Anmerkungen zum alliierten Bombenkrieg

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Hagewi

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AW: Anmerkungen zum alliierten Bombenkrieg

Die Allierten verfolgten in ihrem Bombenkrieg genauso wenig edlere Ziele wie wir.
Die Alliierten verfolgten im Großen das Ziel, einen Weltfeind zu bekämpfen. Das macht durchaus einen Unterschied! Die Beurteilung einzelner Strategien und Maßnahmen - auch bezüglich ihrer Zielgerichtetheit - ist etwas anderes. Und allenfalls darum könnte es gehen.
Hagewi
 
Tornado2000

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AW: Anmerkungen zum alliierten Bombenkrieg

Es ging wohl eher um den Erhalt ihres Machtbereiches.
 

koehlerbv

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AW: Anmerkungen zum alliierten Bombenkrieg

Es ging wohl eher um den Erhalt ihres Machtbereiches.
Treffer - und versenkt! Wie man allerdings so auf sich selbst schiessen kann, muss ich jetzt nicht ergründen. Das klingt ja schon nach einem okkulten Zirkel.

Nicht "die anderen waren es!" (oder "waren es doch auch!"), sondern: Die anderen waren sauer. Stinkesauer. Und mehr und mehr desinteressiert, eine in (viel zu) grossen Teilen blutrünstige Horde gentlemanlike vom Morden abzuhalten.

Das deutsche Volk hat es geschafft, sich von 1870 bis mindestens 1944 zur führenden *********-Nation der Welt zu "entwickeln". In einer welteinenden Aktion wurde das sehr gründlich bis Mai 1945 beendet. Diesen Fakt und die Tatsache, daß jeder Krieg inhuman ist und keine Partei da mit Humanität punkten kann, sollte man mindestens nach dieser Erfahrung endlich anerkennen. In den allermeisten Köpfen ist das ja heute auch wirklich drin.
 

Sens

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AW: Anmerkungen zum alliierten Bombenkrieg

Für Historiker ist es egal wer von wo kommt, um historische Ereignisse aufzuarbeiten. Historiker, zumindest solche die es studiert haben und keine politisch motivierte selbsternannte Historiker sind, ist es üblich möglichst alle verfügbaren Quellen auszuwerten. Wäre es so wie Du beschreibst, gäbe es keine glaubhafte Geschichte, weil jeder sich seine Geschichte zurecht biegen würde, was aber nicht der Fall ist.
Das beweist mir nur, dass Du kein studierter Historiker bist und nur rudimentäre Vorstellungen davon hast. Niemand kann und will alle Quellen auswerten. Das ergibt sich aus der Fragestellung und schon sind wir bei der Kritik des Buches zum alliierten Bombenkrieg. Was soll untersucht werden und was hat das mit Warschau und Rotterdam zu tun?!
Die Briten und Amerikaner hatten dazu keine einheitliche Vorstellung und letzere wurden erst durch die deutsche Kriegserklärung zum aktiven Teilnehmer.

"Drei Jahre vor der Zerstörung Coventrys und acht Jahre vor der Bombardierung Dresdens hatten die Piloten der deutschen Expeditionstruppe "Legion Condor" mit dem soldatischen Grundsatz gebrochen, Zivilisten zu verschonen.
"Guernica war für die deutsche Luftwaffe auch ein Testlauf, wie man Schrecken und Verzweiflung durch Angriffe auf Städte und Ortschaften verbreiten konnte", sagte Wolfgang Schmidt, Fachleiter Luftwaffe im Militärgeschichtlichen Forschungsamt Potsdam, jetzt SPIEGEL ONLINE. "Natürlich war die Bombardierung Guernicas ein eklatanter Bruch des Kriegsvölkerrechts und hatte einen terroristischen Charakter. Man hat zumindest billigend in Kauf genommen, dass Zivilisten zu Schaden kommen."
http://www.spiegel.de/panorama/zeitgeschichte/hitlers-bomben-auf-guernica-sie-haben-die-stadt-eingeaeschert-a-479393.html

"In der modernen Welt ist die Sensibilität für Fragen der Kriegführung gestiegen. Entscheidend aber ist die historische Situation. Die Bedingungen 1940 waren völlig anders als heute. Der Einsatz von Bomben stellte sich als grausam und uneffektiv heraus, weshalb alle Staaten in den dreißiger Jahren davon ausgingen, der nächste Krieg würde ein "totaler Krieg" sein. Es war US-Präsident Franklin Roosevelt, nicht Churchill, der die Bomben damit rechtfertigte, dass die einzige Verteidigung gegen nackte Gewalt nackte Gewalt sei.

