Gebräuchliches Notverfahren oder Zeitungsente?

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oldyankee

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Das wird jetzt sicher OT.........:blush2:

Intrepid, wenn du schon mit solchen Beispielen kommst...........mal eine Frage.

Du bist nachts im Wald unterwegs und plötzlich trifft dich ein übel Ungemach. Notfällige Flucht ist angesagt. Nach einiger Zeit siehst du rechts von dir, zwischen den Bäumen Blaulicht leuchten - links isses Dunkel. Rennst du nun nach rechts oder links? Aber ehrlich, bitte! :wink:

OT (vorläufig) zu Ende........
 
Intrepid

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Intrepid, wenn du schon mit solchen Beispielen kommst...........mal eine Frage.

Du bist nachts im Wald unterwegs ...
Seit meinen ersten Theoriestunden fasziniert mich der Passus im Gesetz, dass ich überall landen und ohne irgendjemand um Erlaubnis zu bitten wieder starten darf, wenn ich das zur Hilfeleistung tue. Seitdem geistert in meinen Gedanken die Cessna 172 herum, die in bester Absicht neben einem verunglückten Auto auf dem Feld landet, einen Überschlag macht, und die kurze Zeit später eintreffenden Rettungskräfte vor die schwierige Frage stellt, wo sie nun zuerst wiederbeleben sollen.

Deshalb ist für mich die Situation nachts im Wald mit der eines Flugzeuges in der Luft nicht vergleichbar. Im Wald würde ich zum Blaulicht hin rennen und im Flugzeug würde ich vom Blaulicht weg fliegen.

Ich nehme an, Du bist oder warst militärischer Jetpilot? Dann hast Du eine ganz andere tägliche Erfahrung mit Rettungskräften. Die sind jedesmal für Deinen Start und für Deine Landung in Position gegangen. Du wirst immer deren Nähe suchen. Ich flog oft an kleinen Plätzen, wo keine Rettungskräfte vorhanden waren oder aber deren Einsatzfähigkeit mindestens in Zweifel gezogen werden musste. Ich habe mich nie der Illusion hingegeben, dass mich im Falle eines Falles jemand aus einem brennenden Flugzeug zieht. Nur wenige kleine Flugplätze kenne ich, wo ich von den Rettungskräften jederzeit Hilfe erwarte.
 
oldyankee

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Du liegst vollkommen falsch mit deiner Vermutung, daß ich Jetpilot bin oder war. Ich wollte es einmal gern werden und hatte auch gute Voraussetzungen dafür. Mein Handycap war eine Tante meines Vaters, die ein wenig zu weit in westlicher Richtung wohnte. Und damit war ich bis 1990 "fluguntauglich". Nach 1990 war ich dann auf Grund des Alters für sämtliche "Jetpilotenplatzanbieter" uninteressant. Mir blieb dann also nur, mich mit "fliegenden Gartenstühlen" (wie sie hier gern umschrieben werden) zu begnügen - zu mehr reichte das Geld nicht. :)

Und so kam es, daß ich eben genau zu der Personengruppe gehöre, von denen du dir am wenigsten Hilfe erwartest - ich bin Rettungssanitäter. :) Und so unwahrscheinlich es auch klingt, ich kann sogar einen Fall hier beisteuern, bei dem ein Flugzeugführer (Gartenstuhlpilot) genau seinen Notlandeplatz neben einem fahrenden RTW legte - allerdings war das am Tage. Dem war nämlich dummerweise der Sprit recht knapp geworden und er mußte damit rechnen, daß in den nächsten Minuten der Tank leer ist. Ringsum nur geackerte Felder - große Felder, so wie sie noch immer im Osten vorherrschen. Just in diesem Moment sah er einen unserer RTW's, der von einem Einsatz zurück zur Außenwache fuhr. Er entschloß sich zu einer (Not-)Sicherheitslandung auf dem Acker neben der Strasse, auf dem der RTW fuhr. Ende vom Lied - Fahrwerk im Eimer, Kiste auf der Nase, etliche Prellungen, 'ne kleine Kopfpatzwunde und zwei verstörte Rettungsleute, die eben ein Flugzeug neben sich aufschlagen gesehen haben. Allerdings waren die auch gleich vor Ort und konnten helfen. Fazit: Manchmal ist es gar nicht schlecht, wenn einer in der Nähe ist, der ein Pflaster kleben kann............

So, hat alles nichts mit Blaulicht zu tun, aber ich denke immer noch, daß Blaulicht manchmal Hilfe bedeuten kann. Und in dem Moment, wo man auf Hilfe angewiesen ist, greift man vielleicht nach jedem Strohhalm. Und genau diesen Strohhalm wollten vielleicht die beiden Polizisten, um die es ja letztendlich hier geht, anbieten. Ich find's gar nicht so dumm, was die beiden gemacht haben. Eine gute Absicht hatten sie sicher allemal. Und das zählt - denke ich.
 
Intrepid

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Eine gute Absicht hatten sie sicher allemal. Und das zählt - denke ich.
Das auf jeden Fall.

Außerdem kann ich nur für mich sprechen. Mich würden die Ansichten anderer Piloten interessieren. Ob sie zum Blaulicht hin fliegen, wenn sie außerplanmäßig kreisend einen Landeplatz suchen und Blaulicht entdecken.
 
Chopper80

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Wenn ich eine Luftnotlage habe und am Boden Blaulicht sehe, wäre mein erster Gedanke: da ist gerade ein Unfall passiert, da ist jetzt keine gute Landemöglichkeit für mich.
Sehe ich eher umgekehrt. Auch wenn da schon etwas anderes passiert ist, es sind zumindest Leute dort, die eine Notlandung und evtl. notwendige Rettungsmassnahmen schnell weiterleiten können, falls sie selbst nicht in der Lage sind zu helfen.
Man muss ja nicht direkt in eine Unfallstelle hineinlanden...

C80
 
_Michael

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Nachts? Wie willst Du dass denn verhinden?
Nachts notlanden mit einer Überlebenschance heisst doch immer, eine beleuchtete und damit potentiell bevölkerte Stelle zu suchen...? Egal, ob Unfallstelle, Strassenkreuzung oder Parpkplatz.
 
Chopper80

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Nachts notlanden mit einer Überlebenschance heisst doch immer, eine beleuchtete und damit potentiell bevölkerte Stelle zu suchen...? Egal, ob Unfallstelle, Strassenkreuzung oder Parpkplatz.
Genauso sehe ich das auch. wenn man runter muss, dann nicht im nirgendwo, sondern möglichst in der Nähe von möglichen Helfern/ 112-Anrufern!

C80
 
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Nachts notlanden mit einer Überlebenschance heisst doch immer, eine beleuchtete und damit potentiell bevölkerte Stelle zu suchen...? Egal, ob Unfallstelle, Strassenkreuzung oder Parpkplatz.
Hmm, ich bin schon lange nicht mehr nachts einmotorig geflogen. Aber so weit ich mich erinnern kann, waren meine Notverfahren damals, lieber auf die Koordinaten eines nicht besetzten Flugplatzes zuzusegeln - also unbeleuchtetes schwarzes Loch. Wenn kein solches Feld erreichbar gewesen wäre, keine Ahnung. Fasziniert war ich immer von Gefängnissen und zum Beispiel dem Umspannwerk am Wesel-Datteln-Kanal. Das waren gut aus der Luft erkennbare Gelände. Aber genau so ungeeignet wie die unzähligen Sportplätze.
 
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