Warum werden Schlagzeilen dick, fett und (sehr) groß geschrieben?
Weil sie eine gewünschte Assoziation auslösen sollen, die den eigentlichen Text zu Makulatur machen, selbst wenn dieser sachlicher und tiefgründiger geschrieben ist. Der Text soll unter der Emotion der Schlagzeile verarbeitet werden und somit in deren Sinne haften bleiben.
Ganz deutlich wird das, wenn der Schlagzeile eine Zwischenüberschrift (oder wie das auch immer fachlich korrekt heißen mag) folgt, die genau den selben Inhalt der Schlagzeile wiedergibt, nur halt in zwei drei Sätzen ausgeführt.
Und um die Assoziation der Schlagzeile noch weiter zu vertiefen, enthält der erste Absatz, jetzt vier bis fünf Zeilen groß, abermals genau den selben Inhalt der Schlagzeile.
Obwohl die Textzeilen bis dahin immer umfangreicher werden, kommt kein einziger zusätzlicher Aspekt, als jener der Schlagzeile, hinzu. Letztendlich führt das dazu, das man den restlichen Text, der jetzt durchaus informativer ist, schon garnicht mehr richtig durchliest.
Irgend einen Grund muss es ja für diese eigenartige journalistische Kuriosität geben.
Zumal dieses mit zunehmender Oberflächlichkeit medialer Berichterstattung in den geschriebenen Medien (Presse; Online) immer häufiger anzutreffen ist.