Swiss Mustang, Tamiya 1/72

Diskutiere Swiss Mustang, Tamiya 1/72 im Props bis 1/72 Forum im Bereich ROLLOUTS - Die Bilder Eurer Flieger !; Dank dem guten Wetter Gestern hab ich meine neuste Bastelei draussen fotografieren können :)
mosquito

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Zu der Geschichte der P-51 muss ich nicht viel erzählen, die dürfte bekannt sein.
Deshalb hier nur ein paar Informationen zu den schweizer Mustangs:

Kurz nach Kriegsende waren die schweizer Jagdstaffeln mit veralteten Vögeln wie der Morane und der Bf 109E ausgerüstet.
Die als Nachfolger geplante D3802/03 konnte nie zur Serienreife gebracht werden.
Mit der Ablieferung der neuen Vampire Jäger war auch nicht vor 1949 zu rechen.

Aus dieser Situation heraus beschloss die schweizer Regierung im Januar 48, 100 gebrauchte P-51 der amerikanischen Luftwaffe in Deutschland zu kaufen. der Kaufpreis, inklusive Ersatzteile, betrug 4000 $ pro Maschine, umgerechnet für alles 11.1 Mio Franken.
 
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Die Ablieferung der ersten 25 Flieger erfolgte bereits im Februar 48, bis im August waren alle 100 Maschinen abgeliefert.

Probleme gab es nur bei den Ersatzteilen. Da zu der Zeit bereits die berliner Luftbrücke lief, waren die USA nicht mehr bereit ihre Ersatzteillager zu verkaufen. Man einigte sich dann darauf das die Schweiz 30 weitere Flugzeuge zum ausschlachten bekommt.
Die 30 Maschinen wurden im Herbst 48 in Oberpfaffenhofen von schweizer Personal ausgewählt, flugbereit gemacht und überflogen.

Bereits ein Jahr später konnten dann genügend Ersatzteile geliefert werden, so das auch die 30 zusätzlichen Maschinen in Dienst gestellt wurden.
 
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Unter den 130 Mustangs befanden sich auch 15 Aufklärer ( F-6D) und 4 Doppelsitzer ohne Doppelsteuer.
Die P-51 blieben bis 1958, mehrheitlich als Jagdbomber, in Einsatz und wurden dann durch die Venom ersetzt.
Die Maschinen wurden auf dem Flugplatz Buochs eingelagert und 1960 verschrottet, einzig die J-2113 hat überlebt und steht heute in Dübendorf im Museum.
 
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Für das Modell hab ich den Bausatz von Tamiya verwendet.
Die Höhenruder und Landeklappen wurden abgesenkt dargestellt und im Cockpit noch Sitzgurten von Eduard ergänzt.
Die Bewaffnung, 8cm Oerlikon Raketen und 50 Kg Bomben, stammen aus den CMR Vampire Bausätzen.
 
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Swordfish

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Alien
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Wunderbar!!!:TOP:
Ich hätte noch eine Frage: Ist der Rumpf hauptsächlich mit Alclad Airframe Aluminium gespritzt worden?
(Die Raketen sehen auch sehr gut aus!):TOP:
 
popeye

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Schööön geworden, dein Schweizer Pony :TOP:

Zur einzigen überlebenden Mustang der Fliegertruppe - ausgestellt im Museum Dübendorf - gäbs da übrigens noch eine amüsante Story aus zweiter Hand zu erzählen ...

Rolf
 
mosquito

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Wunderbar!!!:TOP:
Ich hätte noch eine Frage: Ist der Rumpf hauptsächlich mit Alclad Airframe Aluminium gespritzt worden?
(Die Raketen sehen auch sehr gut aus!):TOP:
Danke, Peter
Die Grundfarbe ist ALC-101 Alu, teilweise etwas mit Dark Alu schattiert, der Bereich um die Abgasrohre ist Steel.
Seitenruder und Trimmklappen sind mit Silber von ModelMaster lackiert, einzig der Propellerspinner ist Airframe Alu.

Mir glänzt Airframe Alu für einen Millitärflieger zu sehr, hier habe ich sogar das ganze Modell noch mit seidenmattem Klarlack von Xtracolor überlackiert!

