Zwei Wingsuit-Springer sterben bei Absturz in der Schweiz

Diskutiere Zwei Wingsuit-Springer sterben bei Absturz in der Schweiz im Flugunfälle und Flugunfallforschung Forum im Bereich Luftfahrzeuge allgemein; AW: Zwei Wingsuit-Springer sterben bei Absturz in der Schweiz Ja, wirklich seltsam. Ich schaute selbstverständlich nicht zu. Was soll ich...
Ernst Dietikon

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AW: Zwei Wingsuit-Springer sterben bei Absturz in der Schweiz

Als Felix Baumgartner seinen Sprung gemacht hat schauten Millionen Menschen auf der Welt dabei zu. Da kam aus keiner Ecke Gemecker.
Ja, wirklich seltsam.

Ich schaute selbstverständlich nicht zu. Was soll ich zuschauen wie jemand sich völlig blödsinnig in Gefahr bringt. Als Red Kittinger aus grosser Höhe aus der Ballongondel sprang, da war dies doch um die Grundlagen für die Rettung eines Piloten aus grosser Höhe zu entwickeln. Um was aber ging es bei Baumgartner?

Gruss
Ernst
 
cakemixer

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AW: Zwei Wingsuit-Springer sterben bei Absturz in der Schweiz

Ja, wirklich seltsam.

Ich schaute selbstverständlich nicht zu. Was soll ich zuschauen wie jemand sich völlig blödsinnig in Gefahr bringt. Als Red Kittinger aus grosser Höhe aus der Ballongondel sprang, da war dies doch um die Grundlagen für die Rettung eines Piloten aus grosser Höhe zu entwickeln. Um was aber ging es bei Baumgartner?

Gruss
Ernst
Hier gibt es Infos:http://www.welt.de/wissenschaft/weltraum/article110033240/Was-der-Baumgartner-Sprung-der-Forschung-bringt.html

Gruß
 
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AW: Zwei Wingsuit-Springer sterben bei Absturz in der Schweiz

Als Felix Baumgartner seinen Sprung gemacht hat schauten Millionen Menschen auf der Welt dabei zu.
Unnütz und zum Glück gut gegangen hab' ich mir gedacht.
 
Balu der Bär

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AW: Zwei Wingsuit-Springer sterben bei Absturz in der Schweiz

Hallo Balu



Vielleicht erfüllt dies Dein Bedürfnis nach mehr Wissenschaftlichkeit...:

Sportpsychologie ist das Spannungsdreieck von Psychologie, Sportwissenschaft und Sportpraxis. In dieser dreifachen Verankerung ist sie eine “Querschnittswissenschaft” mit zahlreichen Überlappungen zu angrenzenden Wissenschaftsgebieten und verschiedenen – nicht nur sportlichen – Praxisfeldern."
(Gabler / Nitsch, Einführung in die Sportpsychologie)

Gerade die Wingsuiter als "Extremsportler" dürften insofern hochinteressante (wissenschaftliche) Studienobjekte darstellen.




Oh doch, man kann - siehe oben...


"Der gesunde Menschenverstand ist die am besten verteilte Sache in der ganzen Welt, denn ein jeder fühlt sich damit angemessen ausgestattet. So pflegen sich auch jene, die sonst in allen Dingen sehr schwierig zufrieden zu stellen sind, von diesem nicht mehr zu wünschen als sie bereits haben" (René Descartes, 1596-1650).

Nach Hegel gibt er nur triviale Wahrheiten zum Besten...

In diesem Sinne beste Grüße
Das ist ja alles gut und schön. Aber selbst die Spitzenleute haben neben dem Filmteam keine wissenschaftliche Crew dabei. Um das geht es doch....
 
