Bitte keine Ironie. Wenn es, um menschliches Versagen, die Unfallursache Nummer Eins geht, dann ist auf allen Seiten mit wenig Offenheit zu rechnen, da dann "Schadenbegrenzung" angesagt ist, nicht zuletzt im Sinne der Betroffenen. In diesem Fall sind es drei Bereiche. Die Besatzung, die Flugleitung und eventuell auch die Werft, die den Staffeln die Maschinen zur Verfügung stellt.
Als Mitglieder eines Forums haben wir, wie auch die meisten Beschäftigten in Büchel keinen Einblick in die Interna. Das ist in fast allen Betrieben so, das Diejenigen, die etwas drüber berichten können, immer zur Verschwiegenheit verpflichtet sind. Es findet sich immer eine Instanz oder Begründung bis Schlussendlich ein Presse-Sprecher autorisiert wird sich nach Vorgaben zu äußern.
In einem Forum entscheidet man nicht über das Schicksal von Personen. Man kann die Freiheit nutzen, über die bisher an die Öffentlichkeit gelangten Angaben eigene Gedanken zu machen. Die späteren Unfallbericht werden nur noch von den wenigsten Personen gelesen und in einer Fachsprache abgefasst. Bis dahin bleibt allen Interessierten nur die mögliche Interpretation der bekannten Details und Vorgehensweisen ohne Selbstbeschränkung durch formalen oder interne Zwänge.
Die Vorgehensweise bei der Bergung zeigt, dass man von der obligatorischen Untersuchung des Wracks keine abweichenden Erkenntnisse erwartet. Bei etwa 5 km Entfernung zur Landebahn sollte sich die Maschine einige hundert Fuß über Grund befunden haben. Das Schub-Gewichts/Widerstands-Verhältnis ist inzwischen in der Lande-Konfiguration mit Außenlasten so schlecht, dass jedes kurzfristiges Manöver den Einsatz des Nachbrenners erfordert. Da ich im Einflug-Bereich von Nörvenich wohne, kam es immer wieder vor, das trotz Lärmschutz, einzelne Piloten einer Formation auf die unüberhörbare Unterstützung durch den Nachbrenner angewiesen waren. Dies ist auch der Kostenreduzierung durch Temperatur-Reduzierte Triebwerke geschuldet. Die dafür Verantwortlichen sind natürlich nicht daran interessiert, dass diese Maßnahme zur Sprache kommt, wenn es darum geht ein durch den Piloten falsch eingleitetes Manöver noch rechtzeitig durch den dann dazu notwendigen Schub zu korrigieren. Beim Tornado braucht der Nachbrenner halt seine Zeit.