AW: Pilotenvereinigung beklagt Sicherheitsmängel in Bordcomputern
Back2Topic:
Ich finde den Artikel generell ja mal ganz brauchbar (zumindest wenn man sonst so das Niveau solcher Artikel betrachtet), aber dennoch scheint auch hier der Mix: Pilot + Professor leider nicht stellvertretend für technisches Know-How, auch wenn sich das manche so wünschen.
Die Zeiten in denen Piloten "ihre" Maschinen insideout kannten, sind wohl seit Mitte der 70er vorbei, zumindest wenn man den nicht-operativen Teil betrachtet.
Die Fachleute gaben den Zuhörern als erste Regel mit auf Weg, dass nichts und niemand Kommandos der Piloten außer Kraft setzen kann.
Jedes FBW-Flugzeug mit einer entsprechenden Envelope-Protection macht genau das, auch eine B777 der man ja erstmal nachsagt, das der Pilot "immer" in Command ist.
Zudem haben auch hochmoderne Flugzeuge immer mechanische Backup-Systeme für alle relevanten Komponenten, die laut Dr. Polstra nicht hackbar sind.
Seit Ende der 90er sind die mech. Backups auf ein Minimum reduziert worden, eine A340-600 hat nur noch den Stabilizer mechanisch als Backup angesteuert, eine A380 hat gar kein mech. Backup mehr. (B777 hat ein Spoiler-Paar und den THS noch mech. angesteuert)
Allerdings gibt es bei diesen Flugzeugen ohne mech. Backup tatsächlich Backup-Systeme die völlig autark des normalen Flight-Control-Systems laufen, also mit eigenr Stromversorgung, Kabeln und sogar einen 2. Satz Servo-Valves in den entsprechenden Flight-Control-"Motoren" an den Steuerflächen.
Zudem würden Angriffsversuche auf diese Funktion Alarme an Bord auslösen.
Also bei "alten" Flugzeugen sind solche Warnung nicht vorhanden weil die Rechner solche "Angriffe" ja garnicht als solche erfassen, wenn überhaupt können sie Fehlermeldungen generieren, weil der Datensatz von ihnen als Fehlerhaft erkannt wurde, dazu muss er das aber auch erstmal sein.
Bei der A380 kenne ich eine solche Warnung auch nicht.
es seien aber keine herkömmlichen Ethernet-Netzwerke und zudem würde kein TCP/IP verwendet
Es sind "normale" Ethernet-Netzwerke die auch mit solchen Protokollen arbeiten, allerdings eben stark eingeschränkt um die Systeme weniger angreifbar zu machen. Aber in gewissem Rahmen wird auch ein TCP/IP verwendet.