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gero

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AW: Zwei Wingsuit-Springer sterben bei Absturz in der Schweiz

(Mediale) Aufmerksamkeit ist die Währung des aktuellen Zeitalters. Und die erreicht man durch spektakuläre Aktionen. Da die Aufmerksamkeitsspanne kurz und die Konkurrenz hart ist, gibt es diese extreme Übersteigerung der extremen Höchstleistungen. Und nur die Superschlagzeile läßt sich in Sponsorengeld umsetzen. Wenn dabei noch irgendetwas anderes abfällt (medizinisch, technisch, philospophisch, u.s.w) ist das schön, aber nicht Hauptziel der Übung. Der heute Extreme Basjump ist morgen medialer kalter Kaffee. Da muss es dann schon mit verbundenen Augen, oder mit einem mitgenommenen Aktenkoffer sein, in ein paar Jahren dann eben mit Konzertflügel und unter Abspielen der Nationalhymne. Todesfälle steigern nur die mediale Aufmerksamkeit.

Wissenschaftlicher Wert? Das würde ja bedeuten, daß die spektakuläre Aktion eingebettet sein muß in den unspektakulären wissenschaftlichen Alltagstrott. Langwierige, langweilige Vorbereitung. Planung der Reproduzierbarkeit. Vergleichsexperimente. Dokumentation. Auswertung. Veröffentlichung.

Irgendwelche Veröffentlichungen wissenschaftlicher Ergebnisse von all den spektakulären limonadengesponsorten Titelseitenaktionen findet man nirgends. Wahrscheinlich ist man aber noch beim Auswerten all der Daten...

gero
 
cakemixer

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AW: Zwei Wingsuit-Springer sterben bei Absturz in der Schweiz

Unnütz und zum Glück gut gegangen hab' ich mir gedacht.
Ich staune immer wieder, mit welcher Selbstverständlichkeit in Nützlich oder Unnütz unterteilt´und das Tun anderer als "sinn- und wertlos" gebrandmarkt wird - eigenes Handeln natürlich ausgenommen.
 
cakemixer

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Das ist ja alles gut und schön. Aber selbst die Spitzenleute haben neben dem Filmteam keine wissenschaftliche Crew dabei. Um das geht es doch....
..wenn Daten erhoben werden, werden diese sicherlich nicht vor Ort ausgewertet. Der Nutzen einer wissenschaftlichen Crew auf dem Absprunggipfel oder im Flugzeug ist mir jetzt nicht so richtig klar...?
 
Balu der Bär

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..wenn Daten erhoben werden, werden diese sicherlich nicht vor Ort ausgewertet. Der Nutzen einer wissenschaftlichen Crew auf dem Absprunggipfel oder im Flugzeug ist mir jetzt nicht so richtig klar...?
Um Equipment anzubringen, um gleichmässige Messbedingungen zu gewährleisten, all die Dinge die ein Wissenschaftler eben so tut. Nennt man umgangssprachlich forschen.:wink:
 

koehlerbv

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AW: Zwei Wingsuit-Springer sterben bei Absturz in der Schweiz

... eigenes Handeln natürlich ausgenommen.
Was soll jetzt dieser vollkommen basislose Schlag gegen Deine vermeintliche "Gegnerschaft"? Sowas bezeichnet man gemeinhin als "versuchtes Totschlagargument".

Nutzlos und nützlich sind immer Begriffe, die auch mit einer rein subjektiven Komponente versehen sind. Derartiges Wingsuit-Springen empfinde ICH PERSÖNLICH als nutzlos. Soweit meine Meinung.

Da (hauptsächlich andere) damit Geld verdienen, sind derartige Risikosportarten andererseits ganz offensichtlich nützlich. Spätestens hier sind wir aber im ethischen Bereich und in Regionen der Welt-Anschauung. Und damit wird es diskutabel und auch wirklich wünschenswert, daß es die Gemeinschaft diskutiert - den Hauptteil der Folgekosten muß ja die Allgemeinheit bezahlen. Die "tolle Unterstützung bei eventuell nötigen Reha-Maßnahmen" ist ja ein heuchlerisch kleiner der Folgekosten.

