REIMAHG, Diesmal der korrekte Bunker!

Diskutiere REIMAHG, Diesmal der korrekte Bunker! im Modellbau allgemein Forum im Bereich Modellbau; Hallo Gemeinde! Ich habe euch ja schon von meinem Großprojekt erzählt. Nach Rücksprache mit dem Auftraggeber freue ich mich, euch dieses Projekt...
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Hallo Gemeinde!
Ich habe euch ja schon von meinem Großprojekt erzählt. Nach Rücksprache mit dem Auftraggeber freue ich mich, euch dieses Projekt zeigen zu dürfen. :D:
Worum geht es? Um nicht mehr und nicht weniger als um den Nachbau des Bunkers 0 auf dem ehemaligen REIMAHG Gelände bei Kahla in Thüringen. Dieser Bunker gehörte zu einer Reihe von Bunkern am Walpersberg, die 1944 errichtet wurden. Zur selben Zeit wurden in den Walpersberg Stollen getrieben, um die Montage der Me 262 und Horten bombensicher durchführen zu können. Die Bunker waren ursprünglich nur als Übergang gedacht. Besagter Bunker 0 hatte eine Länge von gut 100 Meter bei einer Breite von ca. 25 Metern.
Nach dem Krieg wurden die Bunker von den Soviets gesprengt, so das es nur wenig Bildmaterial gibt. Anhand dieses Bildmaterials bat mich der Geschichts- und Forschungsverein Walpersberg e.V. ein Diorama dieses Bunkers in 1:72 nachzubauen, nachdem sie von meinem Dio "Eine der letzten Me-262 wird gebaut" recht angetan waren. Wer mehr über den Verein wissen will, die haben auch eine Webseite. Walpersberg. c..
Nun aber zum Bau. Ich verwende dafür 4mm Pappelsperrholzplatten. Da der Bunker 1,37 Meter lang, 45 cm tief, und 23 cm hoch wird, ist ne Menge Holz von Nöten. Das Modell wird so original- und masstabsgetreu wie möglich gebaut. Um auch einen Blick in den Bunker zu ermöglichen, werden einzelne Segmente rausgeschnitten, und eine komplette Inneneinrichtung eingebaut. Höchstwahrscheinlich aber ohne Figuren, da der Bunker so dargestellt werden soll, wie er sich bei der Befreiung durch die Amis im April 45 präsentierte.
Hier mal drei Bilder der schon grob erstellten Bunkerwände. Es fehlen natürlich noch Fenster etc. Auch sind die einzelnen Elemente nur mit Klebeband verbunden, um einmal eine Ansicht der Größe zu ermöglichen. Zum Vergleich habe ich auch eine Figur in 1:72 dazugestellt.



 
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Zur Zeit bin ich am Fenster ausschneiden (über 80 Stück), und Fensterahmen giessen. Sowie es wieder was Interessantes zu sehen gibt, geht es hier weiter.

Gruß
Jürgen
 
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eggersdorf

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Habe ich das richtig gelesen, ein Bunker der 80 Fenster hatte?
 
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Hi Eggersdorf,
Du hast richtig gelesen!:TD:
Bunker 0 hatte als einziger einen zweistöckigen Aufbau mit Mannschaftsräumen, Büros und einem großen Konferenzraum. Daher die 80 Fenster. Der eigentliche Bunker hatte an den Kopfenden je ein großes Rolltor und im Bunkerinneren zwei große Stollenöffnungen in den Berg. Und natürlich noch einen Ein/Ausgang zum Treppenhaus. Man muß sich das so vorstellen: Der vormontierte Rumpf wurde durch eines der großen Rolltore in die Halle gebracht. Dort fand die Montage der Leitwerke und Triebwerke statt (Dafür war Bunker 0 speziell gebaut worden). Nach Fertigstellung wurde die Maschine durch einen der Stollen zum Schrägaufzug transportiert, und mit dem dann auf die Startbahn auf dem Berg gezogen.

