Vor 25 Jahren: F-4 Phantom Absturz am Hesselberg

Diskutiere Vor 25 Jahren: F-4 Phantom Absturz am Hesselberg im Flugunfälle und Flugunfallforschung Forum im Bereich Luftfahrzeuge allgemein; Ich habe mal in einer Geschichte über den Hesselberg vor etwas längerer Zeit gelesen, das dort im März 1981, also genau vor 35 Jahren, eine F-4...

MikeBravo

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Ich habe mal in einer Geschichte über den Hesselberg vor etwas längerer Zeit gelesen, das dort im März 1981, also genau vor 35 Jahren, eine F-4 Phantom abgestürzt ist.

Ich habe allerdings keine Hintergrundinformationen zur Lage der Absturzstelle, dem Pilotenschicksal sowie die Markierung und Herkunft der Maschine.

Diese Gegend wurde auch als "Area 7" bezeichnet, wo extremer Tiefstflug mal erlaubt war. Ich glaube, das am Hesselberg insgesamt 3 Jets abstürzen, da war in den 90er Jahren auch ein "Tornado" der Bundesluftwaffe dabei, der sich über 15m in den Boden einer Wiese bohrte.
Beide Piloten konnten sich mit dem Schleudersitz retten..

Ich bin mir nicht sicher, aber kam in dieser Gegend nicht auch eine F-104 herunter?
Mich interessiert jetzt erstmal die Phantom. War die in England stationiert?

Konnte ein Absturzgrund wie z.B. Triebwerksausfall herausgefunden werden?
 
Augsburg Eagle

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Alien
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Ich kenne keinen Absturz einer F-4 im März 1981. Der erste Absturz einer Phantom in dem Jahr war soweit ich weiß am 21.04.81.
 
Tracer

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Ich tippe mal auf den 24. März 1981. Eine US F-4 ist auf dem Hesselberg zerschellt.
 

MikeBravo

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Hallo Boneyard, hallo Tracer,

Ja, genau diese Maschine meine ich! Vielen Dank für den Link, Boneyard...Ich habe vor, eine Wanderung rund um den Hesselberg zu machen. Wenn die Maschine in einen bewaldeten Hang stürzte, müsste man die Aufschlagstelle anhand von veränderter Vegetation oder fehlender Bäume feststellen können, mal sehen.....Vielleicht lassen sich irgendwelche obertägig Spuren dieses Absturzes fototechnisch festhalten.

Die werde ich dann hier einstellen.

Viele Grüße

Michael
 

koehlerbv

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Wenn die Maschine in einen bewaldeten Hang stürzte, müsste man die Aufschlagstelle anhand von veränderter Vegetation oder fehlender Bäume feststellen können, mal sehen.....Vielleicht lassen sich irgendwelche obertägig Spuren dieses Absturzes fototechnisch festhalten.
Obicht, Michael, Du könntest da enttäuscht werden, wenn Du nicht gerade Förster oder Biotopographiker oder oder ein anderer Spezialist bist: Die Natur holt sich (für unsere Augen) rasend schnell ihren Anteil wieder zurück.

Auf dem Weg hoch zum Eichelspitz in meiner relativen Nachbarschaft (Kaiserstuhl, zehn Minuten mit dem Auto) steht am Wanderweg noch ein Schild "Lotharschneise" - der Sturm von 1999 (!) hat dort alle Bäume einfach wegrasiert. Jetzt sieht man dank des Schiles zwar noch: Okay, da war mal was, das sieht hier etwas anders aus, aber darauf muss man explizit hingewiesen werden. Und diese Schneise, die "Lothar" gerissen hat, ist zwar recht lokal geblieben, aber doch mächtiger als das, was ein Jet am Lebensende noch schaffen kann.

Viel Glück also bei Deiner Suche, investiere maximal in Vorab-Infos, und auf den Bericht bin ich schon gespannt (das war nicht sarkastisch gemeint!),
Bernhard
 
spectre170

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Hi



Tod und Verwesung, Mann, jetzt habe ich einen ganzen Roman geschrieben und dann stürzt mein Browser ab und alles ist weg. Na gut, erst mal Word und dann kopieren und im Flugzeugforum einfügen. Man lernt ja bekanntlich ein Leben lang!

Ja der Hesselberg, das war früher ein wahres Eldorado zum Flieger schauen. Leider war, nach Ramstein 1988 war damit ziemlich Äpfel, die Tiefflugdebatte war auf ihrem Höhepunkt und dann Ramstein noch dazu und vorbei war es mit 75m am Hesselberg.

