"§ 86a Verwenden von Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen" beachten!!

Diskutiere "§ 86a Verwenden von Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen" beachten!! im Tips &Tricks allgemein Forum im Bereich Tipps u. Tricks; . Liebe Kollegen. Die Diskussion um genau dieses Symbol ehrt euch ja, führt aber eigentlich nirgends hin. Die Gesetzeslage dazu ist...
popeye

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Liebe Kollegen.

Die Diskussion um genau dieses Symbol ehrt euch ja, führt aber eigentlich nirgends hin.
Die Gesetzeslage dazu ist festgeschrieben und wird sich wohl ohne tiefgreifende gesellschaftliche Veränderung auch in den nächsten 50+ Jahren nicht ändern.

Was sich aber vielleicht ändern könnte, ist der Umgang mit der Situation mindestens bei uns Modellbauern.
Deshalb nochmals und zurück zum eigentlichen Thema:
DISKRET abgedeckte "Sonderkennzeichen" auf Modellen in der Öffentlichkeit würden das Schauvergnügen an Modellen erhöhen,
wären eine sachliche und wertfreie Akzeptanz des Paragrafen 86a,
und würden damit genau diese Karussell-Diskussionen höchstwahrscheinlich verringern.

Dass auf gesellschaftlicher Ebenen darüber diskutiert werden kann und darf scheint mir selbstverständlich, aber dem Modellbau - privat und öffentlich - bringt das Nichts.

Eigentlich ist dieser Gesetzes-Paragraph für Modellbauer in Deutschland ja auch ein gewisser Vorteil -
Ausserhalb Deutschlands kann es einem passieren, dass man sich rechtfertigen muss, wenn man "unzensierte Modelle" ausstellt.

Mit den besten Grüssen aus der Schweiz, Rolf
 
Gilmore

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Space Cadet
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Man sollte das alles vielleicht nicht nur aus der Sicht des Gesetzgebers betrachten, sondern auch und vor allem aus der Sicht der Öffentlichkeit, spez. der Medien. Wenn ein sensationsg..., übereifriger Zeitungsreporter Modelle mit Hakenkreuzen findet, kann er eine Ausstellung in der Nachberichterstattung nach Herzenslust verreißen. Und das wollen wir doch alle nicht, weil das unser Hobby in Mißkredit bringt und den Ausstellungsveranstalter in große Bedrängnis.
Übrigens habe ich für meine Modelle, so sie denn ein HK tagen "müßten", eine ganz einfache Lösung parat: Ich lasse diese Zeichen einfach von vornherein weg.
Grüße von Gilmore
 
Wilbur

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Flieger-Ass
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Wenn man die Toten aufrechnen will, die ein Militärflugzeug direkt oder indirekt verursacht hat, dann dürfte man reinen Gewissens kein einziges mehr bauen.
Eben.
Ich habe mir vor Augen gehalten, daß ich irgendwann in meinem Wohnzimmer sitze und auf eine Vitrine voller Nachbildungen von Tötungsmaschinen gucke. Deshalb habe ich beschlossen, daß alles Militärische aus meiner Modellsammlung rausfliegt. Mein Interessengebiet ist jetzt die Zivilluftfahrt der Pionierjahre bis zum Beginn des Zweiten Weltkriegs.
Was einem dabei auffällt, ist, daß es zwar Modelle der letzten Sub-Sub-Sub-Variante der Me 109 gibt, sogar Modelle von Papierprojekten des Dritten Reiches, daß es aber kaum Modelle der Flugzeuge gibt, mit denen in den ersten drei Jahrzehnten des 20. Jahrhunderts die großen Pionierleistungen vollbracht wurden.
Aber Aufbauen ist offenbar nicht so geil wie Zerstören.
 
Adam-Sky

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Flieger-Ass
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Erstens; meine Meinung zur neben Polemik ( ist zum Hauptthema geworden). Ich, als geburtige Pole, aufgewachsen in der Nachkriegzeit voller anty-deutsche-Propaganda sollte eigentlich den §86 beheiligen. Ich empfinde aber nur Wut. Das Ziel ist doch Nachbau von einem echtem Vorbild. In meinem Regal liegen schon einige Bausätze der LW aus dem 2WK die ich aufbauen möchte und die werden alle mit dem HK versehen, so wie dem Original entsteht. Es sollte dem Erbauer frei gelassen werden wie er das Modell vollendet. Sollte auch seine Sorge sein wie er das Modell öffentlich präsentieren möchte. Also weg mit der Ausschneiderei oder im Vorweg die HK weg zu lassen. Wollte eigentlich da zu nicht so viel schreiben.

