PAG-14 Betonplatten bei NVA/LSK

Diskutiere PAG-14 Betonplatten bei NVA/LSK im NVA-LSK Forum im Bereich Einsatz bei; Gutes Argument, aber wie effektiv ist eine Hohlladung gegen Beton? Beton ist ja ein Gemisch aus unterschiedlich großen Sanden und Kiesen...
Gepard

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... das Ding schießt da mit einer Hohlladung rein ....
Gutes Argument, aber wie effektiv ist eine Hohlladung gegen Beton? Beton ist ja ein Gemisch aus unterschiedlich großen Sanden und Kiesen, verbunden durch Zement. Also nichts monolitisches. Die Ausbildung eines Hohlladungsstachels wird durch den unterschiedlichen Aufbau des Betons gestört und so die Wirksamkeit der Hohlladung verringert. Das eine Hohlladung die Stahlarmierung einer Platte durchbrennt (eigentlich ist es eher ein plastisches Verformen durch immens hohen Druck) will ich gern glauben, aber ob sie wirklich auch die dazugehörige Betonplatte durchschlägt? Keine Ahnung. Weiß jemand, wie groß die Durchschlagskraft bei einer STABO war? Eine Durandal soll ja so um die 40cm Beton geknackt haben, allerdings keinen armierten Beton. WIMRE.
 
Friedarrr

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Hallo Friedarr, nein es ist kein Versuch mit dieser Waffe belegt. Das war die Aussage 1990/91 von Mitarbeitern des FüL in Bonn. Die sollten es damals aber eigentlich wissen.
Die wissen meist viel und nichts! ;) Ich weiß das! ;)

Wie du selber scheibst haben die Platten eine Dicke von je nach 14cm- 24cm, auch wenn es der beste Beton der Welt ist (wie man aber an den Bildern hier sieht, ist er durchaus auch "Verschleißanfällig") und die stärkste Armierung hat, so würde ich ihm gegenüber dieser Waffe nicht viel Widerstandsfähigkeiten zurechnen. Ich habe so um 1991 Filme gesehen, was die Dinger, zugegeben an westlichen Befestigungen, anrichten. Man kann mit qualitativ hochwertigen Platten wohl die Beschädigungen begrenzen, bestimmt aber nicht verhindern. Und wehe, die zu hunderten abgeworfenen Bömbchen treffen dann auf eine der zahlreichen Trennfugen, die nur mit Flüssigteer vergossen sind!
Schade, so ein Versuch (belegte Ergebnisse) wären was wert.
 
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Der Beton ist sicherlich nicht so widerstandsfähig gegen STABO's. Aber die sehr dichte und starke Bewehrung der Platte ist das entscheidende Kriterium. Die russischen Streitkräfte haben mit Sicherheit entsprechende Tests durchgeführt, bevor sie die Stahl- und Betonparameter final festgelegt haben.
Auf dem Foto sind Platten zu sehen, die mehrfach verwedet wurden und dann 25 Jahre der Witterung ausgesetzt waren.
In der Flugplatzpraxis werden die Platten an den Ösen miteinander verschweißt, bevor die Fugen mit speziellen bituminösen Materialien (u.a. UV- und treibstoffresistent) vollständig vergossen werden (nicht einfach "Flüssigteer"). Jede FBF unterliegt dann einer ständigen Pflege und permanenter Wartung.
 
Friedarrr

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Der Beton ist sicherlich nicht so widerstandsfähig gegen STABO's. Aber die sehr dichte und starke Bewehrung der Platte ist das entscheidende Kriterium. Die russischen Streitkräfte haben mit Sicherheit entsprechende Tests durchgeführt, bevor sie die Stahl- und Betonparameter final festgelegt haben.
Auf dem Foto sind Platten zu sehen, die mehrfach verwedet wurden und dann 25 Jahre der Witterung ausgesetzt waren.
In der Flugplatzpraxis werden die Platten an den Ösen miteinander verschweißt, bevor die Fugen mit speziellen bituminösen Materialien (u.a. UV- und treibstoffresistent) vollständig vergossen werden (nicht einfach "Flüssigteer"). Jede FBF unterliegt dann einer ständigen Pflege und permanenter Wartung.
Die Bezeichnung Flüssigteer habe ich als allgemeine Bezeichnen gesehen.

Jedenfalls wird diese spezielle bituminöse Masse nichts der Wirkweise einer STABO entgegensetzen können, zumal ich der Meinung bin, dass sie, wie ihr westliches Gegenstück, an heißen Tagen "zähflüssig" wird?

Vielmehr als die zugesprochene "Standfestigkeit" sehe ich den Vorteil dieser Platten an der raschen Austauschbarkeit eben, bei Beschädigungen durch Feindeinwirkung.
 
eggersdorf

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In Tutow (GSSD,16. Luftarmee) wurde eine Startbahnsanierung mit PAG Platten durchgeführt, die Ausgangspunkt für unsere Sanierungstechnologie in Drewitz war. Außerdem waren in Tutow ganze Rollbahnen aus PAG Platten verlegt. Die wurden voraussichtlich beim Abzug der russischen Streitkräfte rückgebaut.
Zur Erläuterung, die Koordinatenangabe von Tutow und Drewitz bezieht sich auf die Ansichten bei Google Earth. Dort ist die Auflösung so gut das man die Platten sehen kann. Deswegen auch die Angabe vom Datum. Luftbild meint hier also Satellitenbild vom genannten Anbieter. Wie gut das bei Google Maps oder anderen Anbietern erkennbar ist habe ich nicht geprüft.
Das Foto unten zeigt die Stelle in Tutow. Mein Frage dazu ist wer für diese Arbeiten verantwortlich war? Laut dem Buch Rote Plätze wurde dort nur die Vorstartlinie demontiert während des Abzugs und mit nach Hause genommen.
Dort gibt es übrigens auch die Aussage das PAG in Toren von Flugzeugbunkern benutzt wurden um den Schutzgrad zu erhöhen. Ich sehe so ganz grundsätzlich einen ganz anderen Vorteil bzw. deren Existenz dieser Platten. Die Austauschbarkeit mag aber sicher auch ein Punkt gewesen sein im Falle von Zerstörungen oder Beschädigungen.
Auch schließe ich mich @Friedarrr wegen der Waffenwirkung an. Es scheint keinen wissenschaftlich haltbaren Beleg für die Aussage zu geben.

