Torpedos für Polens Mi-14 PL

Diskutiere Torpedos für Polens Mi-14 PL im Hubschrauberforum Forum im Bereich Luftfahrzeuge; bei Recherchen im Internet wurde auf einer polnischen Seite die Einführung des 'Euro' Torpedos MU-90 beschrieben. Ich entnehme daraus, dass die...
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bei Recherchen im Internet wurde auf einer polnischen Seite die Einführung des 'Euro' Torpedos MU-90 beschrieben.
Ich entnehme daraus, dass die russ. Seiten ihre dafür vorgesehenen Torpedos (APR-2E, APR-3) nicht mehr liefern oder die poln. Seite eine für sie günstigere Lösung favorisiert. Dabei ist sicher die Kostenfrage nicht unerheblich. Interessant ist jedenfalls die Möglichkeit in der Mi-14 PL andere Systeme installieren zu können (irgendwie kompatibel gemacht).
 
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Xena

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Ob die MU-90 günstiger als die Russen ist möchte ich mal bezweifeln. Auf alle Fälle dürfte MU-90 technisch hochwertiger und moderner sein, als die russischen Torpedos.
 
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Waren polnische Mi-14 (und auch die Mi-14 der DDR) überhaupt mit Torpedos ausgerüstet gewesen ?
 
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definitiv gab es bei den Marinefliegerkräften der NVA (MHG-18) keine Torpedos, keine Komponenten und auch kein ausgebildetes Personal dafür. Wenn mit sowj. Werksvertretern die Rede darauf gebracht wurde, gab es nur eine Antwort 'Secret'!!! Die Aufhängevorrichtung für einen Torpedo pro Maschine wurde allerdings mitgeliefert.
Wie die Ausrüstung der Polnischen Seefliegerkräfte war, kann ich nicht beurteilen. Ebenso traue ich mir nicht eine Bewertung/Vergleich zwischen den Torpedos zu. Von russischer Seite sind kaum techn. Details, Fotos etc. zu bekommen ( außer allgemeine Aussagen). Beim MU-90 wird inzwischen mehr veröffentlicht. Als sogenannten 'Euro-Torpedo' will man sicher auch damit den internationalen Markt erreichen.
 

Xena

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Das ist kein Euro-Torpedo. Die Firma heißt Eurotorp und ist ein Italienisch/Französisches Konsortium aus DCN, Thales und WASS (ex Whitehead). Immerhin sind schon vier Exportnationen gefunden worden, darunter auch Deutschland.
 
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Das ist kein Euro-Torpedo. Die Firma heißt Eurotorp und ist ein Italienisch/Französisches Konsortium aus DCN, Thales und WASS (ex Whitehead). Immerhin sind schon vier Exportnationen gefunden worden, darunter auch Deutschland.
so wie du es beschreibst ist es wohl sachlich richtig:TOP: Allerdings hat sich der Begriff 'Euro-Torpedo' auch schon etabliert - und jeder weiß, wer oder was damit gemeint ist.
 
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Ich habe jetzt auch mal alles durchforstet, was ich über polnische Mi-14 im Archiv habe, und über den Einsatz von Torpedos habe ich keinerlei Hinweise gefunden. Was allerdings nichts heißen muß. (Genausowenig wie Fotos, wo keine Außerirdischen drauf sind, beweisen, daß es sie nicht gibt (frei nach Olaf Schubert)).

Wenn man sich mal die Bezeichnung der Varianten anschaut, kann man vielleicht den einen oder anderen Rückschluß ziehen.
Die Marineflieger der NVA hatten die BT- und PL- Version wobei die BT die Minensuch- und räumvariante war und ein Einsatz von Torpedos eher nicht in Frage kommt. Die PL -Variante weist laut Bezeichnung auf den Einsatz gegen U-Boote hin. Diese wurden bevorzugt mit Wasserbomben bekämpft.

Ich vermute, daß der Einsatz von Torpedos mehr eine Option war, die das Einsatzspektrum der Mi-14 erweitern sollte.
Zumindest gab es die Möglichkeit und Bewaffnungsvariante (wenngleich in der NVA nur theoretisch)
Bei Wiki liest man sogar von Raketenbewaffnung Cha-23, was ich allerdings nicht wirklich bekräftigen könnte. Ich habe darüber keine verläßlichen Informationen.

Ähnlich sieht es bei den polnischen Mi-14 aus, die polnischen Streitkräfte verfügten nicht über die BT Version, aber hatten neben der PL auch die PS- Version im Einsatz, die jedoch nach russischer Lesart -пойск и спасение- Suchen und Retten als Hauptaufgabe hatte.

