Gyrocopter Material

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banji

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Es streitet ja niemand ab, dass UL gleich UL ist und dass die 120KG Geschichte funktioniert. Aber erstens ist mir schleierhaft wie das bei einem Gyro aufgehen soll und zweitens ist das nichts für blutige Anfänger. Komplette Eigenbauten sind was für Leute mit Erfahrung. Punkt.

Es kommt drauf an was du möchtest und was für dich bezahlbar ist. Etwas Talent vorausgesetzt ist der UL Schein oder auch ein LAPL A für unter 5.000€ zu bekommen. Rechnerisch günstiger wird es im Verein und über den Weg des Segelfliegens. Das ist aber ein sehr zeitaufwändiger Weg. Ich musste zum Beispiel diesen Weg abbrechen da die Vereinszeit einfach nicht drin war.

Ein eigenes Flugzeug kaufen ist nicht nur Anschaffung. Der Unterhalt ist gerade mit Vollkasko sehr teuer. Eigenes Flugzeug bedeutet viel Verantwortung. Prop und Motor haben Betriebsmaxima und müssen danach teuer überholt oder erstzt werden. Ein Weiterbetrieb on conditon ist in der Echo Klasse möglich schränkt aber die Nutzbarkeit massiv ein. Ein 3 achs UL bekommst du in gutem und fliegbaren Zustand für deutlich unter 40.000€, ein Echo Flieger teilweise noch viel günstiger. Aber wie gesagt die Anschaffung ist nur punkt 1. Übrigens sind auch hallenmieten in der Regel sehr teuer.

Wenn du ab und an als Hobby fliegen möchtest lös dich doch (vorerst) von dem Gedanken eigener Flieger. Die meisten UL Schulen verchartern ihre Schulmaschinen an ehemalige Flugschüler. Da musst du kein Check Out machen und zahlst für ne P92 o.ä. 120 - 130€ nass, das Ding ist Vollkasko versichert und tip top gewartet. Die Flugstunde im eigenen Flieger wird dich (Laufende Kosten und Abschreibung berücksichtigt) immer deutlich teurer kommen, da er einfach weniger genutzt wird.

Ich würde an deiner Stelle auf Charterfliegern das Handwerk richtig lernen, dann verschiedene Typen fliegen (Bei UL sehr einfach möglich da nur Einweisung erforderlich) und dann anfangen über ein langfristig angelegtes Eigenbauprojekt nachzudenken.

Gero stellt dir bestimmt einen Link zu seinem Baubericht hier im Forum zur Verfügung, ich bin grade zu faul zum suchen. Aber dieses Projekt schafft dir einen guten Überblick wie aufwändig schon ein Bausatz ist, und da bist du noch nichtmal in der Nähe eines kompletten Eigenbaus.


Edit: Für Anfänger geeignet sind für mich gutmütige flügzeuge die sich recht neutral verhalten. Da zählen viele Bausätze drunter. die klassischen UL Schuler P92 und FK9 sind Hochdecker mit ausgewogener Gewichtsverteilung und fast schon treudoofen ( ;-) ) Flugeigenschaften. 2 Sitzer sind das in der Regel immer. Die einsitzigen UL die ich kenne fallen wieder eher in die Kategorie schwieriger zu fliegen
 
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Seegans

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Gero stellt dir bestimmt einen Link zu seinem Baubericht hier im Forum zur Verfügung, ich bin grade zu faul zum suchen. Aber dieses Projekt schafft dir einen guten Überblick wie aufwändig schon ein Bausatz ist, und da bist du noch nichtmal in der Nähe eines kompletten Eigenbaus.
Ich bin zwar nicht Gero, hier aber trotzdem der Link zum Thread ;)
http://www.flugzeugforum.de/threads/56708-Ein-Baubericht
 
Spartacus

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Aber ein Gyro war schon immer ein kleiner Traum von mir und ja banji, ich suche eine relativ preiswerte Möglichkeit um in die Luft zu kommen, da Baukästen auch noch sehr teuer sind und Flugzeuge meiner Meinung nach noch schwerer zu bauen.
Bitte, was soll an Flugzeugen schwerer zu bauen sein, als an Gyros?
Ein Flugzeug hat einen Motor mit Welle, an der direkt ein Propeller hängt.
Ein Gyro hat genau das auch, aber noch dazu einen Rotorkopf mit entsprechender Steuermechanik, die auf die drehenden Rotorblätter wirken muss. Und eine Verbindung zum Motor für das Vor-Rotieren brauchst Du da auch noch.
Das ist mechanisch sicher komplexer, als im Flugzeug.

