PAG-14 Betonplatten bei NVA/LSK

Diskutiere PAG-14 Betonplatten bei NVA/LSK im NVA-LSK Forum im Bereich Einsatz bei; Hallo Friedarr ! Ganz herzlichen Dank - jawoll, das sind sie, wenn auch schon etwas "in die Jahre gekommen" - wie wir alle :FFTeufel: Beste...
akatombo

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Hallo Friedarr !

Ganz herzlichen Dank - jawoll, das sind sie, wenn auch schon etwas "in die Jahre gekommen" - wie wir alle :FFTeufel:

Beste Grüße, akatombo
 
akatombo

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Vielen Dank Maljutka, vielen Dank Majak - man lernt nie aus . . .

Sehr interessant !

Gruß, akatombo
 
Flugi

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wenn wir schon keine PAG-14 Platten bei den Luftstreitkräften finden, in der Erfurter Kantstraße wurden solche verbaut. Wer dies veranlasste konnte ich nicht mehr feststellen. An diesem Ort befand sich früher eine Baracke des Straßenwesens.

Gruß JuG
... na wenn das nicht mal ein "Kompensationsgeschäft" mit einem russischen Flugplatzbesitzer war? :TD:
 
Gepard

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Nach der Werbung zu urteilen, insbes. diese Platten betreffend, könnte man wirklich meinen im Osten waren alle Flugplätze mobil......:wink:
Man müßte eher sagen semimobil und das auch nur in den ersten Jahren nach der Verlegung der Platten. Die Platten hatten Stahlösen in die Haken eines Gehänges eingehakt werden mußten um sie anzuheben. Der Stahl rostet nach ein paar Jahren im Dreck durch und wenn man dann versucht die Platte per Haken anzuheben passiert es sehr oft, daß die Ösen durchreißen und die Platte auf die Erde kracht. Und wenn sie erst einmal auf dem Boden liegt, dann bekommt man sie nur mit ziemlichen Aufwand von der Stelle.
So eine Platte dürfte ein Gewicht von etwa einer Tonne haben. Falls die nach unten saust sollte man seine Füße ganz weit weg haben. Da helfen dann auch Stahlkappen in den Stiefeln nicht wirklich viel.
 
eggersdorf

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Die müssten sogar so etwa 4 Tonnen wiegen...

Die Fugen wurden oft mit "Flüssigteer" ausgegossen, wenn das gemacht wurde rostete oft erst nach vielen Jahren was...
Grundsätzlich sollten die Fugen immer ausgegossen sein. Dann rostet auch nichts. Das die Haken abreißen hatte einen anderen Grund, die Verbindung mit dem Untergrund war zu fest. Mitunter kam so etwas wie Zementschlemme zum Einsatz, so wurden die Platten auf das Kiesbett "geklebt". Die Masse so einer Platte lässt sich mit einer Formel ausrechnen. Die Abmessungen sind ja bekannt. Es kann sein das zusätzlich noch die Haken der Platten miteinander verschweißt waren. Bei Startbahnen aus diesen Platten sind an den Längsseiten noch sog. Schultern notwendig um seitlichen Halt zu bieten.
 

expert

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Hallo, ich weiß genau, wo diese Platten bei den LSK/LV eingesetzt wurde. Habe das selbst organisiert. In der Wendzeit habe ich Vorträge dazu im BMVg gehalten und später auch Publikationen veröffentlicht. Bin auch noch im Besitz von Unterlagen zu den PAG Platten.
 
akatombo

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Hallo expert !

Herzlichen Dank für Deine Einlassung ! Vielleicht könntest Du uns alle an Deinem Wissen ein klein wenig teilhaben lassen und vielleicht ein paar Verwendungsorte und auch das ungefähre Datum des Einbaus bekannt geben ? Das wäre toll !
Meine Eingangsfrage zielte ja darauf ab, ob ich solche Platten in einem Diorama mit NVA-Flugzeugen verwenden kann oder nicht. Und dafür wäre es eben interessant zu wissen, auf welchem Flugplatz die PAG´s vorkamen und wann in etwa die Verlegung stattfand.