Das war die Aussage 1990/91 von Mitarbeitern des FüL in Bonn.
Woher wollen die das denn wissen wenn es nicht getestet wurde? Wenn, dann wäre das in Meppen gemacht worden. Dort wurde mind. eine GDF-16 aus Preschen sowie Teile eines Brigadegefechtsstandes (Nachbau) aus Ladeburg getestet. Wo sollen die denn zu diesem Zeitpunkt überhaupt solche Platten herbekommen haben? Die NVA hatte ja auch nur 18 Stück wenn ich richtig gezählt habe. Die in Drewitz scheinen alle noch an Ort und Stelle zu sein. Außerdem waren die sowjetische Plätze alle noch in Nutzung. Und man muß auch bedenken was da noch unter einer PAG kommt. Ich bezweifle heftig die Aussage das so eine PAG im Vergleich zu herkömmlichen Startbahnen über einen höheren Schutzgrad haben soll.

Nochmal zum Verständniss, die Abhandlung zu diesen Platten brachte dem Autor einen Doktortitel ein :headscratch:
 
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expert

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1. Erst einmal vielen Dank für die Infos zu Koordinaten und das Bild!
2. Die Arbeiten in Tutow wurden vom russischen Flugplatzwartungsdienst unter Bauaufsicht der zuständigen Bauabteilung der 16. LA ausgeführt.
3. Ja, in Tutow wurden PAG Platten auch zweckentfremdet eingesetzt. Ich selbst war dort mehrmals in einer Sauna, die aus PAG Platten zusammengebaut war.
4. Zur Waffenwirkung. Einerseits haben die sowjetischen Streitkräfte mit Sicherheit eigene Waffenwirkungstests durcheführt. Andererseits habe ich in Russland Plätze gesehen, auf denen die SLB aus 2 und 3 Lagen PAG Platten bestanden. Viel Spaß beim kaputtmachen!
5. Also Eggersdorf, lass mich hier mal einiges klarstellen. Meine Promotion und meine Habilitation basiren auf einem völlig anderen Thema (Bautechnologie von schnellerichtbaren Gebäuden). Diese Unterlagen sind übrigens im Netz verfügbar. Du musst allerdings Russisch können und Bauingenieur sein, um den Inhalt zu begreifen. Also die Abhandlung zu diesen Platten wurde Jahre später verfasst. Da hatte ich schon alle meine Titel.
 
Kerry

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Bei einem Besuch auf dem Flugplatz Drewitz konnte ich die Einbaustellen der PAG-Platten auf der SLB besichtigen. Die SLB des Flugplatz Drewitz ist zurzeit gesperrt.
1989 wurden an sechs Einbaustellen der SLB insgesamt 25 PAG-Platten verbaut.

Die PAG-Platten machen im Vergleich zu den Ortbeton-Platten der SLB, welche 1986 das letzte Mal saniert wurden, immer noch einen guten Eindruck.
 
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Gabi

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Bei einem Besuch auf dem Flugplatz Drewitz konnte ich die Einbaustellen der PAG-Platten auf der SLB besichtigen. Die SLB des Flugplatz Drewitz ist zurzeit gesperrt.
1989 wurden an sechs Einbaustellen der SLB insgesamt 25 PAG-Platten verbaut.

Die PAG-Platten machen im Vergleich zu den Ortbeton-Platten der SLB, welche 1986 das letzte Mal saniert wurden, immer noch einen guten Eindruck.
1986 wurden aber auch nur beide Aufsetzpunkte sarniert, nicht die ganze Bahn.
 
Simon Maier

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Hallo,

Die Oberflächenstruktur der PAG-Platten
Sieht so aus als ob die Schalung in die der Beton damals gegossen wurde aus Rautenblech bestand (ist eine alte Form von Riffelblech, die mittlerweile durch Tränenblech abgelöst wurde)

http://www.bing.com/images/search?q=rautenblech&view=detailv2&&id=4C1FBD87ADC944046F05557CB04A52F11B200BF6&selectedIndex=10&ccid=/23/6Hlw&simid=608026581085651882&thid=OIP.Mff6dffe87970bbf93077f315e81497eeo0&ajaxhist=0
 
Gerstel53

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Hi, ich denke mal das Vergießen der Plattenfugen diente haupsächlich dem Versiegeln der Flächen und dem Entgegenwirken von Dehnungsschäden an der Betonfläche. Deshalb werden die auch als DEHNUNGS-FUGEN bezeichnet. Lernt man in jungen Jahren als Maurer und Betonarbeiter:loyal:. Aber danke für die Bilder bin nämlich auch gerade dabei eine Dioramenplatte mit den ICM Platten zu gestalten. Ob es die Platten aber schon gab als die ersten MiG-15 bei der NVA eingeführt wurden, ist mir aber eigentlich Wurscht.:FFTeufel: Auf jeden Fall muss da noch doll nacharbeiten.
 
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