Behelfsnachtjäger Messerschmitt Me 262 B-1a/U1

[Nachtfalter]

Kehren wir noch einmal zurück zum Tragflächenteil speziell zur Unterseite. Schon auf den ersten Blick fallen die heftigen Gravuren und überall die Niete/Senkkopfschrauben ins Auge. Nach einem ersten Grund-Farbauftrag mit Revell-Enamel 57 wird der Eindruck noch verstärkt und so gefällt es mir überhaupt nicht. Ich habe die Farbe bewusst ziemlich dick aufgetragen, damit in den Vertiefungen mehr zurückbleibt. Nach der Trocknung schleife ich die Oberfläche nochmal runter.

 

[Friedarrr]

Hast du schon mal mit einer Acrylspachelmasse probiert die Gravuren gezielt aufzufüllen und anschließend mit einem feuchten Tuch abzuziehen?

 

[Nachtfalter]

Danke für den Tip, da fällt mir spontan eine Behandlung mit Weißleim ein.

Viele Grüße René

 

[popeye]

Danke für den Tip, da fällt mir spontan eine Behandlung mit Weißleim ein.

Viele Grüße René

Würde ich abraten. Zähigkeit und "Gummigkeit" nach dem Trocknen sind keine guten Voraussetzungen für allfällige Nacharbeit,
speziell nicht bei so kleinen Mengen wie in den Gravuren.

 

[Nachtfalter]

Die gleiche Ansicht eine Woche später. Ich bin bei meiner Methode geblieben,nach zwei dickeren Farbaufträgen mit Revell-Enamel und Zwischenschleifen bin ich mit dem Erscheinungsbild doch zufrieden.Ich habe die Farbe aber nicht komplett flächig abgetragen, sondern nur im Bereich der Gravuren und Niete. Die großen Nietköpfe waren schon nach dem ersten Zwischenschliff beseitigt und in den Gravuren habe ich noch zusätzlich verdünnte Farbe mit dem Pinsel breitlaufen lassen. Man muß halt immer zwei Tage warten, bevor es ans Schleifen geht, dafür gibt es so gut wie keine Ansätze.
Bei der Gelegenheit habe ich gleich noch die Hinterkante der Querruder dünner geschliffen. Die Flettner brauchen eine neue Gravur, ebenso die runden Wartungsdeckel.

 

[Jörg II]

Ich fand das in Post Nr.41 gar nicht so schlimm, aber jetzt sieht es am Ruderantrieb so aus, als wärest du da nicht richtig rangekommen, da müsstest du vielleicht nochmal schabend einhergehen!

 

[Nachtfalter]

Ich fand das in Post Nr.41 gar nicht so schlimm, aber jetzt sieht es am Ruderantrieb so aus, als wärest du da nicht richtig rangekommen, da müsstest du vielleicht nochmal schabend einhergehen!

Meinst Du die Hinterkante am Querruder, weil es da etwas wellig aussieht?

 

[Jörg II]

Ja, sieht so aus, kann aber auch täuschen.
Ich gehe da meist mit einer scharfen Klinge nochmal bis an die Anlenkung heran (schaben) und dann nochmal mit Stahlwolle drüber.

 

[Nachtfalter]

Jörg hat es richtig gesehen, auch wenn die kleine Ungenauigkeit erst im Makro zu Tage kam. Mit der silberfarbigen Grundierung wird sowieso jede kleinste Unsauberkeit ans Tageslicht gebracht. Ich habe die Fläche des Querruders mir der 1000er Sandpapierfeile noch etwas überarbeitet, so werde ich das jetzt lassen.

 

[Nachtfalter]

Da ich am Flächenteil noch eine Weile mit den Kleinigkeiten zubringen werde, ohne jetzt schon nennenswerte Ergebnisse zeigen zu können, mach ich erstmal mit dem Rumpfteil hier weiter.
Erstmal grundsätzlich auch für ooB-Bastler interessant: Die Bauanleitung sieht vor, das Cockpit in Schritt 4 in die einzelne Rumpfhälfe einzufügen und dann beide Rumpfhälfen miteinander zu verkleben. Diese Vorgehensweise ist zwar üblich aber hier vollkommen unnötig. Schon nach der ersten Trockenpassung findet man heraus, dass das Cockpit später von unten viel besser eingepasst und eingesetzt werden kann. So lassen sich Rumpf und Cockpit separat nebenher vorbereiten und es reicht , wenn die Cockpitwanne kurz vor dem Ansetzen des Flügelteils an ihren Platz kommt.

 

[Nachtfalter]

Die späte Serie der 262 hatte an den Wartungsklappen der Mk 108 diese Beulen. Unter denen befanden sich die verbesserten Hülsenauswurfschächte der oberen Kanonen. Die Beulen treten nicht besonders dominant in Erscheinung. Revell hat Sie aber gar nicht berücksichtigt. Ich habe mich bei der Roten 8 in Johannesburg orientiert und zunächst kleine PS Blättchen in Tropfenform aufgeklebt und verschliffen.
Da mein Vorbild nur zwei 20mm Kanonen eingebaut hatte, sind die oberen Schußkanäle in der Nase verspachtelt. Nach der Fotolage wurde das übrigens erst unter amerikanischer Obhut durchgeführt.

