AW: What if ... das perfekte Dogfight-/Luftkampfflugzeug !?
Die Mirage war nicht für den kurvenreichen Luftkampf konzipiert - aber das war kein Mach 1,5+ Jäger jener Zeit.
Was die Mirage III auszeichnete war einerseits natürlich die instationäre Wenderate. Ferner waren die Elevons sehr großzügig dimensioniert (supersonisch will man sich ja auch noch bewegen können), wodurch eine gute Manövrierbarkeit (lies: Kontrolle) bei geringen Geschwindigkeiten ermöglicht wurde.
Generell ist der Papiervorteil des E-Flugzeugs gar nicht so groß. Die Franzosen ballerten im DACT reihenweise F-104 ab, obwohl jene auf dem Papier eigentlich die Oberhand gegenüber der Mirage haben sollte. Ähnliches findet sich heute (naja, inzwischen ja eher "gestern") auch bei der M2k gegen die F-16.
Es gibt eine nette Anekdote anlässlich eines schweizer-israelischen Austauschs von Expertise:
Die Israelis fligen die Mirage selbstverständlich im roten bereich des "Adhémar" (AoA-Anzeige), was nach dem Handbuch verboten war. Die Schweizer staunten dann nicht schlecht, als man unter der Ladentheke auch jenen Bereich zur Fliegerei billigte: Plötzlich waren die F-5E eine leichte Beute.
Der Catch in diesem AoA-bereich war, dass man sich permanent im Adverse Yaw bewegte (negatives Mendemoment) und das ATAR-Triebwerk sehr rüffelig auch asymmetrische Anströmungen reagierte - die Füße auf den Pedalen und ein wenig "Ballgefühl" (mal sehen, ob den jemand versteht
) war daher angebracht!
Laut eines australischen Miracle-Piloten war das wiederanlassen des TWK in der Luft aber fast garantiert - da wird im Frieden aus der Übung zumindest keine Katastrophe. Bei den Isr. musste öfter mal das Triebwerk wieder angelassen werden - IIRC auch im Kampf!
Später kamen dann die Canards hinzu (und kleine Strakes am Radom), was nicht nur die Stabilität ertwas verringerte (also das SEP vergrößerte), sondern ja auch den Gesamtauftrieb etwas anhob. Prinzipiell war bei der Mirage das ATAR der größte Schwachpunkt: Der BMW 003-Großenkel lieferte nur 60kN mit Nachbrenner. Das ATAR 9k-50 (72kN) wäre für die MIII eine sehr interessante Nachrüstung gewesen; die Vorteile waren aber (dynamisch!) nicht so stark, wie der reine Vergleich des statischen Schubs vermuten lässt.