Frog und NOVO

Diskutiere Frog und NOVO im Modellbau allgemein Forum im Bereich Modellbau; Hhhmmm, Schiffsmodelle im Flugzeugforum. Das ist eine heikle Angelegenheit. Nun versuche es trotzdem,. schließlich gehören diese Modelle ja auch...
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Alien
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Wo wurden die Schiffsbausätze eigentlich gefertigt?
Hhhmmm, Schiffsmodelle im Flugzeugforum.
Das ist eine heikle Angelegenheit.
Nun versuche es trotzdem,. schließlich gehören diese Modelle ja auch zur FROG / NOVO Geschichte.

Los geht es dann mit diesem Bausatz:


Der schwere Kreuzer HMS Exeter dürfte hier noch durchgehen, er hatte schließlich auch ein Flugzeug an Bord (auch im Bausatz).

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Alien
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1960 kamen bei FROG einzelne Schiffsbausätze ins Programm auf die ich noch im Einzelnen eingehen möchte. (Alle aber ohne Flugzeugbezug.)
Dabei existierte kein einheitlicher Maßstab für die verschiedenen Bausätze.
1963 begann FROG dann einen kleine Serie britischer Marineschiffe aufzulegen. Hier wurde der Maßstab 1:500 gewählt. (Airfix verwendete für seine Schiffsmodelle 1:600, Heller 1:400 und Revell 1:Kartongröße)
Unter der Bausatznummer F 121 erschein das Modell des schweren Kreuzers HMS Exeter. In der ersten Version von 1963 bis 1969 im Angebot hatte der Bausatz noch kein Bordflugzeug.
In der Neuauflage von 1974 war dann auch ein Supermarine Walrus Flugboot mit im Bausatz.



Später wurde der Bausatz auch im NOVO Programm angeboten.
Produzieert wurde die HMS Exeter in Minsk und auch in größerer Menge dort angeboten. Ein Export dieses Bausatzes ist mir nicht bekannt.
Die Bauanleitung wich vom üblichen FROG / NOVO Muster in der Inlandsausgabe ab und enthielt auch ein Foto eines inbemalten Modells.



Bei allen Schiffen der Royal Navy allerdings tauchte niemals der wirkliche Name auf.
Nachdem die belorussische Firma Korpak in den neunziger Jahren vom Markt verschwunden ist, kam auch das Aus für die HMS Exeter, der Bausatz gilt seit dem als verschollen.
Ein Schicksal, das er mit einigen anderen Bausätzen in diesem Maßstab teilt und die vielleicht hier und da noch im Lager warten, da sie auch exportiert wurden.

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F 123, F 124, F 125 und F 126 dürften die bekanntesten Schiffsbausätze von FROG / NOVO sein. Erschienen 1964 und schließlich produziert bei Ogonjok in Moskau waren sie einerseits gut erhältlich und haben es dann 1985 sogar in den Export, u.a. in die DDR geschaft.
Dort hat sich die Modellbau heute in ihrem Septemberheft 1985 sogar zu einer doppelseitigen Erklärung der Bausätze hinreißen lassen.
Allerdings hat der Marineexperte es nur halbwegs hinbekommen.
Hier ein Foto mit den exakten Bezeichnungen aus besseren Tagen:



Während der Bausatz der HMS Ashanti als verschollen gilt, wird mittlerweile die HMS Hero in verschiedenen Bezeichnungen bei Mastercraft / Mistercraft wieder angeboten.
Die NOVO Bauanleitung war recht einfach gehalten und gab auch keine Farbinformationen.


Mit der F 125 und F 126 waren aber Schiffe der imperialistisch aggressiven NATO Streitkräfte in den Händen sozialistischer Kinder - und niemanden hat es gestört.

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War es Absicht oder doch Unwissen?
Nun der "Marineexperte" der Zeitschrift Modellbau heute versagte bei der Bestimmung der Bausätze F 125 und F 126.
Seine Beschreibung war zwar recht ausführlich, traf aber nicht die dargestellten Typen.
Da war F 125, HMS Torquay F43,erschienen 1963 und durchgängig bis zum Ende von NOVO produziert und vertrieben.



