Lohnt sich bemannte Raumfahrt?

Diskutiere Lohnt sich bemannte Raumfahrt? im Raumfahrt Forum im Bereich Luftfahrzeuge; http://www.heute.de/europarat-zur-zukunft-der-internationale-raumstation-iss-36151786.html Ist das wirklich so ? - hohe Kosten - wenig Output...
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http://www.heute.de/europarat-zur-zukunft-der-internationale-raumstation-iss-36151786.html

Ist das wirklich so ?
- hohe Kosten
- wenig Output
- die Zukunft liegt bei unbemannten Unternehmen

Zu letzterem würde ich sagen ja. Wozu müssen Menschen auf den Mars ? Auf dem Mond ist auch 45 Jahre keiner gewesen und nirgendwo ist deswegen ein Mangel zu erkennen gewesen.
Wenn man dazu sieht, was die letzten amerikanischen Geräte auf dem Mars zustande gebracht haben, wozu dort bemannte Missionen ?
 
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Auf dem Mond ist auch 45 Jahre keiner gewesen und nirgendwo ist deswegen ein Mangel zu erkennen gewesen.
***Mod-Löschung***
Woher weißt du denn, welche Technologie heute gegenüber *jetzt* verfügbar wäre, wenn dem nicht so gewesen wäre?

Wenn man dazu sieht, was die letzten amerikanischen Geräte auf dem Mars zustande gebracht haben, wozu dort bemannte Missionen ?
Gerade die Erfahrungen der Mondmissionen zeigen, dass geschultes Personal vor Ort (z.B. Geologen) ein wesentlich besseres und kompletteres Bild zurückbringen können, als ein Roboter, der nur jene Phänomene aufklären kann, fürdie sein Spektrum an Experimenten ausreicht.
 
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Gratuliere zu dieser Milchmädchenrechnung!
...
Danke.

Der Mond ist 45 Jahre uninteressant gewesen und wird es auch lange noch bleiben. Was will man da ? Bergbau ? Weltall-Teleskop ? Militärische Nutzung auch ausgeschlossen.

Mir fällt echt nichts Sinnvolles ein.
 
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Mir fällt echt nichts Sinnvolles ein.
Überrascht mich nicht. Dabei gibt es genug Pläne zur Nutzung der dortigen Ressourcen. Das Problem ist aber erstmal das Hinkommen.

Der Mond war vor allem teuer - relativ gesehen. Für allmöglichen Unsinn (Kriege, Bankenrettungen*, etc.) hat man jederzeit genug Geld im Säckchen, daher sind die absoluten Kosten (bei laufender und etablierter Produktion) eher im Rahmen. Die Apolloschiffe waren aber eher Prototypen als Serienmodelle.

Weitreichendere wiss. Untersuchungen im Rahmen der späteren Apollomissionen fielen dem Rotstift zum Opfer.
Interessant war der Mond auch in den letzten 45 Jahren, aber es ist eben blöd, wenn man (wie die NASA) auf öffentliche Gelder angewiesen ist, und nicht nach Gutdünken Raketen in alle Himmelsrichtungen verschießen kann. Daher die Abkehr vom Mond und Zuwendung zu anderen Programmen (Apollo Applications, STS, ISS).

Ob etwas aus wirtschaftlicher Sicht interessant ist, hängt ganz maßgeblich davon ab, wie einfach sich dort etwas gewinnbringendes betreiben lässt. Da der Wirtschaft bis jetzt kein staatlich subventioniertes Transportsystem zur Verfügung steht, um die dort vorhandenen Ressourcen abzubauen und zu nutzen, wird der Mond auch erstmal noch ein paar Jahre zu teuer für eine gewerbliche Nutzung bleiben.

___
* Der amerik. Bankenrettungsplan übertraf das Gesamtbudget der NASA der letzten 50 Jahre zusammen.
 
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Überrascht mich nicht. Dabei gibt es genug Pläne zur Nutzung der dortigen Ressourcen. Das Problem ist aber erstmal das Hinkommen.

...

