AM72
Alien
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Ok, das Modell ist nun gerade frisch von meinem Basteltisch abgehoben - aber vielleicht für den Einen oder Anderen doch noch interessant:
Mich hat die "Backfire" schon immer fasziniert. Sie war die Reaktion der Sowjetunion - oder besser Tupelews - auf das Unvermögen eigener vorhergehender Entwicklung : der (zu) hoch beachteten, ja einfach überschätzten Tu-22 "Blinder".
Um das zu verstehen, muss man sogar noch etwas weiter zurückgehen - zum besten Entwurf Tupolevs, der Tu-16. Und die hatte alles, was sie haben und können sollte: Reichweite, Nutzlast, Flexibilität und dazu Robustheit.
Ob frei fallende Bomben, Lenkflugkörper, Aufklärer oder Tanker - die Tu-16 machte und konnte es. 2000 Exemplare die eine feste Größe in sämtlichen konventionellen und nuklearen Kriegsphantasien beider Seiten eine gewichtige Rolle spielten, sprechen da ihre eigene Spreche.
Nun aber sollte das Ganze auch noch Überschall können: die immer höheren Leistungen von Boden- und Luftgestützter Verteidigung wollten überwunden werden.
Ein überschallschnelles Raketentragendes Flugzeug - das war das Ziel, und die Tu-22 sollte die Erwartungen befriedigen. Konnte sie nicht, der Entwurf taugte nicht dazu- nur eine Lenkwaffe, zu geringe Zuladung bei zu geringer Reichweite, zu wenig Flexibilität. Tupolev aber hatte Name, Rang und genug Verbindungen um den Reinfall an die Luftwaffe zu verkaufen. Da war man kaum begeistert, gerade die Marineflieger verlangten und brauchten mehr, um amerikanische Trägerkampfgruppen halbwegs "erfolgreich" bekämpfen zu können.
Grundprinzip war hier die "Übersättigung" von Luftabwehr und Jagdfliegergruppen mit einer entsprechden großen Anzahl von Flugkörpern. Da aber die Tu-22 nur einen tragen konnte (die Tu-16 zwei) und Überschall dabei nur kurzzeitig möglich war, hätte man allein schon die doppelte Anzahl an Tu-22 wie Tu-16 benötigt - und damit wohl die 10fach höheren Kosten gehabt.
Das wussten Alle - auch Tupolev.
Lange Rede- kurzer Sinn:
Was dann der Westen (richtiger Weise) als Tu-26 bezeichnete , nannte Tupolev einfach mal "Tu-22M" - obwohl dieses neue Projekt "145" mit der Tu-22 (Projekt 105) kaum noch etwas zu tun hatte ( naja, eigentlich nix mehr).
Über mehrere Vorentwürfe, Studien, Prototypen und Vorserien ging dann schließlich die M2, später die nochmals überarbeitete M3 in Serie.
Mit der M3 war man dann schliesslich fast da, was man dereinst mit der Ur-Tu-22 mal den Streitkräften versprochen hatte:
Ein eindrucksvoller, schwerer Langstreckenbomber mit Überschallfähigkeit und hoher, flexibler Waffenzuladung. Bis heute gilt die Tu-22M3 als bester Bomber der SU, fast gleichwertig einer amerikanischen B-1 und sinnvoller und einsatzbereiter als eine Tu-160.
Diverse Daten zum Vorbild sind bei Wikepedia abrufbar - nicht aber die modellbauerische Problematik :-)
->KLICK MICH<-
Mich hat die "Backfire" schon immer fasziniert. Sie war die Reaktion der Sowjetunion - oder besser Tupelews - auf das Unvermögen eigener vorhergehender Entwicklung : der (zu) hoch beachteten, ja einfach überschätzten Tu-22 "Blinder".
Um das zu verstehen, muss man sogar noch etwas weiter zurückgehen - zum besten Entwurf Tupolevs, der Tu-16. Und die hatte alles, was sie haben und können sollte: Reichweite, Nutzlast, Flexibilität und dazu Robustheit.
Ob frei fallende Bomben, Lenkflugkörper, Aufklärer oder Tanker - die Tu-16 machte und konnte es. 2000 Exemplare die eine feste Größe in sämtlichen konventionellen und nuklearen Kriegsphantasien beider Seiten eine gewichtige Rolle spielten, sprechen da ihre eigene Spreche.
Nun aber sollte das Ganze auch noch Überschall können: die immer höheren Leistungen von Boden- und Luftgestützter Verteidigung wollten überwunden werden.
Ein überschallschnelles Raketentragendes Flugzeug - das war das Ziel, und die Tu-22 sollte die Erwartungen befriedigen. Konnte sie nicht, der Entwurf taugte nicht dazu- nur eine Lenkwaffe, zu geringe Zuladung bei zu geringer Reichweite, zu wenig Flexibilität. Tupolev aber hatte Name, Rang und genug Verbindungen um den Reinfall an die Luftwaffe zu verkaufen. Da war man kaum begeistert, gerade die Marineflieger verlangten und brauchten mehr, um amerikanische Trägerkampfgruppen halbwegs "erfolgreich" bekämpfen zu können.
Grundprinzip war hier die "Übersättigung" von Luftabwehr und Jagdfliegergruppen mit einer entsprechden großen Anzahl von Flugkörpern. Da aber die Tu-22 nur einen tragen konnte (die Tu-16 zwei) und Überschall dabei nur kurzzeitig möglich war, hätte man allein schon die doppelte Anzahl an Tu-22 wie Tu-16 benötigt - und damit wohl die 10fach höheren Kosten gehabt.
Das wussten Alle - auch Tupolev.
Lange Rede- kurzer Sinn:
Was dann der Westen (richtiger Weise) als Tu-26 bezeichnete , nannte Tupolev einfach mal "Tu-22M" - obwohl dieses neue Projekt "145" mit der Tu-22 (Projekt 105) kaum noch etwas zu tun hatte ( naja, eigentlich nix mehr).
Über mehrere Vorentwürfe, Studien, Prototypen und Vorserien ging dann schließlich die M2, später die nochmals überarbeitete M3 in Serie.
Mit der M3 war man dann schliesslich fast da, was man dereinst mit der Ur-Tu-22 mal den Streitkräften versprochen hatte:
Ein eindrucksvoller, schwerer Langstreckenbomber mit Überschallfähigkeit und hoher, flexibler Waffenzuladung. Bis heute gilt die Tu-22M3 als bester Bomber der SU, fast gleichwertig einer amerikanischen B-1 und sinnvoller und einsatzbereiter als eine Tu-160.
Diverse Daten zum Vorbild sind bei Wikepedia abrufbar - nicht aber die modellbauerische Problematik :-)
->KLICK MICH<-