Und die Gesellschaft muß sich auch die Frage gefallen lassen, warum ein Produzent klebrig-süsser Brause Milliarden verdient und mit diesem Geld durch Förderung nutzloser Beschäftigungen das Geld nochmals deutlich mehren kann. Würde der Konzern mehr werbewirksam erscheinen, wenn er vermelden könnte, auf Grund seiner dahin gerichteten und entsprechend medial gestalteten Anstrengungen die Zahl von Aids-Toten in Afrika um 50 Prozent gesenkt zu haben? Es wäre eine höchst nützliche, höchst ethische Kampagne, aber die Verkaufszahlen würden einbrechen.
Wer ist daran Schuld? Ausschliesslich die, die ihr Geld zum Brausehersteller tragen. Der Konzern bedient das, was Massen wollen (nicht "die Massen", denn es ist nicht die Mehrheit), und er ist damit nur der Geier, der auf sein Aas zu warten braucht. Und das macht er sehr, sehr geschickt, lehrbuchmässig.

Nicht alles, was wagemutig ist, nützt zu irgend etwas. Es gibt keinerlei Grund, im Nachhinein irgendeine höhere Bedeutung dort hinein interpretieren zu wollen. Spätestens, wenn die Leute ihren "Kick" (der ihnen unbenommen sei) nicht nur in HD mitfilmen und gezielt öffentlich vermarkten, ist klar, daß da Egozentriker und / oder "Ich-will-mitverdienen-an-der-dumpfen-Masse"-Leute am Werke sind. Wissenschaftlicher oder technischer Fortschritt ist da nur gefragt, wenn man ihn *vorher* dafür kaufen kann, aber nicht, um an ihm mitzuwirken - das stört nur.

Es ist ja nicht so, daß es wegen derartiger Egotrip-Leute noch keine unbeteiligte Todesopfer gegeben hätte. Wovon keiner spricht, sind traumatisierte Zeugen und Helfer, materielle Schäden und so weiter. Wenn demnächst ein Freeclimber aus der Hochhauswand direkt in einen Zwillingskinderwagen stürzt, ein Basejumper mit ungeöffneten Schirm in einen offenen Sightseeing-Bus knallt oder ein Wingsuit-Fehlbetreiber mit 25 Kilogramm Kameraausrüstung durch eine wandernde Unterstufenklasse fegt, wird es bestenfalls einen kurzen Aufschrei geben. Dann geht die selbe Herde wieder aufgelöste Gummibärchen kaufen, bezieht sein Wissen aus N-TV -Dokumentationen oder schaut die "Chartshow der 25 grausigsten Trendsportunglücke".

Es gibt trotzdem keinen Grund zu Kulturpessimismus, Ängsten vor moralischen Abgründen oder ähnlichem: Menschen waren schon immer so. Trotz allgegenwärtiger Killerspielen, egozentrischen Risikosportlern mit eingebautem YouTube-Kamera/Sender und immer weiteren Abbau von aktiven Polizeipersonal sinken die Kriminailtätszahlen. Es gibt ja auch sehr positive andere Aspekte, was wir nie vergessen sollten.

Bernhard
 
Schorsch

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AW: Zwei Wingsuit-Springer sterben bei Absturz in der Schweiz

Als Felix Baumgartner seinen Sprung gemacht hat schauten Millionen Menschen auf der Welt dabei zu. Da kam aus keiner Ecke Gemecker.
Das war ja auch kein "Fun-Jump". Alleine die Entwicklung des Vehikels hat einiges gekostet. Das ist nicht unbedingt Wissenschaft, aber durchaus eine Art "kontrollierter Wagemut", den ich da nicht in die gleiche Schale mit Flügelanzugfliegen durch ne Schlucht werfen würde. Beim Flügelanzugfliegen (in Erdnähe) kommen halt so viele unkontrollierbare Faktoren hinzu, dass eben auch "Profis" sich regelmäßig die Lebenslichter final löschen. Das ist nun mal Fakt. Leider.
 
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AW: Zwei Wingsuit-Springer sterben bei Absturz in der Schweiz

Die Dame sprang als sie im 4ten Monat war in den Tod.
Mal ganz ehrlich ...