Naja ich bin schon mal in einem Gyro mit geflogen und es war einfach nur schön. Durch die Autorotation hat man einfach ein Gefühl der Sicherheit, auch wenn der Motor ausgeht.
Ich als Inhaber eines Heli-Scheins sehe das irgendwie anders :FFTeufel:
Erstens gibt es für alle motorgetriebenen Lfz Notverfahren bei Motorausfall, und bei keinem davon steht "Absturz + Tod der Insassen", zweitens autorotiert ein "richtiger" Heli zwar nur dann, wenn er muss, kann aber dafür auch auf der Stelle schweben, seitwärts und rückwärts fliegen und einige andere Dinge, die Du mit einem Gyro nicht machen kannst.
Ja, Heli-Fliegen ist teuer. Weiß ich :)

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banji

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@ Spartacus

Ich hab nur auf ein Contra aus dem "echten" Drehflügler Lager gewartet :cool:

Aber im Ernst: Wie man es auch dreht und wendet... Ein Gyrocopter ist einfach ein Kompromiss der keiner ist. Natürlich soll jeder das machen was er möchte aber die Nachteile überwiegen einfach... Übrigens ist bei einem Motorausfall auch bei einem Gyrocopter die langfristige Tendenz Abwärts. Ich bin mit den Dingern nicht so firm aber ich wage zu bezweifeln dass die Gleitzahl gegenüber einem großflächigen UL sonderlich besser ist.

@Pein15
Bist du denn auch schonmal in einem 3 Achs UL geflogen oder in einer kleinen Echo Maschine? du wirst überrascht sein auch das ist ganz toll :-)
 
Shark31

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Was für mich jetzt in diesem Thread noch nicht so klar geworden ist, ob der Wunsch nach 120kg-Klasse ein notwendiger ist (wegen z.B. Verweigerung des Medicals), oder rein finanzieller Natur ist weil es unbedingt ein eigenes Fluggerät sein muss.

Wie schwer es ist einen Eigenbau in die Luft zu bekommen wurde ja schon hinreichend dargelegt.
Im übrigen bilden wir (unser Verein/Flugschule) 120kg-Klasse aus (3-Achs). Da das hier aber keine Werbeveranstaltung ist, da gern per PN mehr sofern gewünscht.
Wir haben für ein 120kg-Gerät die Flugerprobung im Rahmen der Zulassung durchgeführt um es in DE in die Luft zu bekommen, was inzwischen auch geglückt ist, und kann von daher schon berichten welch enormer Aufwand das war, von den Bergen an Papier ganz zu schweigen.....und von Behörden welche deine Geduld extrem auf die Probe stellen mal gar nicht zu sprechen.
Und da hatten wir mit dem Bau noch nichts wirklich am Hut.

Ansonsten muss ich mich meinen Vorschreibern anschließen.
Der richtige Weg ist wohl erst einmal eine Lizenz machen, denn spätestens im Verein oder der Flugschule wird einem recht schnell klar was es bedeutet ein Fluggerät zu besitzen und zu unterhalten. Das hebt sich doch recht enorm von so ziemlich jedem anderen Fortbewegungsmittel ab. Den Wunsch mal eines selber zu bauen ist für mich sehr gut nachvollziehbar, aber auf die Idee wäre ich, als ich vor hatte meine Lizenz zu machen, nun überhaupt nicht gekommen. Aber, das ist natürlich nur meine Meinung, die muß ja nicht jeder teilen.
 
