AW: SO 9050 „Trident II“ - Mach 2 und Airmodel 1/72
Hallo zusammen,
ich habe mir auch noch ein paar Gedanken zur Schlussbetrachtung meines Baus gemacht.
Auch wenn so eine „Analyse des fertigen Modells“ am Ende ein wenig desillusionierend oder wie Flugi schreibt, „entzaubernd“ wirkt, so gehört das in meinen Augen zu einem Baubericht unbedingt dazu.
Schließlich geht es um Objektivität und Wahrheit, denke ich.
Ein Zweck des online BB soll ja sein, Fehler und Mängel am Bausatz aufzuzeigen und aus den Erfahrungen anderer zu lernen (oder diese einfach nur zur Kenntniss zu nehmen weil man das besagte Modell eh nie bauen wird).
So eine Analyse am Schluss kann dem nächsten zeigen, was er selber besser machen könnte. Wenn mir das selber nicht gelungen ist, so habe ich mit der damit verbundenen „marginalen Unzufriedenheit“ kein Problem.
Ich versuche zwar, möglichst viel vom Original, so genau ich es eben schaffe, umzusetzen. Aber ich gräme mich hinterher nicht, wenn ich dann sehe, was jetzt alles nicht so gut gelungen ist.
Es liegt in der Natur der Dinge, dass man nicht alle Fehler und Mängel rechtzeitig entdeckt.
Jedes Modell ist ein Kompromiss (100 % exakt geht schon aus Festigkeitsgründen nicht).
Bevor ich den etwas „ernüchternden“ Vergleich gepostet habe, habe ich mich natürlich auch gefragt, warum ich die ganz großen Fehler nicht früher gefunden habe.
Ich dachte, alles passt, als ich den Bausatz auf die Zeichnung gelegt habe.
Hinterher ist man klüger: Erst jetzt sehe ich die Diskrepanz am Fahrwerksschacht in meinem eigenen Foto der Bausatzvorstellung
http://www.flugzeugforum.de/threads/73747-172-SO-9050-Trident-II-Mach-2?p=1863208&viewfull=1#post1863208.
Dass hier Bausatz und Zeichnung besser zusammen passen als Zeichnung und Vorbild, hätte ich nicht erwartet.
So etwas vorher herauszufinden ist also die hier gemachte Erfahrung. Das ist aber leichter gesagt als getan: Zeichnungen geben nur ein paar definierte Ansichten wieder. Bilder des Vorbilds sind selten aus einer dieser Richtungen aufgenommen und noch seltener mit genügend Abstand (wg. der Verzerrung).
Daher ist es viel einfacher das fertige Modell mit dem Vorbild zu vergleichen, selbst wenn die Perspektive dafür nicht identisch nachgestellt werden kann.
Wer hier vorbeugen will, muss also den Trockenbau oder das Modell während des Baus anhand des Vorbilds kontrollieren. Auch das wird schwieriger sein als das fertige Model aus einer bestimmten Richtung zu fotografieren und mit dem Vorbild zu vergleichen.
Eigentlich bin ich ganz froh darüber, dass ich relativ unbedarft beginnen kann und Modellbau und Recherche nebenher laufen lasse. Diesen Optimismus werde ich mir erhalten.
Am Ende erst entdeckte Unstimmigkeiten sind kein zwingender Grund, ein Modell nochmals zu bauen. Ich denke mal, hier lebe ich lieber mit dem Gedanken, dass ich es beim nächsten Mal besser machen
könnte als dies zu versuchen.
Was die Trident angeht, so haben wir doch einiges gelernt und falls tatsächlich mal ein neuer Bausatz aufkommt, so kann man den nun leicht mit den hier aufgezeigten Knackpunkten vergleichen.