Beide Staaten, Großbritannien und die USA, machten sich einen moralischen Relativismus zu Eigen: Wenn Deutschland Zivilisten aus der Luft angriff, dann würden sie es auch tun. Die Zerstörung Warschaus und Rotterdams durch die Deutschen wurde im Westen als klares Signal verstanden, dass Deutschland nicht die Absicht hatte, irgendwelche Rücksichten zu nehmen. "The Blitz" - der Luftkrieg gegen Großbritannien - tötete 1940 und 1941 etwa 40 000 Zivilisten, was wahrscheinlich die höchste Zahl ziviler Kriegsopfer in Europa bei einer einzigen Operation seit dem 17. Jahrhundert war. Für den Westen war es der letzte Beweis, dass Gleiches mit Gleichem beantwortet werden müsse. Als Alternative wäre nur geblieben, die andere Wange hinzuhalten. Aus der Situation eines Krieges, in dem es ums Überleben ging, lässt sich leicht erklären, warum sich Deutschlands Kriegsgegner nicht dafür entschieden."

http://www.stern.de/politik/geschichte/bombenkrieg-barbarisch-aber-sinnvoll-501572.html

"Ohne Frage waren die Bomberflotten ein stumpfes, wenig präzises Instrument. Auch hätten die Planer der Alliierten sorgfältiger über ihre Ziele nachdenken sollen."

Ginge es nur um die von mir markierte Fragestellung, dann sind sich heute die Historiker der beteiligten Länder dazu durchaus einig.
 
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Hans Trauner

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AW: Anmerkungen zum alliierten Bombenkrieg

Kriegsverbrechen, Völkerrecht....beim Luftkrieg? Liebe Nachkriegs-Patrioten, wie stellt ihr euch das vor? Mit Ende der Kabinettskriege waren die Einbeziehung der Zivilbevölkerung in die Kriegshandlungen von allen Seiten gang und gäbe und dieses tu quoque -Argument nervt im Jahr 2013 nur noch. Die deutsche Kriegsführung hat sich wohl 1917 das letzte Mal ernsthafte Gedanken um das Völkerrecht gemacht, als der U-Boot-Krieg ausgeweitet wurde. Der oberste Massenmörder gab sich 1940 dann der Idiotie hin, die Engländer würden Frieden schliessen wollen und hat allzu rabiate Verstösse gemieden, aber auch nur solange die Sache mit den Engländern klar war. Haben sich die Italiener um irgendwas geschert, als sie 1913 die erste Bombe aus der Luft abwarfen, haben sich die deutschen Luftfahrttruppen sich sonstwas versprochen, als sie die Dover bombartierten? Nee, das Völkerrecht jedenfalls ganz bestimmt nicht. Wie schon von JohnSilber erwähnt, wurde die ganze RAF nur deshalb gegründet, um strategisch arbeiten zu können und sowas geht immer gegen die Zivilbevölkerung. Das ausgerechnet die Briten, die 1940 ganz allein mit dem Rücken an der Wand standen, das taten, wo alleine sie in der Lage waren zu tun - wenn wundert's? Hätten sie es bleiben lassen sollen? Tagesangriffe auf was? Die Luftwaffe hatte schon vorher keine Skrupel, sondern nur Angst wg. der zu erwartenden Vergeltung und der Einsicht, diese Entwicklung nichts entgegenhalten zu können. Ich stimme jedoch der Auffassung zu, dass spätestens ab Sommer 44 mit Erringung der Lufthoheit die Strategie dringend hätte gewechselt werden müssen. Die Massenbombardements waren danach sinnlos, ab 1945 sogar völlig sinnlos. In der Hand hatte das Ganze aber das OKW. 1918 war noch "Einsicht" da, 1944 nicht mehr. Den Krieg zu beenden, lag in deren Hand. Jetzt ein nationalistisches Gejammer über die bösen Engländer zu führen, bestätigt nur mangelnde Lern- und Einsichtsfähigkeit und fehlende Distanz.
 
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