber bei weitem nicht jede Woche. Im Sommer etwas häufiger als im Winter natürlich (Urlauber geht mit Luftmatratze auf Weltreise…).
Abbergungen von Schiffen gibt es ebenso, allerdings noch seltener.
Dies alles gilt für die Nordsee. In der Ostsee ist ein Einsatz eine Seltenheit.
Einsätze für die Bundeswehr selbst sind Gott sei Dank sehr selten.
Somit stellt sich mir wieder die Frage, welcher Betreiber (der noch nicht einen Fuß in der Primärrettung hat wie der ADAC, die DRF u.ä.) so viele Hubschrauber bereit stellt, Besatzungen ausbildet und in Übung hält, in Nord- und Ostsee, um dann alle paar Wochen mal eine Suche nach einer vermissten Person oder dem typischen vermissten Surfer zu fliegen.
Denn unter den zivil geltenden Wetterminima wird auch diese Firma nicht fliegen, das geht nur mit hoheitlichem Auftrag. Und somit fallen quasi alle Krankentransporte, die zuvor abgelehnt wurden, auch weg.
Wer rechnet das jetzt mal vor?
Sollte D diese Leistung zivil ausschreiben und bezahlen, kann das nur ein Minusgeschäft sein.
Und wie ich oben schon schrieb: Ein Land wir das unsere sollte doch seine Bürger auch selbst aus Gefahr für Leib und Leben befreien wollen. Auch wenn das Geld kostet.
Die Marine hat eine jahrzehntelange Erfahrung damit, man möge ihr nur das entsprechende Gerät an die Hand geben (tut man nicht) und Gelegenheit, das Erlernte zu erhalten (findet nicht statt).
Erbärmlich.
<ZITAT ENDE>
Allen interessierten sei diese Diskussion bei Herrn Wiegold ans Herz gelegt, scheinbar sind einige Insider vertreten, es werden auch Einblicke in die Crewzusammenstellung und das Konzept des Einsatzstatus gegeben.
Thomas