SCS - Inselstreit im Südchinesischen Meer

Diskutiere SCS - Inselstreit im Südchinesischen Meer im Aktuelle Konflikte Forum im Bereich Aktuell; China, Indien, Pakistan Aus meiner Sicht sehr schön dargelegt, das man viele Seiten sehen sollte und die Geschichte nicht außer Acht lassen...
papillon

papillon

Space Cadet
Dabei seit
07.05.2011
Beiträge
1.466
Zustimmungen
436
China, Indien, Pakistan

(...)Ich glaube zwar nicht, dass China einen Krieg anzetteln wird, um die Ansprüche komplett durchzusetzen, aber sie werden ganz sicher nicht ihre Inseln oder Stützpunkte aufgeben, zumal Vietnam, Taiwan und andere derzeit auch kräftig ausbauen, Sand aufschütten ... nur eben nicht im gleichen Maß wie China.

Deino
Aus meiner Sicht sehr schön dargelegt, das man viele Seiten sehen sollte und die Geschichte nicht außer Acht lassen kann.
Würde Dies als - überspitzt - schlicht einen der Neo-Kolonialen-Verteilungswettläufe bezeichnen. Die westliche Sicht legt scheinbar schon der Spiegel dar. Mal von der Chinesischen Sicht betrachtet würden dort auf absehbarer Zeit sicher US-amerikanische oder stellvertretend Australische Ansprüche geltend gemacht. Die ließen sich so aber schlecht in den hiesigen Medien verkaufen. China setzt lediglich die gleichen Mittel zur Wahrung der geostrategischen Interessen ein, wie Andere auch. Aus deren Sicht ein legitimes Mittel um die Eine und Andere Karte im Geostrategiespiel zu bekommen. Und sie haben offensichtlich das beachtliche logistische Können und die militärische Stärke das durch zu setzen.
Das soll kein Sympathisieren meinerseits sein, im Gegenteil. Aber wenn man Diese für uns zumindest an Aggression grenzende in Besitznahme kritisiert, tue ich das auch bei Anderen.
Zumal wir Europäer und damit sowohl unsere linksrheinischen Nachbarn wie die Briten, eh nur Zuschauer sind (zum Glück?). Und aus deren Sicht ist man schon stolz, wenn man die letzten "Konfetti" wie man in Frankreich sagt, noch beisammen hält.
 

Rhönlerche

Alien
Dabei seit
27.03.2002
Beiträge
8.718
Zustimmungen
2.778
Ort
Deutschland
China

Dort erheben viele Staaten seit langer Zeit Anspruch auf diese Riffe. China hat keinerlei Vorrecht. Es versucht jetzt aber, einseitig Tatsachen zu schaffen weil es sich stärker fühlt.

Solange einfach nur alle sich widersprechende Ansprüche erheben ist es kein Problem. Gibt es weltweit öfter mal. Wenn aber plötzlich einer mit der Brechstange kommt, wie jetzt, wird es gefährlich. Und zwar für alle, auch für China.
 

Sczepanski

Alien
Dabei seit
06.10.2005
Beiträge
7.934
Zustimmungen
3.373
Ort
Penzberg
China

Da muss ich Dich korrigieren ... CHina hat seit Jahrzehnten Ansprüche in dieser Region, die nur niemand erstgenommen hat.
...
Deino
ich hab die Ansprüche und deren Grundlagen schon vor Jahren auf Globdef http://www.globaldefence.net/archiv/artikel-analysen/asien-spratly-inseln/ erörtert.
Fakt ist, dass China die ältesten Ansprüche begründet, diese nie aufgegeben hat und lediglich in der "schwachen Phase der >ungleichen Verträge<", in denen sogar Kolonien in China selbst errichtet wurden, nicht durchsetzen konnte.

