8 x Hawker Hurricane aus dem 2. Weltkrieg bei Kyjiw gefunden

Diskutiere 8 x Hawker Hurricane aus dem 2. Weltkrieg bei Kyjiw gefunden im Russische / Sowjetische LSK Forum im Bereich Einsatz bei; Von James Landale Diplomatischer Korrespondent, Kyjiw In einem Wald in der Ukraine wurden verrostete Überreste von acht britischen...

rufumbula

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Von James Landale
Diplomatischer Korrespondent, Kyjiw
In einem Wald in der Ukraine wurden verrostete Überreste von acht britischen Hurricane-Kampfflugzeugen aus dem Zweiten Weltkrieg gefunden.
Die Flugzeuge wurden von Großbritannien nach der Invasion des nationalsozialistischen Deutschlands im Jahr 1941 in die Sowjetunion geschickt.
Sie waren Teil eines Pakets alliierter militärischer Unterstützung für die UdSSR, die von den Vereinigten Staaten im Rahmen des sogenannten Lend-Lease-Programms bezahlt wurde.
Ähnliche Gesetze werden heute von der US-Regierung genutzt, um der Ukraine Militärhilfe zu schicken, während sie versucht, russische Truppen aus ihrem Land zu vertreiben.
Luftfahrtexperten sagen, dass dies das erste Mal ist, dass in der Ukraine Überreste so vieler Hurrikane gefunden wurden.
„Dieses Flugzeug findet man in der Ukraine sehr selten“, sagt Oleks Shtan, ein ehemaliger Pilot einer Fluggesellschaft, der die Ausgrabungen leitet. „Es ist sehr wichtig für unsere Luftfahrtgeschichte, da hier noch nie ein Lend-Lease-Flugzeug gefunden wurde.“
Die Hawker Hurricane war das Arbeitstier der Luftschlacht um England – der Luftkampagne von 1940, als die Royal Air Force (RAF) deutsche Invasionsversuche in Großbritannien abwehrte. Obwohl seine Rolle oft vom neueren und anpassungsfähigeren Spitfire-Flugzeug in den Schatten gestellt wurde, schoss die Hurricane während des Gefechts tatsächlich mehr als die Hälfte aller feindlichen Flugzeuge ab.
„Der Hurricane war eine starke, leicht zu fliegende Maschine“, sagt Herr Shtan. „Es war als Geschützplattform stabil und für unerfahrene Piloten geeignet. Ein zuverlässiges Flugzeug.“
Insgesamt wurden zwischen 1941 und 1944 etwa 3.000 Hurricanes in die UdSSR geschickt, um die sowjetischen Kriegsanstrengungen zu unterstützen. Die meisten wurden entweder im Kampf zerstört oder später in Einzelteile zerlegt.
Einige Hurricanes wurden jedoch nach dem Krieg absichtlich zerstört und begraben, damit die Sowjets den Vereinigten Staaten keine Rückzahlung leisten mussten. Nach dem Leih- und Pachtgesetz war die UdSSR verpflichtet, für gespendete militärische Ausrüstung zu zahlen, die nach dem Ende der Feindseligkeiten intakt blieb.
Dies war das Schicksal der acht Hurrikane, die in Wäldern südlich von Kyjiw begraben gefunden wurden – heute die Hauptstadt der unabhängigen Ukraine, aber bis 1991 Teil der UdSSR.
Sie waren ihrer Instrumente, Radios, Maschinengewehre und allem nützlichen Altmetall beraubt worden. Anschließend wurden sie von Traktoren von einem nahegelegenen Flugplatz geschleppt, zerstückelt und ohne Umstände in eine flache Schlucht geworfen. Es wird vermutet, dass sie anschließend von Bulldozern mit Erde bedeckt wurden.
Die Überreste wurden kürzlich entdeckt, nachdem in der Nähe eine nicht explodierte Bombe aus dem Krieg gefunden wurde. Der Rest der Schlucht wurde mit Metalldetektoren überprüft und die Hurricanes gefunden.
Das Nationale Luftfahrtmuseum der Ukraine ist derzeit dabei, das Gelände in sorgfältiger Handarbeit auszugraben. Die Mitarbeiter dort sind bestrebt, so viele Flugzeuge wie möglich zu identifizieren, damit sie wieder zusammengebaut und ausgestellt werden können.
Valerii Romanenko, Forschungsleiter des Museums, sagt, die Hurrikane spielten eine wichtige Rolle in der Geschichte der Ukraine.
„Die Hurrikane sind ein Symbol der britischen Hilfe während der Jahre des Zweiten Weltkriegs, genauso wie wir die britische Hilfe heute sehr zu schätzen wissen“, sagt er. „Großbritannien ist mittlerweile einer der größten Lieferanten militärischer Ausrüstung für unser Land.“
Großbritannien war 1941 das erste Land, das der Sowjetunion in großem Umfang Kampfflugzeuge lieferte. Jetzt ist Großbritannien das erste Land, das unseren Streitkräften
Storm Shadow-Marschflugkörper liefert.“
Man geht davon aus, dass es heute weltweit nur 14 wiederhergestellte Hurrikane gibt, die fliegen können.
Nach der deutschen Invasion verlor die UdSSR viele Kampfflugzeuge und benötigte dringend Kampfflugzeuge. Zunächst wurden mehrere RAF-Hurricane-Staffeln zur Hilfe in die Arktis geschickt.
Doch bald zogen die britischen Piloten ab und die Flugzeuge wurden von sowjetischen Fliegern übernommen. Aufzeichnungen zeigen, dass viele den Hurrikan nicht mochten, da er ihrer Meinung nach zu schwach war, zu wenig bewaffnet und zu wenig geschützt war.
Bei Kriegsende galt es als veraltet und wurde hauptsächlich zur Luftverteidigung eingesetzt. Die acht südlich von Kiew gefundenen Hurrikane wurden zur Verteidigung wichtiger Verkehrsknotenpunkte – insbesondere Bahnhöfe und Knotenpunkte – eingesetzt.



