Bergung aufgegeben

Diskutiere Bergung aufgegeben im WK I & WK II Forum im Bereich Geschichte der Fliegerei; AW: Bergung aufgegeben Nein, er meint die DDR.
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Christoph West

Christoph West

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AW: Bergung aufgegeben

Ein komplettes Flugzeug ???

Wir sprechen doch hier nicht von einem Wasserwrack.
Die Maschine liegt seid ca 70 Jahren unter der Erde, der Boden hat sich oder wurde sogar verdichtet und somit das gesamte Wrack.
Vielleicht kann man einige Teile, Motor, Fahrwerk oder so etwas noch brauchen. Also ein Job für Sandy-Air ...:rolleyes:
 

Jubernd

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AW: Bergung aufgegeben

Christoph, im Gegensatz zu einem Absturz lag hier eine Notlandung vor, bei der nach Augenzeugen nur die Propellerblätter verbogen wurden. Die Maschine ist, abgesehen von den demontierten Bordwaffen und dem Motor, noch intakt und lediglich etwas zusammengedrückt. Die Korrosion dürfte sich in Grenzen halten. Also alles in allem vermutlich ein restaurierungswürdiger Zustand. Nach einem Absturz wäre tatsächlich außer dem Motor nicht mehr viel zu gebrauchen, und auch diesen hat es meist zerlegt. Fast immer ist das Untersetzungsgetriebe, häufig auch der Motorblock, zerbrochen.
Gruß Bernd
 

Jubernd

Testpilot
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AW: Bergung aufgegeben

Das Teil steckt immer noch unberührt in oder besser an der Grube. Es wurde über die Böschung gekippt und steht schräg mit der Schnauze nach unten. Da kann man wohl kaum ein Dach drüber machen. In Google-Earth kann ich keine Erdarbeiten erkennen. Also hat noch keiner daran gearbeitet. Aber vielleicht braucht gerade jemand ein paar Wagenladungen Schutt und fragt den Eigentümer? Allerdings sollte er vorher beim Landesamt nachfragen, ob alte Kippen zwischenzeitlich auch als Bodendenkmal eigestuft wurden, aus welchen zukünftige Archäologen unsere Lebensgewohnheiten ausgraben werden?
 
Tracer

Tracer

Alien
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AW: Bergung aufgegeben

Dein Enthusiasmus in allen Ehren, aber deine Geschichte klingt in etwa genauso naiv, wie der Traum die Flugzeugschrottgrube in Fürth einfach aufzubuddeln und zig gut erhaltene Flieger zu finden.
Ich kann mir beim besten Willen nicht vorstellen, dass der Flieger ansatzweise komplett ist und einfach nur verscharrt wurde. Nach 45 wurde alle was nicht niet und nagelfest ist geborgen und aus der Not heraus verwertet. Und ich befürchte das Schicksal wird auch diese Maschine ereilt haben.
Habt ihr sondiert? Habt ihr Fakten was den Zustand angeht? Oder beruht das alles nur auf Aussagen von Zeitzeugen?
 

Jubernd

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AW: Bergung aufgegeben

Wir haben nicht sondiert, sondern mehrere unabhängige Zeitzeugen, Anwohner, befragt. Demnach wurden Motor und Bewaffnung ausgebaut. Vermutlich auch die Räder, weil man die für Ackerwagen und Schubkarren brauchte.Auch Armaturen waren begehrte Souverniers. Unsere Hoffnung bestand in einer ungestauchten Zelle, die man sonst nur bei Wasserwracks findet. Alles andere ist ersetzbar.
 

Jubernd

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AW: Bergung aufgegeben

Nun habe ich sogar meinen alten Beitrag wiedergefunden: 1.3.09 "Junkers Museum Dessau" ... Nur ganz allgemein: es gibt einige Flugzeuge, die nicht abgestürzt sind, sondern einfach komplett in Senken gerollt und zugeschüttet wurden. Unter anderem eine He162, eine Me 109 und eine Ju87...
Wobei sich allerdings durch den Hinweis eines neuen Augenzeugen die 109 als 190 entpuppte. Die He162 liegt übrigens bei Stassfurt. Ein Bergeversuch vor über zehn Jahren brachte keinen Erfolg, da sich ein Augenzeuge um mehrere Meter geirrt hatte. Die ausgebaggerte Grube hatte schon die Abmaße eines Einfamilienhauses.
 