Aber der letzte "Zwischenfall" spielte sich auch gar nicht in dem Seegebiet ab, sondern nach meiner Kenntnis vor Hainan - wo mit Sanya einer der wichtigsten chinesischen Flottenstützpunkte liegt und schon vor Jahren ein US-amerikanisches Aufklärungsflugzeug zur Notlandung gezwungen war.
Und Hainan ist nun nicht einmal in der Kolonialzeit von Dritten beansprucht worden.
Da fragt man sich dann schon, was die USA dort wollen. Das ist so ähnlich, wie wenn sich Kuba und die USA um die Grenzziehung in der Karibik streiten und ein chinesisches Spionageflugzeug direkt vor dem Navy-Stützpunkt Newport kreuzt.
 

twolf

Testpilot
Dabei seit
03.12.2008
Beiträge
818
Zustimmungen
917
Ort
Nbg
China

Ist doch klar was die USA wollen, eine Ausdehnung verhindern, ob das jetzt Rechtens ist? Das dürfte keine Rolle spielen, für beide nicht! Und beide werden ihren Standpunkt mit allem möglichen Provokationen verdeutlichen.

Das ist weder schlau, noch Ungefährlich!
 
Deino

Deino

Alien
Moderator
Dabei seit
10.09.2002
Beiträge
12.017
Zustimmungen
9.429
Ort
Mainz
China

Ich denke, Du stellst genau dieses Thema ja auch in Deinem neuesten Buch dar.
Ist für das Wochenende als Lektüre vorgesehen, nachdem ich das andere Harpia Buch ausgelesen habe.
Ja, in der Tat ... das ist eines der kapitel.

Und wenn Du durch bist ... darf ich Dich um eine ehrliche und offene Meinung inklusive aller Kritik bitten ?


Dort erheben viele Staaten seit langer Zeit Anspruch auf diese Riffe. China hat keinerlei Vorrecht. Es versucht jetzt aber, einseitig Tatsachen zu schaffen weil es sich stärker fühlt.

Solange einfach nur alle sich widersprechende Ansprüche erheben ist es kein Problem. Gibt es weltweit öfter mal. Wenn aber plötzlich einer mit der Brechstange kommt, wie jetzt, wird es gefährlich. Und zwar für alle, auch für China.
Auch hier möchte ich wiedersprechen: Es stimmt, dass China starker, selbstbewusster , sagen wir schlicht robuster auftritt und im Gegensatz zu den anderen Staaten der Region schlicht als einiziges den politischen Willen, die finanziellen Mittel und die militärische Rückendeckung besitzt. Es ginge aber anders, die von Sczepanski dargelegten Ansprüche durchzusetzen und keener außer der USA wären in der lage etwas dagegen zu unternehmen.

Daher ist es schlicht falsch - vor allem chronologisch - zu sagen, CHina schafft jetzt Tatsachen: Es versucht nun mit noch relative zivilen Mitteln sich die Basen zu schaffen, die sich andere entgegen der chinesischen Ansprüche noch zur Zeit der Republik China schlicht unter den Nagel gerissen haben, als China nichts dagegen unternehmen. Aus dieser Sicht betrachtet haben andere Fakten geschaffen und STützpunkte errichtet auf chinesischem Territorium ....

Das Hauptproblem auch um das gestern schon mal angesprochene UNCLOSS, UN-Regeln und "internationalem" Recht ist, das das Konzept der stattlichen Suveränität, des Nationalstaates mit festen Grenzen and daraus ableitbaren Ansprüchen etwas zutiefst Westliches ist, das es lang, lange in Asien so gar nicht gab. Ergo, es hat sich niemand um die Ansprüche Chinas im Südchinesischen Meer gekümmert, sie wurden nie angegriffen, angezweifelt, was war in gewisser Weise egal ... nur jetzt in unserer Zeit warden auf einmal allerlei Regeln und Konventionen - in der Regel nach westlichem Maßstab nach dem WW II entstanden - ausgegraben, die belegen sollen, warum wer auf einmal was darf und wer nicht, wo Ansprüche liegen und wo nicht ...