Zweitens; zur Hauptthema: ist mir gerade durch den Kopf gelaufen: Aqvarell-Farben (Schüller- Farben).
Ich habe es nicht ausprobiert, ist nur eine Gedanke:
- Die Modelle werden nach dem Zusammenbau meistens "Versiegelt". Es ist zwar etwas aufwändig aber man kann die gewünschte Farbtöne mischen und die "Swastyka" dem entsprechend überdecken. Nach der Presäntation kann man die Farbe mit angefeuchtetem Wattenstäbchen entfernen. Vorteil: die Farbschicht sollte nich zu dick sein und so beeinflusst das gesammte Bild nicht; und wer schon zig- oder hunderte von Stunden an einem Modell gearbeitet hat, dem werden paar Stunden mehr (wenn überhaupt) nichts ausmachen;
- Die andere Mögligkeit mit dem Post-It: draufkleben, den Farbverlauf markieren, abnehmen, bemalen, draufkleben. Vorteil: man benutzt fertige Farbmischungen (RAL, Ravell, etc.); Nachteil: der Aufkleber ist deutlich am Modell zu sehen.

Wie geschrieben, sind nur freie Gadanken.
Für meine Schreibfehler möchte ich mich (noch, später nicht mehr) entschuldigen. Die deutsche Sprache und Schreibweise habe ich selbst gelernt.
Ach und noch was: nach 35 Jahre möchte ich wieder Einsteigen.

Gruß Adam-Sky
 

Hans Trauner

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Das Ziel ist doch Nachbau von einem echtem Vorbild
Meint ihr echt, dass der § 86 da ist, um Modellbauer zu gängeln? Träumt weiter. Ich glaub dies ist das Thema mit dem allerengsten Tellerrand-Blick beim Modellbau. Der § 86 verhindert effektiv, dass Leute im Fussballstation mit der Fahne rumlaufen und die Armbinde in der Fußgängerzone tragen. Bevor jetzt eine "Meinungsfreiheit"-Diskussion aufflackert, denkt nach, wofür diese Zeichen tatsächlich standen.
 
A.G.I.L

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Zwischen EDDK und EDKL
Sie liegen auch heute noch bei, wenn der Importeur die Schachteln nicht geöffnet hat und die bösen Kreuze mit der Schere entfernt hat. ...

Gruß

Klaus
Nein, das stimmt so nicht. Im Hasegawa Bf-109 Bausatz 09853 z.B. sind keine HK auf dem Decalbogen, also keine übermalten oder ausgeschnittenen HK. Im Internet gibts auf einer ausländischen Modellbauseite eine Bausatzvorstellung mit Fotos des Decalbogens mit HKs. Offensichtlich gibts zwei Decalbögen, einen für D ohne und einen für den Rest der Welt mit HK.
 
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Motschke

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Das ist irgendwie eine seltsame Argumentation. Wenn man die Toten aufrechten will, die ein Militärflugzeug direkt oder indirekt verursacht hat, dann dürfte man reinen Gewissens kein einziges mehr bauen. Wie viele Zivilisten sind durch die B-17 ums Leben gekommen, oder durch die B-29 mit ihren Atombomben? <...> Hat das noch was mit dem Thema zu tun? Entfernt.:TD: <...>
So gesehen hast du absolut recht. Es ging mir auch nicht um ein Aufrechnen der Toten, sondern vielmehr um den oft gehörten Einwand, Modellbau würde über das Zeitgeschehen informieren und wäre somit durch den Ausnahmen-Paragrafen §86 III geschützt. Ich würde halt dagegen argumentieren, dass weder die Hersteller in den Begleittexten noch die meisten Modellbauer (in Foren oder auf Ausstellungen) den historischen Kontext in angemessener Weise darstellen (bzw. überhaupt darstellen können), um den Schutz des Ausnahme-Paragrafen zu geniessen. Dazu bedürfte es schon, um Wolfs Beispiel aufzugreifen, einer dauerhafteren Installation wie in einem Museum. Ich würde auch mal sagen, in dem Fall (Modell in Sammlung eines Museums) würde niemand was dagegen haben.
 
Swordfish

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Wasseramt
Es ist schon bedenklich, dieses Gelaber um eine kleine grafische Darstellung eines Hoheitszeichens auf einem kleinen Modell!!!!
Das beweist wieder einmal, dass der Mensch überhaupt noch nicht "Erwachsen" ist und vermutlich es auch nie sein wird!

