AW: Bird Strike an Flügelvorderkante
Hi..
mit der Kerbschlagzähigkeit liegst du prinzipiell sicher nicht falsch vom Grundgedanken her, da sie (u.A.) ein Maß für die Energieaufnahmefähigkeit des Werkstoffes bei Gewalteinwirkung ist. Ähnliches gilt auch für den oberen Teil der Spannungs-Dehnungs-Kurve jenseits der Hooke´schen Gerade. Je duktiler desto mehr Energie kann in (bleibender) Verformung gebunden werden.
Es wäre jedoch erst mal wichtig zu definieren, wie ein "gutes" und ein "schlechtes" Ergebnis eines Vogelschlages überhaupt aussieht, d.h. welches deine Kriterien sind, welche erfüllt werden sollen
Das könnte z.b. einer der folgenden Ansätze sein
- größere Delle erlaubt, aber keine Rissbildung erwünscht
- Möglichst kleine Delle, Riss ggf. toleriert
- Möglichst GAR KEIN Schaden bis zu einer Höchstgröße, jenseits davon dann größere Schäden erlaubt
- Kein Vordringen bis zum dahinter liegenden tragenden Holm etc.
Je nachdem was du davon erfüllen möchtest sind völlig unterschiedliche Werkstoffeigenschaften gefordert.
Im ersten Fall wäre ein Werkstoff mit hoher Kerbschlagzähigkeit, mäßigem E-Modul und starker duktilität erfordert ("weiches" Alu a la 2024, wie du es oftmals auch vorfinden wirst)
Im zweiten Fall wäre ein "höher gezüchtetes" Alu wie ein 7075 besser geeignet, und im dritten Fall könnte ein Faserverbundwerkstoff die Nase vorne haben.
Hängt natürlich auch von der Bauweise selbst ab, nicht nur vom Werkstoff.
Insofern erst mal Schadenskriterien definieren, dann folgen die Materialien fast schon aus dem gesunden Menschenverstand heraus.
gruß
a.p.