Ob etwas aus wirtschaftlicher Sicht interessant ist, hängt ganz maßgeblich davon ab, wie einfach sich dort etwas gewinnbringendes betreiben lässt. Da der Wirtschaft bis jetzt kein staatlich subventioniertes Transportsystem zur Verfügung steht, um die dort vorhandenen Ressourcen abzubauen und zu nutzen, wird der Mond auch erstmal noch ein paar Jahre zu teuer für eine gewerbliche Nutzung bleiben.

___
* Der amerik. Bankenrettungsplan übertraf das Gesamtbudget der NASA der letzten 50 Jahre zusammen.
Na OK, da will ich mitgehen.

Mal zwei Links zum Thema im Internet gefunden:

http://www.abendblatt.de/ratgeber/wissen/forschung/article465779/Helium-3-die-Energiequelle-vom-Mond.html

http://www.n-tv.de/wissen/Titaneisen-auf-dem-Mond-entdeckt-article4490636.html
 
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Wenn es um das Thema ISS geht, vielleicht noch mal die Nachfrage:
- hohe Kosten
- wenig Output

Sieht es damit wirklich so schlecht aus ?

Ich selbst halte die ISS bis jetzt durchaus für eine sinnvolle Einrichtung, auch wenn es nicht billig sein sollte.
 

koehlerbv

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Einerseits: Wie will man beziffern, welchen Nutzen ein Grundlagenforschungsexperiment bringt, was man nur unter Bedingungen wie in der ISS und nicht auf der Erde (oder unter wahnsinnigen Aufwänden) ausführen könnte und was auch nur eventuell erst in der Zukunft die Grundlagen für eine praktische Nutzung bringt? Wie beziffert man den Nutzen, wenn man eine wirklich praktische Erderkundung ohne eigenen Satelliten mit all dem erforderlichen Brimbamborium drumherum de facto ad-hoc ausführen kann? Was ist der Wert, wen ein Experiment gerettet wird, auf das die obigen Bedingungen zutreffen, das sich dann aber doch etwas anders verhält als erwartet und nur das direkte menschliche Eingreifen den Erfolg sichert, den ein vorprogrammierter, vorab ausgerüsteter Automat nicht erfüllen könnte?

Andererseits: Es wird noch zu sehr aus nationaler Sicht agiert und bestimmt. Wenn man gerade die Diskussion um die zukünftige Ariane 6 halbwegs verfolgt hat, kann einem die Galle hochsteigen. Natürlich sind Arbeitsplätze wichtig, aber die damit einhergehende Ressourcenvergeudung läuft zu oben genannten Punkten genau konträr. Das wiederum hat aber nichts mit bemannt / unbemannt zu tun.

Meine 2 ct. Nicht mehr.

Bernhard
 
Toryu

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Ich denke, dass die ISS unter den allgemeinen Budgetproblemen leidet. Das ist weniger eine pauschale Kosten/ Output-Sache.
Vor allem der intl. Kooperationsgeist sollte hier nicht vernachlässigt werden. Kurz vor seinem Tod habe ich einen Vortag von Jesco von Puttkamer angesehen und er war gerade von letzterem Aspekt sehr begeistert. Speziell im Hinblick auf mögliche, zukünftige Missionen (auch zum Mars).

Die NASA will ja nun offensichtlich wieder selber aktiv ins bemannte Raumfahrtgeschäft einsteigen. Nicht nur mit Ziel LEO, sondern mit Ambitionen "weiter draußen". Dadurch werden (bei konstantem Budget) die Mittel für die ISS knapper. Leider.
Dazu kommt die Denkweise: Generell ist ein internationales Programm in Amerika weniger angesehen als ein nationales (oder zumindest intl. mit Führungsrolle der Amerikaner!). Bei der ISS ist man ja aktuell (mangels eigenständigem Zugang) eher auf andere angewiesen. Das macht das Programm tendenziell unpopulärer.