Her boyfriend Aleksander Domalewski jumped alongside her and could do nothing but watch as she realised her parachute wouldn’t open and spread her arms awaiting the impact of the 990ft drop.
Irgendwo ist das doch pervers, oder?
Echt traurig ... und so unnötig.
 
cakemixer

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AW: Zwei Wingsuit-Springer sterben bei Absturz in der Schweiz

Was soll jetzt dieser vollkommen basislose Schlag gegen Deine vermeintliche "Gegnerschaft"? Sowas bezeichnet man gemeinhin als "versuchtes Totschlagargument".
"Gegnerschaft", was soll diese Bemerkung....? Weil ich mir erlaube zu kritisieren, dass Leistungen anderer nicht schon deswegen als unnütz betrachtet werden sollten, weil sie keinen (zunächst) sichtbaren Nutzen erkennen lassen?

Ziemlich verschwurbelte "Totschlagargumente" sind doch eher die folgenden:

Nutzlos und nützlich sind immer Begriffe, die auch mit einer rein subjektiven Komponente versehen sind. Derartiges Wingsuit-Springen empfinde ICH PERSÖNLICH als nutzlos. Soweit meine Meinung.
Hier sind wir am richtigen Punkt, nämlich der "subjektiven Komponente" - Du sagst es.
Die Unterscheidung zwischen faktengestützten Aussagen und reinen Vermutungen bzw. nur subjektiven Einschätzungen sollte allerdings schon gezogen werden. Das ist in den wenigsten Beiträgen der Fall und kollidiert meist mit der - hier haben wir es wieder - "subjektiven" Selbsteinschätzung, also des Kompetenzniveaus.
Und daran hapert es bei allen - mindestens soweit es dieses spezielle "Wingsuit-Thema" betrifft. Hier hat sich noch keiner geäußert, der diesbezgl. eigene Erfahrungen hat, aber viele, die glauben, mitreden zu können und moralinsauer pseudo-ethische Bedenken ins Feld führen.

Und die Gesellschaft muß sich auch die Frage gefallen lassen, warum ein Produzent klebrig-süsser Brause Milliarden verdient und mit diesem Geld durch Förderung nutzloser Beschäftigungen das Geld nochmals deutlich mehren kann. Würde der Konzern mehr werbewirksam erscheinen, wenn er vermelden könnte, auf Grund seiner dahin gerichteten und entsprechend medial gestalteten Anstrengungen die Zahl von Aids-Toten in Afrika um 50 Prozent gesenkt zu haben?
Die Quote der Aids-Toten wesentlich zu senken, das schafft noch nicht einmal die UN, das Rote Kreuz" oder "Brot für die Welt"..., die haben auch Milliarden...

Da (hauptsächlich andere) damit Geld verdienen, sind derartige Risikosportarten andererseits ganz offensichtlich nützlich. Spätestens hier sind wir aber im ethischen Bereich und in Regionen der Welt-Anschauung. Und damit wird es diskutabel und auch wirklich wünschenswert, daß es die Gemeinschaft diskutiert - den Hauptteil der Folgekosten muß ja die Allgemeinheit bezahlen. Die "tolle Unterstützung bei eventuell nötigen Reha-Maßnahmen" ist ja ein heuchlerisch kleiner der Folgekosten.
Das ist ein bisschen sehr kurz gesprungen und dadurch, dass das Lied von den "Folgekosten zu Lasten der Allgemeinheit" hier ständig gesungen wird, wird es auch nicht zur Wahrheit.
Das Gesundheitssystem funktioniert ein bisschen anders. Wie in einem der Beiträge bereits angeführt wurde, sind diese Kosten zur Bergung "leichtsinniger Extremsportler" im Gesamtvolumen eigentlich nicht messbar, sie betragen nur einen winzigen Bruchteil der Kosten des Gesundheitssystems.
Beispielsweise bewegt sich der finanzielle Aufwand für die gesamte Luftrettung, also aller beteiligten Organisationen wie ADAC, DRF und Bundespolizei, im untersten einstelligen Prozentbereich".
Aber was wesentlich ist; das System funktioniert nicht mehr, wenn es aufgrund seiner sehr hohen Vorhaltekosten (Infrastruktur, Technik, Personal) mangels Einsätzen nicht möglichst kostendeckend genutzt werden kann. Das gilt für den gesamten Rettungsdienst. Steht der Hubschrauber (oder Notarztwagen), kostet er (zu Lasten der Allgemeinheit) - je mehr er fliegt (oder fährt), um so mehr verdient er (zur Entlastung der Allgemeinheit) seine Kosten.

