Junkers Ju88 unter fremden Flaggen - Teil 1

Diskutiere Junkers Ju88 unter fremden Flaggen - Teil 1 im Props bis 1/72 Forum im Bereich ROLLOUTS - Die Bilder Eurer Flieger !; Im Teil 1 stelle ich Euch meine Junkers Ju88 D-1Trop (Werk-Nr. 430650) vor, die letztendlich bei der USAF landete. Etwas zum Werdegang des...
syrphus

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Im Teil 1 stelle ich Euch meine Junkers Ju88 D-1Trop (Werk-Nr. 430650) vor, die letztendlich bei der USAF landete.



Etwas zum Werdegang des Flugzeugs:
Dieses Flugzeug hat, nach den von mir zusammen getragenen Informationen zu urteilen, eine wirklich bewegte Geschichte.
Im März 1943 erhielt das 2. Fernaufklärungs-Squadron der rumänischen Luftwaffe 12 Junkers Ju88 D-1. Ob es sich dabei um neue fabrikneue Flugzeuge oder von der deutschen Luftwaffe ausgesonderte Maschinen handelt, ist mir bisher nicht bekannt. Offensichtlich war das Glück dieser Einheit nicht besonders hold, denn bis zum Jahresende verlor sie insgesamt fünf Maschinen.
Am 22. Juli 1943 flog Sgt. Nicolae Teodoru mit der 430650 „Weiße 1“ von Mariupole in der Ukraine nach Beirut. Während des Fluges wurde er von Hurricans der 127 Squadrons der RAF gesichtet und angeflogen. Da von der Ju88 mit den rumänischen Hoheitszeichen keine Gegenwehr erfolgte, eskortierten die Hurricans die Maschine zum britischen Flugplatz Limassol auf Zypern. Somit fiel die Ju88 D-1 unbeschadet in britische Hände. Von der RAF erhielt das Flugzeug einen britischen Anstrich in Middle Stone / Dark Earth / Azur Blue und die Seriennummer HK-951. Anschließend wurde das Flugzeug in Heliopolis getestet.
 
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Danach ging die Maschine an die USAF. Der Anstrich blieb, aber die Hoheitszeichen wurden nun US-amerikanisch. Auf einigen Bildern besitzt die Maschine trotz weißem Stern an Rumpf und Tragflächen am Leitwerk noch die britische Kennung.



Für die Überführung in die USA wurden dann noch US-amerikanischen Flaggen auf Rumpf, Leitwerk und Tragflächen aufgespritzt, um nicht in friendly fire zu geraten. Für den Langstreckenflug erhielt die Junkers zwei Zusatztanks der P-38. Die US-Registrierung lautete FE-1598.

 
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In den USA wurden die Flaggen wieder überspritzt, das Leitwerk erhielt die Seriennummer 30650. In diesem Outfit wurde die D-1 insgesamt 36 Flugstunden lang zwischen November 1943 und März 1944 in Wright Field getestet.



Glücklicherweise entging sie anschließend der Verschrottung und steht heute mit rumänischer Kennung (105 – wobei diese Nummer wahrscheinlich zur 5 Bombergruppe gehört hat, also von einer A-4 getragen wurde und somit an der D-1 falsch wäre) im National Museum of USAF Dayton / Ohio.

 
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Das Modell enstand aus dem Hasegawa Bausatz der Junkers Ju88 D-1. Der Bau erfolgte OOB. Bis auf die Zusatztanks - die erhielt ich dankenswerter Weise von A6Intruder (nochmals herzlichen Dank für die Hilfe).
Die Decals stammen vom Bogen "Under New Management Part II" von Rising Decals.
Zur Belebung der Szenerie habe ich ich mir die drei US-Piloten / -Wartungspersonal von CMK zugelegt und eine kleine Grundplatte gefertigt.
Da das Flugzeug ja schon einiges hinter sich hatte, habe ich auch versucht, ein paar Gebrauchsspuren daruf zu bringen. Für meine Verhältnisse ist die Alterung doch schon recht heftig.

So nun noch ein paar Bilder. Ich hoffe, sie gefallen.



 
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JohnSilver

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Im Lotter Kreuz links oben
Sehr ungewöhnliche Lackierung für eine Ju 88, aber mir gefällt sie. :TOP:

Eine Frage: Auf beiden Tragflächen sieht man an der gleichen Position (?) 2 kleinere dunkle Flecken in dem Bereich des helleren Brauns. Was hat es damit auf sich? Ist dort der Tankverschluss?
 
popeye

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.
Ju 88 - Bienchen hat wieder zugeschlagen :TOP:

Kein Wunder, hat es seit dem letzten RO etwas länger gedauert - da steckt einiges an Arbeit drin.
Kompliment zum Modell und zum Rollout - ein echter Hingucker in deiner 88er-Sammlung !

Und vielversprechend der Titel - da ist man schon gespannt auf Teil 2. :)

Rolf
 
A6Intruder

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Moin Enrico,
Deine Ju gefällt mir sehr gut und ich freue mich zu diesem Meisterstück ein kleinwenig beigetragen zu haben!:TOP:
Beste Grüße
 
syrphus

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...
Eine Frage: Auf beiden Tragflächen sieht man an der gleichen Position (?) 2 kleinere dunkle Flecken in dem Bereich des helleren Brauns. Was hat es damit auf sich? Ist dort der Tankverschluss?
Ja, da sind Verschlüsse für Tanks - ich habe versucht, sie mit Gebrauchsspuren hervorzuheben.
 
Junkers-Peter

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Immer schön, eine Ju 88 hier zu sehen, noch dazu, wenn sie so gelungen ist. :TOP: In der Tat ein ungewöhnlicher Anblick diese Ju 88.

Die Ju 88 A-4 und D-1 für Rumänien waren gebraucht. Sie wurden im Junkers-Frontreparaturbetrieb Kalinowka auf Vordermann gebracht und danach an die Rumänen übergeben. Für die 12 Ju 88 D-1 mußte die Rumänen 6.300.000 RM zahlen, also 525.000 RM pro Stück. Das ist weit mehr als das RLM für eine nagelneue Ju 88 zahlte.

Die 74 A-4 waren noch ein wenig teurer: 527.000 RM pro Stück, Auftragswert rd. 39 Mill. RM.

Viele Grüße
Peter
 
Hotte

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Eine feine Arbeit :TOP:
Und wann sieht man schon mal eine US Ju 88 :)

Hotte
 
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