@ Monitor: Sieh dir mal bei Gelegenheit auf Youtube das Filmchen "Mars Underground" an. Man sollte dort zwar nicht alles für bahre Münze nehmen (Robert Zubrin ist da schon sehr enthusiastisch in seinem Denken!), aber es beschreibt mMn. sehr gut, was an den bisherigen, ambitionierteren bemannten Projekten oft das Problem war: Klüngelei und unnötige Komplexität - hauptsächlich um vorhandene Strukturen und Abteilungen weiter mit Geld zu versorgen. So wird eine Marsmission (hier das Beispiel) schnell zum Milliardengrab. Und das, obwohl wesentlich "schlankere" Missionen möglich wären.
 
flieger28

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Bei aller auch berechtigter Kritik an den Kosten solcher Projekte, ist dies aus meiner Sicht eine fürs ZDF eher peinliche Doku. Man hat extrem viel an Wissenschaft (z.B. aus allen nicht-deutschen Bereichen) komplett ausgeblendet, sich jeweils nur auf den unmittelbaren Nutzen beschränkt (wenn es der Raumfahrt nützt, interessiert dies nicht, denn die Raumfahrt bringt der Menschheit nach dieser Sicht ja keinen Nutzen) und wenig Verständnis dafür aufgebracht, dass eine umfassende wissenschaftliche Untersuchung manchmal eben auch Messreihen im All erfordert, um alle Aspekte abdecken zu können. Den Hauptgrund dafür, warum man leider nicht so viel Wissenschaft auf der ISS betreiben kann, wie es ursprünglich geplant war, erwähnt man mit keinem Wort und lässt so den Eindruck entstehen, es wäre ein Problem der ISS. Es fehlt das Space Shuttle, das größere und komplexere Experimente zur ISS und zeitnah wieder zurück bringen kann. Die derzeitigen Frachtmodule werden hauptsächlich für andere Dinge benötigt.

Und Wissenschaftler zu finden, die aus Enttäuschung, dass ihr Lieblingsprojekt keine Finanzierung gefunden hat (obwohl gerade die Astrophysik pro Wissenschaftler mehr Geld kostet als die bemannte Raumfahrt pro Wissenschaftler/Techniker), ein paar hämische Bemerkungen machen, ist auch keine Kunst. Der direkte Nutzen der Astrophysik für den Menschen auf der Erde wäre übrigens nach der vom ZDF hier verwendeten Vorgehensweise komplett 0. Eigentlich ist der direkte Nutzwert von Grundlagenforschung immer gleich 0, darum muss es ja auch der Staat machen, denn die Industrie betreibt nur angewandte, auf ein konkretes Produkt bezogene Forschung und wäre damit auch schnell am Ende angelangt, wenn nicht durch die Grundlagenforschung immer wieder neues Terrain erschlossen würde.
 

Fliegernase

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Hab die Doku nicht gesehen und sie interessiert mich auch nicht.

Grundsätzlich gibt es in der Gesellschaft diesbezüglich (vereinfacht) vier Richtungen.
1. Die Naturromantiker die technologischem Fortschritt gegenüber skeptisch eingestellt sind und wieder in die Höhlen zurück wollen.
2. Die machtverliebten Egoisten die nur an ihrem eigenen direkten Nutzen interessiert sind. Deren interesse beschränkt sich nur auf Macht- und Wirtschaftsgewinn und längerfristige Forschung bedeutet für diese Leute nur Kosten.
3. Die Wissenschafts- und Technikfreaks die jede Möglichkeit erforschen wollen ohne zu fragen was es nun bringt und welche Problme/Gefahren damit verbunden sind. Die würden alles entwickeln was geht egal obs was bringt und wieviel es kostet.
4. Die Revoluzzer, die die Gesellschaft verändern und in eine bessere Welt führen wollen. Sie befürworten oder verteufeln Forschung je nach dem ob es der revolutionären Ideologie entspricht und nützt oder nicht.

Wer hat recht? Natürlich der Konsens aus allen vier Gruppen. Diese vierg Gruppen nutzen die Medien nun intensiv um die Ansichten der Steuerzahler zugunsten ihrer Interessen zu beeinflussen.
Der Bericht scheint stark durch die Interessen der Gruppe 2 beeinflusst worden zu sein.

Die Wirtschaftsargumentation ist heute aber vor allem in einen Punkt sehr dünn. Wir geben zur Zeit unmengen von Geldern für unwichtige Dinge aus, dass man nicht ernsthaft behaupten kann wir hätten kein Geld für die bemannte Raumfahrt. Die lächerlichen Prozente die wir in die Raumfahrt stecken könnten wir sehr leicht aus Einsparungen bei den wirklichen Verschwendungen in unserer Konsumgesellschaft holen. Nur bezieht die Gruppe zwei ihre Macht und ihren Reichtum genau aus diesem Konsumverhalten und will dort natürlich nicht einsparen.
 
