Ju 52 D-ALUG

Diskutiere Ju 52 D-ALUG im WK I & WK II Forum im Bereich Geschichte der Fliegerei; Hallo! Etliche Jahre bin ich bereits stiller Mitleser dieses Forums und habe mich vor kurzem entschlossen auch aktiv beizutreten. Mein...

Gerhard

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Hallo!

Etliche Jahre bin ich bereits stiller Mitleser dieses Forums und habe mich vor kurzem entschlossen auch aktiv beizutreten.
Mein Interesse liegt bei Fluggeräten der Polizeien und Küstenwachen.

Seit vielen Jahren suche ich diesbezüglich auch Informationen und Bilder zu einer speziellen Ju 52, die u.a. in der Zeitschrift modellmagazin Ausgabe 9/78 wie folgt beschrieben war:

"Ein weiterer Farbtupfer im Flugpark der alten Lufthansa war die Reisemaschine des Polizei-Generals Daluege, die am 3.Februar 1939 mit einem hellgrünen Anstrich übernommen wurde. Es war die Ju 52/3mg2e "Joseph Zauritz", Werk-Nr. 6093, die mit Bezug zum Namen des Benutzers das Kennzeichen D-ALUG trug."

Leider ist es mir bis jetzt nicht gelungen Näheres zu dieser Maschine in Erfahrung zu bringen.
Vielleicht kann mir einer von euch weiterhelfen.

Gruß
Gerhard
 
#
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urig

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Mein Tipp: Wende Dich direkt an Junkers-Peter, hier im Forum. :TD:
 
Junkers-Peter

Junkers-Peter

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Hallo, hier bin ich. :TD:

Das habe ich zur W-Nr. 6093:
- 23.-30.01.39 Ein-, Leistungs- Nach- und Bakenflüge sowie Stückprüfung im Dessauer Junkers-Stammwerk, Flugzeugführer Dautzenberg und Kirsch
- 31.01.39 "Ju 52 für General Daluege wurde am 31.01.39 übergeben (Auftrag von Reichsführer SS und Chef der Deutschen Polizei)" (JFM-Monatsbericht 1.39)
- Flugzeugführer war 1939 Major der Schutzpolizei Carl Kuring, Bordmaschinist Schutzpolizeiinspektor Otto Rosinski, Kuring war später als Oberstleutnant Kommandeur der Polizei-Fliegerabteilung (Quelle: Forum der Wehrmacht]
- 9.39 bei Kriegsausbruch wahrscheinlich zur Luftwaffe "eingezogen" (Flugzeugführerschule C 8 in Wiener Neustadt)
- 4.40 bei der Kampfgruppe zbV 106 mit dem Stammkennzeichen TU+BP, Teilnahme an der Operation Weserübung, der Besetzung Norwegens
- 8.41 Luftverkehrsstaffel [Rangsdorf oder Staaken]
- 23.01.42, Sanitäts-Flugbereitschaft 3, Gorodischtsche, Absturz infolge Bodenberührung, zu 90% zerstört, keine Toten oder Verletzten angegeben

Die Maschine gehörte nicht zum Flottenbestand der Lufthansa, sondern dem Reich. Gleichwohl hat die Lufthansa mittels Wartungsverträgen die Wartung und Instandhaltung der Amtsreisemaschinen übernommen.

Ein Foto der D-ALUG ist mir bisher leider nicht untergekommen.

Viele Grüße
Peter
 

Gerhard

Sportflieger
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Hallo!
Vielen Dank für die prompte Antwort!

Ist schon eigenartig, dass von dieser "prominenten" Maschine keine Bilder zu finden sind.
Vielleicht hat einer der Mitleser diesbezüglich vielleicht weiter Informationen.

Gruß
Gerhard
 
Junkers-Peter

Junkers-Peter

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Der Zeitraum für Aufnahmen der Ju 52 als D-ALUG ist von Februar bis August 1939 doch relativ kurz. Komisch ist aber, dass die Maschine nach Norwegen anscheinend nicht wieder an den ursprünglichen Halter (Polizei) zurückgegangen ist, sondern bei der Luftwaffe verblieb. Die meisten der doch recht luxuriös ausgestatteten Ju 52 waren 1940 wieder als "Bonzenschleudern" unterwegs.

