Meine Frage bezog sich aber eher darauf, dass ja nur die Quelle als internes Dokument genannt - aber nicht gezeigt - wird. Ob dann aber tatsächlich die Maschine xyz von der ägyptischen Flak abgeschossen , im Luftkampf zerstört wurde oder aufgrund technischer Defekte verloren ging, steht dann zwar in genannten dem Bericht, den aber keiner einsehehn kann; oder ?
Was ich mir wünschen wurde - vor allem, weil mir zugegebenmaßen der Einblick fehlt - wäre eine Möglichkeit des Vergleichs im Sinne: Ägyptische Quelle (sprich Pilot ABC) sagt aus, dass die Maschine abgeschossen wurde, irsaelische Quelle (internes Dokument xyz) dagegen spricht von Flak-Treffern oder technischem Defekt; Israel spricht von sovielen Abschüssen, Ägypten gibt soviele Verluste zu, umgekehrt das selbe ... wer hat jetzt Recht ?!
Deino
Jetzt verstehe ich Deine Frage. Die Gesamtzahl der israelischen Verluste ist fix, doch im Zweifel hat man fast immer einen Verlust der Bodenabwehr zugeordnet. Da bei den meisten Abschüssen die wenigsten Piloten sagen können, was sie tatsächlich getroffen hat, so ist das zwar verständlich aber es bleibt ein Fragezeichen. Genau das macht ja auch die Bücher über die Arabischen MiGs so interessant. Einige der Verluste durch die Bodenabwehr werden dann sicher zu Luftsiegen. Auf diese Weise wurde das "Luftkampf-Verhältnis" von 1967 auf ~1:5 korrigiert. Es ist zu beachten, dass sich damit nichts an der Gesamtzahl der Verluste noch am Ausgang des Konflikts geändert hat. Einige sehen diese Art der Verifizierung nicht als sachliche Korrektur sondern als Beleg der bewussten Manipulation und damit für die eigene Selbstversicherung. Im Krieg wird immer "gelogen".
Jetzt kommen wir in eine Grauzone.
Auf jede verlorene Maschine kamen fast immer auch 1-2 getroffene, die für einige Zeit ausfielen. Durch den temporären Ausfall wurden sie nach russischer Zählung für den Tag als Verlust gemeldet. Für den Tag X vielleicht noch akzeptabel doch für den Tag Y schon nicht mehr.
Da man für das bessere System kämpft und die Gegenseite, wie man selbst lügt, um nicht im Nachteil zu sein. [Diese Annahme ist absolut notwendig und dafür lässt sich fast immer ein Beleg finden, um das eigene Verhalten zu rechtfertigen!] So haben eignen Verlusten auch immer eine Anzahl der Gegenseite gegenüber zu stehen. Aus dem Verhältnis, halbiere die eigenen und verdopple die des Gegners, kann man durchaus Rückschlüsse auf die tatsächlichen Verluste ziehen. Um ein Rest an Glaubwürdigkeit zu bewahren, muss es mindestens immer einen Fall dabei geben, mit dem man die eigene Aussage belegen kann. Aus diesem Grunde haben solche Quellen und Aussagen immer auch einen Restwert.
Beim Nahost Konflikt hilft es, dass beide Seiten auf nachprüfbare Flugzeug-Lieferungen angewiesen waren und auch der Verbleib überprüft werden kann. Wer mehr Erfolge reklamiert, als die Gegenseite Flugzeuge im Bestand hat, der hat dann ein echtes Problem. Es sei denn die "Adresse" hat weder die Möglichkeit (freier Zugang zu Informationen und Personen) noch den Willen die Aussage zu überprüfen.
Ich bin schon ziemlich neugierig, wie der "Kuchen" von ~100 israelischen Flugzeug-Verlusten 1973 nach Art der Verluste neu aufgeteilt werden soll. Es wird sicherlich Verschiebungen geben, weil neue Informationen verfügbar werden, die dann jedoch zu Lasten der reklamierten Erfolge anderer Waffensysteme gehen.
Wer das nicht akzeptieren will, der verfällt sicherlich auf die "Begründung", die Bestandszahlen auf der Gegenseite müssen größer gewesen sein.
Blöd nur, das vor 1973 niemand an den Krieg von 1973 und seinen Verlauf gedacht hatte und damit die publizierten Bestandszahlen "rechtzeitig" zu erhöhen.
Da erinnere ich mich gern an Schorsch und seine Plausibilitätsprüfung, die hier auch möglich ist.