06.11 Dash8-400 Fahrwerk mal wieder.Propellerblatt dringt durch Scheibe ein.

Diskutiere 06.11 Dash8-400 Fahrwerk mal wieder.Propellerblatt dringt durch Scheibe ein. im Flugunfälle und Flugunfallforschung Forum im Bereich Luftfahrzeuge allgemein; Ich denke, diesen Zwischenfall kann man wohl kaum der Dash 8 anlasten. Hier hat ein relativ kleiner Vogel den größtmöglichen Schaden angerichtet...
chopper

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Ich denke, diesen Zwischenfall kann man wohl kaum der Dash 8 anlasten. Hier hat ein relativ kleiner Vogel den größtmöglichen Schaden angerichtet.

Etwas kritischer ist die Entscheidung der Besatzung zu sehen, den Flug nach Birmingham, Dauer fast eine Stunde, fortzusetzen. Hier waren wohl wirtschaftliche Gründe im Vordergrund, denn eine Instandsetzung auf Guernsey ist wohl schwieriger.

http://avherald.com/h?article=47d2dc02&opt=0
 

jackrabbit

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Hallo,

ist denn mehr als der Propellerkonus beschädigt?

Besteht die Möglichkeit, dass der Motor nur sicherheitshalber abgestellt wurde, aber hätte
auch "problemlos" weiter betrieben werden können, oder dort zweifelsfrei etwas i.A.?


Grüsse
 
chopper

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Schwierig zu beurteilen nur anhand der vorliegenden Bilder.

Im Film sieht es allerdings aus, als würde der gesamte Propeller auf der Propellerwelle wackeln. Das kann aber auch täuschen. Ich kann mir nicht so richtig vorstellen, daß der Aufschlag eines relativ kleinen Vogels auf den Spinner Schäden an der Propellerwelle verursacht.

Die bisherigen Berichte geben keinen Aufschluss über das Ausmaß der Schäden.
 

mATRatze

Guest
Die Bilder und der Film sind sehr wenig um den Schaden zu verstehen bzw zu erklären.Ein "Wackeln" auf der Welle würde ich aber
ausschliessen.Wenn es so heftig vibriert zerlegt sich das Getriebe und verabschiedet sich mitsamt Propeller vom restlichen Triebwerk.

FOD vom Spinner könnte natürlich durchs Triebwerk gegangen sein,im worst case ist das Triebwerk Schrott.
Der gute alte Alu Spinner hätte denke ich besser abgeschnitten als das Plaste Dings.Sieht ja aus wie China Porzellan...
Die Spinnerhalteplatte dürfte hinüber sein,abgebaut werden muss der Prop deshalb mit Sicherheit.

Den Vogel finde ich relativ sehr groß,der wiegt bestimmt 1kg,vielleicht sogar mehr.Die Q400 kenne ich kaum,kann deshalb
nicht beurteilen welche Unwucht durch den Vogel entstanden ist.Bei der ATR hatte ich nach einem Blattwechsel bei
Idle solche Vibrationen,dass ich die Instrumente nicht ablesen konnte.900 Gramm mußte gewuchtet werden.
Die Wuchtgewichte liegen aber viel näher an der Propeller Achse als der tote Vogel bei der Dash.Dafür ist das PW150 natürlich
größer und schwerer als das 127er bei der ATR.
 
swissboy

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Ich denke, diesen Zwischenfall kann man wohl kaum der Dash 8 anlasten. Hier hat ein relativ kleiner Vogel den größtmöglichen Schaden angerichtet.

.........http://avherald.com/h?article=47d2dc02&opt=0
Im Text bei der Foto mit dem Vogel vermutet zwar jemand, dass der Vogel wohl ein Star war. Nun, das war es sicher nicht. Ein Star ist nicht braun und hat keine kräftigen gelben Füsse mit starken Krallen, wie auf dem Bild erkennbar. Es war sicher ein Greifvogel, und von der Farbe her tippe ich auf Mäusebussard. Ein Star wiegt so 70 -90 Gramm, ein Mäusebussard aber 700 bis 1300 Gramm! Das erklärt den Schaden bedeutend besser.
 
Learjet

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Heftig, für so eine kleine Schraube! :FFEEK:
 

LFeldTom

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Von der Linkquelle nicht abschrecken lassen - was eine Schraube mit einem Fenster macht:
http://img-9gag-ftw.9cache.com/photo/aOy971D_460s.jpg
Ich erinner mich, dass ich mal aus Schusseligkeit in der gleichen Reihe am Fenster gesessen hab. Die direkte Sicht auf die drehenden Probs löst unwillkürlich Überlegungen zum tangentialen Verlassen der Kreisbahn aus. Letztlich ist aber die Akustik und eingeschränke Sicht negativer in Erinnerung geblieben.