Ein ganz ähnliches Beispiel sind doch gerade die Inseln um Japan. Nach dem WW II war klar definierrt, dass Japan ALLES zurückgibt, was damals besetzt worden sit ... dummerweise hatten sich die USA zu dieser Zeit bereits diese Inselchen unter den Nagel gerissen, so dass sie dann naicht in die Rückgabemasse Japans fielen, weil Japan sie ja nicht mehr besaß. Dass sie dann aber spatter - obwohl explizit als noch zu klärender Disput benannte Inselgruppe - von den USA an Japan und nicht CHina zurückgegeben wurde, weiß heute keener ... und in den USA interssieren es noch weniger. Nur da liegt auch mal wieder das Problem.

Wie schaon sooft gesagt, CHina macht sicher nicht alles Richtig ... aber aus Sicht der USA auf Regeln und Konventionen zu pochen, die man selbst nicht unterzeichnet hat, die man selbst je nach eingenen Interessen biegt, beugt und verschiebt ist schlicht verlogen und damit in keinster Weise hilfreich in der Sache. Eher im Gegenteil und das ist ja gerade das, was die USA woollen: Ein neues (altes) Feindbild aufrecht erhalten, von eingenen Angelegenheiten ablenken, den eigenen Einflussbereich nicht aufgeben wollen ...

Deino
 

Sczepanski

Alien
Dabei seit
06.10.2005
Beiträge
7.934
Zustimmungen
3.373
Ort
Penzberg
China

Ist doch klar was die USA wollen, eine Ausdehnung verhindern, ob das jetzt Rechtens ist? Das dürfte keine Rolle spielen, für beide nicht! Und beide werden ihren Standpunkt mit allem möglichen Provokationen verdeutlichen.

Das ist weder schlau, noch Ungefährlich!
das Problem mit den Regeln ist, dass sie nur die Schwächeren schützen - die Stärkeren brauchen keine Regeln, um ihre Interessen durchzusetzen.
Wenn man jetzt mit diesen Regeln (die der Stärke wesentlich bestimmt hat) als Schwächerer auf sein Recht besteht, und dieses durchsetzen will, dann benehmen sich die "Regelaufsteller aus dem Westen" wie bei einem Fußballspiel, bei dem der Trainer einer Mannschaft die Regeln bestimmt (Völkerrecht), die Mannschaften aufstellt (unterschiedlich aufrüstet) und - wenn sein Protége trotzdem verliert - solange gegnerische Spieler vom Platz stellt (Boykott), bis er seiner Mannschaft wieder zum Sieg verhelfen kann.
Eine solche Art von globaler Hegemonie kann nicht zur Befriedung sondern nur zur Rebellion gegen die Dominanz der entsprechenden Weltmacht führen.
Also wäre es schon im Interesse der Befriedung sinnvoll, wenn sich die globalen Mächte in regionalen Differenzen etwas mehr zurückhalten würden.
 
Zuletzt bearbeitet:

Rhönlerche

Alien
Dabei seit
27.03.2002
Beiträge
8.718
Zustimmungen
2.778
Ort
Deutschland
China

Der Konflikt ist ja nicht China-USA sondern China-Rest der Nachbarn/Welt.

Außerdem reden wir hier von neuen Ansprüchen. Inseln die künstlich gebaut werden, obwohl das gegen internationales Recht verstößt. Anschließend werden unter Bezugnahme auf genau dieses internationale Recht einseitige Ansprüche durch China darauf erhoben.

Warum kann man da keinen Modus Vivendi finden, wie etwa mit Taiwan, auf das China auch Ansprüche erhebt, mit dem es aber gleichzeitig Milliardengeschäfte macht?

Daher ist es schlicht falsch - vor allem chronologisch - zu sagen, China schafft jetzt Tatsachen
Verstehe ich nicht. China schafft Tatsachen. Deswegen gucken die USA jetzt nicht mehr zu, sondern nehmen ihre bestehenden Rechte weiter demonstrativ wahr.
 
