Eine Schrittweite unter 0.01 Sekunden muss man nicht versuchen.
Wie gesagt, mit 0.05 Sekunden (entsprechend 20Hz) ist man eigentlich gut bedient, bei einer reinen Performance-Simulation sind 0.1..0.2 Sekunden auch OK. Ich habe Trajektorien wie hier beschrieben mit .05s berechnet, da nebst dem Flugmodell eine Reihe von Reglern dabei waren, und die reagieren sehr allergisch auf sich ändernde Schrittweite.
Bei 18° Gamma und den besagten 295t Gewicht geht die Geschwindigkeit sehr schnell in den Keller. Da in jedem Zeitschritt der Auftriebsbeiwert berechnet wird, wird dieser unterhalb einer gewissen Geschwindigkeit irrsinnig groß.
Beispiel: Meine "B777" "fliegt" mit nur noch 50kts. Bei 295t wäre in Bodennähe mein
CL = (mg)/QdynS = 17.3
Natürlich wäre das richtige Flugzeug schon Jahre vorher im Strömungsabriss gewesen. Da dies hier aber nicht modlliert ist, berechnet sich der Widerstand zu:
CD = CD0 + k * (CL-CLmin)^2 = 22
Natürlich ein bekloppter Wert. Aber der Computer tut wie ihm befohlen.
Unser Flugmodell hat nun ein Widerstand, der etwa 380t entspricht. Dazu kommen sin(18°)*G.
In meiner Überschlagsrechnung komme ich auf etwa 1.5g, welche das Flugzeug nach hinten ziehen.
Sehr spaßig: nähernd sich die Geschwindigkeit null an (angenommen 1kts), erreicht mein Wert 3300g.
Wird die Geschwindigkeit negativ entspannt es sich wieder etwas, das resultierende CL steigt wieder. Es würde sich ein stabiler Flugzustand herausbilden, in der das Flugzeug mit einer stabilen negativen Geschwindigkeit "fliegt".
So lieber Kinder, das war "Numerik 101" und was passiert, wenn ich einfache Modelle mit nicht dafür vorgesehenen Eingaben konfrontiere. Und da sagt einer, dem Schorsch sein Modell sei falsch ...