Operation "Black Buck" Avro Vulcan B.Mk.2 Airfix 1:72

Diskutiere Operation "Black Buck" Avro Vulcan B.Mk.2 Airfix 1:72 im Jets bis 1/72 Forum im Bereich ROLLOUTS - Die Bilder Eurer Flieger !; Operation "Black Buck" Falkland Krieg 1982 Hallo zusammen, willkommen beim Rollout meiner Vulcan von Airfix in 1:72, wie immer steigen wir mit...
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Operation "Black Buck"
Falkland Krieg 1982


Hallo zusammen,

willkommen beim Rollout meiner Vulcan von Airfix in 1:72, wie immer steigen wir mit dem Geschichtlichen Teil ein :)

Nachdem argentinische Truppen am 2 April 1982 überraschend die Falkland Inseln besetzten, plante die britische Regierung die Operation Corporate zur Rückeroberung der Inseln. Im falle, das die politischen Verhandlungen scheiterten, wurden die Fliegerhorste in Alarmbereitschaft versetzt. Unter ihnen auch die Vulcan Staffel 44, 50 und 101 mit dem Befehl die fünf noch am besten erhaltenen Bomber Einsatz klar zu machen. Zwei Maschinen, die XM598 und XM607 wurden letzten Endes ausgewählt und wieder für einen richtige Einsatz flott gemacht. Da die Betankungsanlage schon 10 Jahre nicht mehr genutzt wurde musste man hier natürlich ran. Da die Vulcan nur über ein Geländefolgeradar zum navigieren hatte, musste ein Trägheitsnavigationssystem eingebaut werden um über dem Atlantik überhaupt fliegen zu können. Im weiteren wurde ganz eilig Träger unter die Flügel montiert, um den ALQ-101 und die AGM-45 Shrike aufnehmen zu können. Das größte Problem war aber das die Falkland Inseln über 13000km vom Heimatland entfernt war. Selbst die Vulcan konnte nicht so weit fliegen. Der einzige Platz der halbwegs in der Nähe war, war die Insel Ascension mit ihrem Flugplatz. Dieser war aber immer noch ca 6254km von den Inseln entfernt. Nur durch Luftbetankung konnte man diese Strecke hin und zurück bewältigen.
 
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Als sich am 29 April zeigte das die Verhandlungen ins leere laufen, wurde der Befehl erteilt den ersten Angriff per Vulcan zu fliegen. Black Buck 1 startete am 30 April und hatte zum Ziel den Flugplatz bzw. die Rollbahn zu zerstören. Um die Strecke zu schaffen brauchte es 10 Victor Tanker um eine Vulcan ins Ziel und wieder zurück zu bringen. Alle Maschinen starteten plus Reserve, leider zeigte sich schnell das eine Victor schon früh ausfiel und die Reserve Maschine ihren Platz einnehmen musste. Bei den Vulcan sah es auch nicht besser aus, die XM598 hatte eine undichte Druckkabine und musste auch umkehren, die XM607 übernahm dann die Aufgabe.
 
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Nun hatte man keine Reserve mehr und wenn nun nur eine Victor ausfiel wäre der erste Einsatz bereits gescheitet. Die Vulcan führte die max. Last von 21 484kg Bomben mit. Im Verlauf des Fluges zeigte ich das man bei der Treibstoffplanung entscheidende Fehler gemacht hatte, der Treibstoff würde nicht reichen. Man hatte vergessen zu planen, das Vulcan und Victor in verschiedene Flughöhen und Geschwindigkeiten effizient flogen. So zeigte sich das der letzten Victor ca für 600km Treibstoff fehlte, die Besatzung der Victor hatte es nun in der Hand, abbrechen oder weiter machen. Man entschied allen verfügbaren Sprit der Vulcan zu geben und dann später auf Hilfe zu hoffen.
 
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Vier weiteren Victor erging es ähnlich und landeten mit fast leeren Tanks in Ascension. Man hatte noch nicht mal Zeit die gelandete Victor von der Bahn zu rollen, alle vier landeten kurz hinter einander und hofften nicht in die vordere Victor zu krachen. Zum Glück ging alles glatt und die Maschinen wurde neu betankt um den Kameraden den späteren Rückflug zu ermöglichen. Die Vulcan war weiter auf Kurs aber sie hatten während einer Betankung mit einem Sturm zu kämpfen.
 
