Warum keine Dornier-Ausgabe in der Reihe "Die deutsche Luftfahrt" (Bernard & Graefe)?

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Hal Oele

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Warum keine Dornier-Ausgabe in der Reihe "Die deutsche Luftfahrt" (Bernard & Graefe

Hallo zusammen,

um auf den ursprünglichen Punkt der Frage zurück zu kommen:
Die schwarze Reihe von B&G wurde vor gefühlten 100 Jahren durch Theo Benecke und anderen ins Leben gerufen.
Mit einer ganzen Reihe von Sponsoren im Rücken sollte eine wissenschaftlich fundierte Reihe geschaffen werden, die als Nachschlagewerk alles andere überflüssig machen sollte. Der gute Theo (ich habe ihn bis zu seinem Tod fast täglich auf dem Weg zum Job getroffen) war sehr schnell ernüchtert von der Art und Weise wie das ganze ein Eigenleben entwickelte. Um Honorare zu sparen wurde mit dem Deutschen Museum in Mü ein Deal ausgehandelt, aus deren Bestand die Illustrationen zu liefern. Mit der Zeit wurden zwar etliche honorige Autoren gewonnen, nur hatten die vom eigentlichen Thema wenig Schimmer. Bei den Insidern war das die Münchner Mafia rund um den von Gersdorff. Ich habe auch mal 1991 an einer Art Redaktionssitzung in Mü teilgenommen. Ich war erschüttert mit welch lockerer Hand hier die Themenfelder zum Band Deutsche Sportflugzeuge verteilt wurden! Ergebnis: ein ziemlich murksiger Band ohne jegliche Hintergrundrecherche. Alle Informationen die das bisherige Weltbild, oder Hausheilige der entsprechenden Firmen in Zweifel zog, waren absolut TABU! Es gab eine sogenannte gelbe Mappe, mit sämtlichen Richtlinien die zu 100% einzuhalten waren. Diese Truppe war niemals an echter Geschichte interessiert, sondern nur an der politisch korrekten Erzählweise der unverfänglichen Nachkriegsliteratur. Nehmen wir doch nur einmal den Junkers-Band von Wolfgang Wagner. Damals zum engeren Beraterkreis des DM in Mü gehörend, hat er dermaßen gepfuscht, das Günther Ott ihm ganze Kapitel korrigiert hatte, bis dieser die Schnauze voll hatte da er das Buch dann auch alleine machen konnte.
Warum also kein Dornier Band? Weil der in der Reihe nicht in der Planung stand. Es sollte auch mal ein Who´s Who der deutschen Luftfahrtgeschichte in der Reihe geben...
Ach, da könnte man noch Stundenlang Geschichten erzählen, die Ließchen Müller als Konsumentin die Haare zu Berge stehen ließe...

Gruß
Hal
 
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Warum keine Dornier-Ausgabe in der Reihe "Die deutsche Luftfahrt" (Bernard & Graefe

NACHTRAG:

Da hat sich doch gestern mein alter Kumpel Olav Smid-Bersky bei mir gemeldet um mir eine weitere lustige Gschichte zu erzählen.
Mit seinem fremdländischen Akzent, der einem Rheinländer die volle Aufmerksamkeit abfordert, schöpfte er aus seinem reichhaltigen Wissen um die Haupt- und Nebendarsteller der Verlagsmafia.
Scheu wie ein Reh, formulierte er mir einige Zeilen:
Gruß
Hal


Ach Hal, Du alter Schelm ;-)

Zum Thema Schwarze Reihe haben wir uns ja schon öfter (gut) unterhalten...

Was man so hört - wohlgemerkt: so hört - soll dereinst durchaus ein solcher Band für besagte Publikationsreihe geplant gewesen sein. Allerdings - so hört man, wohlgemerkt - wollte die Familie / das Haus Dornier selbigen (lieber) selbst in die Hand nehmen. Was nun wiederum ein Jeder selbst so werten kann, wie er es möchte…

Letzten Endes publizierte das Unternehmen also ein eigenes Buch. Als Autor gewann man Joachim Wachtel, es entstand unter Verwendung nicht weniger Primärquellen - so hört man zumindest - und wurde vom Aviatic Verlag produziert. Im Namen des Vorstandes und der Geschäftsführungen kam es seinerzeit im September 1989 anlässlich des 75-jährigen Firmenjubiläums an sämtliche Mitarbeiter zur Verteilung, nett eingepackt und mit einem passenden Schreiben versehen. Die inhaltliche Darstellung des Buches endet bewusst im Jahre 1969, dem Todesjahr des Firmengründers Claude Dornier.