Was ich aber besonders krass an dem Bild finde:

- Die Schraube hat die Scheibe nicht nur beschädigt, sondern ist in dieser stecken geblieben. Und wenn ich das richtig deute, dann stammen die Splitter am unteren Fensterrand von der Innenseiteder Scheibe. Da kann nicht mehr viel Material an der dünnsten Stelle über sein, oder irre ich da ?

- Der Flug ist offensichtlich noch nicht beendet (Prob dreht sich), und der Herr mit dem Pornobalken sitzt halbwegs ruhig da. Offen gestanden wäre mein Gedanke, dass sich da wo sich bereits was gelöst hat noch mehr Schleudermunition befinden kann. Ich sitze ungern bei kalten Außentemperaturen am offenen Fenster. Bei schneller Bewegung und Druckunterschieden erhöht sich diese natürliche Abneigung nochmal deutlich.

Letztlich ist die Leistung der Scheibe schon beeindruckend. Vor allem wenn man bedenkt, dass sich sowas ja gerne bei hohen Minustemperaturen mit entsprechend normalerweise nochmal deutlich reduzierter Elastizität abspielt.
 

SWA

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Ja, das ist eine Schraube des Spinners. Allerdings ist das aud den Bildern keine -400, sondern -300 oder -200. Ist aber vor ein paar Jahren auch schon mal bei einer -400 in MUC beim Takeoff passiert.
 

SWA

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Pornobalken = Oberlippenbart

In den 1970-80ern hatte fast jeder Pornodarsteller einen Schnauzbart
 

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Allerdings ist das aud den Bildern keine -400, sondern -300 oder -200.
Eine -300.
Quelle: dailymail.co.uk
'While on descent into Vancouver on Nov. 25/14, (from Penticton, BC) flight #8353 had one of those twelve one- inch (2.5 cm) bolts come loose and strike one of the aircraft windows. The bolt struck the exterior pane (of two acrylic window panes) which resulted in a small hole in the exterior window pane - the interior pane was not impacted.'
Orginalquelle: Reddit.
Dort gibt es auch das Bild mit Schraube in 1.755px × 3.120px und das mit Mensch in 540px × 960px.

mfg
 
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Cardinal Jockey

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Bzgl. dem Vogelschlag und möglicher Schäden des TW´s selbst:
Hat das PW150 denn keinen Inertial Seperator?

Dieser wäre in der entsprechenden Flugphase offen gewesen, so dass keine Vogelteile oder Splitter ins Triebwerk hätten gesaugt werden können, was die Frage beantworten würde, ob das TW selbst Schaden durch Fremdkörper hätte nehmen können.
 

SWA

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Was Du unter Inertial Seperator verstehst weiß ich jetzt nicht so genau, kann mir aber vorstellen was Du meinst. Das PW 150 hat nichts, was angesaugte Fremdkörper abscheidet oder dergleichen. Wenn im irgendetwas im Lufteinlauf des Triebwerk = dann durch das Triebwerk.
Allerdings hat Bombardier mitgedacht und flugzeugseitig im Intake (lower Cowling) eine sogenannte Bypass Door installiert. Diese muß z.B. bei Iceing Conditions geöffnet sein. Im Intake entseht im Flug ein Staudruck, da das Triebwerk weniger Luft benötigt als von vorne angeströmt wird. Somit bilden sich zum einen Luftwirbel, zum anderen eine lineare Strömung durch die dann Fremdkörper ausgeschieden werden.

So ein Birdstrike am Q400 Spinner ist in München auch schon mal passiert. War auch ein Bussard, allerdings war das Einschlagloch kleiner, so daß nur die Krallen heraus geschaut haben.

Ich selbst hatte einen an der Q300. Der Pilot meinte, ob ich nicht hinten in Sitzreihe xy DF einen Blutfleck am Kabinenfenster entfernen könnte. Immerhin würden das die Passagiere sehen. Ach ja, am Triebwerk wäre auch noch was, sei aber nicht so schlimm. Dann ist er nach Hause gegangen, ohne einen Techlog Eintrag zu machen. Hätte echt *****n können, der Vogel ist am rechten Triebwerk zwischen Spinner und Lufteinlauf eingeschlagen und wurde vom Propeller ordentlich zerlegt. Anhand der Blutspuren und Fleischfetzen hat man schön die Wirkungsweise der Bypass Door erkennen können. Lufteinlauf der Triebwerksverkleidung war voller Blut, im Lufteinlauf der Triebwerks war nichts. Der Rest des Vogels wurde, schön beschleunigt vom Propeller, auf der ganzen rechten Seite des Rumpfes verteilt.