Möglicherweise war die Bekämpfung von Überwasserschiffen mittels Torpedos zweckmäßigerweise anderen Trägern (Schnellboote, Il-28, etc.) aufgetragen.
 
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Mir sind jetzt auch keine Infos bekannt, dass die polnischen Mi-14 jemals mit russischen Torpedos ausgestattet waren (was aber nicht heißt, dass es doch so gewesen sein könnte).

Irgendwann hatte ich mal einen Artikel gelesen, dass der Einsatz von abgeworfenen Torpedos in den flachen Ostsee-Gewässern nicht die optimale Lösung ist. Vielleicht ist der neue NATO-Torpedo da besser geeignet.
 
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Das dürfte aber nicht das entscheidende das Kriterium gewesen sein, die Ostsee ist im Gesamtdurchschnitt 52 m tief (tiefste Stelle 459m) und die "Aale" laufen ja relativ flach unter der Wasseroberfläche. Von Booten und Bombern aus, stellte der Torpedo- abschuß / abwurf auch keine Schwierigkeit dar.

Wird wohl einfach nicht die primäre Aufgabe eines Hubschraubers gewesen sein.
 

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Das dürfte aber nicht das entscheidende das Kriterium gewesen sein, die Ostsee ist im Gesamtdurchschnitt 52 m tief (tiefste Stelle 459m) und die "Aale" laufen ja relativ flach unter der Wasseroberfläche.
:cower:
Wenn sie nur knapp unter der Wasseroberfläche laufen, wie sollen sie denn erst zum U-Boot runter kommen? Zu viel "Das Boot" geguckt, wa? :TD:

Nene. Im Flachwasser haben und hatten Torpedos schon immer große Probleme, wegen der Reflexionen und dem verkürzten Schallweg. Und die Russen hatten wegen schlechterer Technik sowieso mehr Probleme als ihre westlichen Konterparts. Da wundert es mich nicht, dass im WP in der Ostsee nur Wasserbomben verwendet wurden. Wobei die Probleme durchaus händelbar sind. Die Schweden haben ja eigene Torpedos für die Ostsee entwickelt und anscheinend funktionieren sie auch. Mit der letzten Torpedogeneration scheint es allgemein besser zu werden.
 
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es ist natürlich ein sehr Komplexes Thema: U-Bootbekämpfung in der Ostsee. Wie schon von@ Airboss in (#15) gesehen wird, sollte der Bekämpfungsschlag hauptsächlich mit Wasserbomben erfolgen.
@Monitor meint dazu (#16), dass die Ostsee aufgrund ihrer geringen durchschnittlichen Tiefe problematisch für den Torpedoabwurf sei. Dazu : kennt man die Abwurfhöhe, kennt jemand die Amplitude des jeweiligen Torpedos (auch Laufeigenschaften) nach dem Abwurf? Dabei sei festgestellt, dass der Abwurf doch erst erfolgen kann nachdem relativ sicher das U-Boot aufgeklärt wurde (Tauchtiefe, Geschwindigkeit u. Kurs). Anhand dieser Daten wird der Torpedo eingestellt. Das Zielgebiet wird vorher umfangreich markiert. In keinem Fall ist das Sache einer einzelnen Maschine.
So wie @Xena es meint ist die Ostsee mit der so festgestellten Tiefe überhaupt kein Problem. Die Torpedos sind so einstellbar, dass Ziele in mind. 200m Tiefe noch bekämpfbar sind, also keinesfalls unter der Wasseroberfläche dahinrauschen.
Nimmt man z.B die Torpedos der UAW-Schiffe der VM, weiß man, dass der mitgeführte Torpedo (SET-40) ganz speziell für die Bedingungen in der Ostsee ausgewählt wurde. Der Zielsuchkopf war absolut multifunktional beschaffen und ständig aktiv im Suchverfahren.
Wenn die Ostsee also ein torpedotechnisches Problemgebiet wäre, ist natürlich die Verwendung des MU-90 bei einigen Anrainern doch hoffentlich nicht fragwürdig?
 

Xena

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Nicht die Ostsee ist IMHO ein Problem, sondern die Flachwasserzonen in der Ostsee. Ich kenne mich da oben nicht so gut aus. Keine Ahnung wie wo groß jetzt der Anteil der Flachwasserzonen ist im Vergleich zum Rest der Ostsee. In den tieferen Zonen gibts natürlich keine Probleme. Das Problem haben Torpedos an allen Küstenregionen, ist also nicht ostseespezifisch. Wasserbomben würde ich heute als eine veraltete Methode betrachten, vor allem bei den Tauchtiefen heutiger U-Boote. Dürfte aber bei den geringen Tiefen der Ostsee sicherlich auch heute noch durchaus praktikabel sein.
 
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