AW: Kondensstreifen erhitzen die Erde
Wenn ein Flugzeug ausweichen muss, ist das alles noch ganz easy und berechenbar. Wenn aber ein paar mehr Flugzeuge (=> Referenz auf den europ. Luftraum) Umwege Fliegen müssen, führt das zu einer Kanalisierung der Flugzeuge und zu größeren Herausforderungen bei der Staffelung.
Resultat: Slotprobleme, erhöhte Zahl an geflogenen Holdings oder Re-Routings. Damit verlagert man u.Ust. nur das Problem und löst es nicht.
Über Sibirien mag das nicht so ein Ding sein (Vorteil Langstrecke), aber speziell über Europa, Nordamerika oder Ostasien ist der Vorschlag mMn. nicht ohne weiteres praktikabel.
Der Kondensstreifen ist im übrigen auch keine feste Größe, sondern abhängig von verschiedenen Faktoren, wie z.B. der Abgastemperatur und des verwendeten Treibstoffs (bzw. dessen genauer chemischer Zusammensetzung - ja, es gibt Unterschiede). Um eine genaue Vorhersage zu treffen, ob (und in welcher Höhe) von welchem Flugzeug tatsächlich Kondensstreifen ausgestoßen werden, bräuchte man ein paar mehr Daten*.
Da reicht eine bloße Gegenüberstellung des Fluggewichts und des entstehenden Mehrverbrauchs nicht aus. Das funktioniert nämlich nur unter Laborbedingungen.
Und:
Der Kondensstreifen ist nicht die einzige klimawirksame Folge des Luftverkehrs.
Mehr mitgeführter Treibstoff führt zu größeren TOW, die wiederum größere Triebwerksleistungen benötigen, was wiederum zu einer veränderten Schadstoffzusammensetzung der Verbrennungsabgase führt.
Unterschiedliche Emissionsstoffe haben in unterschiedlichen Höhen unterschiedliche Effekte (direkt, physisch, chemisch).
Ich frage mich, ob das Hinzufügen von Additiven zum Treibstoff nicht zielführender wäre.
_
* Je nach Abhängigkeit von der Abgastemperatur könnte man ja auch über den Cost Index (Reisemachzahl => Triebwerksleistung) ein bisschen was probieren. Die Unterschiede werden nicht allzu groß sein, aber wie gesagt: Die Datenlage ist allgemein eher mau.