Deino

Deino

Alien
Moderator
Dabei seit
10.09.2002
Beiträge
12.017
Zustimmungen
9.429
Ort
Mainz
China

Der Konflikt ist ja nicht China-USA sondern China-Rest der Nachbarn/Welt.

Außerdem reden wir hier von neuen Ansprüchen. Inseln die künstlich gebaut werden, obwohl das gegen internationales Recht verstößt. Anschließend werden unter Bezugnahme auf genau dieses internationale Recht einseitige Ansprüche durch China darauf erhoben.

Warum kann man da keinen Modus Vivendi finden, wie etwa mit Taiwan, auf das China auch Ansprüche erhebt, mit dem es aber gleichzeitig Milliardengeschäfte macht?
Doch, der Konflikt ist überwiegend mit den USA, weil keiner ihn so einseitig befeuert ohne auch die den kleinsten Anspruch selbst in der Regiion zu haben. Den USA geht es ja nicht um Gerechtigkeit oder FON - wie gesagt, den freien zivilen Handel einzuschränken ist ja das Letzte, was China will - es geht ihnen darum, ihren Einflussbereich zu halten, ihre militärische Dominanz in dieser Region ... und die wird nun gerade zum ersten Mal angekratzt. Darum scharren die USA ihre Alliierten um sich, suchen neue Allianzen, um China einzukreisen.
Das Argument, China ist zu groß und stark und die Kleinen brauchen Unterstützung mag ja stimmen, aber nicht durch einseitiges Beschuldigen und anderseitig einseitiges Ignorieren ... wenn sie tatsächlich an Frieden und Stabilität interessiert wären, könnten sie als Vermittler agieren, das Fehlverhalten beider Seiten anprangern und zu Mäßigung aufrufen. Tun sie aber nicht .. eher im Gegenteil.


Verstehe ich nicht. China schafft Tatsachen. Deswegen gucken die USA jetzt nicht mehr zu, sondern nehmen ihre bestehenden Rechte weiter demonstrativ wahr.
Dann nochmal langsam: CHina hat dort Ansprüche seit Jahrhunderten, zu einer Zeit als es das Konzept staatlicher Souveränität usw. noch gar nicht gab und diese Ansprüche hat es auch nie ausfegeben. Zuletzt definitive als Republik CHina als "Nine-Dash-Line" fixiert. Nach dem WW II haben sich - zu einer Zeit als China politisch und vor allem militärisch nichts dagegen unternehmen konnte - andere und hier vor allem Vietnam, Malaysia, die Philippinen und auch Taiwan sich quasi alles an "Inseln" unter den Nagel gerissen, was als stützpunkt verwendbar war. Für CHina blieb quasi nichts.

Und nun schafft China Deiner Meinung nach einseitig Fakten ???

Und welche Rechte haben die USA in dieser Region ?? FON steht doch gar nicht zu Debatte, solange es zivil ist. Aber über eine - wenn auch künstliche - Insel zu fliegen, in deren Gewässer zu schippern und zu sagen, da ist juristisch gesehen nichts, wir dürfen das, geht doch an der Realität schlicht vorbei. Daher mag zwar in diesen Regeln dies stehen, es geht aber am Sinn vorbei.

Schau dir mal FON und UNCLOSS an, da heißt es recht genau als Definition von Insel, dass dies natürliche Gebilde sind, auf denen menschliche Besiedlung dauerhaft möglich ist .... und nun schau Dir die künstlichen Inseln an: Natürlich NEIN, aber sicherlich kann man da leben und sicher auch dauerhaft.

Wie gesagt, diese Regeln sind zu einer Zeit entstanden, als die technischen Möglichkeiten so etwas nie vorsahen ... sie jetzt zu ignorieren macht die Situation dadurch aber nicht "richtig" ?