Wären wir ehrlich, dürfte gar kein Modell gebaut werden, das irgendwie eine Tötungsmaschine darstellt, sei es eine kleine Pistole an einer Figur oder alle anderen Darstellungen, das würde aber auch alle Hoheitszeichen irgendwelcher Agressoren beinhalten, seien es nun Hakenkreuze, Roter Stern, US-Symbole usw.

Ich selbst bin kein "Kriegsfan" und wäre im Ernstfall vermutlich auch nicht bereit gewesen, mein Leben für "mein" Land zu opfern....aber trotzdem bin ich, wie vermutlich die meisten, fasziniert von der Technik und den Formen dieser "Geräte", und es hat sie nun mal gegeben! Wenn ich in nächster Zukunft mit dem Eisenbahngeschütz "Dora" als Modell meine Vitrine "fülle", dann nur deshalb, weil mir die Grösse und die damit zusammenhängende Geschichte interessiert, und nicht, weil ich hoffe, dass sowas wieder einmal zum Einsatz kommt.
In diesem Sinne wäre eine Ausnahme des Gesetzes um solche Modelle historisch korrekt darzustellen, angebracht, alles andere ist Kleinlich und ängstlich, und zeigt mit aller Deutlichkeit, dass der Menschliche Geist immer noch in den Kinderschuhen steckt, keine Spur weiter wie vor hunderten Jahren, nur mit neuester Technik umgeben, die früher oder später wieder zu einem Desaster führen wird!!!
 

odlanair

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D
Ich habe gerade gefunden, dass der rote Stern seit 2013 in Ungarn wieder erlaubt ist.
Er war seit 1994 verboten.

Bin mir im Moment nicht sicher, ob das Verbot des Roten Sterns in den baltischen Ländern noch gilt...
 
Han Solo

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SMÜ
Erst mal, mir ist es wurscht, ob ich die Kreuzchen auf Ausstellungen abdecken muss oder nicht, zumindest bei den deutschen. Da gibt’s mehrere Möglichkeiten, das Hakenkreuz unauffällig abzudecken. Bei finnischen wird’s allerdings recht aufwändig. Drum werde ich die nie auf einer deutschen Ausstellung zeigen, so ich mal eines gebaut habe.
Das Verbot eines Hakenkreuzes ist meines Erachtens ok, wenn es um die Darstellung bzw. Zeigen einer politischen Gesinnung geht.
Es wurde argumentiert, dass man nie vergessen soll, wofür das Hakenkreuz missbraucht wurde. Da kann man nun trefflich drüber streiten, ob ein Verbot und nicht Zeigen das Vergessen verhindert.
Was auf jeden Fall schon von den meisten vergessen wurde ist die Tatsache, dass das Hakenkreuz weder eine Erfindung der Nazis war noch, dass nur im Deutschen Reich dieses verwendet wurde. Während des ersten Weltkrieges wurde zumindest ein französischer Doppeldecker damit am Rumpf bemalt. Über die Finnen brauchen wir erst gar nicht zu reden. Das Symbol wurde letztlich in verschiedenen Versionen in vielen Kulturkreisen verwendet und das über zumindest viele 100 Jahre. Könnte dieses Symbol reden, würde es sich sicher extrem darüber aufregen, dass es von den Nazis so in den Schmutz geworfen und misshandelt wurde.
Das Verbieten der Flagge des Dritten Reiches ist unbestreitbar richtig, ein einzelnes Symbol zu verbieten scheint mir zu kurz gegriffen.
Nur mal zum Nachdenken – die Nazis haben sich das Hakenkreuz rausgesucht, was wäre , wenn sie ein einfacheres Symbol, z.B. ein Kreis oder Dreieck genommen hätten? Oder die 1000 für ihr proklamiertes 1000jähriges Reich?
Ohne wenn und aber gehört deren Gesinnung aus unserem Leben getilgt, aber nicht vergessen. Das steht völlig außer Frage!!
Ob da ein so weit greifendes Verbot eines Symbols weiter hilft? Man könnte ja auch den Weg der Aufklärung gehen und deutlich machen, warum die Nazis gerade dieses Jahrtausende alte Zeichen wählten und dass Symbole nichts dafür können, wofür sie verwendet werden.
Wie gesagt, das Hakenkreuz ist nicht deren Erfindung, die Flagge schon, auch der Totenkopf und ein paar weitere Zeichen. Diese Erfindungen der Nazis kann/muss man verbieten. Alles andere hat meines Erachtens ein Recht auf Rehabilitation, auch wenn es nur ein Zeichen/Symbol ist.
Sich an Oberflächlichkeiten aufzuhalten ist, wie eine schwere Krankheit durch das Beseitigen der Symptome auskurieren zu wollen, anstatt die Ursache zu bekämpfen.
Im Übrigen hat das Deutsche Museum für sich entschieden, dass es keine Hakenkreuze auf seine Ausstellungsstücke, ob Original oder Modell, anbringt/zeigt. Machen andere Museen anders. Werde ich auch nicht kritisieren. Genauso ist jedem Modellbauer frei gestellt, ob er sowas auf seinen Modellen anbringt oder nicht.
 
