Na gut, jetzt wird's halt doch ein Roman.
Es kommt wirklich ganz auf deine Ansprüche an.
Wenn du einfach eine gut aussehende Jolly Roger Tomcat dastehen haben willst, dann nimm die Trompete. Du brauchst relativ wenig Zubehör, wenn du dich nicht an den Details störst, eigentlich quasi garkeins, um ein doch anständiges Modell der Tomcat zu bauen.
Was ein echter Profi aus der Trompete rausholen kann, siehst du aktuell bei Tomcatfreak's BB.
Ich hab die Delta-Version hier liegen, weiß aber genau, dass ich mit der mindestens genauso viel Umbauarbeit, wenn nicht mehr noch, wie mit der alten Tamiya haben werde, weil ich halt bei der F-14 wirklich Wert darauf lege, dass alles so weit es mir nur möglich ist, mit dem Original übereinstimmt. Viele stören die Intakes nicht; ich für meinen Teil kann mit diesen Dingern keinesfalls leben, ich bin da allerdings auch im Bezug auf den Truthahn eben etwas sehr eigen.
Von der Originaltreue her ist der alte Tamiya-Kit in meinen Augen nachwievor ungeschlagen. Er ist alt, du musst viel umbasteln, es gibt ihn nur als Alpha-Version, aber er kommt dem Original von der Form und den Proportionen her nachwievor am nächsten.
Die Chinesen reiten halt auf der Welle: "Hauptsache so detailliert wie nur möglich, das ist gleichbedeutend mit gut und dann darf es auch gerne teuer sein. Wenn dann hier und da was in der Form nicht ganz stimmt, pfeiffen wir drauf." .... na ja ... jedem das seine. Ich für meinen Teil nehme lieber weniger Detailreichtum in Kauf, hab dafür aber ein möglichst formtreues Modell. Abweichungen in der Form lassen sich i.d.R. wesentlich schwerer beheben als Schwächen in der Detaillierung.
Ich würde für keinen der Asiaten mehr als maximal 70-80 Euro löhnen - ehrlich gesagt, wär mir das schon zu viel.
Ich hab' zwei Reveller gebaut. Pro Bausatz hab ich seinerzeit weniger als 20 Euro gelöhnt, hab weniger als 50 Euro in Zubehör investiert und muss sagen, die alte Revellogramm mag in den Augen der meisten vielleicht nicht mit der Konkurrenz aus Fernost mithalten können, das bessere Preisleistungsverhältnis hat das Teil allemal, da kann man mir sagen, was man will.
http://www.flugzeugforum.de/threads/51993-132-VX-9-F-14D-VANDY-1-Inflight-Modell/page5
Du musst dir im Klaren sein, dass du mit jedem der drei Hersteller viel Arbeit für eine wirklich akkurate Interpretation der F-14 haben werden wirst. Sie haben alle ihre Macken. Wenn du die Latte und deine Ansprüche nicht so hoch hängen magst, kannst du aus allen drei Bausatzformen was nettes machen, das liegt ganz bei dir.
Revell mag grobschlächtig sein und eine dicke Nase haben, dafür hat sie aber in der hinteren Rumpfform die Nase meines Erachtens nach noch vor der Trompete. Beispielsweise hat beim Reveller als einzigem Kit die Avionikwulst die korrekte Länge. Die Nase lässt sich mit etwas Spucke zurechtfeilen, was auch positive Auswirkungen auf das Windshield hat. Der Rahmen der Kanzel muss schmaler gezimmert werden. Aufwendig, aber machbar. Die Panellines lassen sich mit etwas Schleiferei und einer Futurelasur abflachen. Du brauchst Zurüstteile für eine Bravo. Wenn du es richtig anstellst, bleibst du mit deiner Investition alles in allem weit unter einem Trompetenbausatz ohne Zurüstteile.
Tamiya ist die formtreueste 1/32er F-14 in meinen Augen, verlangt aber im mindesten das Nachziehen, wenn schon nicht das Korrigieren, der erhabenen Panellines. Du brauchst Zurüstteile für eine Bravo. Du wirst keinesfalls billiger als eine Trompete kommen, wenn du es einigermaßen anstellst bei deiner Suche, musst du aber auch nicht teuerer kommen. Wenn du den Bau anständig betreibst, hast du am Ende eine schönere und formtreuere Bravo dastehen, als bei Verwendung einer Trompete. VF-103 Final Tomcat-Cruise Decals gibts von Zots. (Ich könnte mich zur Not auch von meinen trennen?!)
Die Trumpeter gibt es als Bravo-Komplettset mit den oh so oft gesehenen VF-103 Markings. Sie ist sicherlich sehr schön detailliert; du kannst die Flaps und Slats absenken, alles mögliche geht auf und weiß der Geier was noch. Theoretisch brauchst du nicht noch was zu kaufen, du hast alles, was du brauchst. Kann sehr wohl sein, dass du via Scratcharbeit nachdetaillieren musst. Du kannst dir Resintriebwerke holen, wenn du magst, müssen tust du es eigentlich nicht. Du kannst ein Resincockpit holen, was sicherlich besser als der Kitkram ist, wirklich nötig ist es nicht. Wenn du unter Modellbau auch das Selbermachen a lá MacGuyver verstehst, wie ich, hast du Resin hier nicht wirklich nötig. Du kannst dir wie gesagt ein paar Ätzteile holen und da einen Teil von nutzen, sei dir halt diverser Fehlerchen einfach bewusst. In meinen Augen müssen wie gesagt, die Intakes einfach sein, aber das ist jedermanns eigene Entscheidung.
Die Trompete hat eine doch schön geformte Front, hat aber eklatante Formschwächen neben den nun schon x-mal besagten Intakes rund um die Tritte und die Einstiegsleiter, die Tailfins und die Avionikwulst. Die Schulterpylonen sind um einiges zu kurz. Die Phoenixpaletten sind einfach nur eine Katastrophe; in meinen Augen unmöglich verwendbar, weil sie den ganzen Eindruck einer Tomcat zerstören. Sie ist massiv überdetailliert in Sachen Schrauben und Panellines. Viele Panellines gibt es sogarnicht und die, die es geben sollte sind entweder nicht da oder liegen falsch. Den wenigsten wird das aber auffallen; das ist nur was für Nüsse wie mich.
Sei dir im Klaren, die Zurüstteile mögen filligraner sein, sind aber auch alle mit Fehlerchen behaftet.
Wie gesagt, wenn du eine Trompete für unter 80 Öcken bekommst und du mit den kleineren und größeren Schwächen leben kannst, dann seis drum.
Revell's wirkliches Pfund ist nachwievor der Preis. Der Kit braucht gaaaaaaaanz viel Liebe und Zuwendung, das lohnt sich da aber am Ende auch.
Tamiya braucht ganz viel Blut und Spucke (na ja und halt Pinke Pinke), am Ende nachwievor aber die Basis der Wahl für eine wirklich "korrekte" Tomcat, zumindest in meinen Augen.