Der Experte macht daraus eine F 76 bzw. F 77 und ist da beim zweiten Modell näher dran, F 126 HMS Undine F141, welcher 1964 als letzter Bausatz in der 1:500 Reihe erschien.
Nun, verzeihen wir dem Experten und zeigen aus einem FROG Katalog die waren Angaben, schließlich durfte man ja damals so etwas nicht besitzen.



Ogonjok in Moskau produzierte auch den ersten Schiffsbausatz von FROG. Dieser war, schon allein wegen seiner Größe recht beliebt, wurde aber nicht offizell exportiert und ist leider nach dem Ende der UdSSR verschollen.

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FROG das hat ja nichts mit springenden Fröschen zu tun sondern bedeutet ja: Flies right off the ground (Fliegen vom Boden aus) aber trotzdem finden sich (wenn auch wenige Schiffsmodelle) im Programm der Firma.
1960 übernahm man einige Bausätze von Schiffsmodellen der amerikanischen Firma Renwal. So waren die USS King, USS North Carolina, USS Shangri-La und USS Springfield im Maßstab 1:500 für ein Jahr im FROG Programm.
Ein eigener Schiffsbausatz erschien aber auch.
Im ungewöhnlichen Maßstab 1:325 wurde ein Modell eines Battle Class Zerstörers angeboten. Dieser Bausatz blieb bis 1968 ohne Unterbrechung mit den Markierungen für HMS Armada, HMS Cadiz und HMS Trafalgar im Programm und wurde 1970 wieder ins Programm genommen. Dann war es allerdings nur noch möglich, die HMS Trafalgar darzustellen.



Im Katalog von 1970 war noch die nicht realisierte Markierung R09 für HMS Cadiz gezeigt worden, später korrigierte man sich dann.
Der Bausatz wurde auch ins NOVO Programm übernommen. und ca. 95000 mal produziert. Nach dem Ende von NOVO produzierte Ogonjek den Bausatz für den Inlandsmarkt weiter.
Die Bezeichnung wurde verändert und der Schiffsname verschwand.


Jetzt wurde lediglich noch von einem Geleitzerstörer gesprochen.

Nach dem Aus von Ogonjek verschwand dieser Bausatz vom Markt.
Donezk war ein weiterer Standort zur Produktion von Schiffsbausätzen.
Was da so produziert wurde kann man teilweise ja schon aus dem FROG Prospekt entnehmen.
Was daraus wurde muss noch erzählt werden.

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1961 war das Jahr der Schiffe bei FROG.
Es erschienen zwei Schiffsmodelle mit Uhrwerkmotor. Völlig untypisch für FROG, wahrscheinlich eine Reminiszenz an Penguin, blieben auch nur ein Jahr im Angebot.
Allerdings konnte man bei den Schifsmodellen noch nicht recht einen einheitlichen Maßstab finden.
So ist der Küstentanker Shell Welder im einmaligen Maßstab 1:130 gehalten.



Das Modell wurde gut am Markt angenommen und blieb bis 1976 ununterbrochen im Angebot. Auch NOVO führte den Bausatz in seinem Programm.
Das Original entstand 1955 als Einzelstück und wurde bis 1973 zur Küstentankschiffahrt von der Shell-Mex & BP Ltd. eingesetzt.
1973 erfolgte bei Pounds Shipowners and Shipbreakers Ltd, Portsmouth der Umbau zu einem Schwimmbagger. Dazu wurde auch der Name in Steel Welder geändert.
Die Northwood (Fareham) Ltd setzte das Schiff u.a. auch im Plymouth Sound zur Freihaltung der Fahrrinne ein.
1991 wurde die Steel Welder abgewrackt.
Das Modell hingegen überlebte die zeit und wurde von Donetsk aus auch in der Region verkauft und war mit Mühen auch auf dem Tauschmarkt erhältlich.