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Damit die Argentinier nichts von dem bevorstehen Angriff mit bekamen, herrschte Funkstille. Als man Falkland näher kam wurde ca 450km davor ein Sinkflug eingeleitet. Man ging runter bis auf 600m um das Radar zu unterfliegen und mit Hilfe der Störeinrichtung konnte man das Erfassen verhindern. Kurz vor dem Ziel ca 80km gab der Pilot Vollgas um auf ca 3000m zu steigen, 16km vor dem Ziel wurden die Bombenklappen geöffnet. Die Piste wurde in einem 30 Grad Winkel überflogen was Treffer zu 90% wahrscheinlich machten. Die Bomben fielen in 5sek aus dem Bombenschacht und der Pilot gab Gas und führte eine harte Wende weg vom Platz ein. Nach ca 20sek schlugen die Bomben ein, sofort setzte ungezieltes Abwehrfeuer ein aber die Vulcan war da schon weit genug weg. Eine Bombe traf die Mitte der Bahn, eine den Randbereich. Alle anderen beschädigten die Umliegenden Gebäude sowie den Tower und töten 3 Soldaten.
 
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Nach dem erfolgreichen Angriff konnte die Funkstille aufgehoben werden, die letzte Victor die all ihren Treibstoff der Vulcan gab konnte nun endlich Hilfe anfordern. Diese kam dann auch zügig so das alle Besatzungen nach über 16 Stunden sicher zurück kehrten. Dieser Flug stellte einen Rekord auf mit dem längsten Flug und Angriff eines Bombers. Dieser wurde erst im zweiten Golfkrieg durch eine B-52 gebrochen.
 
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Black Buck 2 startete am 4 Mai und konnte ohne weitere Probleme mit richtiger Berechnung der Treibstoffmenge ausgeführt werden. Dieser Angriff war jedoch kein Erfolg da man die Bahn verfehlte. Nach diesem Einsatz wurden die Angriffe mit der AGM-45 Shrike begonnen um die gute Luftabwehr die den Harriern zu schaffen machte auszuschalten. Am 27 Mai begann der erste Angriff mit der Shrike, dieser wurde von der XM598 ausgeführt. Doch schlug der Fehlerteufel wieder zu und im entscheidenden Moment versagte bei einer Victor die Tankanlage.
 
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Am 31 Mai erfolgte der nächste Versuch. Dieser Einsatz war relativ erfolgreich, man griff eine Radarstation an und konnte sie beschädigen. In den frühen Morgenstunden des 3 Juni erreichte man wieder die Inseln für den nächsten Einsatz. Dieser war jedoch nicht so einfach wie der erste. Es entstand ein Katz und Mausspiel den die Argentinier waren nun gewarnt und schalteten alle ihre Geräte ab. Eine Harrier nutzte dies aus und griff den Flugplatz an. Die Vulcan kreiste nun schon 40min über den Inseln bis tatsächlich eine Station aufgeschaltet hatte, sofort schoss die Besatzung zwei Shrike ab die ihr Ziel trafen und es zerstörten.
 
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Nach diesem Einsatz machte man sich auf den Rückflug und das Drama nahm seinen lauf. Bei der letzten Betankung brach schon am Anfang die Sonde der Vulcan und es ergoss sich eine menge Treibstoff über die Nase des Bombers. Nun hatte man ein sehr großes Problem, der Treibstoff reichte nie und immer zurück zur Basis und es war auch ungewiss ob man in Brasilien Notlanden könne. Nach ein paar Berechnungen sollte, wenn man sehr sparsam und in der richtigen Höhe flog der Treibstoff bis Rio de Janeiro reichen. Eigentlich sah der Plan vor eine Notwasserung zu machen, man entschied aber wegen dem zu hohen Risiko dagegen.
 
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Kurze Pause :)

Im Flug nach Rio wurden alle Dokumente aus der Vulcan geworfen, auch warf an die AGM-45 ab jedoch klemmte eine und lies sich nicht mehr lösen. Auf Grund das man die Dokumente über die Lucke neben dem Kopiloten raus warf, bekam man das Drucksystem nicht mehr dicht. Als man den Tower von Rio anfunkten klangen die Stimmen wie die von Mickey Maus und es machte die ohne hin schwere Verständigung noch schwerer. Als man das System endlich wieder dicht bekam, hatte man in Rio auch einen englisch sprechenden Beamten an den Funk geholt. Man erklärte die Lage und Rio gab nur seine Zustimmung wenn es keine weitere Option gab. Da es diese nicht gab bekam man die Erlaubnis für eine Notlandung.
 