banji

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Nochmal zum Thema 120 KG... Diese Klasse kommt ja ursprünglich von Gleitschirmen und Trikes. 120KG Leergewicht in einem Fluggerät ist mit einigen technischen Komplikationen verbunden. Ein Motor für ein solches teil sollte einen Standschub von über 90KG erzeugen, dass das sinn Macht. Briggs und Stratton (Die zum Beispiel rasenmähermotoren für Aldi Rasenmäher bauen) hat sowas als V2 4 Takter im Angebot. Mit Anbeiteilen bist du da bei eben 40 KG.. Bleiben 90 für Prop, Rahmen, Bespannung, Avionik, Sitz Tank, Verkabelung Fahrwerk usw... Das ist nicht viel. (Beim Gyro dürfte der Rotor und Rotorkopf sogar etwas schwerer sein als ultraleichte bespannte Flächen.

Weiterhin meine ich mal irgendwo gelesen zu haben dass die Vmin bei den Teilen auf maximal 50 kmh beschränkt ist. Damit ist schon klar dass man in dieser klasse nur ultraniedrig belastete langsame Fluggeräte haben will - Macht ja auch sinn wenn man bedenkt dass die quasi nicht reguliert sind wenn sie mal zugelassen waren.

Mit so etwas zu fliegen heißt höchste Vorsicht. Einmal zu fest am Knüppel gerissen, einmal ein ticken zu schnell ne kurve eingeleitet und du kannst mit ein bisschen Glück noch zuschauen wie sich die Flächen oder der Rotor verabschieden. Nun mag man argumentieren dass das bei manchen ULs auch nicht viel anders ist, aber wir sprechen von einem Bereich in dem dir eine ordentliche Schönwetter Turbulenz schon den Flieger zerstören kann. Allein schon das Erkennen und der Umgang solcher Gefahren ist einfach nichts für einen Anfänger.

Im Krassen Gegensatz wird zum Beispiel eine WT 9 in den USA ohne jegliche Veränderung als 600KG LSA zugelassen, das bedeutet im Umkehrschluss dass du als deutsches UL eine auslegungsbedingte Reserve hast wenn du wirklich mal in eine brenzlige Situation kommst. Nochmal: In der Luft ist nichts mit rechts ranfahren da hast du lieber Luft nach oben als nach unten. "Es ist noch kein Meister vom Himmel gefallen" zählt bei uns nicht. "Runter kommen sie alle" schon eher.
 
gero

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Hallo,

hab gerade mal ein wenig herumgeschaut, Gyros unter 120kg gibt es nicht gar zu viele. Am ehesten noch der Hollmann Bumble Bee. Ist inzwischen auch mehr als 30 Jahre alt. Eine deutsche UL-Zulassung hat der aber nicht.

Gerade beim Tragschrauber hat geringe Masse einen ganz entscheidenden Seiteneffekt: Der Rotor speichert nur wenig Energie. Das Fliegen erfordert (vor allem in Notsituationen) viel Erfahrung. In meinen Augen ein absolutes No-Go für Einsteiger.

gero
 
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innwolf

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Der Weg in die Luft ist mit Papier gepflastert. Und zwar mit reichlich Papier:
- Baupläne
- Wartungshandbuch
- Pilot's Operational Handbook
- Checklisten
- Luftfunkstellen-Zulassung
- Avionik-Prüfung
- Versicherungsnachweis
um mal die wichtigsten zu nennen. Die Liste ist aber nicht vollständig...

Dazu etwas Humor,
als junger Ingenieur war ich mal QS in der Raumfahrt, dort ging der Witz ging rum:

Wozu Raketen, alle Dokumentation stapeln, Satellit oben drauf legen, schon ist er im All....
 

arneh

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Wozu Raketen, alle Dokumentation stapeln, Satellit oben drauf legen, schon ist er im All....
Und man bringt sich nicht um, wie es der Threaderöffner offensichtlich auf möglichst mühsame Weise (Eigenkonstruierter 120kg (damit ziemlich sicher ohne Stabilisierungsleitwerk) Gyrocopter mit eigener Materialwahl als erstes Fluggerät, mehr Herausforderung des Schicksals geht nur noch mit Falschirmspringen ohne Fallschirm) zu tun gedachte....
 
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