 
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Mercur

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Na ja, mal sehen ob und wieviel man davon noch retten bzw. wiederverwenden kann oder zumindest noch für andere "Hurris" als "Ersatzteilspender" dienen kann um zumindest noch das eine oder andere Original-Teil an Bord zu haben. So manches westliche Museum bzw. Liebhaber wird sich da schon melden


Allerdings kann ich irgendwie nicht glauben, dass man noch nie ehemalige Lend Lease-Maschinen in der Ukraine gefunden hat - zumindest Wracks davon sollten immer noch in beträchtlicher Anzahl dort im Boden liegen. Neben der - im südlichen Frontabschnitt seltenen - "Hurri" waren ja auch P-40 dort 1942 oft im Einsatz und 1943 dann verstärkt auch P-39.
Beim Fall Kiew im Herbst 1941 hatte die Sowjetunion noch keine "Hurris", zum Zeitpunkt der Rückeroberung im Spätherbst 1943 waren die letzten noch einsatzfähigen "Hurris" bereits weitestgehend aus den Fronteinheiten abgezogen worden.

Die "Hurri" war übrigens bereits Ende 1941, als GB gerade einmal 2 Staffeln davon Richtung Nordmeer schickte, technisch und leistungsmäßig gegen die Bf-109F völlig veraltet, ebenso die P-40B/C's. Daher der überwiegende Einsatz der "Hurris" im Nordsektor der Front wo die Deutschen noch länger die Bf-109E flogen und die Finnen mit ihrem Sammelsurium alter Jäger wie D.XXI, MS.406 und G.50 antraten.
Von allen LL-Maschinen hatten die Sowjets nur an der P-39 und A-20 ihre helle Freude denn mit der zahlenmäßig ebenfalls in großen Stückzahlen gelieferten "Spit" (vor allen den Mk. IX) konnten sie nichts so recht anfangen und nutzten sie zumeist als Abfangjäger (von befestigten Plätzen) und andere moderne Maschinen (wie die B-25) - also alles, was sie gerne selber verwendeten - rückten die Westalliierten ungern raus... ebenfalls eine Parallele zur heutigen Zeit.

Großbritannien erhielt übrigens deutlich mehr Hilfslieferungen durch die USA. Der Begriff Lend Lease ist etwas irreführend - real war es wohl dann doch ein Verkauf sofern es keine Kriegsschiffe betraf. Immerhin umfassten sie - neben Kriegsmaterial - ja gerade für die Sowjetunion auch sehr viel Proviant (Dosen), Benzin und sonst. Ausrüstungen (bis hin zu Millionen Stiefeln).
Die Sowjetunion bezahlte diese "Leihgaben" übrigens bereits zu Kriegszeiten mit umfangreichen Lieferungen von kriegswichtigen Rohstoffen - eine "Rückgabe" nach dem Krieg gab es wohl überwiegend nicht da der Großteil des Materials eben verbraucht war. Nach dem Krieg wurde nur noch die "Restschuld" beglichen, allerdings in deutlich kleineren Raten so das es bis 2006 dauerte... für die Sowjetunion (und deren Nachfolger) und übrigens auch Großbritannien.

Inwiefern die Ukraine dann für die neuen LL-"Gaben" zahlen darf wird abzuwarten bleiben, finanziell können sie das sicher nicht mehr und ich befürchte leider, dass all ihre jetzigen "Helfer" sich danach fleißig "bedienen" werden um sich den geopolitischen Zugriff auf jegliche Infrastruktur dort zu sichern (Energienetze, See- und Flughäfen etc.) und wie "frei" dieser Staat dann innen- und außenpolitisch sein wird bleibt leider auch abzuwarten.
 
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jackrabbit

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Hallo,

Die "Hurri" war übrigens bereits Ende 1941, …
naja, die deutschen Jäger mussten dann wieder „Begleitschutz“ fliegen, deren Kräfte waren somit gebunden und sie konnten ihrer eigentlichen Aufgabe nur noch geringer nachgehen.

Grüße
 
Samoljot

Samoljot

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andere moderne Maschinen (wie die B-25) - also alles, was sie gerne selber verwendeten - rückten die Westalliierten ungern raus...
2908 A-20 und 862 B-25 würde ich jetzt nicht unbedingt als ungern herausgerückt ansehen. Mit Viermots sah es natürlich anders aus.
 
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