L’Epopée de l’Industrie et de l’Aéronautique, Albert (Frankreich)

Diskutiere L’Epopée de l’Industrie et de l’Aéronautique, Albert (Frankreich) im Luftfahrt im Museum Forum im Bereich Geschichte der Fliegerei; Ich möchte in den nächsten Tagen einmal die Sammlung "L’Epopée de l’Industrie et de l’Aéronautique" in der nordfranzösischen Kleinstadt Albert...
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Ich möchte in den nächsten Tagen einmal die Sammlung "L’Epopée de l’Industrie et de l’Aéronautique" in der nordfranzösischen Kleinstadt Albert vorstellen, die ich im Rahmen meines Urlaubs vor zwei Wochen besucht habe.

Es handelt sich um eine ziemlich unbekannte, private Sammlung, von der ich noch niemals (!) einen Artikel in einer Luftfahrtzeitschrift gesehen habe. Meine einzige Quelle ist ein Eintrag im diesbezüglichen Standardwerk "Aviation Museums and Collections of Mainland Europe" von Bob Ogden. Aber: Auch wenn der Eigentümer dieser Sammlung es einem nicht gerade leicht macht, von dieser überhaupt zu erfahren, sie zu finden und sie schließlich auch zu besuchen, kann ich einen Besuch durchaus empfehlen. Letzteres vor allem, da man direkt an die Exponate herankommt und außer Flugzeugen auch noch eine Menge von historischen Automobilien etc. ausgestellt sind, die einen Besuch des Geländes zu einer interessanten "Entdeckungsreise" machen.

Die Sammlung ist in einem Industriegebiet von Albert zu finden. Man nähert sich ihr m.E. am besten über die Straße D929 von Westen. an einem Kreisverkehr verläßt man diese in Richtung Stadtzentrum (Avenue Général Leclerc, D4929). Nach geradeaus-Durchfahren eines weiteren Kreisverkehrs geht es nach insgesamt nur 2 Minuten links in ein Industriegebiet (Rue de l'Industrie). An der Einmündung ist ein Schild mit den dort vertretenen Firmen und Institutionen. Dieses enthält auch einen Hinweis auf einen "Parc Aéronautique" sowie das Unternehmen Betrancourt SAS - genau da muss man hin! Hier das Firmengelände von außen:



Betrancourt ist nach meiner Interpretation der Eigentümer der hier beschriebenen Sammlung, deren Firmengelände auf der linken Seite der Rue de l'Industrie liegt. Auf der rechten Seite genau gegenüber liegt dann der "Parc Aéronautique" bzw. "L'Épopée de l'industrie et de l'Aéronautique".

Die Website der Sammlung ist hier zu finden: http://www.musee-eia.com/

Mein Besuch dort fand am 28. Mai dieses Jahres statt, d.h. die gezeigten Bilder sind an diesem Tag entstanden.
 
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Die o.a. Website der Sammlung besagt, dass ein Besuch für Einzelbesucher nur am Samstag - und zwar zwischen 9.00 und 12.00 h sowie 14.30 h und 18.00 h möglich ist. Gruppen können auch an den anderen Tagen (nach Voranmeldung) Einlass bekommen.

Meine Frau und ich waren am Freitagnachmittag in Albert angekommen und hatten uns vorsorglich bereits nach der Sammlung umgeschaut. Mithilfe der im Post 1 enthaltenen Beschreibung waren wir problemlos a.a.O. angekommen. Dort allerdings machte sich Ratlosigkeit breit: Das Gelände der Sammlung ist aufgrund der Flugzeugexponate im Außenbereich nicht zu übersehen - einen beim Besuch zu nutzenden Eingang zum Gelände jedoch konnten wir nicht wirklich identifizieren. Es gibt mehrere Tore, allerdings ohne echte Hinweisschilder, und diese waren (am Freitag) natürlich auch alle geschlossen.

Nachfolgend das einzige kleine Schild, das ahnen lässt, dass man am richtigen Ort ist (es sind wohl städtische Schilder - die 19 bezieht sich auf den Übersichtsplan zum Industriegebiet an der Rue de l'Industrie). Man erkennt, dass vor Ort die Bezeichnung "Park Aéronautique" offenbar mehr verbreitet ist, als der "offizielle" Name "L'Épopée de l'Industrie et de l'Aéronautique" (was aber - klein - ebenfalls auf dem Schild zu sehen ist. Ein Empfang (französisch: "Accueil") bei dem man sich melden und eine Eintrittskarte kaufen kann, ist aber von außen nirgends auszumachen (übrigens auch nicht, wenn man sich dann auf dem Gelände der Sammlung selbst befindet).
 
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Am nächsten Tag (Samstag) kurz nach neun Uhr morgens standen wir wieder an der bereits am Vortag ausgemachten Stelle: Gleiche Situation, d.h. alls Tore zu und niemand zu sehen. Parkplätze sind einige direkt am Zaun des Ausstellungsgeländes vorhanden - ich nehme an, am Samstag kann man auch die Firmenparkplätze von Betrancourt gegenüber nutzen. Gekostet hat das Parken nichts.