Gruß
Jürgen
 
eggersdorf

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Bunker 0 hatte als einziger einen zweistöckigen Aufbau mit Mannschaftsräumen, Büros und einem großen Konferenzraum. Daher die 80 Fenster. Der eigentliche Bunker hatte an den Kopfenden je ein großes Rolltor und im Bunkerinneren zwei große Stollenöffnungen in den Berg. Und natürlich noch einen Ein/Ausgang zum Treppenhaus.
Sachen gibts .... Klingt nach einem echten Multifunktionsbauwerk. Ist das eigentlich eine stützenfreie Konstruktion gewesen?
 
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Das wurde schon gestützt. Links und rechts, innen wie außen gab es im gleichmäßigen Abstand Pfeiler. Wobei man nicht vergessen darf, daß die Bunkerdecke mindestens drei Meter stark war. Die "Aufbauten" waren fertige normale Betonplatten (ca. 30 bis 40 cm stark), hatten also nicht so das Gewicht, und das Dach war sogar nur eine simple Balkenkonstruktion mit Teerpappe!:FFEEK:

Gruß
Jürgen
 
eggersdorf

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Ich meinte den Bereich der Rolltore an den Kopfenden sowie den innenliegenden Montagebereich. Ich versuche mir gerade eine freitragende meterdicke Betondecke vorzustellen die nur an den äußeren Längswänden aufliegt.
 
Augsburg Eagle

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Der Bunker 0 war in Hanglage gebaut. D.h. eine Längswand war der Berg.
Hier steht ein wenig dazu (bis knapp vor der Hälfte scrollen).
Auch eine interessante Seite dazu:
http://untertage-übertage.de/Lachs.html

Ich bin erstaunt, was da noch alles an Bauwerksresten steht :FFEEK:
 
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Moin Augsburg Eagle (und natürlich auch alle anderen Leser),
das mit der Hanglage stimmt schon bis zum gewissen Grad. Es wurde aber trotzdem eine Betonrückwand gegossen. Auf einem Luftaufklärungsfoto kann man das relativ gut erkennen. Die Zufahrten zu den eigentlichen Stollen wurde über zwei halbschalenförmige Verbindungstunnel geschaffen. Der Sandstein als solcher war evtl. zu brüchig, um als Hallenrückwand alleine zu dienen. Wie ja schon geschrieben, gibt es leider keinerlei bekannte Baupläne der Bunker. Möglicherweise haben die Amis noch welche gefunden, aber die schlummern jetzt in irgendwelchen -TOP SECRET- Archiven. Und die Russen haben da wohl auch nichts (weder Bilder noch Pläne). Auch mit Zeitzeugen wird es schwierig, da viele entweder nicht mehr leben, oder nicht daran erinnert werden wollen. Erschwerend kommt dazu, daß das Gelände von Anfang an militärisches Sperrgebiet war, und die Bunker auch schon kurz nach Ende des Krieges gesprengt wurden.
Noch eine Anmerkung meinerseits. Es wird euch vielleicht aufgefallen sein, daß ich keine Originalfotos eingestellt habe. Das hat auch seinen Grund. Die meisten bekannten Bilder sind im Besitz vom LIFE-Mgazine. Und die verstehen keinen Spaß beim ohne Genehmigung im Netz verbreiten der Bilder.

Gruß
Jürgen
 
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Noch eine Anmerkung zum Bericht auf dem Link "untertage-übertage" von Augsburg Eagle. Da haben sich einige Fehler bei den Jungs eingeschlichen! So werden z. Bsp. die Verwaltungs/Büroräume auf dem Bunker 4 angesiedelt. Die standen aber einwandfrei auf dem Bunker 0! Auch war das Stollensystem im Walpersberg laut einem Gutachten vom 4. März 1944 nur bedingt geeignet, da die Stollen nur bis zu einem gewissen Grad erweitert werden können, und die Unterbringung größerer Maschienen als unmöglich erachtet wurde. Trotzdem befahl Fritz Sauckel dem Jägerstab, den Walpersberg durch die Gustloff-Werke zu nutzen, da er (Sauckel) im Vorstand der Gustloff-Werke saß, und damit hoffte die Karriereleiter innerhalb der NSDAP weiter hochzusteigen.