Später erschien der Bausatz auch unter dem Label von Modelcraft und Chematic.
Heute gehören die Formen Ark Models. Dort ist das Modell auch aktuell im Angebot.
Für den weiteren 1962 erschienen Schiffsmodellbausatz wählte dann FROG wiederum einen völlig abartigen Maßstab.

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System sieht anders aus. Der letzte Schiffsbausatz des Jahres 1961 hatte bei FROG wieder einen völlig neuen und abwegigen Maßstab. 1:410 (An verschiedenen Stellen auch als 1:415 angegeben.)
Auch die Modellauswahl war eher seltsam. HMS Tiger. Dabei handelte es sich um die letzten Kreuzer, die noch während des zweiten Weltkriegs konzipiert und deren Bau noch begonnen wurde, die aber dann in keinem Konflikt eingesetzt wurden und laufend modernisiert wurden.
Ironie des Schicksals, 1961 erschien das Modell und 1965 wurde das Original bis 1969 zum Hubschrauberträger umgebaut. und kam Ende 1979 zur Reserveflotte nach Portsmouth. Dort verblieb sie ungenutzt, ehe sie dann 1986 in Spanien abgewrackt wurde.
Diese Geschichte trug dem Bausatz aber keinen Abbruch. Bis 1968 verkaufte er sich immerhin 35000 mal. Ein Jahr aus dem Programm genommen, wurden in der neuen Auflage ohne Veränderungen am Bausatz von 1970 bis 1977 ca. 65000 Modelle produziert, das Original war aber ja mittlerweile ein ganz anderes Schiff.
Auch NOVO knüpfte an den Verkaufserfolg an und hatte die HMS Tiger im Programm.
Nach dem Ende der blauen Kartons wurde der Bausatz in Donetsk eifrig weiter produziert. Man war sich wahrscheinlich nicht wirklich im Klaren, was man da in die Tüten und Kartons steckte.
(Möglicherweise hatte aber auch die Diskussion in Moskau hier Folgen gezeigt, den der Bausatz wurde kurz mal vereinnahmt.



Die ursprüngliche Royal Navy Kennung ist zwar noch zu erkennen, aber am Mast flattert die rote Fahne,
Ruhm der Flotte!

Was man auf dem Basteltisch hatte (wenn der Tauschhandel mit diesem Bausatz nach einiger Zeit funktioniert hatte, blieb einem aber verborgen.


Nach den Querelen des leidigen Schwarz- und Tauschmarkts der achtziger Jahre erlebte der Bausatz dann zuerst bei Eastern Express und später bei ARK Models seine Wiederauferstehung.
Bei ARK Models ist er auch weiterhin im Angebot.

АРК модел - каталог: авиация, флот, танки, пушки, САУ, солдаты

1962 war ein sehr stilles Jahr für FROG.
Es gab lediglich zwei Neuheiten.
Diese waren aber in gewisser Beziehung sehr interessant und was den Schiffsbausatz angeht, kommt da sogar eine Firma aus Bünde wieder mit ins Spiel.
 
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H.-J.Fischer

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auch wenn ich kein Plastikmodellbauer bin, ich bin begeistert von deinem Wissen und der Weitergabe hier im Forum!
Klasse!

Gruß
Hans-Jürgen
 
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1962 brachte FROG das Modell der Handley Page Dart Herald auf den Markt. Damals ein mutiger Schritt, einen Bausatz in dieser Größe zu produzieren und dazu noch ein ziviles Muster. (Von 1968 bis 1970 gab es aber eine Version als Malaysian Air Force).
Der Bausatz ist heute im Verfügungsbereich von Eastern Express.

Die Schifsneuheit des Jahres (und damit auch die zweite und somit letzte Neuheit des Jahres 1962) war wieder dem Grundsatz geschuldet, Schiffsbausätze bei FROG folgen keinem Prinzip, weder Maßstab noch Art des Schiffes,
Nur so konnte es ein Feuerschiff im Maßstab 1:110 werden.