Ernst Dietikon

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Man eigentlich die Fragen so stellen: Lohnt sich Raumforschung? Lohnt es sich sie bemannt zu tun?

Raumforschung ist Grundlagenforschung, sie lernt uns die Welt besser zu verstehen. Sie bringt nebenbei die technische Entwicklung weiter. Da möchte ich unbedingt, dass sie getan wird.

Die Raumforschung bemannt machen? Da habe ich erhebliche Zweifel ob dies richtig ist. Ich denke nicht, dass uns die bemannten Mondmissionen Erkenntnisse brachten, welche man nicht auch unbemannt hätte erzielen können. Astronaut Frank Bormann hat es richtig ausgedrückt: Es war eine Schlacht im kalten Krieg. Dies in erster Linie und nicht in erster Linie Wissenschaft. Die ISS ist in erster Linie ein politisches Projekt und nicht ein wissenschaftliches. Hat da nicht jemand einmal gesagt, wir werden schon noch herausfinden, für was sie nützlich ist?

Wie wäre es, wenn man mit den grossen Summen welche man in die ISS gesteckt hat unbemannte Raumforschung betrieben hätte? Was für grossartige Missionen wären da möglich gewesen?

Bemannt zum Mars? Unheimlich faszinierend aber mit dem gleichen Geld könnte man viele unbemannte Missionen mit enormem Gewinn an Erkenntnissen durchführen und würde nicht noch das Leben der Astronautinnen und Astronauten gefährden.

Es gibt Wüstenregionen, Bergregionen und Polarregionen auf der Erde welche nicht besiedelt werden. Und da wollen uns gewisse Leute weiss machen, wir müssten unbedingt den Mars besiedeln. Ausser auf den allerhöchsten Bergen kann man überall auf der Erde genügend atmen um zu leben. Auf dem Mars nicht. Da macht es für mich keinen Sinn, sich dort länger aufzuhalten.

Gruss
Ernst
 
Toryu

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Ich verstehe die Diskussion nicht. Leben im heutigen Sinne wird in absehbarer Zeit auf der Erde nicht mehr möglich sein*. Der Mensch ist daher darauf angewiesen, sich in den Weiten des Alls gewissermaßen in Sicherheit zu bringen.

Der erste Schritt dafür wird die Kolonisierung (und evtl. Terraforming) von Planeten und Monden in unserem Sonnensystem sein. Mit zunehmend leistungsfähigerer Antriebstechnologie (und/ oder Generationenschiffen) wird auch die Besiedlung von Exoplaneten (oder gar "Rogue Planets") möglich sein.

Leben kann auf der Erde unter widrigen Bedingungen (das schließt arktische Gebiete mit ein) existieren. Dem zufolge ist Leben auch auch anderen, ähnlich exponierten Planeten möglich. Wer heute nackt im Winter durch Neufundland rennt, lebt vermutlich auch keine 60 Minuten mehr - trotzdem leben dort Menschen. Es ist also alles eine Verpackungs- und Energiebeschaffungsfrage.

Prinzipiell gibt es genug Technologie, die sich für erste Außenposten auf dem Mars eignen. Was fehlt ist der Entschluss dazu.
Pionierdenken wie im 18. Jahrhundert also.

Astronaut Frank Bormann hat es richtig ausgedrückt: Es war eine Schlacht im kalten Krieg. Dies in erster Linie und nicht in erster Linie Wissenschaft.
Es war vor allem für Borman eine Schlacht - deswegen stieg er nach Apollo 8 auch aus. Für ihn war das Kommando einer Apollomission wichtiger als eine Landung - Fun Fact dabei war, dass Apollo 8 zwar gefährlich war, aber verhältnismäßig wenig neues lieferte. Ein starker Kontrast zu beispielsweise Apollo 9.
Die wirklichen Wissenschaftsmissionen hat er gar nicht mehr mitbekommen, denn da flog er bei Eastern Airlines bereits einen Schreibtisch als CEO.
Die meisten seiner damaligen Kollegen würden lieber gestern als heute eine Wideraufnahme von bemannten Flügen zu Mond, Mars und anderen Himmelskörpern sehen.