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Schööön geworden, dein Schweizer Pony :TOP:

Zur einzigen überlebenden Mustang der Fliegertruppe - ausgestellt im Museum Dübendorf - gäbs da übrigens noch eine amüsante Story aus zweiter Hand zu erzählen ...

Rolf
Danke, Rolf.
Was die Story angeht: Hau rein! Bitte :wink:

Tolles Ergebnis Beat. Klasse Finish!
Danke, ich denk der seidenmatte Lack am Schluss macht es aus das der Vogel recht natürlich ausschaut
 
popeye

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Na dann, zur Abrundung deines schönen Modells:


Die erste Story stammt aus erster Hand von unserem Chef Kleinflugzeug-Wartung Anton L. bei der Balair, ca. anno 1960.

Als die Mustangs bei der Fliegertruppe ausgemustert wurden, wurden etappenweise genau nach Wartungsvorschriften die Motoren trockengelegt und alle Verbindungen bis auf die Motorbefestigung gelöst, jede Mutter wieder auf den entsprechenden Bolzen, alle Leitungen und Oeffnungen sauber verschlossen.
Der Kranwagen fuhr vor, der Motor wurde von der Zelle getrennt und baumelte am Kran. Dann fuhr der Kranwagen zum Abladen und der grössere Anteil der Motoren wurde aus 5m Höhe auf dem Schrottplatz ausgeklinkt…



Die zweite Story stammt von einem noch lebenden bekannten Basler Spotter Werner G, der für seine trockenen und schmuckfreien Anekdoten aus der Fliegertruppe bekannt war.


Nach der Ausserdienststellung der Mustangs soll von höchster Stelle die Liquidation und Verschrottung aller Maschinen und Reserveteile angeordnet worden sein.

In Buochs fanden sich aber einige Mechaniker und Angestellte der Abteilung Militärflugplätze, die mindestens eine Maschine für die Nachwelt erhalten wollten. Die 2113 wurde heimlich in einem selten benutzten Retablierstollen versorgt.

Dort stand sie friedlich und unbeachtet, bis etwa zwei, drei Jahre später der Stollen bei einer Inspektion durch einen der ranghöheren Offiziere der Luftwaffe geöffnet werden musste.
Die Reaktion war eindeutig – hier war ein Befehl verweigert worden, das Flugzeug musste weg – auf den Schrott damit.

Die ursprünglichen „Retter“ aber blieben ihrer Ueberzeugung treu. Ein teilweise leer stehender Munitionsstollen wurde heimlich freigeräumt, die Mustang hinten eingestellt und davor die Munitionskisten wieder deckenhoch aufgeschichtet.


Jahre später – während dem Aufbau des Fliegermuseums Dübendorf – ging eine verzweifelte Suche nach einer Mustang für die Ausstellung los und die 2113 wurde mehr oder weniger „zufällig“ glücklich entdeckt.


Wie immer bei solchen Anekdoten ohne Gewähr. Beide Personen waren mir aber als realistisch und verlässlich bekannt und hatten keinen Grund, sich mit erfundenen Geschichten zu schmücken...

Rolf
 
mosquito

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Danke für die Ergänzung! :TOP:

Manchmal schon tragisch wie wenig unserem Land unsere eigene Gescichte wert ist
 
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Wild Weasel78

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Sehr schöne Mustang :TOP: die Tamiya lässt sich auch sehr gut bauen, ich habe mal eine Reihe in 1:48 gebaut und so unterschiedlich sind die beiden Maßstäbe von Tamiya denke ich nicht.

Mfg Michael :)
 
popeye

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Danke für die Ergänzung! :TOP:

Manchmal schon tragisch wie wenig unserem Land unsere eigene Gescichte wert ist

Das ist tatsächlich eine traurige Tatsache - sogar auf der Ebene der Schweizer Modellbauer, für die nationale Themen mit wenigen Ausnahmen scheinbar uninteressant sind.
Es mag damit zusammen hängen, dass in Politik und Bildungswesen jüngere Schweizer Geschichte praktisch nicht zu existieren scheint...

Rolf
 
Han Solo

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Sehr gut gelungen :TOP:.
Die richtige Metallicoptik hinzubekommen ist immer schwierig, zumal man dafür auch sehr sauber vorarbeiten muss.

:lemo:
 
Thema:

Swiss Mustang, Tamiya 1/72

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