"Wing Wave" mit Folgen

Diskutiere "Wing Wave" mit Folgen im Verkehrsflugzeuge Forum im Bereich Luftfahrzeuge; Mich würde mal interessieren, was der Herr Pilot beim Anblick dieses Videos von seinem Manöver dachte. Ich denke, er war selbst etwas erstaunt...
Schorsch

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Alien
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Ein gutes Beispiel dafür, daß jeder (Flugzeug-/Party-/Strand-) Spotter heutzutage darüber nachdenken muß, was er ins Internet stellt und ob sein "Sensationsvideo oder -foto" jemandem den Job kosten kann.
Mich würde mal interessieren, was der Herr Pilot beim Anblick dieses Videos von seinem Manöver dachte. Ich denke, er war selbst etwas erstaunt davon, wie haarig das aussah.
 
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odlanair

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Die Frage ist doch, inwieweit die Verantwortlichen vor der "öffentlichen Meinung" und
einem vermuteten Imageschaden einknicken und härter reagieren, als das bei absolut interner Auswertung passieren würde.


@Schorch:
Haarig sehen auch manche Landungen oder Starts bei kräftigem, böigem Seitenwind aus.
Die Frage ist doch, hat er Limits überschritten, das Flugzeug überbeansprucht etc?
 
_Michael

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Die Frage ist doch, inwieweit die Verantwortlichen vor der "öffentlichen Meinung" und
einem vermuteten Imageschaden einknicken und härter reagieren, als das bei absolut interner Auswertung passieren würde.
Umgekehrt wird die Welt auch transparenter: Es wird niemand erzählen können, dass der Pilot um ein Haar eine 747 geschrottet hätte, da man auf dem Video ganz klar sieht, dass das Manöver zwar extrem war, aber eben doch kein Beinahe-Crash.

Und wenn man den Piloten feuert, so gibt man implizit zu, dass man untragbare Leute ins Cockpit gesetzt hat. Zusätzlich hat man den Vorfall dann garantiert noch ein zweites Mal in den Medien, diesmal nicht mehr als neutrales "virales Video", sondern ganz klar mit der Message: Cargolux-Pilot baut Mist.
 
Schorsch

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@Schorsch:
Haarig sehen auch manche Landungen oder Starts bei kräftigem, böigem Seitenwind aus.
Die Frage ist doch, hat er Limits überschritten, das Flugzeug überbeansprucht etc?
Ich kann mich nicht zu üblichen Sicherheitsmargen hinsichtlich Höhe und Bank Angle äußern, aber struktur-technisch war das alles im Rahmen. Nun, das ist aber auch ein schlechter Maßstab: selbst ein Messerflug auf 0.3ft Meereshöhe ist innerhalb der strukturellen Limits des Fliegers. Der dimensionierende Parameter bei solch einem Manöver ist ja nicht die strukturelle Fähigkeit des Fliegers, sondern die Wahrscheinlichkeit eines Kontrollverlusts.
Die meisten Piloten bewegen solche Flieger nie in diesen Regionen, und die Gefahr eines Kontrollverlusts ist erheblich. Im Prinzip ist das Manöver vergleichbar zu den Airbus Displays auf Airshows, aber die werden auch nicht "out of the blue" von normalen Linienpiloten geflogen.
Boeing bewertet Bank Angle >45° als Upset. So gesehen war das eine Upset-Recovery.
 

odlanair

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Ok, ich lerne gern dazu.

Warten wir, was Cargolux laut Wort.lu am Freitag dazu sagt.
 
puschel

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Ich hab mal eine Bitte:

Ich würde mich darüber freuen, wenn sich jeder B747 Pilot der hier an dieser Diskussion teilnimmt sich mal als solcher outet.

Wie oft hab ich solche Manöver schon mit einer Cessna oder einem Segelflugzeug im heimischen Verein gesehen. Und regt sich da jemand auf?

Über die geringe Flughöhe kann man sicher diskutieren. Vielleicht auch noch über die Notwendigkeit. Aber nach dem Start mit den Flächen zu wackeln, auch bis 45 Grad ist KEIN gefährliches Manöver. Wir sind es in Deutschland nur gewohnt das eine IFR Departure immer bis 3000ft gerade aus geht und ja keine kurve oder ähnliches geflogen werden darf.

Leute geht mal ins Ausland. Da werden Abflüge veröffentlicht in denen die erste Kurve nach dem Start in 300ft eingeleitet werden muss.

So jetzt mal rechnen: Spannweite der B747, davon die Hälfte, dann in Fuß.........? Ist gar nicht mehr so viel Bodenfreiheit oder???
 

jackrabbit

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Hallo,

Wie oft hab ich solche Manöver schon mit einer Cessna oder einem Segelflugzeug im heimischen Verein gesehen. Und regt sich da jemand auf?
wobei es halt ein Unterschied ist, ob man privat einen alten 45 PS- OPEL Corsa bewegt oder gewerblich einen 40-Tonner-Gefahrgut-LKW.
Ansonsten hängt es davon ab, ob alles gut gegangen ist oder nicht.

