1984...F-16-Absturz bei Linz am Rhein....

Diskutiere 1984...F-16-Absturz bei Linz am Rhein.... im Besondere Ereignisse Forum im Bereich Geschichte der Fliegerei; Hallo zusammen, als Mitglied der Arbeitsgruppe-Vermisstenforschung recherchiere ich überwiegend Flugzeugabstürze aus dem WW2. Am WE waren wir...
Karacho

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Hallo zusammen,

als Mitglied der Arbeitsgruppe-Vermisstenforschung recherchiere ich überwiegend Flugzeugabstürze aus dem WW2.
Am WE waren wir aber im Raum Bad Honnef / Linz unterwegs, wo am 28.5.1984 eine niederländische F-16 abgestürzt ist.

Damals waren noch Tiefflüge in Deutschland erlaubt ( bis ca. 150 mtr ).
Zwei niederländische F-16 waren im Rheingebiet unterwegs und wurden wegen schlechter Sicht und Wetterverhältnisse zurück beordert. ( Basis in Volkel )
Über dem Westerwald machten die Maschinen kehrt und auf der Anhöhe bei Linz streifte eine Maschine ein mehrstöckiges Wohn-Geschäftshaus und stürzte unmittelbar ab. Der Pilot betätigte zwar wohl noch den Schleudersitz, wurde aber später tot geborgen.
In dem Haus war eine Tote und mehrere Verletzte zu beklagen. Das naheliegende Krankenhaus entging nur knapp einer Katastrophe....
Im riesigen Streufeld dieses Absturzes haben wir jetzt noch einige Wrackteile dieser F-16 gefunden, Hydraulik-Bauteil mit Nummern, Duralbleche, etc....

Grüße
Karacho
 
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mradu

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Hallo,

es war die J-634 der 306 Sqn. Pilot war 1Lt Peter "Gipsy" Enzerink.
 
Chopper80

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Tiefflüge sind in Deutschland übrigens auch heute noch erlaubt. Minimum Höhe sind 500ft, was etwa 150 Meter entspricht.
damals gab es aber auch noch spezielle Tieffluggebiete, in denen bis auf 250ft AGL ( 75m ) herunter geflogen wurde.

C80
 
jockey

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hier noch Bilder von einer F-16 und Absturzort 1984...
Bildquellen: merschbrock / arslideimg
Grüße
Karacho
Ist das, das Gebäude was "gestriffen" wurde? Wenn ja, wie kann man so tief fliegen? Bei schlechten Wetterverhältnissen tief zu fliegen entbehrt doch jeder Logik :FFEEK:
 
milhouse-bart

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Wenn man durch tiefes Fliegen unter dem Wetter bleiben kann, ist ds schon logich. Man sollte nur einen Plan B haben.

Womöglich ist der Pilot in schlechtes Wetter eingeflogen, hat versucht wieder raus zu kommen und dabei kam ihm der Berg mit dem Haus darauf entgegegen.

Einflug in schlechtes Wetter passiert leider immer mal wieder. Wenn das umliegende Gelände dann noch bergig ist oder andere Hindernisse aufweist kann das ungemütich werden.




damals gab es aber auch noch spezielle Tieffluggebiete, in denen bis auf 250ft AGL ( 75m ) herunter geflogen wurde.

C80
Diese Tieffluggebiete gibt es auch heute noch, ihr Nutzung ist allerdings (leider) ausgesetzt.
 
herbie

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Tiefflüge sind in Deutschland übrigens auch heute noch erlaubt. Minimum Höhe sind 500ft, was etwa 150 Meter entspricht.

Diese Aussage ist irreführend. Grundsätzlich gelten für Jet und Prop andere Höhen. Das Thema ist komplex und es empfiehlt sich die Informationslektüre der Luftwaffe zu studieren:

http://www.luftwaffe.de/resource/resource/MzEzNTM4MmUzMzMyMmUzMTM1MzMyZTM2MzEzMDMwMzAzMDMwMzAzMDY4NmY3NDcyNzE3YTZmNzEyMDIwMjAyMDIw/Der Militärische Flugbetrieb.pdf
 
milhouse-bart

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Da ich schon die Eine oder Andere "Informationslektüre" der Luftwaffe gelesen habe, bleibe ich bei der Aussage. Ist in dem verlinkten Dokument auch so nachzulesen:

Innerhalb eines vom Bundesminister der Verteidigung
streng limitierten Kontingents darf
diese Höhe, auch zeitlich begrenzt, unterschritten
werden und beträgt dann 500 Fuß
(ca. 150 m).