Kleiner Nachbrenner:
Neil deGrasse Tyson (Astrophysiker und Chef des Hayden-Planetarium in New York) ist bekannt für seine mitreißenden Auftritte. Hier ein Zusammenschnitt einiger Zitate und Gedanken zum Thema "We Stopped Dreaming".
Interessant in dem Zusammenhang der Einfluss des Raumfahrt (besonders: Apolloprogramms) auf die Gesellschaft:
https://www.youtube.com/watch?v=pUbOjZWjTLU


___
* Ob wir das nun terminlich ins nächste Jahrhundert unter die Überschrift "Globale Erwärmung", oder ein paar Milliarden Jahre in die Zukunft legen, ist erstmal zweitrangig.
 
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Jemiba

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Ich verstehe die Diskussion nicht. Leben im heutigen Sinne wird in absehbarer Zeit auf der Erde nicht mehr möglich sein*. Der Mensch ist daher darauf angewiesen, sich in den Weiten des Alls gewissermaßen in Sicherheit zu bringen.
Ohne am Sinn der bemannten Raumfahrt zu zweifeln (der m.E. auf absehbare Zeit in der Unterstützung des Lebens
AUF der Erde bestehen wird), wäre der Aufwand für das "in Sicherheit bringen des Menschen" auf anderen Himmelskörpern
eventuell doch besser investiert in Methoden und Technologien, diese Flucht gar nicht erst notwendig zu machen ! :headscratch:
 
Toryu

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wäre der Aufwand für das "in Sicherheit bringen des Menschen" auf anderen Himmelskörpern
eventuell doch besser investiert in Methoden und Technologien, diese Flucht gar nicht erst notwendig zu machen !
Der Wink mit dem Zaunpfahl in meinem Post implizierte bereits das sichere Ende dieses Planeten in ein paar Millarden Jahren.
Daher ist die Zeit dieser Spezies auf dem Raumschiff Erde so oder so finit.

Bestimmte Bedrohungen haben kosmische Herkunft (Asteroiden/ Kometen) - auch hier ist das Objekt mit "unserem" Namen darauf schon irgendwo im Umlauf. Es wäre ein galaktischer Treppenwitz, wenn wir von einem lösbaren Problem umgebracht werden würden, das wir lösen (und darüber hinaus noch über Rohstoffabbau nutzen) könnten.

Du meinst die verblödete Spezies, die Milliarden in sinnlose Weltraumprojekte steckt, während ein Grossteil der Menschheit nicht einmal Zugang zu sauberen Trinkwasser hat ?!
Dass der "Grossteil" keinen Zugang zu Trinkwasser hat, ist nicht der Fehler der Raumfahrt.
Interessanterweise hat gerade die bemannte Raumfahrt mit ihren Lösungen zur Wasseraufbereitung vermutlich mehr zur Lösung des Trinkwasserproblems beigetragen, als jedes andere Projekt der letzten 60 Jahre.
 

Lubeo

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Rein wirtschaftlich gesehen zahlt sich die bemannte Raumfahrt wohl kaum aus. Ansonsten hätten die Amerikaner vor den Russen die bemannte Raumfahrt entdeckt. Die bemannte Raumfahrt der Amerikaner war meines Erachtens nur eine Reaktion auf die Handlungen der Russen.
Und heute? Scheinbar zahlen sich vor allem Kommunikationssaeliten aus. Nur irgend eines Tages werden wir aber terristisch mit WLAN und UMTS so vernetzt sein, dass diese hinfällig werden.
Desweiteren ist es wirtschaftlich scheinbar interessanter bestehende Ressourcen auszunützen und Monopole auf diese zu kreieren als neue Ressourcen im All zu erschliessen. Letzteres tut man als kranker Monopolist dann am besten verhindern.

Ansonten stimme ich Toryu zu. Wir wissen nicht was alles mit der Erde sonst noch passiert. In voraussichtlich 100 Jahren wird das Erdmagnetfeld kippen[SUP]1)[/SUP]. Wenn alles gut geht wird uns nichts passieren. Vielleicht werden wir dann aber eine paar Tage in einem Keller verbringen müssen falls das Mangetfeld vorrübergehend kolabiert. Schlimmsten falls wird die Erde für die Menschen unbewohnbar. Wer weis.
Des weiteren steht irgend wann in der Zukunft ein Meteoritenregen an. Um die Überlebenschancen der Spezies Mensch zu erhöhen ist der Schritt ins All erforderlich.
Um allfällige Verschwörungstheorien um die Mondlandungen zu zerstreuen warte ich gespannt auf die Mondlandung der Chinesen.