Grüsse
 
_Michael

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Aber nach dem Start mit den Flächen zu wackeln, auch bis 45 Grad ist KEIN gefährliches Manöver.
Natürlich war das kein Beinahe-Crash und normalerweise kann man dieses Manöver sicher fliegen. Aber so "normalerweise" reicht bei der Sicherheitsmentalität in der Fliegerei eben gerade nicht. Wer freiwillig so viel Sicherheitsmarge verschenkt, der handelt einfach fahrlässig. Für diese Erkenntnisse muss man keine 747 fliegen können, noch nicht mal Pilot sein.
 
Toryu

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Puschel, wenn jemand die Vereins-Cessna schrottet, steigt maximal die Versicherungsprämie und bei Pech kommt noch ein weiteres Bild zur Ahnengalerie hinzu.

Bei einer gewerblich genutzten 747, die Milionenbeträge durch die Luft schippert, sieht das anders aus - da muss sich die Firma Gedanken um ihr Image machen.

Der Wing-Wave selbst war nicht das Problem. Eher, dass er fast mit einem Ringelpiez verbunden war.
 
Schorsch

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Alien
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Der Wing-Wave selbst war nicht das Problem. Eher, dass er fast mit einem Ringelpiez verbunden war.
Er hat das Steuerhorn grob eine halbe bis ganze Sekunde zu lange nach rechts gedrückt. Sonst wäre es ein schönes Manöver geworden. Gegen eine +/-20° Bank würde glaube ich niemand etwas sagen, da Flugzeug leer (folglich keine Passagiere gefährdet und ausreichend Leistungsreserve).
 
Ernst Dietikon

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Ich weiss nicht, wie oft es ähnliche Manöver gibt, allerdings weniger extrem. Ich sah dies einmal beim Start einer weissen B747 in ZRH. Ein Spotter behauptete, es handle sich um die letzte B747 der Swissair. Ob dies stimmt weiss ich nicht, könnte aber durchaus sein. In grösserer Höhe gibt es ähnliche Manöver sogar mit Passagieren. So beim Start des letzten Continental Fluges in ZRH. Damals nach der Linkskurve beim Ueberflug über den Flughafen. Meine Tochter sass zufällig im Flugzeug.

Gruss
Ernst
 

Gelöschtes Mitglied 3770

Guest
Ich habe in so einer Grußmaschine mal drin gesessen. Das war in Gerona, und der Pilot sagte, er wolle bei einem Low Pass mal die unten stehenden britischen Touristen grüßen. Das Ding kippte nach links und rechts, dass alle Paxe (von denen etwa 20 LH-Piloten und Ausbilder waren) doof guckten.... viele aber auch erfreut grinsten. Das fand ich schon heftig, und mich wunderte, dass so etwas überhaupt gemacht werden kann...
 
Taliesin

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Ein gutes Beispiel dafür, daß jeder (Flugzeug-/Party-/Strand-) Spotter heutzutage darüber nachdenken muß, was er ins Internet stellt und ob sein "Sensationsvideo oder -foto" jemandem den Job kosten kann.
Der Unterschied zwischen dem Spotter und dem Piloten ist, dass der eine Amateur und der andere Profi ist. Wenn man von dem Spotter erwarten kann, dass er das Video aus Rücksicht vor dem Piloten nicht ins Netz stellt, dann kann man von dem Piloten zehn mal erwarten, dass er das Manöver gar nicht erst so spektakulär fliegt und sich gar nicht erst in die Situation bringt. Immerhin ist er der Profi und nicht der Spotter.
Warum sollte sich der Spotter größere Gedanken um die Weiterbeschäftigung des Piloten bei seiner Airline machen, als es der Pilot selber tut?
 

odlanair

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Der Unterschied zwischen dem Spotter und dem Piloten ist, dass der eine Amateur und der andere Profi ist. Wenn man von dem Spotter erwarten kann, dass er das Video aus Rücksicht vor dem Piloten nicht ins Netz stellt, dann kann man von dem Piloten zehn mal erwarten, dass er das Manöver gar nicht erst so spektakulär fliegt und sich gar nicht erst in die Situation bringt. Immerhin ist er der Profi und nicht der Spotter.
Warum sollte sich der Spotter größere Gedanken um die Weiterbeschäftigung des Piloten bei seiner Airline machen, als es der Pilot selber tut?
Ja, keine Gedanken machen sich heutzutage viele...:TOP:
 
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odlanair

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Beitrag von heute im Luxemburger Wort:

Die Crew bestand zu dem Zeitpunkt aus Kapitän Marcel Funk, dem ausführenden Offizier Wieger Kettellaper und einem Co-Piloten.

Funk ist Vize-Präsident im Executive Comittee der Cargolux und zuständig für die Flugoperationen, Kettellaper ist offizieller Verantwortlicher für "Flugoperationen". Beide wären damit auch oberste Instanz in Sachen Sicherheit, so die Wochenzeitung. Zudem würden sie bei der Flugzulassung der Gesellschaft eine Rolle spielen. Die Ergebnisse der internen Cargolux-Untersuchung liegen zur Zeit noch nicht vor.
 
mig-jet

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Heute wurde bekannt dass das Direktionsmitglied Herr Marcel Funk und der "Chief technical pilot" einer der wichtigsten Piloten die Cargolux verlassen haben. Sie waren beim "Wing Wave" der neuen Boieng an Bord. Da im Moment die Piloten und die Gewerkschaft mit der Direktion auf Kriegsfuss sind, muss nicht unbedingt der "Wing Wave" der Auslöser sein, ist aber irgendwie schon ein komischer Zufall.
Gruss Marc
 
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