Wenn man es ganz genau nimmt, stimmt das so nicht. Im Luftraum G muss eine Flugsicht von 1500m eingehalten werden. Das sind bei 120 km/h immerhin c. 45 sec. Das sollte eigentlich reichen, um eine Wolke zu erkennen und zu handeln. Natürlich kann man sich im Abstand mal verschätzen und "zack" sitzt man drin. Aber seien wir mal ehrlich, bei Minimalsicht im Luftraum G ist man hellwach und außerdem auch sicher sehr erfahren. Dazu kommt, dass man eine Höhe einzunehmen hat, die einen "frei von Wolken" hält. Man erkennt das ganz gut, wenn eine einzelne Wolke mal etwas unter der durchschnittlichen Basis hängt. Da reicht aber üblicherweise etwas Gas raus zu nehmen und zu sinken.
Soweit die Theorie!
In der Praxis weiß ich natürlich das der kühne Flieger gerne mal durch einen Wolkenfetzen brettert oder es im Allgemeinen nicht ganz so ernst nimmt mit der "Wolkenfreiheit". Man ist ja cool.
Ich und eine große Anzahl anderer Piloten warnen ganz eindringlich vor solcher Attitüde. Einige gehen soweit ernsthaft zu sagen, dass vor jeden dieser "unfreiwilligen", "zufälligen", "ganz plötzlichen" und "unerwarteten" Einflüge in Wolken
vorher eine ganze Menge falsch gelaufen sein muss, oft eben auch im Kopf.
Ich behaupte definitiv nicht, dass es bei diesem Vorfall so war, aber ich erinnere daran, dass der klassische Spiralsturz mit Abmontieren der Tragflächen durch Überbelastung ein durchaus üblicher Stunt ist.
Hier wird das ein wenig anschaulicher kommentiert. Nichts für schwache Nerven:
http://www.ultraleicht-homepage.de/ultraleicht-fliegen-wolken.htm
Gruß
Capo
Mein Fluglehrer, ein alter und handfester Weltkriegspilot, hat mir am Anfang meiner Laufbahn (Ich war sehr cool
) nicht ohne Anlass mal sehr laut eingebläut "Flieg in keine Wolke rein, es könnt schon einer drinnen sein" Und rrrrrrummms hatte ich einen auf dem Hinterkopf. Das ist jetzt 46 Jahre her und ich erinnere mich immer noch gut, aua.