Gyro
Sportflieger
Ein Käpsele namens Engelbert Zaschka
Posted on 28. April 2015 by FACETTEN-Magazin-Redaktion
von Reinhold Steinle
Engelbert Zaschka wurde 1895 in Freiburg geboren und starb dort auch 1955 im Alter von 60 Jahren. Gewohnt hat er jedoch lange in Neukölln, wie historische Adressbücher belegen:
So war er 1926 in der Lichtenrader Straße 59 gemeldet, drei Jahre später dann in der Selchower Straße 15/16, schließlich 1934 in der Flughafenstraße 21 und im Jahr 1943 noch einmal in Neukölln in der Weserstraße 34a. Als Berufsangaben finden sich in den Adressbüchern “Betriebsdirektor” und “Oberingenieur”. Der schwäbische Begriff Käpsele würde die Begabungen von Engelbert Zaschka aber auch gut beschreiben.
Dort bezeichnet das Wort einen Menschen, der vieles besonders gut kann, der unkonventionelle Lösungen für Probleme findet. Und unkonventionell vorzugehen, zeichnete Zaschka aus. Entwickelte er doch als Erster ein Faltauto, das in drei Teile zerlegt werden konnte. Zu zweit ließen sich die Autoteile in die Wohnung tragen und dort lagern. Weshalb diese Erfindung? Zaschka sah früh die Parkplatznot voraus und wollte hier im Vorhinein Abhilfe schaffen. Leider war dieser Erfindung nicht der kommerzielle Erfolg beschieden. Ebenso wenig dem von ihm komponierten Schlager mit dem Titel “Wer hat denn bloß den Hering am Schlips mir festgemacht”, der aus dem Jahr 1928 stammt.
Wesentlich erfolgreicher war er da schon mit seinen Erfindungen rund um die Luftfahrt. Zaschka gilt als einer der ersten Hubschrauberpioniere. Hier erklärt sich dann auch, weshalb er in Neukölln so nahe am Tempelhofer Feld wohnte. Dort konnte er mit seinen Prototypen Flugversuche unternehmen. 1928 startete hier sein Rotationsflugzeug, das senkrecht landen
Dass Engelbert Zaschka sich auch ähnlich wie Lilienthal durch die Lüfte schwingen konnte, bewies er 1934 mit dem von ihm konstruierten Muskelkraft-Flugzeug, das Flüge von circa 20 Metern Weite ermöglichte. Der Erfolg dieser Erfindung war jedoch mit dem des Hering-Schlagers vergleichbar.
Posted on 28. April 2015 by FACETTEN-Magazin-Redaktion
von Reinhold Steinle
Engelbert Zaschka wurde 1895 in Freiburg geboren und starb dort auch 1955 im Alter von 60 Jahren. Gewohnt hat er jedoch lange in Neukölln, wie historische Adressbücher belegen:
So war er 1926 in der Lichtenrader Straße 59 gemeldet, drei Jahre später dann in der Selchower Straße 15/16, schließlich 1934 in der Flughafenstraße 21 und im Jahr 1943 noch einmal in Neukölln in der Weserstraße 34a. Als Berufsangaben finden sich in den Adressbüchern “Betriebsdirektor” und “Oberingenieur”. Der schwäbische Begriff Käpsele würde die Begabungen von Engelbert Zaschka aber auch gut beschreiben.
Dort bezeichnet das Wort einen Menschen, der vieles besonders gut kann, der unkonventionelle Lösungen für Probleme findet. Und unkonventionell vorzugehen, zeichnete Zaschka aus. Entwickelte er doch als Erster ein Faltauto, das in drei Teile zerlegt werden konnte. Zu zweit ließen sich die Autoteile in die Wohnung tragen und dort lagern. Weshalb diese Erfindung? Zaschka sah früh die Parkplatznot voraus und wollte hier im Vorhinein Abhilfe schaffen. Leider war dieser Erfindung nicht der kommerzielle Erfolg beschieden. Ebenso wenig dem von ihm komponierten Schlager mit dem Titel “Wer hat denn bloß den Hering am Schlips mir festgemacht”, der aus dem Jahr 1928 stammt.
Wesentlich erfolgreicher war er da schon mit seinen Erfindungen rund um die Luftfahrt. Zaschka gilt als einer der ersten Hubschrauberpioniere. Hier erklärt sich dann auch, weshalb er in Neukölln so nahe am Tempelhofer Feld wohnte. Dort konnte er mit seinen Prototypen Flugversuche unternehmen. 1928 startete hier sein Rotationsflugzeug, das senkrecht landen
Dass Engelbert Zaschka sich auch ähnlich wie Lilienthal durch die Lüfte schwingen konnte, bewies er 1934 mit dem von ihm konstruierten Muskelkraft-Flugzeug, das Flüge von circa 20 Metern Weite ermöglichte. Der Erfolg dieser Erfindung war jedoch mit dem des Hering-Schlagers vergleichbar.
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