Deino
 

Rhönlerche

Alien
Dabei seit
27.03.2002
Beiträge
8.718
Zustimmungen
2.778
Ort
Deutschland
China

Die USA haben dort, wie alle Staaten, das Recht der freien Passage. Mehr beanspruchen sie auch nicht.
Man kann als Staat sich nicht einseitig internationales Seegebiet aneignen. Das versucht China hier aber durch den Umbau von Riffen zu Inseln. Anschließend sperrt es das umliegende Seegebiet und den Luftraum und droht jedem, der durch will.
 
Deino

Deino

Alien
Moderator
Dabei seit
10.09.2002
Beiträge
12.017
Zustimmungen
9.429
Ort
Mainz
China

Die USA haben dort, wie alle Staaten, das Recht der freien Passage. Mehr beanspruchen sie auch nicht.
Man kann als Staat sich nicht einseitig internationales Seegebiet aneignen. Das versucht China hier aber durch den Umbau von Riffen zu Inseln. Anschließend sperrt es das umliegende Seegebiet und den Luftraum und droht jedem, der durch will.
Doch, auch dazu muss ich Dich korrigieren.

Wurden sie wie täglich hunderte andere zivile Frachtschiffe durchschuippern oder es als Forschungsmission zur Untersuchung des Einflusses auf das Ökosystem der Riffe bezeichnen, ware alles o.k. Aber NEIN, sie müssen mit P-8, EP-3 und B-52 direct drüber und mit Kriegsschiffen innerhalb der 12 Meilen Zone durch. Und dann wundern sie sich, dass sie abgedrängt, abgefangen oder auch nur angefunkt warden ??

Wenn das keine Provokation ist, dann weiß ich auch nicht.

Noch einmal ... es mag juristisch so sein, aber es es wiederspricht schlicht allen Fakten und vor allem suchen sich die USA eben nur die Paragraphen raus, die ihnen passen und andere warden schlicht ignoriert.

Deino
 

Rhönlerche

Alien
Dabei seit
27.03.2002
Beiträge
8.718
Zustimmungen
2.778
Ort
Deutschland
China

Ist das nicht eine sehr einseitige Wahrnehmung? Wir reden hier immerhin vom Völkerrecht, nicht von etwaigen, einseitigen Interpretationen der USA. Es ist nach internationalem Recht völlig unstrittig, dass man Riffe nicht in Inseln umbauen darf, um daraus Hoheitsrechte abzuleiten.
 
Deino

Deino

Alien
Moderator
Dabei seit
10.09.2002
Beiträge
12.017
Zustimmungen
9.429
Ort
Mainz
China

Ist das nicht eine sehr einseitige Wahrnehmung? Wir reden hier immerhin vom Völkerrecht, nicht von etwaigen, einseitigen Interpretationen der USA. Es ist nach internationalem Recht völlig unstrittig, dass man Riffe nicht in Inseln umbauen darf, um daraus Hoheitsrechte abzuleiten.
Tut China das ?? Auch das habe ich schon versucht zu erklären: Zum Leidwesen der USA und anderer deklarieren die CHinesen nicht, was sie dort tatsächlich ableiten. Es ist dazu schlicht nichts Offizielles zu hören ... ganz im Gegenteil zu den friedlichen Nachbarn wie vor allem Vietnam, die sehr wohl "ihre" Inseln als ihr Territorium deklarieren.

Daher wie sooft:
Warum ist es falsch, wenn die CHinesen es machen, aber Vietnam sogar noch mehr ableitet nicht ?
Warum ist es gegen geltendes UN-Recht, wenn CHina Inseln ausbaut, aber nicht, wenn Japan Felsen befestigt, Taiwan und Vietnam aufschütten?
Warum ist es eine einseitige "Inbesitznahme", wenn China sich in seinem Territorium (oder besser Hinterhof) ausdeht, Taiwan, Vietnam und die Philippinen sich aber genau dort vorher zu Unrecht ausgedehnt haben und Inseln besetzt haben?