1) Vorausgesetzt Swarn liefert keine neuen Erkenntnisse.
 
mcnoch

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Das primäre Ziel der Weltraumfahrt ist im Augenblick noch gar nicht die Besiedelung anderer Planeten und all dass was sich Sci-Fi-Autoren und Technologie-Träumer so ausdenken. Der eigentliche Wert liegt darin, dass es ein sinnvolles Ziel ist, wir aber für den Weg dorthin noch unheimlich viel lernen und entwickeln müssen. Es ist der motivierende Anlass einen Haufen Dinge zu entwickeln, die wir uns als Gesellschaft sonst nie als Aufgabe gestellt hätten. Wir bilden dafür Menschen aus, die dann nach einiger Zeit in die normale Wirtschaft abwandern und dort Dinge realisieren können, für die sie keine Universität der Welt hätte vorbereiten können. Wissenschaft und Entwicklung kann nicht nur in Büchern und mit Denkmodellen ablaufen, sie brauchen eine praktische Anwendung und dies ist für bestimmte Bereiche halt die Weltraumfahrt, für andere ist es die Experimentalphysik und ihre Detektoren und für wieder andere ganz was anderes. Wenn ein Programmierer das Programmieren lernt, dann tut er dies an Hand eines Projektes, meist mit extrem weit gesteckten Zielen, damit er möglichst viel daraus lernen kann. Die Menschheit setzt sich dauernd solche Ziele. Der eigentliche Nutzen kommt erst, wenn diese Menschen, Technologien, Wissenserweiterungen dann im Nachgang auf die normale Industriewelt prallen und hier und da für Sprünge und Revolutionen sorgen. Die Kosten der Raumfahrt sind im Wesentlichen Personalkosten für all die Techniker und Wissenschaftler. Die Raumfahrt ist nur der Anlass. Die einzig vergleichbare Alternative in Sachen Vielseitigkeit und Größe ist die militärische Forschung. Und wenn ich wählen müsste, dann hätte ich lieber was aus der Raumfahrt als noch eine neue Waffe.

P.S. Es wird auch in Zukunft Not und mangelnden Zugang zu sauberen Trinkwasser geben, aber dies ist - entgegen den Behauptungen der Hilfsorganisationen - nichts was man allein mit Geld lösen könnte, es ist ein Entwicklungsproblem. Die Gesellschaften müssen wachsen und sich entwickeln, mit Geld kann man dies eben sowenig beschleunigen wie das Wachstum eines Kindes. Das Thema Entwicklungshilfe ist extrem komplex, wir möchten nur glauben, dass es ganz einfach mit Geld zu lösen wäre, was es aber nicht ist, sonst wäre es schon längst geschehen.
 

Fliegernase

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@Airwolf78
Du meinst die verblödete Spezies, die Milliarden in sinnlose Weltraumprojekte steckt, während ein Grossteil der Menschheit nicht einmal Zugang zu sauberen Trinkwasser hat ?!
Tut mir leid, aber wenn ich so etwas lese reagiere ich empfindlich. Das ist totale Causalitätsverdrehung.

Wie schon von anderen geschrieben sind die Trinkwasserprobleme nicht durch die Raumfahrt verursacht. Darüber hinaus würde das Einstampfen der Raumfahrt die Trinkwasserprobleme in keinster Weise verringern oder gar lösen. Tatsächlich sind die Trinkwasserprobleme und geringen Raumfahrtausgaben zwei unterschiedliche Folgen der selben Ursache. Hier geht es um Verteilungsmechanismen. Wir haben genügend Ressourccen um sowohl alle Menschen satt, gesund und glücklich zu machen und gleichzeitig die bemannte Raumfahrt voran zu treiben. Das ist aber nicht vereinbar mit den Umverteilungsinteressen der einflussreichen Kräfte unserer Gesellschaft.

Mit anderen Worten. An dem Tag, an dem wir das Trinkwasserproblem gelöst haben, ist auch genug Geld für die Raumfahrt vorhanden und umgekehrt.
 

