Mehr Props mehr Auftrieb?

Diskutiere Mehr Props mehr Auftrieb? im Luftfahrtgrundlagen Forum im Bereich Grundlagen, Navigation u. Technik; In welchem Winkel zur Fläche war der Motor verbaut bzw. der Luftstrom geführt, 15°?
Intrepid

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Alien
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Hab des ganze jetzt mal mit nem kleinen Modell probiert. Wenn ich den Motor vorne an die Fläche packe (Einstellwinkel 15°) passiert da nichts außer das das gute Stück nach vorne möchte. Luftstrom des Props habe ich auf 21 m/s gemessen. Leider über und unter der Fläche gleich.
In welchem Winkel zur Fläche war der Motor verbaut bzw. der Luftstrom geführt, 15°?
 

Buran76

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Motor zu Tragfläche auf 15°. Das ganze so hingestellt dass der Motor gerade auf 0° nach vorn zog.
 
Schorsch

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Alien
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Aber der Aussage zum höheren Ca folgend dürfte bei 0 Fahrt doch auch kein Auftrieb entstehen. Auftriebsgleichung mit v = 0 bleibt auch bei angeblasenen Klappen oder Flächen trotzdem noch Fa = 0. Höherer maximaler Ca hin oder her..?
Würde es bei null Fahrt fliegen, wäre es ja ein Hubschrauber, und die sehen ja nicht ohne Grund so aus wie sie aussehen.
Wie so häufig wurde hier nicht die bahnbrechende Entdeckung gemacht, sondern ein seit langem bekanntes Prinzip neu belebt, wenn man bei ein paar hübschen Bildchen schon von "Leben" sprechen kann. Eines haben alle Kurzstartflieger bisher gemeinsam gehabt: sie sind Prototypen geblieben. Es gilt: entweder senkrecht oder normal, dazwischen ist kein Bedarf.

Ach ja, für die weniger geschichtsbelasteten:
https://de.wikipedia.org/wiki/Breguet_941
 
JohnSilver

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Alien
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Im Lotter Kreuz links oben
...Eines haben alle Kurzstartflieger bisher gemeinsam gehabt: sie sind Prototypen geblieben. Es gilt: entweder senkrecht oder normal, dazwischen ist kein Bedarf....
So pauschalisiert möchte ich dem widersprechen, zumindest wenn man Kurzstart mit STOL gleichsetzt.

Mehr oder weniger erfolgreiche STOL-Flugzeuge gibt/gab es durchaus. Dornier Do 28, De Havilland DHC-4 Caribou bzw. DHC-6 Twin Otter oder die Scottish Aviation Twin Pioneer bei den Zweimots. Und nicht zu vergessen die BN-2 Islander.
Bei den Einmots erwähne ich exemplarisch den Fieseler Storch. Über dessen Kurzstarteigenschaften muss glaube ich nicht diskutiert werden.
 
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Schorsch

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So pauschalisiert möchte ich dem widersprechen, zumindest wenn man Kurzstart mit STOL gleichsetzt.

Mehr oder weniger erfolgreiche STOL-Flugzeuge gibt/gab es durchaus. Dornier Do 28, De Havilland DHC-4 Caribou bzw. DHC-6 Twin Otter oder die Scottish Aviation Twin Pioneer bei den Zweimots. Und nicht zu vergessen die BN-2 Islander.
Bei den Einmots erwähne ich exemplarisch den Fieseler Storch. Über dessen Kurzstarteigenschaften muss glaube ich nicht diskutiert werden.
Dann drücke ich es etwas konkreter aus: alle Flugzeuge, welche explizit "Powered Lift" genutzt haben, wurden nichts.
Alle Beispiele haben vor allem durch niedrige Flächenbelastung und/oder via Klappen exorbitante CAmax gearbeitet.
NATO definiert STOL als 1500ft Take-Off (inkl. 50ft Obstacle). Der Vorteil bei den meisten STOLern: man kann diese Fähigkeit quasi "abschalten" indem man die Gewichte erhöht.
 
AGO Scheer

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Hallo Kollegen,
das Problem bei diesen Maschinen ist, dass sie zwar beim Start/Landung viel Potenzial haben, das fehlt dann aber im Flugbetrieb, die Syteme sind sauteuer und aufwändig in der Wartung.
@Robert:
Meine "neuzeitlichen" Lieblinge in dieser Kategorie Einmot ist die CubCrafters Carbon Cub SS und der Zenith STOL Sky Jeep:TOP:.

Hier hilft der Wind: https://www.youtube.com/watch?v=f7u1jzjFL8s
 
Intrepid

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Alien
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Und hier gibt es ein paar Szenen, wo man wenigstens das Höhenruder beobachten kann, wie es alleine durch Propellerluftstrom Auftrieb erzeugt: *klickmich*. Der Pilot steht dabei in den Bremsen und hält so das Flugzeug am gleichen Ort bzw. wendet durch ungleiches betätigen der Bremsen.

Ich kenne jemand, der hat das mal mit einer Extra 300 probiert. Hat auch soweit ganz gut geklappt, bis er eine Böe von hinten bekam, die ihm den Schwanz komplett angehoben hatte. Danach konnte man wunderbar sehen, dass sein Propeller aus Holz bestanden (hatte).
 
AGO Scheer

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Genau!
Steve Henry hat einige dieser spektakulären STOL auf Video im YouTube-Kanal eingestellt!:TOP:
 
_Michael

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Sehr interessante Quelle! =)
Aber es besteht doch ein erheblicher Unterschied zwischen der Umleitung eines Propellerluftstromes durch extreme Klappen und dem dynamischen Auftrieb normaler Flächen oder nicht?
Rein physikalisch nicht: Wenn die Tragfläche von einem Luftstrom umflossen wird, erzeugt sie einen Auftrieb. Ob der Luftstrom durch eigene Bewegung oder durch ein Gebläse ("Propeller") zustande kommt, spielt keine Rolle. Ob und wie man genügend Luftstrom allein durch den Propeller erzeugen kann, ist natürlich ein anderes Problem. Zumindest in der echten Fliegerei scheint das - wie gesagt wurde - nicht praxistauglich zu sein.
 

wilco

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Aber es besteht doch ein erheblicher Unterschied zwischen der Umleitung eines Propellerluftstromes durch extreme Klappen und dem dynamischen Auftrieb normaler Flächen oder nicht?
Buran, du scheinst, wie so viele, noch in einer alten Vorstellung vom Auftrieb befangen zu sein.

Auftrieb entsteht nur durch Anstellwinkel, also die Umlenkung von anströmender Luft. Mit Klappen bewirkt man eine Verstärkung des Effekts, indem man die Flügelwölbung erhöht. Man verschiebt damit den Höchstauftrieb hin zu niedrigeren Geschwindigkeiten, mehr erstmal nicht.

(Anstellwinkel+Geschwindigkeit) => Druckunterschied => beschleunigte Geschwindigkeit auf der Oberseite.

Die Reihenfolge ist unumkehrbar, nur so herum wird ein Schuh draus.

Impuls nach unten = Auftriebskraft nach oben. Das wußte Lilienthal und Prandtl und Betz.

Später hat man leider einfach die Ursache-Wirkungs-Beziehung umgekehrt, ("Geschwindigkeitserhöhung erzeugt Unterdruck...") um eine möglichst simple Erklärung zu haben (über Bernoulli). Damit hat man die wahren Verhöltnisse bis zur Unkenntklichkeit verzerrt. Nicht leicht, das wieder vom Kopf auf die Füße zu stellen.
 
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