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Vor der Küste wurde die Vulcan von zwei F-5 Jägern der Brasilianer bis Rio begleitet. Der Landeanflug war mehr als eine Herausforderung da man erst sehr spät das Tempo und Höhe senken konnte um mit dem knappen Sprit überhaupt aus zu kommen. Das Manöver gelang und man rollte sicher aus. Die Besatzung der Vulcan XM598 wurde für neun Tage festgesetzt und danach erlaubte man ihnen den Rückflug nach Ascension. Beim volltanken der Vulcan stellt die Besatzung fest das nun noch ca 907kg Treibstoff an Bord waren. Die AGM-45 Shirke wurde eingezogen und vermutlich für eigene Entwicklungen in Brasilien verwendet.
 
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Der letzte Black Buck Einsatz war am 12 Juni wo wieder die XM607 zum Einsatz kam. Bei diesem Angriff nahm man Truppenansammlungen bei Port Stanley mit luftzündenden Bomben aufs Korn. Insgesamt gab es sieben Black Buck Einsätze wovon man sagen kann das nur vier einen gewissen Erfolg hatten.

Stellt man mal den Aufwand gegen den nutzten so gab es diesen eigentlich nicht, der Schaden war gering aber der Aufwand riesig. Man erreichte aber eine sehr hohe moralische Abschreckung bei den Argentiniern, die aus Angst vor Angriffen auf ihr Festland die Mirage III Abfangjäger zurück verlegten um die Städte zu schützen.

Im Jahr 1983 endete die Ära der Vulcan, ein Exemplar wurde noch Flugfähig gehalten musste aber auch später Still gelegt werden. Erst durch massive Spenden konnte das Projekt "Vulcan to the Sky" verwirklicht werden.
 
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Bis heute gibt es ja nur die Vulcan B.Mk 2 von Airfix in 1:72, der Bausatz ist von 1983 und ist aus dem Kasten raus gebaut schon ganz nett. Wie im Bericht zu lesen habe ich aber einige Änderungen vorgenommen.

Diese wären:

Wolfpack Resin Lufteinläufe und Update Set
DP-Casper Decals
gesamtes Modell neu graviert
kleinere Verbesserungen Fahrwerksschächte usw.

Das Wolfpack Update Set ist aus meiner Sicht aber nur bedingt empfehlenswert.
 
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Die Lackierung erfolgte mit Revell 378 Unterseite, Revell 76 und 65 für die Oberseite. Das ganze wurde in mehreren Schritten aufgehellt und bearbeitet um schon von vorne her ein gewisses Alter zu erzeugen. Die Vulcan stand 1982 kurz vor ihrer endgültigen Außerdienststellung.
 
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Die Alterung habe ich wie immer mit Ölfarbe in mehreren Schritten gemacht, zum Schluss matten Klarlack als Schutz. Insgesamt hat der Bau viel Spaß gemacht und nach nur 1 Monat war ich dann auch schon fertig :)
 
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Abschließend möchte ich mich für das Interesse an dem Baubericht bedanken, und ich denk,e das ich für den Victor Tanker auch wieder einen machen werde :). Nun sage ich noch viel Spaß beim lesen, Film und Bilder schauen :TOP:

Mfg Michael
 
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PukingDog

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Im Sauerland
Todschick, Deine Vulcan.

Die Lackierung finde ich sehr gelungen, insbesondere die Alterung.

War die Unterseite der Vulcan eigentlich immer dunkler als das Grau auf der Oberseite?


Gruß

Christian
 
popeye

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Birsfelden, Schweiz
.
Dreifach begeistert :TD:...:TD:...:TD:

Vom Baubericht, vom fertigen Modell, vom Rollout mit einer Krönung durch Präsentation und Zusammenfassung einer historischen Episode.

Fast zu schade für eine Präsentation nur hier im Forum !





Ich freu mich schon auf die Behandlung des nächsten Mitglieds der "V-force" und biete falls nötig ein paar Referenzen und als zusätzliche Motivation ein 15jähriges Bild :blush2:

Rolf
 
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Operation "Black Buck" Avro Vulcan B.Mk.2 Airfix 1:72

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