reaperone

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Vor ein paar Jahren habe ich mir Decals in den USA bestellt. Ich musste zum Zollamt, dort den Umschlag öffnen und den Inhalt vorzeigen. Es waren Decals für eine P-51 dabei. Die Abschussmarkierungen waren glücklicherweise Balkenkreuze, darum durfte ich die Ware mitnehmen.

Als ich Mitte der 1970er Jahre meine ersten Modelle gebaut habe, hat mein Vater mir verboten, die "ihr wisst schon" zu benutzen. Er hat noch am Krieg teilnehmen müssen und hatte verständlicherweise von der Nazisymbolik die Schnauze voll. Dabei ist es dann geblieben, meine Modelle sind daher nicht ganz korrekt. Ich bin aber auch kein Nietenzähler und Gravurvermesser und so manche Lackierung geht daneben, darum stört es mich nicht, wenn am Modell was fehlt.

Wer sein Modell historisch korrekt bauen möchte, soll das gerne tun.
 
Han Solo

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SMÜ
Noch ein Nachtrag bezüglich Verbot von NS-Symbolen:
Ich wohne im Raum Augsburg, daher ist mir die Stadt gut bekannt :).
Seht euch mal diese Seite an http://www.vvn-augsburg.de/4_stadtrundgang/NS-Kunst/index.htm
Wenn sich über diese Dinge einer aufregen würde, selbst über dem Eingang des Landratsamtes, dann würde ich das verstehen. Zumal, wie auch auf der verlinkten Seite angesprochen, keinerlei Erklärungen dazu in Form einer Tafel etc. an den Objekten vorhanden ist und somit jede aufklärerische Wirkung fehlt. Das ist unterirdisch schlecht :mad:.
Und zu der Meinung "ich baue nur zivile Flugzeuge". Da steckt jede Menge Technologie drin, die für Kriegszwecke entwickelt wurde. Wenn man nur die Fluggeräte bauen würde, die vor dem ersten Weltkrieg entstanden könnte man sich großteils frei machen, da damals viele Flugpioniere schlicht einfach nur dem Traum vom Fliegen nachgingen und nicht an Kriege dachten, und auch auf keine Technologie zurückgreifen konnten, die während/für einen Krieg entwickelt wurde.
 
reaperone

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Testpilot
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Halle
Flugzeuge führen keine Kriege und bringen auch keine Menschen um, ausser sie stürzen ab und die Insassen können sich nicht retten.

Wenn man mit einem Flugzeug Menschen umbringen, oder Gebäude zerstören möchte, braucht man MENSCHEN, die die Flugzeuge fliegen und die Waffen bedienen.

Eigentlich ging es hier doch um das Verstecken der "ihr wisst schon" auf Ausstellungen.
 

koehlerbv

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Flugzeuge führen keine Kriege und bringen auch keine Menschen um, ausser sie stürzen ab und die Insassen können sich nicht retten.
Wenn man mit einem Flugzeug Menschen umbringen, oder Gebäude zerstören möchte, braucht man MENSCHEN, die die Flugzeuge fliegen und die Waffen bedienen.
Weitestgehend richtig. Und MENSCHEN tackern gemäss ihrem Gusto Symbole an ihre Flugzeuge. Wofür das Hakenkreuz steht, brauchen wir hier sicherlich nicht diskutieren.

Es ist heute verboten, das Gesetz steht. Seit langem. Es ist gut so.
 
