mcnoch
Alien
Administrator
Natürlich stehen wirtschaftliche Erwägungen dagegen, dass man jeden Aufwand treibt um jede denk-theoretische Gefahr zu eliminieren. Dafür gibt es von denen viel zu viel.Eine Airline wird wahrscheinlich aber immer wirtschaftlich denken. Und wirtschaflich ist es nunmal schlau erst etwas zu ändern wenn was schief gelaufen ist. Wenn man da vorher etwas verändert und dann nie etwas passiert wäre, hätte man viel Geld für nichts ausgegeben. Also aus wirtschaftlicher Sicht kann ich schon verstehen dass man erst einmal was passieren lässt, quasi als Bestätigung dafür, dass wirklich etwas geändert werden muss.
Es ist auch nicht so, dass man erstmal etwas passieren lässt, um eine wirtschaftliche Rechtfertigung dafür zu haben. Es wird gleich von Anfang an ein enormer Aufwand in der Fliegerei (und anderswo) getrieben, um alle wahrscheinlichen Gefahren zu vermeiden oder zu reduzieren. Meist erscheinen einige Dinge bei einer Risikobetrachtung aber als so unwahrscheinlich oder sogar unmöglich, so dass man daher nichts unternimmt um dieses theoretische Risiko weiter zu vermindern. Und erst dadurch, dass sich die Gefahren dann doch realisiert haben, wird klar, dass sie doch nicht so unwahrscheinlich oder unmöglich waren, wie man dachte. Man nennt soetwas im Risiko-Mgmt "Schwarze Schwäne" (Nassim Nicholas Taleb), von denen man auch fest überzeugt war, dass es sie nicht gibt, bis man sie in Australien plötzlich fand. Zudem gibt es immer eine Neigung "Ist bislang nicht passiert, warum sollte es in Zukunft passieren" zu denken. Lehrbuch-Beispiel dafür ist die Gans, die jeden Tag vom Menschen gefüttert wird und daher nicht damit rechnet, dass er eines Tages kommt, nicht um sie wie bisher immer zu füttern, sondern um sie zu schlachten.