Als Jugendliche waren wir, drei befreundete Jungs mit 16, 17 Jahren ab 1984 mehrmals jährlich am Hesselberg, bevorzugt zur großen Übung "Central Enterprise" in der ersten Juniwoche und in den großen Ferien im August dann nochmal, immer mehrere Tag, am besten gleich die ganze Woche. Und wenn es irgendwie ging, nochmal unter dem Jahr. Zuerst mit Fahrrad und Zug, was jedes mal wieder ein außerordentlicher Akt war, wir hatten ca. 100km Anreise von nördlich Erlangen, und dann später mit den eigenen Schrottkarren die man als sein erstes eigenes Auto bezeichnete.

Aber es hat sich immer gelohnt. 100+X Flüge täglich im Umkreis waren Standard. Waren es mal "nur" 60 oder 70 Flüge, haben wir schon lange Gesichter gezogen. Zum Vergleich: dieses Jahr habe ich ohne Besuch eines Fliegerhorstes einen einzigen Eufi gesehen, letztes Jahr, 2017, keinen einzigen Jet. An unserem besten Tag, Donnerstag der 04.06.1987, "Central Enterprise" haben wir 400 (!) Flugbewegungen gezählt. Natürlich waren da mit Sicherheit einige Maschinen doppelt und drei-, vier, X-fach dabei oder 20km + X weg, man schaut vom Hesselberg ja weit ins Umland, aber trotzdem. Die F-111 die ich angehängt habe ist von diesem Tag. Zu dem Zeitpunkt mit der F-111 war die Hölle los. Ein Kampfverband aus lauter gemischten Typen mit Wegpunkt Hesselberg wurde am Hesselberg von den "gegnerischen" Jägern abgefangen und es entstand ein herrliches Gekurbel mit F-111, F-4F, F-16, F-15 und was weiß ich noch. Man wusste nicht mehr wo man hinschauen sollte.

Da wir uns auch immer aufgeführt haben wie die Irren, wir hatten sogar Fahnen zum winken dabei, waren wir irgendwann bei den Piloten bekannt wie bunte Hunde und wurden, bevorzugt bei nicht ganz so gutem Ausflugswetter, geschlossene Wolkendecke, kühl, aber gute Sicht z. B. (wenige Ausflügler und somit potentielle Nörgler am Berg), gezielt angeflogen, wobei dann auch gelegentlich die 75m weit unterschritten wurden. Wenn dann noch mit den Flächen gewackelt oder aus dem Cockpit gewunken wurde, dann war bei uns für die nächste Stunde Party angesagt...

Überhaupt, wo hatte man das schon, dass die Flieger unter einem durch fliegen oder in der Landschaft auf einem zu kamen, um dann den Hang direkt auf einem zu hoch zu heizen, so dass man quasi von vorne ins HUD schauen konnte? Oh Mann, wenn ich daran denke, dann bekomme ich einen Wehmutsanfall nach dem anderen... Brauch mal schnell nen Träneneimer, komme gleich wieder...

Ich habe aus der Zeit ein paar Bilder angehängt, die Quali ist leider unter aller Sau, aber mit 16, 17, konnte man sich halt nix besseres leisten als eine Kartoffel mit Gurke als Tele. Meine heutige Ausrüstung und nochmal solch ein Flugbetrieb? Hammerbilder! Leider habe ich heutzutage meist nicht mehr als unsere Segel- und Echoklasseflieger zum fotografieren, was halt so im Vereinsbetrieb anfällt...



Jetzt zur Chrashsite selbst. Diese liegt in etwa bei 49,067n, 10,525e ziemlich direkt südlich unter dem Antennenmast. Das letzte Bild sind Trümmer der F-4E die wir damals als Jugendliche gesammelt haben. Zu der Zeit, der Absturz war ja erst drei Jahre her, hat man die Stelle noch sehr deutlich gesehen. Die Phantom muss es förmlich zerrissen haben! Diese Trümmer habe ich jetzt seit 34 Jahren und ich werde sie wahrscheinlich immer noch besitzen wenn ich sterbe. Warum ich diese aufhebe? Fragt mich was leichteres...



Ich habe diese Thema leider erst heute gesehen, sonst hätte ich schon viel früher geantwortet. Hoffe, dass ich trotzdem noch helfen konnte.



