Flugzeugabsturz bei Altötting, Bayern

Diskutiere Flugzeugabsturz bei Altötting, Bayern im Flugunfälle und Flugunfallforschung Forum im Bereich Luftfahrzeuge allgemein; http://www.pnp.de/mobile/zwei_maenner_sterben_bei_flugzeugabsturz_nahe_altoetting_2065029/
Raeuberle

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Schlimm. Es scheint so als ob da der UL-Rettungsschirm daneben liegt. Auch die Haube scheint intakt zu sein. Aber alles Spekulation. Und traurig genug, nicht nur auf den Straßen sind an diesem sonnigen WE viele Leute gestorben und verletzt worden, leider offenbar auch in der Fliegerei
Timo
 

Flusirainer

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Also wenn das Foto das betroffene Flugzeug zeigt, dann scheint der Text aber vollkommen daneben zu sein.
 

nosnibor

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Sorry....will mich da absolut nicht als Besserwisser etc präsentieren. Stimmt. Sehr schlimm. Drei Tote innerhalb von wenigen Tagen. Aber bei solchen Ereignissen sind doch auch die Lokalredakteure voll überfordert. Alarmiert durch die Polizei, müssen die schon Bilder und Texte für die Online Auftritte liefern, weit bevor der Pressebericht des zuständigen Polizeipräsidiums kommt. Daher ganz oft auch das Luftfahrtbundesant direkt an der Unfallstelle.... So long. Vermute mal, dass der selbe Beauftragte der BFU wie in Grafenau zugange war, bzw ist....aber das ist reine Spekulation. Schönen Rest Sonntag. Trotz der traurigen Nachricht.
 

MikeBravo

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Traurige Sache! Traurig auch deshalb, weil das Flugzeug nicht besonders zerstört aussieht, (hat vielleicht doch der Rettungsschirm auch bei einer relativ späten Entfaltung den Fall gebremst)? und beide Insassen nicht, wenn auch schwerverletzt, überlebt haben. Ob die Hochspannungsleitungen im Hintergrund etwas mit dem Absturz zu tun haben (evtl. Hängenbleiben)?
In diesem Fall müsste der Flieger aber stärker zerstört aussehen...

Mit nachdenklichen Grüßen,

Michael
 
innwolf

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Hallo,
eine grundsätzliche Frage. Der verunglückte Pilot nannte mir 2 Starts vorher eine Leermasse von 332kg. Neben der Strukturfestigkeit stellen sich da für mich weitere Fragen, nämlich Abkipp- und Trudeltendenz bei Überladung und erinnert sei dabei an einen ähnlichen Unfall vor einigen Jahren auch mit einer VL3. Im Übrigen war an dem Tag es sehr turbulent, Segelflieger nennen es zerrissene starke Blauthermik bei Wind um 15kn aus 90° im 10min-Mittel.
Von EDMY aus verunglückte vor ca. 8 Jahren ein überladenes UL über dem Chiemsee bei Föhnsturm....., Strukturversagen in geringer Höhe über winterkaltem Wasser.
Konkret, mutige UL-Piloten reden immer von "Struktur für 600kg-LSA ausgelegt", was ist dafür getestet betreff Runderabstimmung, Querruder-Landeklapppenwechselwirkung usw.?

Gruß

Ist die überladende VLE-Evolution z.B. aerodynamisch beherrschbar bei dem Übergang von iddle-Leistung und annährend Vstall und dann schnelles Leistungsetzen durch das Motordrehmoment und den Effekt Querruderwirkungsumkehr?


Motoraussetzer wie im Beitrag der Augsburger Zeitung genannt sind in der Gegend kein Grund den Schirm zu ziehen, 7km von EDMY entfernt wäre genügend Höhe um zig Felder mit niedrigen Raps, Weizen, Wiesen usw. auszusuchen, ich denke eine Bauchlandung mit Fahrwerk eingefahren im Raps ist besser als bei 15kn Wind den Schirm zu ziehen. Aus 600m, 2000feet wäre dort sogar Flugplatz Altötting vermutlich erreichbar gewesen, 3,3 km! Ein annährend 300km/h schnelles UL mit nur 70kW dürfte auf eine Gleitzahl 1:9 allemal kommen.
 
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Jemhadar

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Er war mein Cousin ich bin erschüttert. Ich werde ihn nie vergessen
 

Jemhadar

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Nein natürlich nicht, ich möchte auch ergründen wie ihm und dem Andern so etwas schlimmes passieren konnte.
 
innwolf

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Hallo,
nach den ersten veröffentlichen Hinweisen ist eine Ähnlichkeit naheligend:

13.04.2008

http://www.fliegermagazin.de/download/files/flm_2010-09_Unfallakte.pdf

Zur Erinnerung, Mac-Donald "fly-in" in München 11.08.1987

13.04.2008 UND 11.08.1987 haben ein Ausbildungsdefizit gemeinsam, die Piloten haben nicht realisiert daß zum Beschleunigen aus einem Langsamflug ( annährend Sackflug ) für fast alle Muster erst noch Höhenaufgabe nötig ist.