Der arme Wingsuiter leistet somit seinen Beitrag zum Erhalt unseres Gesundheitssystems - wir sind auf ihn und andere angewiesen, um die ganze Maschinerie, mit der bei uns fast 4,5 Millionen Menschen ihren Lebensunterhalt verdienen, am Laufen zu halten. Dafür zahlt er und dafür zahlen andere. Dafür haben wir eine Solidargemeinschaft und an den wenigen Extremsportlern geht unser Gesundheitswesen nicht zugrunde.
Die Krankenkassen zahlen dem Wingsuiter genau das, was jedem von uns zusteht, auch Dir, wenn Du "leichtsinnigerweise" vom Apfelbaum fällst - nicht mehr und nicht weniger. Alles andere muss der Wingsuiter über seine privaten Zusatzversicherungen abdecken, deren Beiträge die Versicherungen reich machen und unser Bruttsozialprodukt steigern.

Also vergesst die Mär, von dem Extremsport auf Kosten der Allgemeinheit. so einfach ist das nicht...

Es wäre eine höchst nützliche, höchst ethische Kampagne, aber die Verkaufszahlen würden einbrechen.
Wer ist daran Schuld? Ausschliesslich die, die ihr Geld zum Brausehersteller tragen. Der Konzern bedient das, was Massen wollen (nicht "die Massen", denn es ist nicht die Mehrheit), und er ist damit nur der Geier, der auf sein Aas zu warten braucht. Und das macht er sehr, sehr geschickt, lehrbuchmässig.
Ach Gott, was wäre die Welt nur ohne diese furchtbaren, eigensüchtigen Konzerne. Sie wäre buchstäblich ärmer, der Fiskus ginge leer aus und uns ging´s auch nicht besser...

Nicht alles, was wagemutig ist, nützt zu irgend etwas.
Nein....! Aber es kann riesig Spaß machen...!

Es gibt keinerlei Grund, im Nachhinein irgendeine höhere Bedeutung dort hinein interpretieren zu wollen.
Wozu auch....????

Spätestens, wenn die Leute ihren "Kick" (der ihnen unbenommen sei) nicht nur in HD mitfilmen und gezielt öffentlich vermarkten, ist klar, daß da Egozentriker und / oder "Ich-will-mitverdienen-an-der-dumpfen-Masse"-Leute am Werke sind.
Gehören wir nicht alle irgendwie dazu....???

Es ist ja nicht so, daß es wegen derartiger Egotrip-Leute noch keine unbeteiligte Todesopfer gegeben hätte. Wovon keiner spricht, sind traumatisierte Zeugen und Helfer, materielle Schäden und so weiter. Wenn demnächst ein Freeclimber aus der Hochhauswand direkt in einen Zwillingskinderwagen stürzt, ein Basejumper mit ungeöffneten Schirm in einen offenen Sightseeing-Bus knallt oder ein Wingsuit-Fehlbetreiber mit 25 Kilogramm Kameraausrüstung durch eine wandernde Unterstufenklasse fegt, wird es bestenfalls einen kurzen Aufschrei geben. Dann geht die selbe Herde wieder aufgelöste Gummibärchen kaufen, bezieht sein Wissen aus N-TV -Dokumentationen oder schaut die "Chartshow der 25 grausigsten Trendsportunglücke".
Oh ja..., habe ich in 25 Jahren Rettungsfliegerei ähnlich erlebt - selten in der Bergwand mit Extremsportlern, aber im tagtäglichen Wahnsinn auf unseren Strassen...!

Es gibt trotzdem keinen Grund zu Kulturpessimismus, Ängsten vor moralischen Abgründen oder ähnlichem: Menschen waren schon immer so. Trotz allgegenwärtiger Killerspielen, egozentrischen Risikosportlern mit eingebautem YouTube-Kamera/Sender und immer weiteren Abbau von aktiven Polizeipersonal sinken die Kriminailtätszahlen. Es gibt ja auch sehr positive andere Aspekte, was wir nie vergessen sollten.
Na also, geht doch...