Danach war immer wieder mal von einer ergänzten Ausgabe die Rede, welche die Darstellung der Firmengeschichte bis hinein in die (jeweilige) Gegenwart - zuletzt wäre das zur Eröffnung des Dornier Museums gewesen - ergänzen sollte. Dazu wurden auch immer wieder mal mögliche Autoren angesprochen. Doch konkretisiert hat sich das Ganze (bislang zumindest) nicht, unter anderem – so ist, wohlgemerkt, zu hören - aus finanziellen Gründen.

Das Buch wird derzeit wieder im Dornier Museum in Friedrichshafen in inhaltlich unveränderter Form angeboten, ist also nach wie vor erhältlich.

Die Schwarze Reihe selbst scheint mittlerweile gestorben zu sein, was man so hört...
 
Zippermech

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Warum keine Dornier-Ausgabe in der Reihe "Die deutsche Luftfahrt" (Bernard & Graefe

Als Friedrichshafen `89-Teilnehmer und somit damaliger regulärer Jubi-Band-Empfänger (steht seitdem inkl. Schreiben immer noch im Bücherschrank:wink:) mag ich das Werk von J. Wachtel durchaus empfehlen, ist es doch recht opulent ausgestattet und ansprechend gestaltet.
Eine Fortsetzung würde ich persönlich sehr begrüßen, wenn ein Erscheinen selbiger wohl anscheinend doch eher unwahrscheinlich ist...

Grüße,
 
FrankyV

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Warum keine Dornier-Ausgabe in der Reihe "Die deutsche Luftfahrt" (Bernard & Graefe

Hallo zusammen,

um auf den ursprünglichen Punkt der Frage zurück zu kommen:
Die schwarze Reihe von B&G wurde vor gefühlten 100 Jahren durch Theo Benecke und anderen ins Leben gerufen.
Mit einer ganzen Reihe von Sponsoren im Rücken sollte eine wissenschaftlich fundierte Reihe geschaffen werden, die als Nachschlagewerk alles andere überflüssig machen sollte. Der gute Theo (ich habe ihn bis zu seinem Tod fast täglich auf dem Weg zum Job getroffen) war sehr schnell ernüchtert von der Art und Weise wie das ganze ein Eigenleben entwickelte. Um Honorare zu sparen wurde mit dem Deutschen Museum in Mü ein Deal ausgehandelt, aus deren Bestand die Illustrationen zu liefern. Mit der Zeit wurden zwar etliche honorige Autoren gewonnen, nur hatten die vom eigentlichen Thema wenig Schimmer. Bei den Insidern war das die Münchner Mafia rund um den von Gersdorff. Ich habe auch mal 1991 an einer Art Redaktionssitzung in Mü teilgenommen. Ich war erschüttert mit welch lockerer Hand hier die Themenfelder zum Band Deutsche Sportflugzeuge verteilt wurden! Ergebnis: ein ziemlich murksiger Band ohne jegliche Hintergrundrecherche. Alle Informationen die das bisherige Weltbild, oder Hausheilige der entsprechenden Firmen in Zweifel zog, waren absolut TABU! Es gab eine sogenannte gelbe Mappe, mit sämtlichen Richtlinien die zu 100% einzuhalten waren. Diese Truppe war niemals an echter Geschichte interessiert, sondern nur an der politisch korrekten Erzählweise der unverfänglichen Nachkriegsliteratur. Nehmen wir doch nur einmal den Junkers-Band von Wolfgang Wagner. Damals zum engeren Beraterkreis des DM in Mü gehörend, hat er dermaßen gepfuscht, das Günther Ott ihm ganze Kapitel korrigiert hatte, bis dieser die Schnauze voll hatte da er das Buch dann auch alleine machen konnte.
Warum also kein Dornier Band? Weil der in der Reihe nicht in der Planung stand. Es sollte auch mal ein Who´s Who der deutschen Luftfahrtgeschichte in der Reihe geben...
Ach, da könnte man noch Stundenlang Geschichten erzählen, die Ließchen Müller als Konsumentin die Haare zu Berge stehen ließe...

Gruß
Hal

Vielen Dank für die interessanten, wenn auch etwas ernüchternden Hintergrundinformationen. Wer hat denn dann die Themen vorgegeben? Schon etwas seltsam sich sehr anspruchsvolle und exotischen Themen vorzunehmen, diese dann aber nicht wirklich mit geeigneten Autoren besetzen zu können. Ansonsten gehe ich aber davon aus (bzw. will ich schwer hoffen), dass doch eine überwiegende Anzahl der Titel von wirklichen Insidern geschrieben und somit inhaltlich gut und wertvoll sind. Warst Du auch aktiv beteiligt?
 
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