Lubeo

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Mit anderen Worten. An dem Tag, an dem wir das Trinkwasserproblem gelöst haben, ist auch genug Geld für die Raumfahrt vorhanden und umgekehrt.
Kann, aber muss nicht. Und was macht dich da so sicher?
Wer weis, falls das kranke Spiel in der Ukranie weiter eskaliert, dann ist vielleicht das Trinkwasserproblem gelöst weil es weniger Mensche auf der Erde gibt, aber Geld für die Raumfahrt wäre keine mehr vorhanden da das globale Dörfchen in Schutt und Asche liegen könnte.


mcnoch, das ist eine gute Idee: Mit Geld den Wachstums eines Kindes beschleunigen.
Spass bei Seite. Das Beispiel mit dem Programmierer zeigt mit, dass die Raumfahrt nicht in die Hände eines (finanziellen) gewinnorientierten Unternehmen gegeben werden darf. Ein gewinnorientiertes Unternehmen geht hin und schaut wer schon einmal sowas programmiert hat und setzt ihn dann immer wieder dafür ein mit dem Risiko, dass junge Mitarbeiter keine neue Herangehensweise einbringen können und mit der Rente viel Erfahrung verloren geht.
Ein Knackpunkt für die Raumfahrt besteht wohl darin, dass man mit den Kosten gut auch die Sozialhilfe aufbessern könnte. Quasi man zahlt X Sozialhilfeempfängern von sagen wir mal 800€ und Y Techniker und Wissenschaftler 4'000€. Würde man theoretsich die Raumfahrtforschung streichen, so hätte man mehr Sozialhilfeempfänger, aber die würden dafür 1'000€ erhalten. In einer Demokratie wäre letzteres eher mehrheitsfähig. Zumal der sogenannte Spinn-off aus Forschung und Entwicklung für viele leider nicht messbar und kaum sichtbar ist. Ein Musik-Star sehen und hören alle. Eine Alternative wäre da allen Sozialhilfeempfänger eine einfach bezahlte Stelle in der Raumfahrtforschung und -entwicklung zu geben. Nur ob dazu alle geeignet sind ...

Ein anderer Punkt ist die Wissens- und Technologieerweiterung in der Industrie. Ich habe da offen gestanden Bedenken was Europa betrifft. Schon die alten Kartager und Römer hatten es fertig gebracht Wissen aufzubauen und wieder abzubauen. Und unsere demografische Entwicklung sieht im Augenblick leider nicht so gut aus.

Geld wäre sicher besser für die Forschung und Raumfahrt ausgegen als für Waffen. Nur, solang es meines Erachtens Menschen mit einem Ego oder Machtbestreben gibt wird wohl der Spruch Si vis pacem para bellum ("Wenn du den Frieden willst, bereite den Krieg vor") seine Gültigkeit behalten.
 

Fliegernase

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Kann, aber muss nicht. Und was macht dich da so sicher?
Im Grund habe ich es schon geschrieben. Es handelt sich um ein Umverteilungsproblem.
Endzeitszenarien mal ausgenommen würde eine effiziente sowie zukunfts- und bedürfnisorientierte Ressourcenverteilung alle Menschen auf dem Planeten ausreichend versorgen. Mit einer solchen Umverteilung würden wir dann noch so viele Ressourcen über haben, dass die bemannte Raumfahrt mehr Möglichkeiten bekäme als es heute der Fall ist.

Solange eine Minderheit aber ständig neue Produkte kauft die sie gar nicht benötigt, Wasser sinnlos verschwendet, unnötig grosse Müllberge produziert, geniessbare Lebensmittel in erschreckenden Mengen entorgt etc. werden weder alle Manschen ausreichend versorgt werden können noch genügend Ressourcen für die Raumfahrt vorhanden sein.
Die Frage ist nur was uns wichtiger ist. Den meissten in der glücklichen 1. Welt sind die neusten Features des nächsten Smartphones ebend wichtiger als das Schicksal der Menschen der 3. Welt oder die Erforschung des Universums bzw. die Weiterentwicklung der Menschheit technologisch und gesellschaftlich.

Vom Homo Erectus zum Homo Telefonicus.
 
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