Viele Grüße
Peter
 
urig

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Hallo Gerhard,

Du könntest noch bei der Zeitschrift "Jet & Prop" anfragen.
Chefredakteur: mathy hier im FF

Gruß
urig
 
Hotte

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Da ist in der aktuellen Ausgabe ein guter Bericht zur Ju 52 drin.

Hotte
 
Junkers-Peter

Junkers-Peter

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Ja, finde ich auch. :angel:
Der Chefred von Jet&Prop müßte vielleicht mal versuchen, Kontakt zu dem Autor des Artikels aufzunehmen, vielleicht hat der ja noch ein Foto der D-ALUG. :TD: :FFTeufel: Aber eine Eingebung läßt mich ahnen, dass dies vergebliche Mühe sein könnte.

Viele Grüße
Peter
 

L1049G

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Beitrag #1:
... Reisemaschine des Polizei-Generals Daluege, die am 3.Februar 1939 mit einem hellgrünen Anstrich übernommen wurde. Es war die Ju 52/3mg2e "Joseph Zauritz", Werk-Nr. 6093, die mit Bezug zum Namen des Benutzers das Kennzeichen D-ALUG trug."
Ich bin zwar erst jetzt auf dieses doch etwas ältere Thema aufmerksam geworden, möchte aber eine Kleinigkeit dazu erwähnen: Der Mann, nach dem das Flugzeug benannt wurde (ein Polizist, der bei einer Schießerei am Tag der Machtergreifung ums Leben kam) hieß - gemäß vielen, voneinander unabhängigen Nachschlagewerken und Zeitungs-/Zeitschriftenartikeln - "Josef Zauritz", also sollte der Name des Flugzeugs entsprechend gewesen sein. (Lediglich der Berliner Tagesspiegel nennt den Mann Joseph.)

L1049G-Gerhard
 

Gerhard

Sportflieger
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Hallo und guten Morgen!

Möchte nach über 10 Jahren wieder auf dieses Thema zurückkommen.

Einerseits werden von Peddinghaus seit Kurzem Decals für die D-ALUG "Josef Zauritz" (z.B. Art.Nr. 4194) angeboten.

Meine Anfrage an Peddinghaus, ob es auch einen Bemalungshinweis für diese Maschine gibt, blieb leider unbeantwortet.

Andererseits findet sich auch auf der Seite der Stadt Muenster (Geschichtsort Villa ten Hompel - Fundstück des Monates - September 2023)
ein Bild bzw. ein Film (ab Minute 1:20), die eine Ju 52 mit der Kennung D-ALUG zeigen, aber meiner Meinung nach in Luftwaffenfarben.

Leider ist es mir nicht möglich externe Links hier einzustellen.

Vielleicht hat einer der Forumskollegen eine Idee dazu und kann hier Aufklärung zu dieser Ju 52 bringen.

Beste Grüße

Gerhard
 
Junkers-Peter

Junkers-Peter

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Du meinst wahrscheinlich das hier:


Das ist zweifelsfrei unser Flugzeug. Besten Dank für den Hinweis, Gerhard.

Das Foto bzw. der Filmausschnitt entstanden kurz nach Kriegsausbruch, denn da hat man an den zivil zugelassenen Maschinen des Reiches ein Balkenkreuz angebracht. Der Anstrich könnte doch das von dir in Beitrag #1 erwähnte Hellgrün sein. Eventuell war sie inzwischen auch in RLM 02 oder RLM 70/71 lackiert.
 

Gerhard

Sportflieger
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Interessant wäre natürlich auch, auf welcher Grundlage Firma Peddinghaus den Decalsatz erstellt hat. Dieser zeigt nämlich die zivilen Kennungen.
 
Junkers-Peter

Junkers-Peter

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Das Kennzeichen ist doch zivil. Man hat nur kurz nach Kriegsausbruch anstatt des Bindestriches ein Balkenkreuz eingefügt, um es als militärisch genutzte Maschine zu kennzeichnen. Ich denke, das hängt mit den Bestimmungen der Haager Landkriegsordnung zusammen, mit denen man konform gehen wollte. Da mussten wohl Militärfahrzeuge und auch Flugzeuge als militärisch genutzt erkennbar sein.

Ab Oktober/November 1939 erhielten die Reisemaschinen meist ein Stammkennzeichen und die militärischen Kennzeichen.