 

[Nachtfalter]

Weiter hinten wurde im Bereich hinter dem Kopf des Funkers noch der Tankverschluss des hinteren Rumpfbehälters angebracht und dahinter ein Radius in den Höcker eingearbeitet. (Sieht man auch bei der Mühle in Johannesburg sehr gut).
Im hinteren Rumpfhöcker sitzt benfalls die Ringantenne und zwar lotrecht zur Längsachse des Rumpfes. Hier ist deshalb ein Sockel dafür nötig, den ich aus Gußast eingeklebt habe.

 

[Nachtfalter]

Da ich allgemein Säge und Messer nur sehr schwer in Ruhe lassen kann , wurde auch das Seitenruder rausgetrennt. Der entstandene Spalt in der Flosse wurde mit Spachtel aufgefüllt und eine Rundung ausgearbeitet. Auf das Ruder wurde vorn ein Stück PS aufgesetzt und entsprechend an die Rundung in der Flosse angepasst.Das Ruder bekam außerdem den Gewichtsausgleich und die Flosse die Nut dafür.

 

[Nachtfalter]

Bei der "Roten 8" ist auch noch das verlängerte Flettner-Ruder des SLW zu sehen. Ich vermute, dass es wegen der Antennenanlage am Bug geändert wurde.
Ich habe es dann so eingesetzt. Auch die Höhenruder sollen etwas ausgelenkt dargestellt werden, daher habe ich die Ausgleichsgewichte auch hier nachgebaut.

 

[Nachtfalter]

Dann schon alles gefügt. An den Höhenrudern sind mir noch die Anlenkhebel der Flettner aufgefallen. Hier zum Beispiel. Der Hebel sitzt am linken Ruder unter der Fläche und rechts oberhalb. Bei allen Museumsfliegern und auch auf Originalfotos sah ich , dass die Koppelstangen zur Flosse hin immer fehlen. Die Hebel sind aus 0,12mm Angelsehne eingebohrt , man wird sie später mit Farbe noch besser erkennen können.

 

[Jörg II]

Du hast ja auch schon ein paar Stifte für die Antennen in der Rumpfnase eingebaut!

 

[Nachtfalter]

Du hast ja auch schon ein paar Stifte für die Antennen in der Rumpfnase eingebaut!

Danke, ist ein durchgängiger Stift.

 

[Swordfish]

Ich muss mich immer wieder vergewissern, bin ich denn wirklich im 72er Sektor......

 

[Nachtfalter]

Ich muss mich immer wieder vergewissern, bin ich denn wirklich im 72er Sektor......

... sagte Einer, der das Forum selbst mit seinen Doppeldecker-BBs bereichert.

Ich habe jetzt noch eine Gesamtansicht vom Rumpfteil für euch. Die silberne Grundierung hat ihren Sinn. An der Mühle soll später hier und da der Aluwerkstoff wieder zum Vorschein kommen. Mir war es wichtig eine Farbe zu finden, die sich gut verarbeiten lässt,gut haftet, gut schleifbar ist, wenig stinkt und gut überlackierbar ist. Eher durch Zufall bin ich auf den Decorlack von Marabu ( Metallic-Silber) auf Acrylbasis gestoßen. Das Zeug wurde mit Frosch Glasreiniger spritzfertig verdünnt und lässt sich so recht gut verarbeiten. Sicherlich kann es mit den Alclad-Farben nicht mithalten, aber das ist hier nicht so relevant. Alkoholbasierte Farben lösen die Oberfläche wieder etwas an, wovon ich mir eine bessere Haftung untereinander verspreche.

Hinten am Rumpf habe ich noch den für die B-Variante typischen Notsporn aus einer Spritzkanüle angebracht. Bei der Roten 8 sieht man, dass dieser aus einem Rohr angefertigt war.

Etwas schwierig war es die 8 zusätzlichen Notsignalöffnungen anzubringen. Die kleinen Löcher dicht nebeneinander auf einer Linie zu bohren brauchte etwas Geduld.

 

[Nachtfalter]

Heute habe ich die größeren Teile erstmal bei Seite liegen lassen. Angespornt von Jörgs Arbeiten mit den North-Star Rädern an der Lawotschka habe ich auch schon mal die Angüsse entfernt und probiert wie alles so passt. Die Felge wollte aber so nicht in den Reifen. Der Meßschieber bestätigte 0,1mm Übermaß zum Innendurchmesser des Reifens.
Also Abdrehen. Ich habe auf die Sägeblattaufnahme vom Proxxon ein Plättchen zweiseitiges Klebeband befestigt. Die Felge wurde nach Augenmaß schön zentriert darauf befestigt und hat beim Abdrehen auch gehalten. Ein scharfes Skalpell ist ein prima Drehstahl für das weiche Resin. Dabei konnte ich gleich nach innen ganz leicht konisch abtragen,so lässt es sich noch etwas besser zusammenfügen.