Swordfish

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Wasseramt
Ja, nun scheint sich der Thread dem Ende zu nähern, weil wir nun alle wissen, dass es verboten ist, Hakenkreuze an Modellen zu zeigen!!!!
Obschon.....es ist zum Schreien, wenn in einer FACHPUBLIKATION auf der rechten Seite lauter Originalbilder mit eben diesen Kreuzen zu sehen sind, auf der linken Seite aber eine korrekte, farbige Dreiseitendarstellung einer dieser Maschinen gezeigt wird und das Kreuz entfernt werden muss........:mad:

Aber so ist es halt......wie heisst die Diagnose in der Medizin? Schizophrenie??
 
Motschke

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<...>
Es wurde argumentiert, dass man nie vergessen soll, wofür das Hakenkreuz missbraucht wurde. Da kann man nun trefflich drüber streiten, ob ein Verbot und nicht Zeigen das Vergessen verhindert. <...>
Ähm, nein, muss man eigentlich nicht drüber streiten. Denn statt eines einfachen flächendeckenden Verbots gibt es ja eben noch den Ausnahme-Paragrafen § 86 III StGB, der aufführt, für welche Zwecke das Zeigen des Hakenkreuzes (und anderer Zeichen) ausdrücklich doch erlaubt ist:

"Absatz 1 gilt nicht, wenn das Propagandamittel oder die Handlung der staatsbürgerlichen Aufklärung, der Abwehr verfassungswidriger Bestrebungen, der Kunst oder der Wissenschaft, der Forschung oder der Lehre, der Berichterstattung über Vorgänge des Zeitgeschehens oder der Geschichte oder ähnlichen Zwecken dient."

Dem Vergessen ist also ausdrücklich vorgebeugt. Es wird festgehalten, für welche sinnvollen Ziele das Zeigen der Zeichen erlaubt ist. Gleichzeitig wird durch das Verbot jedoch verhindert, dass irgendwelche Schwachköpfe einfach so mit den Zeichen unkommentiert im Alltag rumspazieren (siehe Hans' "Fahnen im Stadion" Beispiel), sei es aus Jux und Dollerei oder weil sie dieser schwachsinnigen Ideologie tatsächlich anhängen. Das es ab und an auch Staatsanwaltschaften und Richter gibt, die zu doof sind, aus einem durchgestrichenen Hakenkreuz eine Gegnerschaft zur NS-Ideologie erkennen, ändert erstmal nichts an der Sinnhaftigkeit des Gesetzes.
Ja, Plastikmodellbau ist auch betroffen. Dumm gelaufen. Aber mal ehrlich, wenn man sich die Displays auf Ausstellungen anguckt, könnte sich einem der Verdacht aufdrängen, im 2. Weltkrieg wurde hauptsächlich an Panzern geschraubt und Flugzeuge betankt. Zum Ende des Krieges hin wurde auf einer Seite zunehmend an Düsentriebwerken geschraubt. Ab und an ist auch mal ein Haus kaputtgegangen, aber umgekommen ist eigentlich niemand. Zugegeben, das ist sehr überspitzt dargestellt, aber wahrscheinlich doch realistischer als die Vorstellung, Modellbau würde über Zeitgeschehen informieren und damit den Schutz des Ausnahme-Paragrafen in Anspruch nehmen können. Und es wäre ja auch wirklich viel verlangt. Dinge wie Ideologien sind schon als zu Papier gebrachte Gedankenkonstrukte schwierig darzustellen. Wie soll das dann in 1/35 in Plastik funktionieren? Und kann man den 2. Weltkrieg überhaupt historisch korrekt darstellen, ohne auf die NS-Ideologie hinzuweisen?
Nee, da sind mir dann Flieger mit historisch unkorrekten Post-Its wesentlich lieber als Glatzen mit historisch korrekten Fahnen.
 