Das gilt auch für Jet und Prop. (Wobei ich mir bei Prop nur zu 99% sicher bin :wink: )
 
styx69

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Dieser Unfall ist mir noch lebhaft in Erinnerung. An diesem Tag war es sehr nebelig und regnerisch. Die niederländischen Maschinen waren bei uns Dauergäste. Und wie bei allen Maschinen waren die erlaubten Flughöhen ein grober Anhalt. Oft kamen sie wesentlich tiefer angeflogen. Vor allem die A-10 waren bei uns berüchtigt. Dies änderte sich erst als Skyguard verstärkt eingesetzt wurde. Bei dem Absturz war es vor allem fatal für die Hausbewohner, dass von der rechten Tragfläche der Zusatztank abgerissen wurde und in das Gebäude stürzte. Dort entzündete sich das Kerosin. Richtig heftig wurde es, als den Rettungskräften mitgeteilt wurde, dass es sich um eine F-16 handelt, die Hydrazin mit sich führte. Ein Nachbar von mir war damals mit seinem Suchhund dort. In der Folge wurde er und der Hund mehrmals untersucht. Die beteiligten Rettungskräfte hatten eine belastende, ungewisse Zeit, bis feststand das sie nicht vergiftet waren. Dieser Unfall zeigte schonungslos auf, was mit dem bis dato sicher eingestuften Hydrazinbehälter passieren kann. Die Maschine war sehr zerrupft, welches auch das relativ große Trümmerfeld erklärt. Was die Unfallursache angeht, konnte diese letztendlich nie geklärt werden. Aber auch die Niederländer mutmaßen, das an der Theorie von G-LOC etwas dran sein konnte.
Informationen liefert auch http://www.the306sqn.com/ Interessante und tolle Seite der Volkel- Veteranen.
 
Karacho

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Hallo styx69,

danke für Deine Infos und den Link....:TOP:
Grüße
Karacho
Arbeitsgruppe-Vermisstenforschung
 
Jeroen

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Morgen ist der 31. Jahrestag dieses Absturzes. Anbei der Link zu einem Bericht der 20 Uhr Tagesschau von diesem Tag.
https://www.youtube.com/watch?v=DulEH_9I7u0

Auch in respektvoller Erinnerung an die beiden Opfer des Unglücks. Das man sie nie vergisst...
Pieter Enzerink und Frau Klevenhaus
Pieter aus Oss war 29 und verheiratet, Frau Klevenhaus war 40, dazu gab es noch 7 verwundete und wurden teils die 50 PKW auf dem Parkplatz des nahe liegende Krankenhaus beschaedigt.

Ich erinnere mich noch an diesen Montag in Mai 1984, damals waren auch Niederlaendische TCA F-16 bei uns in Twenthe zeitweilig.
Der Unfall ereignte sich um etwa 10.40 aber wegen Regen und Nebel wusste man zuerst nicht ob ein Dusenjager nur ein Unterflugel Kerosintank verloren hatte und weiter geflogen war. Weil Kontakt mit dem Flieger verloren war wurde gesucht von verschiedene SAR Hubschrauber, erst nach eine Weile wurde dann Wrackteile "3 km" von Linz im Wald (oder auf Akker) gefunden. Das zweite Bild im #2 ist also nicht den Absturzort!

Gleich wurde das Thema im Bundestag als Klaus Immer um Tiefflugverbot bat. Dazu wollte man untersuchen lassen oder keine Chemische Kampfstoff Waffen von der F-16 getragen wurden!

Der naechste Woche war dan Central Enterprise und noch intensiever Tiefflug uber BRD usw angesagt.
 
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