Hier das Balkenkreuz an der zivil zugelassenen D-AVAU während des Polenfeldzuges. Die hat Hitler zu verschiedenen Truppenbesuchen im September 1939 benutzt.


Zu dem Decalsatz kann ich nichts sagen, jedenfalls ist auf dem Film auch kein Eigenname (mehr) zu erkennen.
 
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Cadrach

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Hallo allerseits,

bei mir liegt ein älteres Buch (von 1994; Flugzeug-Publikations GmbH, ISBN 3-927 132-13-6) von Franz Schilling und Helmut Rettinghaus, "Die Geschichte der Luftfahrtpolizei".
Darin finden sich eventuell ein paar Hinweise:

1. Die Flugzeuge des Polizei-Luftfahrtdienstes waren bis in die erste Kriegsphase (1939/40) einheitlich hellgrün mit weißem Rumpfvorderteil bemalt. Dazu erhielten sie ein Kennzeichen, bestehend aus dem "D", sowie durch Bindestrich getrennt, ein "POL"und eine Nummer.
Beispiel diese beiden:



2. Auch für die Polizeiflieger galt Görings Anspruch, "Alles was fliegt, gehört mir" Demzufolge wurden die Flugzeuge und Fliegerkräfte (ab 1936 beginnend, besonders zwischen 1940 und 1942) Militär-(Luftwaffen)angehörige. Dadurch dürfte sich auch die unterschiedliche Farbgebung (weg vom "Polizeigrün", hin zu LW-Anstrich erklären:







Hilft in der Frage des Farbschemas nicht allzu weit weiter, könnte aber scheinbare Widersprüche auflösen.

@ Junkers Peter: Deine Zweifel über den Verlust der D-ALUG im Januar 42 erhalten m. E. durch den Umstand, dass sie im Dokument vom 28.5 42 erwähnt wird, weiter Nahrung
 
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Junkers-Peter

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Danke für die Informationen; Cadrach. Aber welches Dokument vom 28.05.42 meinst du denn? Leider ist das bei deinen Fotos nicht dabei.

Meine Zweifel am Verlust der D-ALUG/TU+BP Anfang 1942 stammen von diesem Foto: Es zeigt Daluege vor einer Ju 52 im Februar 1943 in Le Bourget. Man erkennt nur den Anfang des Stammkennzeichens TU+. Es gab aber nur zwei Ju 52-Reisemaschinen mit TU+, die infrage kommen können. Die andere war die Reisemaschine von Heydrich D-AYKU/TU+BO. Der war zu dem Zeitpunkt aber bereits tot, so dass es nicht auszuschließen ist, dass Daluege 1943 mit dieser Ju 52 geflogen ist. Die hatte aber auf den bekannten Fotos kein Rumpfband, das die TU+BP wiederum hatte. Es bleibt schwierig.



 
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Cadrach

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Hallo Peter

die vierte Ablichtung von oben, „Reichsführer SS und Chef der Deutschen Polizei“, Aufstellung der bei den Polizeifliegern vorhandenen Lfz. Allerdings war ich etwas voreilig. Dort ist eine „Reisemaschine des Chefs OrPo (Ju 52)“ erwähnt. Allerdings ohne Hinweis darauf welche 🤔 Könnte demnach auch eine Ersatzmaschine nach dem Verlust der Ursprungsmaschine sein… nehm ich zurück
 
Junkers-Peter

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Na ja, aber das Dokument ist doch von 1940? Da war die D-ALUG noch in bester Verfassung.
 
Cadrach

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Au Backe …Du hast völlig Recht
das darauf folgende ist von 42😔

ich sollte vielleicht ins Bett 🙄
 

Gerhard

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Guten Morgen!

Nochmals zur Farbgebung zurückzukommen:

Bei den Peddinghaus Decals ist für das Seitenleitwerk links auf rotem breiten Streifen das Hakenkreuz auf runder, weißer Fläche und rechts die schwarz-weiß-roten Streifen vorgesehen.

Das jetzt veröffentlichte Bild der D-ALUG zeigt links das Hakenkreuz auf einheitlichen Grund. Wurde die gesamte Maschine damals neu lackiert und wieder mit der Kennung D+ALUG versehen?
 
Viking

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Im Norden
Peddinghaus ist nicht gerade für die beste Recherche bekannt…
 
Thema:

Ju 52 D-ALUG

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