Ich sehe das so:
Für Lieschen Müller ist das hier ein "Fachforum". Kommt eine externe Person (meinetwegen auch eine interne Person) auf den entsprechenden Thread, ist das die Möglichkeit, jene Person über das Thema aufzuklären*. Ob das dann länger als die Kurzzeitgedächtnisspanne anhält, ist eine andere Frage. Prinzipiell kann entsprechende Person zu einem späteren Zeitpunkt wieder zum Thread zurückkehren, und sich die Diskussion ansehen (ein Grund, warum ich zeitweise "themenparallele" Diskussionen nicht für allzu schlimm betrachte - Blicke über den Tellerrand bringen immer etwas) und darin offenbartes wieder aufzufrischen.
Es ist in meinen Augen wenig sinnvoll, zur Dämlichkeit von Journalisten auch noch irgendwelchen Humbug ("Durchschnittsgeschwindigkeit") dazu zu erfinden, bzw. dies dann in hanebüchener Weise zu verteidigen zu versuchen.
Die Schallgeschwindigkeit ist kein sinnvolles Maß für die Betrachtung v=ds/dt - besonders nicht, wenn ich damit den luftleeren Raum versuche zu beschreiben. Die Schallgeschwindigkeit ist - in Relation zur aktuellen Geschwindigkeit - ein maß zur Kompressibilität und der damit verbundenen aerodynamischen Effekte. Mit "Geschwindigkeit" im Sinne von "Schnell" hat das wenig zu tun - genau das impliziert die Aussage der Journalisten hier.
Die Machzahl der Erde bei ihrem Orbit um die Sonne ist nicht darstellbar, mangels schallübertragenden Mediums. Genau so kann ich nicht mal eben die Orbitalgeschwindigkeit eines Raumschiffs in Mach darstellen - dafür schlägt auf der Außenhaut einfach zu selten ein Luftmolekül auf (=> kein Transport von Informationen => kein Schall => keine "Schallgeschwindigkeit").
Es täte der Öffentlichkeit gut, sich hin und wieder mal physikalische Prinzipien vor Augen zu führen. Mit der Einstellung "Versteh ich eh nicht!" (=> "Braucht mich also auch nicht zu interessieren!") lässt sich der Pöbel dann sowas wie die total, ultimativ, ultra billige und alternativlose Energiewende aufschwatzen.
Genau so wie der breite Pöbel nicht zögert, einem Piloten Wuchereri für sein Gehalt anzukreiden ("Der ist ja nur Busfahrer mit Autopilot - kann ich auch!"), dann aber in einer windigen Nacht (und nach einem Go-Around) die Hände zum Beifallklatschen schneller aus dem Halfter zieht, als Lucky Luke seinen Colt.
"We need more scientific literacy!" heißt es recht treffend im Englischen.
Und davon darf man sich in Deutschland auch ein paar Hände voll ins Gesicht werfen.
Deswegen ist es auch wahrscheinlicher, dass man im Winter in Russland Supercruise nachweisen kann, damit aber in Singapur scheitert.
Oder seine Steigzeitrekorde im Winter in North Dakota aufstellt - s. "Streak Eagle".
http://www3.nd.edu/~ame40431/Notes/F15 Streak Eagle.pdf
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* Dafür gibt es hier genug hauseigene, halbwegs gezähmte und stubenreine Ingenieure, Piloten und "Wissenschaftler" (klingt im Ohr der Öffentlichkeit eben noch etwas aufpolierter!).