Trinity House Lightship South Goodwin:



Von 1962 bis 1974 im FROG Programm, tauchte der Bausatz dann auch wieder bei NOVO auf.
Produziert wurde in Donetsk.
Allerdings wurde der Bausatz nicht ins das spätere NOVO Export Programm übernommen.
Während der Zeit der "Inlandsproduktion" ruhte die Form und aus den Angaben verschiedenster Listen ergaben sich die wildesten Gerüchte.
Nach dem Ende der UdSSR tauchte der Bausatz zuerst bei verschiedenen polnischen Handelshäusern auf, ehe er dann zu den Bausätzen gehörte, die REVELL für sich in Donetsk produzieren ließ.



Heute gehört die Form ARK Models und der Bausatz ist auch weiterhin im Angebot.

АРК модел - каталог: авиация, флот, танки, пушки, САУ, солдаты

1963 dann kam System in die Schiffsbausätze bei FROG. Da kam dann sogar ein Schiff unter der roten Flagge ins Programm, dessen "Rettung" wir auch einer Firma aus Ostwestfalen verdanken.

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Düsenjäger

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Obwohl ich nicht der große Modellbauer bin, finde ich die ganze Geschichte mit all den Details hochinteressant. Wäre das nicht mal ein Buch wert mit all den Bildern und Fotos von Modellen usw. Großes Kompliment jedenfalls !!!
 
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1963 war für die Firma FROG ein wirkliches Hammerjahr.
14 Neuheiten im Bereich der Flugzeuge 1:72 Proctor, Master, Douglas A-20, Oxford, Bristol Beaufort, D-520, Fokker D XXI, Hotspur, Folgore, Baltimore, Magister, Wessex, Marauder und Sea Fury.
Dazu kamen dann noch vier Schiffe, und alle in einem Maßstab: 1:500
Dabei handelte es sich um die bereits besprochenen HMS Ashanti, HMS Exeter, HMS Torquay.
Außerdem erschien das Modell des britischen Schlachtschiffs HMS Revenge im Maßstab 1:500.
Als solches war das Modell der Revenge auch von 1963 bis 1969 im Angebot.
Der Bausatz erschien dann 1974 als HMS Royal Sovereign wieder und wurde bis 1976 angeboten.
Neben der HMS Royal Soverign konnte man das Schiff auch als Archangelsk der sowjetischen Marine bauen.

Hierzu ein kleiner geschichtlicher Exkurs.
Nach der Kapitulation Italiens 1944 wurde der Sowjetunion als Siegermacht aus dem Bestand der italienischen Marine ein Schlachtschiff zugesprochen. Bedingt durch die Kriegslage konnte aber kein italienisches Schlachtschiff in sowjetische Hoheitsgewässer überführt werden. Deshalb boten die Briten ein Schlachtschiff aus ihrem Bestand, nämlich die Royal Soverign, der UdSSR als Ausgleich an.

Ausführlich hier: HMS Royal Sovereign (05) – Wikipedia

Bei FROG griff man diesen Fakt auf und auch als das Modell später im bleuen Karton von NOVO vertrieben wurde, war die Version der Archangelsk mit dabei. Das ist nicht wirklich korrekt, denn der Bausatz stellt wirklich die HMS Revenge im Rüstzustand von 1930 dar.

Andererseits zeigt gerade dieser Bausatz, wie wenig man in Donetsk wirklich wusste, was man dort in die wabelligen Kartons steckte.
Hatte man der modernen HMS Tiger noch eine rote Fahne verpasst, wäre hier eine solche sogar richtig gewesen. Auch machte man aus dem Schlachtschiff (russisch: Lineinye Korablj) einfach mal einen Kreuzer.



Der Bausatz war nach Bemühungen auf dem Schwarz- und Tauschmarkt auch verfügbar.
Nach dem Ende der UdSSR tauchte der Bausatz kurzzeitig auch in anderen Verpackungen auf.

2006 gehörte das Modell dann zu denen, die in den damaligen grünen Schiffskartons aus Bünde auf den Markt kamen:



Heute ist der Bausatz weiterhin erhältlich.

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Ark Models hat hier ganz clever aus einem Bausatz gleich zwei Modelle gemacht. Man kann entweder den Bausatz der HMS Royal Soverign oder den Bausatz der Archangelsk erwerben.