Han Solo

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Nee, da sind mir dann Flieger mit historisch unkorrekten Post-Its wesentlich lieber als Glatzen mit historisch korrekten Fahnen.
Da sind wir keinen einzigen Millimeter auseinander.
Sich an Gesetzte halten ist eine Sache, Gesetzte zu hinterfragen eine andere.
Letzteres sehe ich als legitim und auch als Pflicht eines aufgeklärten Bürgers. Sonst sind wir gleich wieder bei einer Obrigkeitshörigkeit, und wo die hinführt zeigen unzählige Beispiele der Geschichte. Wir leben Gott sei Dank in einer Demokratie, in der auch über Gesetzte und Vorschriften diskutiert werden kann, ohne gleich verhaftet zu werden.
Dass man in D die Symbole an den Modellen abkleben muss – geschenkt. Ist so also machen wir's so. Wenn jemand für sich entscheidet, dass er keine Hakenkreuze auf sein Flugzeug klebt – auch gut. Zwar irgendwie inkonsequent, da nicht das Kreuz sondern der Pilot mit dem Flugzeug getötet hat, aber mit so ner Entscheidung kann ich auch mit leben.
Die Frage, die mich mehr bewegt ist, ob denn der §86 in der Form und dessen Umsetzung überhaupt sinnvoll ist.
Ich finde es mindestens so schlimm, einen Reichsadler oder andere „Kunstobjekte“ die der Nazi-Ideologie entsprechen an öffentlichen Gebäuden zu belassen, ohne irgendwie auf deren historischen Hintergrund hinzuweisen.
Das hat direkt nichts mit unseren Modellen zu tun, zeigt aber das Problem des Gesetzes. Abschussmarkierungen an einer P-51 – verboten ; Reichsadler an einem Regierungsgebäude (ohne Hinweise) – erlaubt.
Das ist der Punkt, den ich kritisiere. Typisch deutsches Handeln nach den Buchstaben der Gesetzte.
 
Swordfish

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Darf ich als Schweizer eigentlich Modelle mit Hakenkreuz hier zeigen??? Nein! Darf ich sie in der Schweiz zeigen? Ja!
Bin ich nun als Schweizer von jedem Verdacht erhaben, Liebhaber dieser Ideologie zu sein........? Ja! Und schreite ich mit meinen Modellen über die Grenze bin ich ein Gesetzesbrecher....? Unglaublich:FFTeufel:
 
Han Solo

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Da könnte man, zugegeben etwas gehässig, sagen "Da hat ja das Verbot von Hakenkreuz etc. durchschlagend gewirkt!".
Der immer noch vorhandene Fremdenhass, bzw. die Vorurteile gegen Fremde (längst nicht nur gegen Juden, sondern mitlerweile auch sehr stark gegen Moslems) kann nur durch Aufklärung und das Vorleben "guter Nachbarschaft" bekämpft werden.
Es ist auch für viele Menschen nicht so einfach Terroristen wie die IS und den einfachen Moslem von Nebenan auseinander zu halten. Genauso wenig wie Israel mit ihrer Holzhammerpolitik und den friedliebenden Juden.
Vorurteile sind der Nährboden von Fremdenhass, nicht irgendwelche Zeichen!
Im Übrigen war der Hass und die Vorurteile gegen Juden über Jahrhunderte weltweit sehr verbreitet. Auch am Vorabend der 2. Weltkriegs waren Juden in vielen Ländern nicht beliebt. Die Gründe dafür auszuführen, ist hier nicht der richtige Platz, da sehr komplex.
 
-dako-

-dako-

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Ich verweise nochmal auf den Wingnut Wings Thread in dem ich meine Erlebnisse mit dem Staatsschutz dargestellt habe. Hier ging es um einen WKI Flieger mit bösem Kreuz. Dem Gesetzgeber ist es völlig wurscht ob links oder rechts gedreht, schwarz, blau oder sonst wie gefärbt. Wie Mig Mech schon erwähnte hat, reicht schon die Ähnlichkeit.
Ganz so einfach wird es offenischtlich nicht immer gesehen: http://www.shz.de/lokales/flensburger-tageblatt/flensburg-aerger-ueber-finnische-runen-flieger-id7360936.html

Ausschnitt aus dem Bericht: "Basselli erstattete Anzeige bei der Polizei. Dort habe es wenig später geheißen: kein Handlungsbedarf. Es greife nicht das Verbot der Verwendung von Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen, das mit einer Freiheitsstrafe bis zu drei Jahren oder mit Geldstrafe bestraft wird." Beim Stein des Anstosses handelte es sich um folgendes: "Eine Nachfrage bei der Luftsicherheitsbehörde in Kiel ergab, dass es sich offenbar um eine „Hawker Hurricane“, ein britisches Jagdflugzeug von 1937 mit finnischer Original-Lackierung, auf dem Weg zu einem Oldtimertreffen handelte."

D.h. auch im Zusammenhang mit dem oben von mir verlinkten Text des wissenschaftlichen Dienstes des Bundestags: Kennt von euch jemand eine richterliche Entscheidung bzgl. des Zeigens der finnischen Hoheitszeichen? Mir ist eine solche nicht bekannt sondern eben nur mehr oder weniger unterschiedliche Umgehensweisen der Exekutiven mit diesen.
 
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