Grüße
 
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Wenn demnächst ein Freeclimber aus der Hochhauswand direkt in einen Zwillingskinderwagen stürzt, ein Basejumper mit ungeöffneten Schirm in einen offenen Sightseeing-Bus knallt oder ein Wingsuit-Fehlbetreiber mit 25 Kilogramm Kameraausrüstung durch eine wandernde Unterstufenklasse fegt,
:FFTeufel:

So viel schwarzen Humor hätte ich dir gar nicht zugetraut!

===

Soll doch jeder selber entscheiden, wie er sich aus dem Leben pustet. Der eine säuft, der andere raucht, und wieder ein anderer fliegt mit HD-Helmkamera gegen eine Wand.
Man muss nicht immer den Regulierungswahn raushängen lassen, nur weil irgendjemand mal unkonventionell entschlafen ist.

Irgendwo ist das doch pervers, oder?
Echt traurig ... und so unnötig.
Erinnert mich an die russischen Teenager, die ungesichert auf Radiomasten und Hochhausdächer klettern.
 
Balu der Bär

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AW: Zwei Wingsuit-Springer sterben bei Absturz in der Schweiz

Man muss nicht immer den Regulierungswahn raushängen lassen, nur weil irgendjemand mal unkonventionell entschlafen ist.
Richtig. Und nebenbei eines der besten Statements in dieser Diskussion.:TOP: Nur wenn Redbull soviel damit verdient und diese Art von Extremsport pusht, dann sollten die auch die Folgekosten finanzieren und nicht die Allgemeinheit. Dem Bauern kann man ne monatliche Miete für seine Weiden zahlen und ein RTH in Red- Bull- Lack ist ja auch keine schlechte Werbung...:FFTeufel:

Nein verbieten auf keinen Fall. Nur nicht glorifizieren. Und zur Rechtfertigung keine wissenschaftliche Zielsetzung konstruieren. Man darf es ja mögen, man darf es aber auch für sich, von seinem Standpunkt ablehnen.
 
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Nein verbieten auf keinen Fall. Nur nicht glorifizieren. Und zur Rechtfertigung keine wissenschaftliche Zielsetzung konstruieren. Man darf es ja mögen, man darf es aber auch für sich, von seinem Standpunkt ablehnen.
Die letzten 4 Seiten drehten sich ja um diese Bemerkung:
cakemixer schrieb:
...wenn es diese "Grenzgänger" im Sport, der Wissenschaft und der Technik mit ihrem "Bewusstsein zum Risiko" nicht gäbe, würden wir uns alle noch mit der Postkutsche fortbewegen ..!
Auch wenn da ein kleiner wahrer Kern ist (Pioniere haben einen hohen Geltungsdrang, und der lässt sie höhere Risiken eingehen, und dies ist bei der Exploration neuer Technologien manchmal notwendig), ist es in der verallgemeinerten Form falsch. Der hocheffiziente Benzin-Einspritzmotor mit doppelten Turbolader hat keine rote Blutspur durch die Geschichte gezogen.
Und Grenzgänger nicht gleich Grenzgänger.
 
Balu der Bär

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Nun, sollen sie doch springen, aber die sollten begreifen, dass jede Freiheit immer mit nem gewissen Risiko einher geht und dies nicht eine Eintrittskarte zum Heldenklub beinhaltet. Um das gings mir eigentlich....
 
cakemixer

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@Schorsch
@Balu der Bär

Auch wenn da ein kleiner wahrer Kern ist (Pioniere haben einen hohen Geltungsdrang, und der lässt sie höhere Risiken eingehen, und dies ist bei der Exploration neuer Technologien manchmal notwendig), ist es in der verallgemeinerten Form falsch. Der hocheffiziente Benzin-Einspritzmotor mit doppelten Turbolader hat keine rote Blutspur durch die Geschichte gezogen.
Und Grenzgänger nicht gleich Grenzgänger.
Wir sollten nicht schon wieder von vorne anfangen - dazu ist eigentlich schon alles gesagt...