Jubernd

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AW: Bergung aufgegeben

Xena, die ehrenamtliche Tätigkeit ist keine Schatzjagd, sondern die Arbeit einiger Verrückter, die unter riesigem Zeit- und Geldaufwand die Voraussetzungen schaffen, dass es öffentliche Exponate gibt. Ich hatte eine Anfrage aus einem Museum, die die 190 auch gern hätten, und habe die Formalitäten geschildert. Man will sich die Antragsformulare aus Koblenz kommen lassen. Ich berichte darüber, falls es mal zu einer Bergung kommen sollte. Bis dann!
 

Jumo 004

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AW: Bergung aufgegeben

Soweit ich weiß, gehören sämtliche Bodenfunde rechtlich der Bundesrepublik Deutschland, die sich in aller Regel über das MHM der Sache annimmt. Wurde das denn schon informiert? Die Bergen doch noch ganz andere Sachen. Ob sie das nun selbst ausstellen oder z. B. dem DTMB zur Restaurierung überlassen, kann doch erst einmal dahingestellt bleiben.
 

Jubernd

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AW: Bergung aufgegeben

Jumo, diese Rechtsauffassung dürfte einer Tiefenprüfung nicht standhalten. Ich hatte die Gründe schon genannt. Übrigens befasse ich mich nur beiläufig mit Flugzeugwracks und betreibe eigentlich ehrenamtlich Bodendenkmalpflege. Und hier ist eindeutig klar gesetzlich geregelt, dass nicht grundsätzlich alle, sondern nur bedeutsame Artefakte in Landeseigentum übergehen. Man hat irgendwann leider Flugzeugwracks den Schiffswracks gleichgestellt, obwohl erstere eigentlich in die Kategorie Land-Fahrzeugwracks gehört hätten. Die Mehrzahl aller Flugzeugwracks liegen an Land und bestehen nur noch aus verbogenem Blech. Die 190 sollte schon mal von staatlich autorisierten Personen geborgen werden, aber der Grundeigentümer hatte seine Zustimmung versagt und man musste mit langer Nase abziehen. Im Gegensatz dazu hatten wir diese Zustimmung erhalten, wenn die Maschine im Lande, d.h. in unserem Museum bleibt. Ob ein neuer Kandidat die Zustimmung erhält, ist zweifelhaft. Also bleibt das Objekt der Begierde wahrscheinlich im Boden, bis davon nur noch ein weißes Pulver, genannt Aluminiumoxid, übrig ist. Dann sind wahrscheinlich alle zufrieden.
Gruß Bernd
 
FREDO

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AW: Bergung aufgegeben

Sorry, aber wenn ich das so lese, kommen mir doch Zweifel... Vorhandelsein eines reliktsgrößerer Art nur auf Zeitzeugenaussagen zu fußen, denn dazu hab ich auch eigene (andere) Erfahrungen sammeln dürfen...
Gab es Sondierungsgrabungen, gab es Sondierungen des Kampfmittelräumdienstes, gab es eine Sondierung mit Bodenradar? All das wäre doch im Vorfeld wohl zu leisten gewesen, damit überhaupt klar war, ob und ggf. was da noch liegt...

Und Bernd, was hättest ihr denn damit gemacht, wenn man den "Zustand" der Ju 52 und den der Außen"objekte" ansieht...???
 

Jumo 004

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AW: Bergung aufgegeben

Jumo, diese Rechtsauffassung dürfte einer Tiefenprüfung nicht standhalten. Ich hatte die Gründe schon genannt. Übrigens befasse ich mich nur beiläufig mit Flugzeugwracks und betreibe eigentlich ehrenamtlich Bodendenkmalpflege. Und hier ist eindeutig klar gesetzlich geregelt, dass nicht grundsätzlich alle, sondern nur bedeutsame Artefakte in Landeseigentum übergehen. Man hat irgendwann leider Flugzeugwracks den Schiffswracks gleichgestellt, obwohl erstere eigentlich in die Kategorie Land-Fahrzeugwracks gehört hätten. Die Mehrzahl aller Flugzeugwracks liegen an Land und bestehen nur noch aus verbogenem Blech. Die 190 sollte schon mal von staatlich autorisierten Personen geborgen werden, aber der Grundeigentümer hatte seine Zustimmung versagt und man musste mit langer Nase abziehen. Im Gegensatz dazu hatten wir diese Zustimmung erhalten, wenn die Maschine im Lande, d.h. in unserem Museum bleibt. Ob ein neuer Kandidat die Zustimmung erhält, ist zweifelhaft. Also bleibt das Objekt der Begierde wahrscheinlich im Boden, bis davon nur noch ein weißes Pulver, genannt Aluminiumoxid, übrig ist. Dann sind wahrscheinlich alle zufrieden.
Gruß Bernd
Wenn das MHM abwinken sollte, würde ich doch mal empfehlen, Kontakt mit dem DTMB, namentlich Prof. Dr. Steinle aufzunehmen. Eine originale Fw 190 als Museumsstück gibt es in Deutschland ja noch nicht. Die beiden Fw 190 A-8 in Laatzen und Gatow sind überwiegend Nachbauten von Flugwerk, und das Wrack in Cottbus darf - soweit mir bekannt ist - nicht restauriert werden. Motoren hat man schon genug gefunden, so dass dann ein vollständiges Exemplar hergestellt werden könnte.
 