... und wo der Passus steht, dass man Riffe nicht umbauen darf weiß ich auch nicht ? Hat nicht Japan erst den neuen Flughafen Tokio-Haneda auch künstlich angelegt ? JA; der liegt schon in jap. Hoheitsgebiet, aber da sagt keiner war oder zweifelt es an.

https://de.wikipedia.org/wiki/Flughafen_Tokio-Haneda

Und was das Völkerrrecht angeht im Zusammenhang mit USA, da ware ich seeeehr vorsichtig. Alleine schon nicht Nichtratifizierung von eben diesem Schriftstück, das sie den Chinesen ständing vorhalten und aus konkret dem Grund, dass es eigenen, nationalen Sicherheitsbedenken widerspricht, sagt doch schon alles. Wenn dies dort unten nicht eigene, nationale Angelegenheiten der CHinesen sind, was ist es den dann ?

Daher sage ich ja schon lange, es muss eine international Konferenz her, die das regelt ... aber nicht ein selbsternannter Weltpolizist, der unter dem Deckmantel, seine Dominanz zu wahren die Fehler nur einseitig anprangert und die anderen sogar noch dazu ermuntert dasselbe zu tun (siehe Japan).


Ich gebe Dir damit Recht, dass meine Wahrnehmung einseitig zu sein scheint, aber wer die Fakten - und hier vor allem die geschichtlichen Hintergründe der Region - außer Acht last, der ist meiner Meinung nach noch einseitig.

Deino
 
Deino

Deino

Alien
Moderator
Dabei seit
10.09.2002
Beiträge
12.017
Zustimmungen
9.429
Ort
Mainz
China

Du klingst wie ein 100-prozentiger Unterstützer der offiziellen chinesischen Version. Da ist Dir unbenommen aber viele Staaten und das internationale Seerecht sehen es anders.

http://www.nzz.ch/international/pekings-wachsende-inseln-1.18519680
Ohne jetzt böse sein zu wollen, könnte ich Dir dann aber die Rolle eines einseitigen US-Falken unterstellen.

Und was soll diese - sorry - lahme Quelle der Züricher Zeitung, die mit keinen Worten auf die Geschichte eingeht?
Da wird nur nachgeplappert, was in jedem US-Blatt auch zu lesen ist.

Hast Du den meine Quelle gelesen ?
http://chasfreeman.net/diplomacy-on-the-rocks-china-and-other-claimants-in-the-south-china-sea/

Ich gebe Dir doch Recht, dass da eine Einigung her muss, aber wenn Du CHina anklagst, dann auch Vietnam und andere.

Mit bislang nicht einer einzigen Silbe gest Du auf die - meiner Meinung nach berechtigten Einwände CHinas - ein, dass nur ihre Aktionen provokant sind, dass nur ihre besetzten Inseln umstritten oder gar illegal sind.

Warum soll dann das Baggern von Taiwan gerechtfertigt sein, warum sollten Vietnams Gebietsansprüche berechtigt sein?

Warum ??? ... das ignorierst Du alles vollkommen. Wenn das nicht einseitig ist!

Deino
 

Rhönlerche

Alien
Dabei seit
27.03.2002
Beiträge
8.718
Zustimmungen
2.778
Ort
Deutschland
China

Das Thema hier ist ja China. Man braucht nicht alles miteinander zu vermischen, wenn man über China reden will. Deswegen brauchst Du mir nicht vorzuwerfen, dass ich nicht abschweife.
Die USA sind hier ja nur ein Beispiel für die Interessen der internationalen Nationen, die eine unbehinderte Schiffspassage im südchinesischen Meer, gemäß anerkannten Regeln, benötigen. Inklusive Deutschland. Und -wie gesagt- China braucht Handel und Seeverkehr auch.
 
Zuletzt bearbeitet:
Deino

Deino

Alien
Moderator
Dabei seit
10.09.2002
Beiträge
12.017
Zustimmungen
9.429
Ort
Mainz
China

Dass Du aber auf bislang keine meiner Argumente eingenagen bist, hat doch aber damit nichts zu tun ?
 