Etwas kritischer ist die Entscheidung der Besatzung zu sehen, den Flug nach Birmingham, Dauer fast eine Stunde, fortzusetzen. Hier waren wohl wirtschaftliche Gründe im Vordergrund, denn eine Instandsetzung auf Guernsey ist wohl schwieriger.

http://avherald.com/h?article=47d2dc02&opt=0

Würde ich so nicht sagen. Ein Anflug auf einem Flugplatz mit kurzer Bahn, mit nur einem Triebwerk, kann auch sehr gefährlich sein ("Durchstarten"). Da kann es besser sein, doch ein wenig weiter zu fliegen und den Flieger sicher auf einem großen Flughafen zu landen.
 
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Cardinal Jockey

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Merci Dir!

Inertial Seperator ist ein gängiger Begriff und ich denke allen TP Kutschern ein Begriff. Es ist wie Du sagst ein Fremdkörperabscheider, der natürlich nicht direkt etwas mit dem Triebwerk (sorry für die ungenaue Fragestellung) zu tun hat sondern ein Teil des Flugzeugseitigen Intakes darstellt, für den natürlich der Flugzeughersteller und nicht der TW Hersteller verantwortlich zeichnet.

Bei den mir bekannten TP´s wird je nach Hersteller des Flugzeuges ein mehr oder weniger strenges Regime für den Betrieb mit offenem Inertial Seperator gefahren.

Beispiel Pilatus: Offen in jeder Art von Icing Condition, zusätzlich aber am Boden, Start und Landung sowie IMMER unter 10.000 Fuß.
Andere Hersteller geben vor am Boden sowie für Start- und Landung sowie Icing Conditions bzw. Visible Moisture bis RAT = +10 Grad.

Aber gut - dann haben wir ja die Frage schon geklärt: Es ist nicht möglich, dass Fremdkörper des Vogels oder des Props druchs TW gegangen sind wenn man davon ausgeht, dass der Seperator nach dem Start noch offen war.


Birmingham: Freilich ist das in diesem Falle eine rein wirtschaftliche Entscheidung. Denn wenn es nur nach Infrastruktur gegangen wäre, dann hätten sie an vielen wesentlich nähren Plätzen landen können statt die Stunde zu fliegen:
EFHH Bournmouth: 7451 ft
EGHI Southampton: 5653 ft
LFRK Caen: 6234 ft
LFRB Brest: 10171 ft

Alles Plätze in kurzer Zeit zu erreichen und mehr als nur angemessen für jede Art von Emergency Landung einer "Strich 8"
 
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mATRatze

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Aber gut - dann haben wir ja die Frage schon geklärt: Es ist nicht möglich, dass Fremdkörper des Vogels oder des Props druchs TW gegangen sind wenn man davon ausgeht, dass der Seperator nach dem Start noch offen war.
Ja,der Dashomat funktioniert da sehr zuverlässig.Im Gegensatz zum etwas lieblosen
System der ATR.Eine Betätigung einer Klappe gibt es hier nicht,der Luftstrom lenkt die
schweren Teile durch den Ölkühler nach draußen.Bei Eis funktioniert es sehr gut,
bei FOD nicht immer...



 
HoHun

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Wenn sich ein Propellerblatt in Richtung Kabine verabschiedet, ist es durch nichts zu stoppen.
Dazu habe ich gerade dieses eindrucksvolle Foto gefunden:

http://b-29.org/73BW/500BG/heffner/tokyo-raiders/tokyo.html

(Ein bißchen nach unten scrollen.)

Fröhlich strahlende Besatzung einer Boeing B-29 vor dem vom Propeller abgetrennten Bug ihrer Maschine. Nach Beschußschäden am rechten inneren Triebwerk hatte sich der Propeller gelöst und hat ein 3-m-Loch in den Rumpf geschlagen. Damit ist die Maschine von Tokyo bis zu den Marianen geflogen und sicher gelandet. Im Ausrollen ist der Bug dann abgebrochen.
 
Thema:

06.11 Dash8-400 Fahrwerk mal wieder.Propellerblatt dringt durch Scheibe ein.

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    Landegewicht Dash8-400

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