1987 erst beschleunigen mit nachdrücken auf minimum Single Engine Control Speed, "Vse", erst danach Leistung setzen!
2008, es dauert Zeit und damit Höhenverlust bis langsam Motorleistung gesetzt werden kann, nahe am stall kann Querruder zum torque-ausgleich mit Umkehrwirkung enden..., erst nachdrücken und Fahrt aufholen, dann Leistung setzen...

Es gibt etliche Abstürze im Zusammenhang mit Durchstarten und unmittlebar folgend Kontrollverlust.....


Für Segelflugpiloten ist das schon ab Alleinflugreife eine Selbstverständlichkeit.


Auch auf langen Bahnen gilt für viele Motorflugzeugmuster "jetzt muß gelandet werden" wenn hohe Anstellwinkel kurz vor dem Aufsetzen erreicht wurden.
 

arneh

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Hallo,
nach den ersten veröffentlichen Hinweisen ist eine Ähnlichkeit naheligend:

13.04.2008

http://www.fliegermagazin.de/download/files/flm_2010-09_Unfallakte.pdf
In dem verlinkten Artikel sind auch zwei echte Highlights drin, die einen hinsichtlich der garantierten Wirksamkeit von Rettungssystemen etwas zusammenzucken lassen:

Die Mindestausschusshöhe des Systems der Firma Galaxy liegt bei 130 bis 150 Metern über Grund.
Das Ausschussverhalten während einer Trudelbewegung wird jedoch nicht getestet.
und:
Die Sollrissnaht an der Fallschirmkappe ist weitgehend intakt geblieben. Sie öffnet sich erst bei einer Anströmgeschwindigkeit von über 120 km/h
Im Klartext: Für die Rettung aus einer Trudelsituation eignet sich das Rettungsssystem nicht. Zusammen mit einem Fluggerät, bei dem Abfangen aus Trudeln nicht im Rahmen der Zulassung nachzuweisen ist, weiß ich jetzt in welches Fluggerät ich mich mit Sicherheit niemals reinsetzen werde.
Warum werden solche offensichtlichen Widersprüche von den zulassenden Stellen so klaglos hingenommen? Genau wegen dem Vorhandensein eines Gesamtrettungssystems wird doch auf solche Späße wie Abfangen aus Trudeln im Rahmen der Zulassung verzichtet.

Ob das bei dem hier vorliegenden Fall ein Faktor war, bleibt abzuwarten, die Ähnlichkeiten der beiden Fälle (und das Aussehen der Wracks) lassen die Vermutung aber durchaus zu.
 
innwolf

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Hallo eine ergänzende Anmerkung,

was bedeutet 10% Überladung, aerodynamisch wohl Langsam- oder Sackflug mit sehr hohen Anstellwinkel, daraus folgt?

Meiner Meinung nach Flug an der Grenze zu Querrruderumkehrwirkung!

Segelfliegerschüler lernen Sackflug um die Längsachse mit dem Seitenruder zu stabilisieren!

Warum wohl!

Weniger um es in der Praxis anzuwenden sondern für ein Kennenlernen der Physik und Respekt vor dem Querrudner in der Situation!

Böse: Wofür hat ein C172-Pilot die Seitenruderpedale? Zum Rollen auf dem Platz.....
 
macfly

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Zwischenbereicht der BFU, Seite 34:
http://www.bfu-web.de/DE/Publikationen/Bulletins/2016/Bulletin2016-05.pdf?__blob=publicationFile

* Die Maschine war überladen.
* Es gab keine Fehlfunktionen am Triebwerk.
* Aus den Aufzeichnungen des Garmin Cockpitsystems geht hervor, dass in einer Höhe von ca. 3500ft MSL (3000ft GND) zwei mal nacheinander ein Langsamflug bis zur Stallwarnung geflogen wurde. Beim zweiten Mal trat der Stall auch ein und das UL geriet in einen Spiralsturz. 16 Sekunden später schlug das UL auf dem Boden auf.
* Das Rettungssystem wurde in 50m Höhe und 3 Sekunden vor dem Aufschlag gezogen.
 
innwolf

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Hallo,
die Unfallstelle liegt in ca. 1500feet MSL, also über Grund nur ca. 600m bei den Stallmanövern. Und diese 600m sind bei Trudelmanövern recht schnell verbraucht. Und ob das Verhalten betreff Recovery bei 10 - 12% Überladung ( Schwerpunkt? ) irgendwie erprobt ist?

Eine größere Masse bedeutet auch mehr Trägheitsmomente die mit der Restruderwirkung bei der ungüsntigen Anströmung im Stall zu überwinden sind...

Nach google earth in 380m NN, Topo50 000 Bayern 382n NN.
 
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