Sczepanski

Alien
Dabei seit
06.10.2005
Beiträge
7.934
Zustimmungen
3.373
Ort
Penzberg
China

Der Konflikt ist ja nicht China-USA sondern China-Rest der Nachbarn/Welt.

Außerdem reden wir hier von neuen Ansprüchen. Inseln die künstlich gebaut werden, obwohl das gegen internationales Recht verstößt. Anschließend werden unter Bezugnahme auf genau dieses internationale Recht einseitige Ansprüche durch China darauf erhoben.

Warum kann man da keinen Modus Vivendi finden, wie etwa mit Taiwan, auf das China auch Ansprüche erhebt, mit dem es aber gleichzeitig Milliardengeschäfte macht?

Verstehe ich nicht. China schafft Tatsachen. Deswegen gucken die USA jetzt nicht mehr zu, sondern nehmen ihre bestehenden Rechte weiter demonstrativ wahr.
nur zur Klarstellung:
1.
der Konflikt ist unter allen benachbarten Anrainern - und die USA greifen als "Nichtanlieger" gegen einen Anrainer in den Konflikt ein;
China und Taiwan berufen sich auf die gleichen historischen Grundlagen - und Taiwan unterhält immer noch auf der größten Insel Taiping Dao (chinesisch 太平島, Pinyin Tàipíng Dǎo oder auch Itu Aba, der größten natürlichen Insel der Spratly-Inseln einen Stützpunkt (im WW II ein japanischer U-Boot-Stützpunkt *) - auf den u.a. auch die Philippinen und Vietnam Anspruch erheben;
alle anderen Staaten haben ihre Ansprüche erst später erhoben;

2.
alle Anrainer - auch China - haben Inseln und Sandbänke, die teilweise sogar nur bei Ebbe frei liegen - besetzt und bauen sie im Rahmen ihrer Möglichkeiten aus;
die Philippinen als Beispiel haben ein ehemaliges, schrottreifes US-LST auf Grund gesetzt und nutzen das Wrack als ständig "bewohnte" Basis;

3.
Hintergrund ist, dass nach (westlichem) internationalem Seerecht nur die Inseln als staatliches Territorium gelten, die dauerhaft bewohnt sind - ob von einer Leuchtturmbesatzung, von Fischern oder einer Militäreinheit ist dagegen egal.


*) Anmerkung:
An dieser Insel lässt sich beispielhaft die Problematik der Ansprüche erläutern.
Seit jeher haben chinesische Fischer und Händler die Insel an der "Seidenstraße des Meeres" genutzt.
Das nehmen China und Taiwan als historische Grundlage.

Die Insel wurde offiziell 1887 von Frankreich als Teil von Indochina beansprucht und 1930 durch französische Truppen besetzt. Daher der Anspruch Vietnams als Nachfolgerstaat der französischen Kolonie.

Im Zweiten Weltkrieg wurde die Insel von Japan erobert und zu einer U-Boot-Basis ausgebaut. Administrativ wurde das Eiland dem Bezirk Takao (Kaohsiung), Teil der damaligen japanischen Kolonie Taiwan, zugeschlagen.
Nach dem Abzug der Japaner geriet Taiping Dao daher 1946 unter die Kontrolle der Republik China (Taiwan). Damit verbunden war die Eingliederung in die Provinz Guangdong.
Die Republik China (Taiwan) sicherte sich gegenüber Japan 1952 im Vertrag von Taipeh den (gesamt-)chinesischen Anspruch auf die Insel, wobei Taiwan ja auch beansprucht, die einzige legitime Vertretung für ganz China zu sein.
Zur Jahrtausendwende hatte Taiwan rund 150 Angehörige der Küstenwache auf der Insel stationiert.

Die "realen Besitzverhältnisse" sind also eine Folge von Besetzungen und Okkupationen, wobei die Okkupanten dann auch noch vertragliche Regelungen getroffen haben, die von den vorherigen Besitzern nicht anerkannt werden. Dieses "Spiel" ist über Jahrhunderte hin zu Lasten des schwachen kaiserlichen China erfolgt, das nicht die Macht hatte, sich zu wehren. Jetzt ist China stark genug, das Spiel als aktiver Akteur mit zu spielen - nicht nur als passives "Opfer". Und schon wird polemisiert.