Nur wenn Redbull soviel damit verdient und diese Art von Extremsport pusht, dann sollten die auch die Folgekosten finanzieren und nicht die Allgemeinheit. Dem Bauern kann man ne monatliche Miete für seine Weiden zahlen und ein RTH in Red- Bull- Lack ist ja auch keine schlechte Werbung...
...auch dazu.... - scheint irgendwie nicht anzukommen...

Im Übrigen springt keiner ohne die entsprechenden Versicherungen gemäß der behördlichen Auflagen. Somit sind Fremdschäden schon einmal gedeckt. Und es wird (oder darf) auch keiner ohne seine private Unfallversicherung diesen Sport betreiben und mindestens bei Redbull und anderen professionellen Stunts werden diese Versicherungskosten wohl Bestandteil der Vertragsvereinbarung sein; ansonsten trägt sie jeder selber.
Kosten für die "Allgemeinheit" entstehen somit kaum, denn die Rettungsdienstträger wie auch die Krankenkassen holen sich ihre Kosten von den Versicherungen zurück.
Also was soll das ständige Gerede von den "Kosten für die Allgemeinheit..."?

Nein verbieten auf keinen Fall. Nur nicht glorifizieren. Und zur Rechtfertigung keine wissenschaftliche Zielsetzung konstruieren. Man darf es ja mögen, man darf es aber auch für sich, von seinem Standpunkt ablehnen.
Keiner "konstruiert eine wissenschaftliche Zielsetzung". Das war überhaupt nicht der Gegenstand der Diskussion, sondern dass sich aus diversen Sportarten (oder "Abenteuern") durchaus "auch" wissenschaftliche Erkenntnisse ziehen lassen.
"Glorifiziert" wird auch nicht -es soll nur jeder selbst für sich entscheiden dürfen, was er für gut und richtig hält...
 

jackrabbit

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Hallo,

Also was soll das ständige Gerede von den "Kosten für die Allgemeinheit..."?
da hast Du m.E. recht, die Kosten für die Allgemeinheit werden sich in Grenzen halten,
da es sich a) meist um Allein-Unfälle und b) oft mit tödlichem Ausgang, handelt.

Anders ist das allgemein bei Verkehrsunfällen mit PKW/ LKW oder z.B. bei dem Flugschau-Unfall in Lillinghof.
Da können im Vergleich der Kosten recht viele "Springer" vom Himmel fallen - so makaber sich dies auch anhören mag.

Grüsse
 
cakemixer

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Hallo,



da hast Du m.E. recht, die Kosten für die Allgemeinheit werden sich in Grenzen halten,
da es sich a) meist um Allein-Unfälle und b) oft mit tödlichem Ausgang, handelt.

Anders ist das allgemein bei Verkehrsunfällen mit PKW/ LKW oder z.B. bei dem Flugschau-Unfall in Lillinghof.
Da können im Vergleich der Kosten recht viele "Springer" vom Himmel fallen - so makaber sich dies auch anhören mag.

Grüsse
...so sehe ich das auch...!

Allein in NRW sind 2013 zwischen Januar und November 71 Motorradfahrer ums Leben gekommen (Quelle WDR) und die Zahl der Verkehrstoten insgesamt betrug in der BRD 3.290, Tendenz zwar sinkend, aber immerhin...
Diese Zahlen relativieren doch einiges und man braucht sich deshalb über die Kosten zu Lasten der Allgemeinheit bzgl. der wenigen verunglückten Extremsportler keine ernsthaften Sorgen machen.

Übrigens würde es in der Gesamtbetrachtung wenig bringen, seitens der Veranstalter einen eigenen Rettungsdienst vorzuhalten. Er könnte zwar den Hubschrauber und die Med-Crew stellen (würde sicher auch Eindruck hinterlassen), aber spätestens nach Einlieferung in das nächste geeignete Hospital beginnt die eigentliche Kostenlawine zu rollen.

Gruß
 
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