Gruß Piet
 
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Joerg

Joerg

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Hallo Piet,

danke für den super Bericht aus einer genialen Zeit. Kann mich selbst noch gut an die Central Enterprise Übungen erinnern. Bin in Heidenheim/Brenz aufgewachsen, also in der TRA7. Wir wohnten in einem Hochhaus auf dem Zanger Berg im 10. Stock mit einer fantastischen Aussicht über die Ostalb. Da gab es immer was zu sehen: Phantoms, die "auf Augenhöhe" vorbei bretterten, A-10 Rotten aus Leipheim, die durch die Täler flogen, und ab und zu kam die US Army mal mit AH-1 oder OH-58 unter mir vorbei. Wenn man damals nur die Kameraausrüstung von heute gehabt hätte...
Während CE, waren es dann nonstop Flugbewegungen - die von Dir genannten 400 am Tag kann ich bestätigen. Und was dann alles dabei war: Mirage III, ANG A-7Ds, F-111, Jaguar, F-104, usw.

Danke nochmal für die Erinnerungen!

Jörg
 

Thunderchief

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Da rächt sich die späte Geburt... Wahnsinn!
Die Bilder und Geschichten vom Hesselberg lösen ja mehr Regung aus als ein hochqualitatives Erlebnis für Erwachsene!
Danke fürs Teilen, Piet!
 

Skyblazer-Erwin

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Hallo Piet!

Wohl kein Beitrag zum Thema Hesselberg und Danke für die Erinnerungsphotos aber auch Erinnerungen an die frühere Zeit von mir..

DANKE für Deine Erinnerungen was vor Jahrzehnten so bei uns los war. Bei uns ist es heute ein totales Lotteriespiel, um mal einen Kampfjet zu hören oder zu sehen. Im Geschäft wo ich arbeitete hier in Rottenburg/N. war eine große Fensterfront und so sah ich alles jeden Tag was quasi um Anflug zur Burg Hohenzollern war. Früher die F 84 , F 86, Fiat G 91, 104 aus div.Ländern, dann die F 18, F 15 , F 16, natürlich die Phantom II, Canberra,Hawker Hunter, die A 10, Mirage aus Frankreich/Belgien, nachts immer auf "Geheimflügen" sehr tief die C 130 Hercules im Tiefflug, Transall, div. Heeresflieger-Flugzeuge, auch mal ein Victor-Bomber der Royal Air Force an einem Sonntagmorgen (!!!) , auch zwei B 52 die drüber flogen und Min. später wieder zurück und das habe ich später gelesen, die haben aus den USA nonstop einen Angriff geflogen auf den damaligen Fliegerhorst Mengen .Öfters bin ich auf das Zellerhorn (gegenüber der Burg Hohenzollern) wo quasi viele Jets zwischen dem Zellerhorn und der Burg durchgeflogen sind. Da war ja noch zudem ganz in der Nähe der Truppnübungplatz Heuberg. Es war quasi jeden Tag Flugtag und das Dorf Bisingen lag unterhalb der Burg rechts.....da war mehr los weil links der Burg war die Stadt Hechingen das eher "geschont" wurde....Bisingen war das "Düsenjägerdorf" weil die immer protestiert haben bei der Regierung in Bonn wegen dem andauernden Fluglärm.
Früher hatte ich ne 0/8 /15 Kamera wo die Fliegerle ganz klein zu sehen waren. Ich war halt happy den Flugzeugen zusehen zu können und den "Sound of Freedem" hören zu können.
Mit dem Fahrrad trampelte man 85 km nach Mengen um den gelben T 6 Harvard-Trainer zusehen zu können bei Ihren ewigen Platzrunden oder zum Flugtag nach Böblingen mit den "Skyblazer" und F 84 F Formation der Franzosen etc.

Skyblazer-Erwin.
 
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tailhook

tailhook

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Bei uns ist es heute ein totales Lotteriespiel, um mal einen Kampfjet zu hören oder zu sehen.
Ich will gar nicht mehr daran denken, wie schön das damals war, nicht zu vergleichen mit der heutigen Lethargie, als nach dem "Kalten Krieg" der Frieden ausbrach. Kampfjet? was ist das eigentlich? man muss ja schon froh sein, fünfmal im Jahr einen Eurofighter am Himmel zu sehen (und die fliegen auch immer nur geradeaus).
 
Thema:

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