Meine Sicht der Dinge
Hallo!
Da ich mir lieber den Blick für „das Ganze“ freihalte und somit keine Aufnahmen mache, kommt auf diesem Weg ein wenig Manöverkritik.
Die Anfahrt um 08:00 Uhr erfolgte ohne einen Stau und wir wurden zügig auf Parkplatz B geleitet.
Bereits vor der offiziellen Öffnungszeit konnten wir auf das Gelände und der Einlass geschah ohne Verzögerung. Genügend sanitäre Einrichtungen sowie Anbieter für das Leibeswohl waren vorhanden, ebenso eine ausreichende Anzahl der üblichen Händler. Diese hatten überwiegend moderate Preise (Bücher und Modelle.) Das zahlreiche Personal, egal ob militärisch oder zivil, war zu jedem Zeitpunkt freundlich und bemüht.
Hier eine erste negative Kritik: die Preise sind „anständig“. Naja, ich hatte meine eigene Verpflegung dabei und konnte so mein Geld anderweitig investieren und lange Wartezeiten verhindern. Das Wetter war bis ca. 13:00 Uhr bescheiden, danach wurde es immer besser.
Zweite negative Kritik: das Static-Display war auf dem Taxiway schlecht positioniert, es verhinderte die Sicht auf die Runway. Aus meiner Sicht hätte man dazu die Fläche vor der gossen Wartungshalle nutzen können. Ansonsten war das Static-Display ordentlich.
Der Aufwand für den Flugbetrieb wurde von den Teileinheiten gut präsentiert. Das Flugprogramm war nach meiner Meinung ausgewogen und sehr gut, es wurde dem Thema der Veranstaltung mehr als gerecht. Ich hatte das Gefühl sehr nah dran zu sein, ich schätze den Abstand zur Runway zwischen 300 und 400 Metern. Ohne große Lücken bekam ich ein mehrstündiges und abwechslungsreiches Programm geboten, welches auf dem europäischen Festland zum Besten gezählt werden darf. Die Teams waren ohne Ausnahme gut (vormittags leider vom Wetter „kastriert“), hervorheben möchte ich die Red Arrows. Seit mehr als vierzig Jahren sehe ich das Team und ich habe den Eindruck, sie werden immer besser. Ein sehr schönes, ausgewogenes und sehr präzise geflogenes Programm. Die beiden Mi-171 aus Tschechien haben mich auch beeindruckt. Bei den Solo-Darbietungen stachen besonders die Rafale, die polnische MiG-29, das Ramex Delta sowie die Super Puma hervor. Aber auch die alten Schätze konnten sich sehen lassen, angefangen bei der Blériot über T-28, Spitfire und Hunter. Die belgische F-16 zeigte, warum sie in Fairford auf dem ersten Platz landete. Teams wie die die Victors oder Royal Jordanian Falcons ermöglichten mir die nötigen Pausen.
Dritte negative Kritik: die Präsenz der Bundeswehr – lachhaft! Selbst Österreich schafft es, ein Flugzeug in die Luft zu bringen … In diesem Zusammenhang fand ich eine Beobachtung besonders interessant. Da sich Belgien noch nicht für einen Nachfolger der F-16 entschlossen hat, waren zwei potentielle Bewerber mit Ständen vor Ort, Dassault und Eurofighter. Dassault zeigte in beeindruckender Art und Weise, was Marketing ist. Eurofighter mit seiner minimalen Präsentation machte Mittags dicht. Und Dassault zeigte sein Produkt am Himmel.
Vierte negative Kritik: die selbst ernannte Könige unter der Luftfahrt-Enthusiasten, die Spotter. In bester Einzelkämpfer-Manier und mit großem Klettergerüst versehen (bis zu sechsstufige Leitern habe ich gesehen) wurde sich unter Einsatz der Ellbogen ordentlich Platz gemacht. Ich hatte den elfjährigen Sohn eines Bekannten dabei, für ihn war es ein harter Kampf, ab und an einen Platz in der vordersten Reihe zu ergattern. Das beste Beispiel gaben zwei Herren, welche sich ihren Bereich „sperrten“ (s.u.).
Gegen 19:10 Uhr war das Programm beendet. Ohne große Verzögerung kamen wir zum Parkplatz, die Abfahrt zog sich etwas hin, da alle Fahrzeuge über eine Ausfahrt dirigiert wurden. Unter Ausnutzung einer Nebenstrecke waren wir ab Start in ca. 25 Minuten auf der Autobahn.
Fazit: eine rundum gelungene Veranstaltung. Daher ein großes Lob an die Organisatoren und die Teilnehmer in der Luft. Was sicherlich auch zum Gelingen dieser Veranstaltung beitrug, ist das positive Verhältnis der Bevölkerung zum eigenen Militär. In D sieht das leider anders aus.
Und für ein sehr angenehmes Treffen bedanke ich mich bei „bastelalex“ und „F-14A TomCat“. Hat Spaß gemacht!
Es grüßt der durstige Mann