Dabei war China über Jahrtausende hin (etwa im Gegensatz zum Römischen Reich oder den USA, um Beginn und Ende der beiden Jahrtausende zu benennen, die ich meine) überwiegend defensiver Akteur, jedenfalls nicht "erobernd".
Die territorialen Ausdehnungen des chinesischen Reiches - Tibeter, Mongolen, Mandschu - erfolgten im Wesentlichen dadurch, dass Herrscher dieser Völker jeweils China (ganz oder teilweise) eroberten, chinesisches Gebiet dem eigenen Herrschaftsgebiet zuschlugen und dann "sinisiert" und die eigenen Gebiete von Chinesen besiedelt wurden. Auf diese Weise ist z.B. die heutige Manschurei nördlich der chinesischen Mauer zum Bestandteil Chinas geworden.
 
Zuletzt bearbeitet:

Rhönlerche

Alien
Dabei seit
27.03.2002
Beiträge
8.718
Zustimmungen
2.778
Ort
Deutschland
China

Als Libyen erklärt hat, dass die Große Syrte fortan libysch sei, hat sich das völkerrechtlich auch nicht geändert, es blieb internationales Seegebiet. Die USA haben damals auch demonstrativ Schiffe und Flugzeuge dorthin geschickt. Warum folgt Ihr so einseitig der chinesischen Darstellung? Die USA können wir gerne aus dem Spiel lassen, aber alle anderen Anrainer dort sehen es anders als China. Wieso sollte China in dieser umstrittenen Frage einseitig Recht bekommen? Das Recht des Stärkeren? Seid Ihr dafür?
 

Sczepanski

Alien
Dabei seit
06.10.2005
Beiträge
7.934
Zustimmungen
3.373
Ort
Penzberg
China

Du vergleichst Äpfel mit Birnen - Libyen hat die Ausdehnung seines Hoheitsgebietes nicht aufgrund von Inseln vorgenommen, sondern ist vom Festland aus vorgegangen. Das ist auch die international anerkannte Methode. Die Hoheitsgewässer gehen vom jeweils nächsten Land aus - nationale Wirtschaftszonen sind etwas weiter, aber auch wieder vom Festland aus gemessen.

Wobei als "Festland" auch eine dauerhaft besiedelte Insel gilt (sonst wären Inselstaaten gar nicht rechtsfähig - und deshalb ist Helgoland die Grundlage für die deutschen Ansprüche in die Nordsee).

Und ich ergreife keine Partei, sondern habe am Beispiel "Itu Aba" die Genesis dargelegt, so wie hier http://www.globaldefence.net/archiv/artikel-analysen/asien-spratly-inseln/ auch.

Nochmal:
Vietnam beruft sich auf die Nachfolge der Franzosen, die diese Insel als Kolonialmacht besetzt hatten. Der Anspruch wird von den Philippinen und China nicht anerkannt, weil die Franzosen kein "herrenloses Land" besetzt hätten.
Die Philippinen, China und Taiwan berufen sich auf die vorhergehende, "vorkoloniale" Nutzung.
China und Taiwan berufen sich zudem auf die taiwanesische Vereinbarung mit den Japanern, die diese Insel von den Franzosen eroberten.
Die Philippinen berufen sich darauf, dass sie das nächstgelegene "Festland" haben.
Aber Itu Aba ist von Taiwan-Chinesen "dauerhaft besiedelt" und etwa gegen das Mischeef-Riff näher gelegen als die nächstgelegene besiedelte philippinische Insel.

Und China hat mehrfach erklärt, dass es seine Ansprüche auf dem vertraglichen Weg mit den anderen Anliegern klären will.
 
Thema:

SCS - Inselstreit im Südchinesischen Meer

Sucheingaben

content

,

9-Strich-linie

Oben