FROG griff das Thema Schiffe selbst noch einmal 1967 auf. Natürlich wieder in einem anderen Maßstab.

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1967 kehrte FROG noch einmal zu Schifsbausätzen zurück.
Wie von der Firma ja nun bereits gewohnt, wieder in völlig anderem Maßstab und auch eigenwillig in der Vorbildwahl.
Allerdings muss in diesem Fall gesagt werden, das es sich dabei nun um ein Vorbild handelt, welches unter Umständen auch das Herz eines Flugzeugbauers erweichen könnte.
Zuerst der für Flugzeugbauer gängige Maßstab.
1:48
Das lässt kein riesiges Modell erwarten, und mit dem 37 Fuß Rettungsboot der Oakley Klasse trifft das auch zu.
Die britische Seenotrettungsgesellschaft RNLI (Royal Naval Lifeboat Institution) vergleichbar mit der deutschen Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger verfügte über eine größere Flotte dieses Rettungsbootes.
Oakley-class lifeboat - Wikipedia

Von 1967 bis 1974 war das Modell im Angebot, wobei sich 1970 die Artikelnummer von F 129 auf F 139 änderte.
Auch NOVO hatte später den Bausatz im Programm.
Zu den späteren Zeiten der Inlandsproduktion gehörte er zu den schwer aus Donetsk zu bekommenden Typen.



Später wurde der Bausatz auch von der Firma Alanger angeboten.



Nach dem Aus dieser Firma verschwanden zahlreiche Formen und endeten als Schrott.
So gehört dieses Modell nun zu den Raritäten einer Modellsammlung.
FROG verfügte eine Zeit lang noch über weitere Schiffsmodelle in seinem Programm, diese aber entstammten einer damals in Europa noch völlig unbekannten japanischen Firma.

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MiGhty29

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Berlin F`hain
es ist SonntagAbend und man bekommt hier wieder was Gutes zu lesen!
Du bist mittlerweile eine gute Konstante in meinem Leben!!
Danke dafür! :TOP:

Gruss Uwe
 
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1966 passten noch alle Schifsmodelle von FROG auf eine Katalogseite.



Dem aufmerksamen Betrachter werden die gezeigten Modele bekannt vorkommen, sind sie hier doch schon erläutert worden.
Ganz links sehen wir Dinghy Regattasegelboot.
Dabei handelt es sich um den Bausatz F 130 der 1966 ins Programm kam und dort auch nur bis 1971 blieb.
Das Boot ist in einem heute nicht mehr feststellbaren Maßstab gefertigt worden, das Segel war ein Vacuformteil.
Verschiedene Quellen geben 1:16 als möglichen Maßstab an.



Der Bausatz ist 1971 aus dem Programm genommen worden und gilt seitdem als verschollen.
Diese Zeit war aber für FROG in anderer Hinsicht sehr bestimmend. 1967 wurde mit einer in Europa völlig unbekannten japanischen Firma eine Kooperationsvereinbarung abgeschlossen.
Im Rahmen dieser Vereinbarung wurden FROG Bausätze von der Firma in Japan unter ihrem Firmenlabel vertrieben und FROG packte Bausätze dieser Firma in neu zu gestaltende Kartons, da die bisherigen für die Japaner zu klein waren, und es waren nicht nur Flugzeuge sondern auch Schiffe und nicht nur welche mit Kanonen.

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airforce_michi

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Land der Lügen
[...] Schiffsbausätze bei FROG folgen keinem Prinzip, weder Maßstab noch Art des Schiffes,
Nur so konnte es ein Feuerschiff im Maßstab 1:110 werden. Trinity House Lightship South Goodwin
Revell vermarktet(e) den Bausatz als 1:144, weiß 'man' was korrekt ist...?! Ich tippe auf die 1:110... [...]
 
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Im Katalog von 1970 ist neben dem flotten Segler auch ein schicker Sport Fishing Cruiser im Angebot.