Daran kann man dann ersehen, welche Flugzeug-Typen man verwenden - oder platt gesagt : "Auf die Platten draufstellen kann!"

Vielen Dank für die Mühe vorab - und - es muß jetzt keine Doktorarbeit werden :) Ein paar kleine Hinweise würden es tun . . .

Beste Grüße, akatombo
 

expert

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Hallo, Ihr alle,
wir haben die PAG-14 im Jahr 1989 zur partiellen Startbahninstansetzung auf der SLB des Flugplatzes Drewitz eingesetzt. Das war bei den LSK/LV der einzige Einsatz dieser Platten. Wir wollten eigentlich eine eigene Produktion von vorgespannten Flugplatz-Stahlbetonplatten aufnehmen, allerdings kam dann die Wende. Eine dieser Platten hatten wir im Kdo. LSK/LV speziell zur Besichtung für den Stellv. Minister und Chef LSK/LV ausgelegt. PAG Platten gibt es in verschiedenen Dicken von 14 cm bis 24 cm. Sie wurden in speziellen sowjetischen Werken unter strenger militärischer Bauaufsicht in Betonwerken in Moskau in ausgesprochen guter Qualität produziert. Die LSK der GSSD haben auf den Plätzen der 16. Luftarmee in der DDR sehr viele solcher Platten der Dicken 14 und 18 cm sowohl auf Rollbahnen, als auch auf SLB's eingesetzt. In der Sowjetunion wurden ganze Flugplätze damit gebaut (für Jagd-, Jagbomben- und Transportfliegerkräfte), vor allem im Fernen Osten, weil die Bauarbeiten auch im Winter durchgeführt werden konnten. Bei Vorträgen im BMVg in den Jahren 1990/91 gab es große Überraschungen, da durch die dichte Stahlbewehrung in den PAG Platten die NATO Startbahnbomben die Flugbetriebsflächen nicht durchschlagen konnten.
Meine Publikation dazu kann ich gerne per E-Mail verschicken. Als Anhang hierzu ist die Datei zu groß.
Für weitere Fragen stehe ich gerne zur Verfügung.
 
akatombo

akatombo

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Hallo expert !

Da hast Du uns Allen wirklich etwas Neues mitgeteilt - ganz herzlichen Dank !

Ich schicke Dir mal ´ne PN . . .

Nochmals vielen Dank !

Gut´s Nächtle, akatombo
 

expert

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Hallo, alle miteinander,
hätte nicht gedacht, daß es noch solches Interesse an PAG Platten gibt. Werde meinen Artikel an alle versenden, die angefragt haben. Würde mich über ein feedback freuen.
 
eggersdorf

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Grundsätzlich sollten die Fugen immer ausgegossen sein. Dann rostet auch nichts. Das die Haken abreißen hatte einen anderen Grund, die Verbindung mit dem Untergrund war zu fest.
Zum Thema Verguß, Bewehrung und schlechter Verarbeitungsqualität ein Bild.
Instandsetzungen von ausgewählten Flächen auf Startbahnen mittels PAG sind so ungwöhnlich nicht. Siehe Luftbild vom 31.12.2009 aus Tutow an Position 53°55' 07.87"N 13°13' 12.20"E
Jeweils vier (fünf) PAG-Flickereien habe ich in Drewitz unter 51°53' 17.39"N 14°31' 33.05"E und 51°53'16.11"N 14°31'33.79"E sowie 51°53' 22.02"N 14°31' 52.44"E und 51°53' 20.76"N 14°31' 53.34"E sowie nochmals 51°53' 27.79"N 14°32' 22.80"E gefunden. Die Symetrie zueinander und im Ganzen fällt allerdings auf. Die Fläche fällt im Vergleich zu Tutow geringer aus. Für ein Diorama kann man so maximal ein mal fünf Platten nebeneinder nutzen.
 
