Warum?
Ich war 2006/07 Wehrdienstleistender bei der Luftwaffe in Mengen-Hohentengen und Fürstenfeldbruck. Wenn ich selbst nicht dabei gewesen wäre, dann würde ich vielleicht manche Abläufe bis heute nicht verstehen. Warum aber werden nach wie vor solche Fehlentscheidungen getroffen und bei Bedarf nicht nach- oder gegensteuert? Fehlt es dem zuständigen Personal noch immer an Mut, ist der nächste Dienstgrad wichtiger oder woran liegt es? Zugegeben ich hatte eine sehr schöne und angenehme Zeit bei der Luftwaffe und vom Flieger bis zum General tolle Kameraden gehabt, trotzdem verstehe ich, wie bei der Bundeswehr von "realitätsfernen Sesselpupsern" in Bonn, Berlin, Köln oder sonstwo offentsichtlich nach eigenem Gutdünken bei irgendwelchen Standort-, Ausbildungs- oder Waffensystemfragen gerade in den letzten Jahren Fehlentscheidungen am laufenden Band produziert werden. Viele Sachen hätten vielleicht sogar trotz der leeren Kassen und dem niedrigen Verteidigungsbudget funktioniert. Vielleicht sollte im Rahmen der Offiziersausbildung der ökonomische und wirtschaftspolitische Anteil erhöht werden.
Bei einem Besuch letztes Jahr in der Heeresfliegerwaffenschule in Bückeburg war ich schon sehr von dem Fatalismus geschockt, der vom Personal dort an den Tag gelegt wurde. Die Kameraden wirkten zwar immer noch motiviert und pflichtbewusst. Jedoch konnte man ihnen deutlich anmerken, dass sie aus ihrer (Fach-)Perspektive die wenigsten Entscheidungen gut fanden und dies auch logisch nachvollziehbar begründen konnten. Bezüglich des Fähigkeitstransfers wurde ja die Unsinnigkeit im ausgezeichneten, aber mitterlerweile leider nicht mehr verfügbaren CH53-Blog (Zensur?) umfassend und zutreffend dargestellt. Den wirtschaftspolitischen Unsinn, den sich die Bundeswehr mit der Industrie, insbesondere Airbus, zumutet und Vorgängen im eigenen Haus kann man ja sehr gut bei dem exzellenten Blog
Augen geradeaus und in den vielen Kommentaren dort nachlesen.
Nach dem Besuch in Bückeburg war ich sehr froh, dass ich damals aufgrund einer grenzwertigen Dioptrinzahl links nicht Pilot bei der Bundeswehr werden konnte und rate mittlerweile jedem, nachdem ich noch Kontakt mit einigen Bundeswehrpiloten habe, von der Bundeswehr in Bezug auf den fliegerischen Dienst und den stark gestutzten Flugmöglichkeiten ab.