Ein vorsichtiger Test des Tores erbrachte die Erkenntnis, dass dieses zumindest nicht verschlossen war:


Da wir nicht vorhatten, einfach wieder zu gehen, schlossen wir also unter Auto ab und begaben uns auf das Gelände. Natürlich begann ich sofort die im Außengelände befindlichen Exponate (man sieht auf o.a. Bild bereits den Vorderrumpf eines Verkehrsflugzeugs, das an einer Halle montiert wurde) zu fotografieren.

Nach etwa fünf Minuten kam von gegenüber (Firmengelände Betrancourt) eine Dame hinübergelaufen, die uns etwas zurief. Nachdem wir uns am Tor getroffen hatten, stellte sich heraus, dass diese wohl die Besucher in Empfang nehmen und das Eintrittsgeld kassieren sollte. Wo sie genau hergekommen ist: keine Ahnung. Das Betrancourt-Gelände machte am Samstagmorgen einen ziemlich verlassenen Eindruck. Nichtsdetrotrotz verstanden wir (mein Französisch ist ziemlich rudimentär), dass wir wohl 5 Euro/Person zahlen sollten - was wir dann auch (mitten auf der Straße) getan haben. Anschließend wurden wir von der Dame gefragt, ob wir denn die Caravelle besichtigen wollten - denn dann müsse sie uns aufschließen. Wir bejahten - und wurden von der Dame zur mit Passagiertreppe versehen Caravelle geführt. Dort schloss sie die Tür auf, wies uns noch auf die Hallen hin, die ebenfalls zur Ausstellung gehören würden - und verschwand!

Eine Stunde später sahen wir sie dann zusammen mit zwei Männern einen Auto-Oldtimer waschen, der mittlerweile auf dem Gelände aufgetaucht war. Andere Besucher haben wird am gesamten Vormittag übrigens nicht gesehen.

Man sieht also: Es ist nicht ganz ohne eine gewisse "Eigeninitiative" möglich, Zugang zur dieser Sammlung zu bekommen. Das Gute ist aber, dass man völlig unkontrolliert an alle Exponate herankommt, um diese von allen Seiten anzuschauen und Fotos zu machen. Was diesbezüglich jedoch verwundert, ist das Vertrauen des Eigentümers: Wir hätten nicht nur Schaden anrichten , sondern auch Dinge entwenden können - ohne dass dies aufgefallen wäre! Offenbar hat man in Albert noch keine schlechten Erfahrungen diesbezüglich gemacht...
 
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Es sollte zu Begnn deutlich gesagt werden, dass die Sammlung zwar hauptsächlich Luftfahrzeuge enthält, aber auch viele Kraftfahrzeuge, andere Fahrzeuge sowie diverse kleinere Maschinen und andere Gerätschaften zeigt - es ist also kein reines Luftfahrtmuseum. Die Sammlung besteht grob aus folgenden Teilen

- Freigelände mit ca. 10 Flugzeugen (keine nicht-Luftfahrt-Exponate)
- große Halle, teilweise mit offenen Seiten (Flugzeuge, Flugzeugteile und Kraftfahrzeuge)
- kleine Halle, geschlossen (Flugzeuge, Flugzeugteile und wenige nicht-Luftfahrt-Exponaten, z.B. Fahrräder)
- Halle zur Straße hin, mit hauptsächlich Flugzeug-Modellen sowie Kleinexponaten (nicht nur zum Thema Luftfahrt)

Beginnen möchte ich mit zwei Fotos des "Blickfangs" der Sammlung: Einem an die Halle "zur Straße hin" montierten Vorderrumpf einer Dassault Mercure 100, die so mit einem Bild auf der vorderen Hangarwand zusammenwirkt, dass der Eindruck eines (komplett) dreidimensionalen Airliners entstehen soll.

Offensichtlich war übrigens kein Zugang von innerhalb der Halle vorhanden, so dass ich nicht sagen kann, ob man von dort aus das Cockpit begehen kann - von außen bestand jedenfalls keine Möglichkeit.
 
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Aber alles der Reihe nach:

Wie schon geschrieben, machte sich an dieser Stelle (beim Fotografieren von Caravalle, T-33 und Airliner-Vorderrumpf - die Dame bemerkbar, bei der wir unseren Eintritt bezahlten und die uns dann voraus zur Caravelle zwecks Aufschließen ging. Hier das entsprechende Fotodokument:
 
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Was mich erstaunt hat, war die geringe Höhe des vorderen Eingangs, die auch für kleinere Leute ein deutliches Bücken erforderlich macht, um das Flugzeug zu betreten... Ähnliches war mir bereits letztes Jahr bei der de Havilland Comet IV im Museum of Flight, Seattle, aufgefallen - welche einer ähnlichen Generation wie die Caravelle angehört.
 
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Um die wenigen Bilder nachzuholen, die ich vor Eintreffen der "Aufsichts"-Dame gemacht hatte: Lockheed T-33A "35339" (in einer der Hallen befindet sich noch eine weitere, von Canadair in Lizenz gebaute, Maschine des gleichen Typs.
 
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Auf dem letzten Bild links im Hintergrund schon zu erkennen: Ein Airliner Vorderrumpf "im Gebüsch"
 
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