Anhang anzeigen

expert

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In Tutow (GSSD,16. Luftarmee) wurde eine Startbahnsanierung mit PAG Platten durchgeführt, die Ausgangspunkt für unsere Sanierungstechnologie in Drewitz war. Außerdem waren in Tutow ganze Rollbahnen aus PAG Platten verlegt. Die wurden voraussichtlich beim Abzug der russischen Streitkräfte rückgebaut.
Die Qualität der PAG Platten war normalerweise überdurchschnittlich im Vergleich zu anderen Betonfertigteilen aus der UdSSR Produktion. Die Qualität auf dem Foto ist wahrscheinlich auf den mehrmaligen Einsatz der Platten (verlegen, aufnehmen, verlegen usw.) sowie dabei unsachgemäße Handhabung sowie auf Alterungsprozesse zurück zu führen.
 
akatombo

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Hallo Professor Expert !

Beide Wörter übrigens im wahrsten Sinne des Wortes . . .

Ich glaube hier wirklich im Namen Aller zu sprechen, die diese tolle Publikation über die PAG-Platten per Mail bekommen haben :

Ganz herzlichen Dank dafür :TOP::TOP::TOP:

Damit ist wieder ein hochinteressantes Puzzlestück dazugekommen, daß uns bei unserer modellbauerischen "Vergangenheitsaufarbeitung" helfen wird. Ich bin ja nun alles andere als ein Techniker (höchstens auf der Geige), aber diese Arbeit ist wirklich etwas ganz Besonderes : Plausibel, detailreich, prägnant formuliert, hervorragend recherchiert und in den historischen Kontext eingebettet ! 20 von 10 Punkten :TD:

Wenn die NATO damals also ihre Streubomben auf diese Bahnen geschmissen hätte, wäre außer Staubaufwirbeln wohl nicht allzuviel passiert :D:

Na ja, das ist natürlich erheblich übertrieben . . .

Aber wer weiß, angesichts der momentanen Krisensituation mit der Ukraine/Russland : Vielleicht nimmt sich mancher "Kalte Krieger" aus Obama-Land oder von der NATO mal wieder diese hervorragende Publikation zur Hand und wählt mal in Gedanken die entsprechenden Abwurfwaffen aus . . .

Nur so zum Spaß natürlich :FFTeufel:

Denn etliche von diesen Platten und möglicherweise auch deren Weiterentwicklungen werden ja in Russland noch verbaut sein oder ständig verbaut werden . . .

Wollen wir alle mal hoffen, daß diese PAG-Doktorarbeit nicht plötzlich zu trauriger Aktualität wird :FFCry:

Also nochmals ganz, ganz herzlichen Dank dafür und auch allen Anderen natürlich, die sich in diesen Thread eingebracht haben, denn letztlich bin ich ja "Schuld" und habe mit diesem Thema angefangen :)

Beste Grüße, akatombo
 
Friedarrr

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Das durch die enorme Stahlarmierung wohl nicht der Schanden angerichtet worden wäre wie bei vergleichbaren westlichen Rollbahnen, ist auszugehen. Das eine STABO z.B. aus einem MW1 da aber nicht durchschlagen wäre, glaube ich keinen falls....das Ding schießt da mit einer Hohlladung rein und haut eine Sprengladung hinterher.

Ist in der Abhandlung ein Versuch mit dieser Waffe belegt?
 

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Hallo Friedarr, nein es ist kein Versuch mit dieser Waffe belegt. Das war die Aussage 1990/91 von Mitarbeitern des FüL in Bonn. Die sollten es damals aber eigentlich wissen.
 
WaS

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Hallo Friedarr, nein es ist kein Versuch mit dieser Waffe belegt. Das war die Aussage 1990/91 von Mitarbeitern des FüL in Bonn. Die sollten es damals aber eigentlich wissen.
Das beantwortet die Frage, die ich auch noch gestellt hätte.

Und auch von mir besten Dank für die Mail! :TOP:
 
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