Gruß
Jürgen
 
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Mühsam ernährt sich das Eichhörnchen!

Endlich gibt es mal wieder ein kleines Update.
Da ich ja alle Teile von Hand fertigen muß, geht es natürlich nur recht schleppend vorwärts. Ich bitte euch also um Geduld. Der Arbeitsaufwand ist doch beachtlich, so das ich mich entschieden habe, alle anderen Baustellen (Me-262, B-17 Bombergalerie, und B-24 Liberator) für den Moment auf Eis zu legen. Nun aber zu den Fortschritten. Nach viel Sägerei, und stumpfen Sägeblättern sind jetzt endlich die ganzen Fenster und Türenausschnitte gemacht.



 
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Und hier zum Größenvergleich eine Bunkerseite (Geschossaufbau) mit der obligatorischen 1:72 Figur.



Desweiteren habe ich die Stützpfeiler für die Bunkeraussenseite zugeschnitten. Da ich ja noch reichlich zu sägen habe, habe ich mir kurzentschlossen eine Bandsäge zugelegt. Für alle, die öfters mal mit Holz oder Polyplatten zu tun haben, kann ich die Anschaffung nur empfehlen. Habe mir die kleine Bandsäge BS 205 von Atika gekauft, da sie zum einen nicht sehr groß ist, und zum anderen billig (92 EURO). Nach kurzer Eingewöhnungszeit kommt man super damit zurecht. :D

 
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Weiter geht es mit dem Treppenhaus. Hier besteht die Schwierigkeit ein, sagen wir mal, funktionales Innenleben zu bewerkstelligen. Anhand der Fensterreihen sieht man ja schon, daß das Treppenhaus über vier Etagen geht.



Wie es in Wirklichkeit Innen mal ausgesehen hat, weiß ich leider nicht, also ist Kreativität angesagt. Nach vielen Überlegungen und Stellproben habe ich mich entschlossen, pro Etage zwei Treppen einzubauen. Hier zwei der Treppen und die Etagendecken. Auch diese Treppen sind wieder Handarbeit. Gefertigt habe ich sie aus den Ausschnitten der Fenster, da die von der Größe und Stärke ziehmlich genau hinhauen.



So, daß soll es erstmal wieder gewesen sein. Sowie ich das Treppenhaus halbwegs ferig habe, gibts wieder ein Update.

Gruß
Jürgen
 
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Eine Frage zu Themenbezeichnung, wenn es jetzt um einen korrekten Bunker geht gab es denn in der Vergangenheit schon mal einen "falschen" REIMAHG-Bunker?
 
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Moin Eggersdorf,
ja, den gab es. Siehe dazu in Rollouts meinen Bericht " Eine der letzten Me-262 wird gebaut!" . Dabei handelte es sich um den Dioramenbausatz von Uschi van der Rosten, der von der Firma als REIMAHG-Lachs bezeichnet wird. So, wie dieser Bausatz angeboten wird, existierte der Bunker nie im Original (zumindest auf dem REIMAHG-Gelände).

Gruß
Jürgen
 
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Update Treppenhaus!

Wie versprochen habe ich heute für euch ein Update des Treppenhauses. Das Ganze gestaltete sich schwieriger als gedacht, da es ja keine Bilder vom Inneren dieses Gebäudeteils gibt, und auch die Fotos von Aussen nicht unbedingt viel hergeben. Also habe ich meiner Kreativität freien Lauf gelassen. Aber seht selbst. Auf Grund der Fensterreihen an der Front blieb eigentlich nur ein zweizügiges Treppenhaus mit vier Podesten übrig. Nachdem ich aus Holzresten acht Treppen und vier Podeste (Etagendecken) geschnitzt habe, folgten noch die Treppengeländer. Die habe ich aus dem Kupferdraht einer NYFAZ-Leitung gelötet.

das Geländer


die Etagen mit erstem Geländer
 
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