Geschichte
Die Bücker Bü 131 Jungmann wurde 1933 vom Schweden Anders J. Anderson als erstes Flugzeug für den neu gegründeten Bücker Flugzeugbau in Berlin-Johannisthal konstruiert. Das RLM hatte politische Vorbehalte und wollte keine Bücker-Flugzeuge beschaffen. So blieben nur der relativ bescheidene zivile Markt und der Export. Dort hat sich die Jungmann so gut bewährt, dass das RLM später nicht anders konnte, als den robusten und agilen Doppeldecker als Schulflugzeug für die Luftwaffe zu beschaffen. So wurden allein in Deutschland vermutlich mehr als 3000 Stück hergestellt. Mit Lizenzbauten im Ausland sollen es insgesamt ca. 5000 Maschinen gewesen sein. Allein in Japan, dem größten Lizenznehmer, wurden mehr als 1000 Exemplare von Kokusai gebaut.
In den 1960er und 1970er Jahren haben die spanischen, schweizer und tschechischen Regierungen schließlich ihre Restbestände an Privatleute verkauft, so dass ungefähr 200 Exemplare überlebt haben. Viele wurden mit modernen Lycoming O-320 (150 PS) oder O-360 (180 PS) 4-Zylinder-Boxermotoren und Kunstflugausrüstung versehen.
Eigner und Piloten loben die Jungmann für ihre herausragenden Flugeigenschaften, verglichen mit anderen historischen Doppeldeckern oder neueren Kunstflugmaschinen. Erhalt und Wartung der Jungmann ist vergleichbar zu anderen historischen Flugzeugen und, im Falle des Lycoming-Motors, sogar besser. Für Ersatzteile gibt es mehrere Quellen in USA und Europa.
Die auffallend gelbe Bemalung mit rot-weißen Kennzeichen machen die Schweizer Maschinen in meinen Augen besonders attraktiv. Die Schweiz verwendete 94 Jungmann, wovon 88 durch Dornier-Altenrhein in Lizenz gebaut wurden.
Referenzen:
[1] Bücker Bü 131B Jungmann von Peter Hochstrasser (1:72 Huma)
www.modellversium.de/galerie
[2] Karl Kössler: Der (vom RLM) ungeliebte Doppeldecker, Flugzeug 1988, No.3
[3] Herbert Ringlstetter: Typengeschichte Bücker Bü 131 Jungmann, Flugzeug Classic 2007, No. 10
[4] Bü 131 Jungmann, die Geschichte des legendären Schuldoppeldeckers, Flugzeug Profile No. 27, Flugzeug Publikations GmbH
[5] L.F. Sarjeant: Bücker Bü 131 Jungmann, Profile No. 222
[6] Louis Meurillon: Herr Carl Clemens Bücker, Le Fanatique de l’Aviation No. 124-126
[7] Wikipedia
[8] Dreiseitenrisse von
The-Blueprints.com