Dieses Modell, annähernd 1:35, ist aber kein Produkt der Firma FROG.
Nachdem es ein paar Jahre vorher Kooperationen mit Heller bei Flugzeugen und AMT bei Fahrzeugen gab, folgte 1967 ein Kooperationsvertrag mit der unbekannten japanischen Firma Hasegawa.
1968 kamen dann auch die ersten Hasegawa Modelle in Kartons von FROG auf den europäischen Markt. Hasegawa hatte keinen Importeur in Europa, so waren zu diesem Zeitpunkt die Bausätze hier (fast) völlig unbekannt.
In ersten Jahr waren es nur wenige Modelle, voran die BAC Lightning F.6 / F.53. Außerdem die Ling-Temco-Vought A-7A Corsair II, Lockheed F-104 G Starfighter, McDonnell F-4K/M Phantom II, MiG-21 F Fishbed, Nakajima G8N1 Renzan (Rita), North American F-86F-40 Sabre, North American OV-10A Bronco und Republic F-105D Thunderchief,
Der gezeigte Sport Fishing Cruiser kam 1970 ins Programm und verblieb dort nur zwei Jahre.
Ebenfalls 1970 kam aber mit der HMS Vanguard ein zweiter Schiffsbausatz ins Programm. Dieser Hasegawa Bausatz hatte Maßstab 1:455.
1971 kamen aus dieser Serie ebenfalls die USS MIssouri und die beiden deutschen Schlachtschiffe Bismarck und Tirpitz heraus.
FROG gab für alle Bausätze den Maßstab 1:500, korrespondierend zu seinen eigenen Modellen an.


Diese Schiffe blieben bis 1974 im Programm, da war dann auch die Kooperation mit Hasegawa ausgelaufen.
Die Japaner hatten mit der britischen Firma A. A. Hales einen Importeut gefunden der nun die original Hasegawa Boxen mit seinem zusätzlichen Logo in Europa vertrieb.
Die Kooperation mit Hasegawa war eine Episode, ihre Wirkungen sind aber bis heute an verschiedenen Modellen zu sehen, denn bei FROG machte man auch so seine eigenen (illegalen?) Aktionen.

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Kooperationen und Übernahmen von anderen Herstellern ist ja eine bis heute gängige Praxis.
So sah man wohl auch bei FROG die Kooperation mit Hasegawa als sogenannte "win - win situation".
FROG konnte seine Angebotsportfolio um wichtige britische Typen erweitern und somit auch teure Entwicklungskosten sparen, denn durch die Abgabe von Rohbausätzen an den Partner wurde sehr viel Geld gespart. Sowohl FROG als auch Hasegawa erhielten jeweils immer nur die Plastikspritzlinge und komplettierten sie selbst mit eigener Bauanleitung, Markierungen und Kartons.
Mit der Wirksamkeit der Kooperation wurde bei FROG die Entwicklung F 201 gestoppt. Es sollte eine eigene BAC Lighntning F.6 werden.
Gleiches gilt für F 202 Saab AJ 37 Viggen.
Allerdings wurde nicht jede Kooperation verwirklicht. F 271 sollte die MiG-25 von Hasegawa werden, wurde dann aber doch nicht realisiert.
1968 erschien dann F 266, eine BAC Lightning F.6 / F.53.
Die Markierungen waren für eine britische und eine saudi-arabische Maschine dabei.



Von 1968 bis 1974 war das Modell im Angebot.
Bereits 1972 kopierte man aber die Spritzlinge für eine eigene Form.
Hierbei wurden einige kleinere Korrekturen und Vereinfachungen vorgenommen.
Geplant war, diese neue Form unter der Nummer F 412 anzubieten. Ob die Aktion mit Hasegawa abgesprochen war, ist nicht bekannt.
Im Katalog 1975 erschien dann aber unter der bisherigen Nummer F 266 der Bausatz wieder. Allerdings jetzt aus eigener Produktion.
Diese Form ging später dann auch an NOVO und ist heute noch bei ARK Models erhältlich.



FROG praktizierte diese Verfahrensweise auch noch mit weiteren Bausätzen. Ob mit Wissen und Einverständnis ist unbekannt, erhalten sind diese Derivate aber teilweise bis heute.

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