Jubernd

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AW: Bergung aufgegeben

Fredo, der Kampfmittelräumdienst wollte erst bei der Bergung zugegen sein, da keine Absturzstelle vorlag, sondern die Verbringung eines bereits beräumten Objekts. Die messtechnische Sondierung mittels Impuls-Tiefendetektor und Georadar ergab eindeutig, dass noch eine große Metallkonzentration vorliegt. Rein theoretisch konnten das natürlich auch Waschmaschinen und Kühlschränke bzw. eine alte Dreschmaschine sein.
Jumo, was meinst Du, wer damals das Handtuch geworfen hat und seine Maschinen lieber im Ausland birgt?
Gruß Bernd
 
Monitor

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AW: Bergung aufgegeben

Wenn das MHM abwinken sollte, würde ich doch mal empfehlen, Kontakt mit dem DTMB, namentlich Prof. Dr. Steinle aufzunehmen. Eine originale Fw 190 als Museumsstück gibt es in Deutschland ja noch nicht. Die beiden Fw 190 A-8 in Laatzen und Gatow sind überwiegend Nachbauten von Flugwerk, und das Wrack in Cottbus darf - soweit mir bekannt ist - nicht restauriert werden. Motoren hat man schon genug gefunden, so dass dann ein vollständiges Exemplar hergestellt werden könnte.
In Finow ist auch noch eine: http://www.fluggeraet.de/fw190.html
 

Jubernd

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AW: Bergung aufgegeben

Das sieht ja wirklich traurig aus. Ob die OFD auch noch von diesem Schrott ihren Anteil haben will? Übrigens- warum darf eine Maschine (Cottbus) nicht restauriert werden? Soll sie als abschreckendes Original in einer Gruselecke Platz finden?
 
DM-ZYC

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Alien
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AW: Bergung aufgegeben

Ganz so wie Gruselecke ist sie aber in Cottbus nicht ausgestellt:
 
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Jumo 004

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Ganz so wie Gruselecke ist sie aber in Cottbus nicht ausgestellt:
Eigentlich schade, dass man sie nicht mehr restauriert. Die Maschine hat(te) noch eine relativ gute Subtanz. Aber angeblich hat die zuständige Landesbehörde sie so unter Denkmalschutz gestellt, dass an ihr nichts mehr verändert werden darf. Über kurz oder lang wird dann sicherlich der Verfall fortschreiten...:FFCry:
 
one-o-nine

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AW: Bergung aufgegeben

... auch wenn ich Illusionen zerstöre:
solche Funde sind nicht restaurierbar!
Jeder Versuch wäre die Zerstörung der kläglichen Reste!
Konservieren und bewahren wie es ist!

Sehe aus dem gleichen Grund auch viele Ausbuddelaktionen eher "kritisch"...
(beschäftige mich beruflich mit alten Flugzeugen... :cool:)

Hier im Umland sind auch mehrere Gruben bekannt, in denen definitiv
ganze Flugzeuge und Motoren "entsorgt" wurden, die Gruben wurden
teils bis in die 70er Jahre als Abfallgruben genutzt und dann verfüllt,
heute ist "Gras darübergewachsen"...

Keine zuständige Gemeinde hat Interesse, dass solche Gruben noch
zum Thema gemacht oder gar geöffnet werden, da sich stets auch
reichlich Sondermüll findet...
 

Jubernd

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AW: Bergung aufgegeben

Sieht doch eigentlich noch ganz gut aus. Hier zeigt der "Denkmalschutz" aber null sachverstand, wenn er nichts gegen Verfall und Korrosion unternehmen will. Wenn das so weitergeht, werden tatsächlich in Zukunft auch Müllkippen unter Denkmalschutz gestellt. Ich glaube eher, dass da auch eine rein politische Entscheidung dahinter steckt, denn in der Archäologie werden ja schließlich auch Funde für die Zukunft durch Zusammensetzen oder Korrosionsschutz bewahrt. Wo wurde denn das Exemplar geborgen? Es sieht nach Wasserfund aus. Unsere 190 dürfte in einem ähnlichen Zustand sein.
 
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