13.06.16: Notlandung auf A2 zwischen Herzebrock-Clarholz und Oelde (D)

[Spartacus]

Auch Motorstörungen / -schäden treten nicht spontan von Gott gewollt auf.

Da habe ich aber auch ein Gegenbeispiel:

Im Rahmen meiner Erstausbildung zum PPL-H bin ich Cross-Country gemeinsam mit meinem FI unterwegs gewesen.
Das Maschinen schnurrte selig in 2kft vor sich hin, alles war schick (all engine gauges green) und der Heimatkurs lag an.
Von einem Moment auf den nächsten gab's einen Schlag, als ob ein Zylinder des Lycosaurus mal eben gegen den Rotormast gehauen hätte. Das hat einmal kurz die gesamte Maschine geschüttelt, und danach war wieder alles in Butter, als ob nie was gewesen wäre (Bird Strike konnten wir ausschließen).
Mit deutlich erhöhtem Adrenalin-Spiegel sind wir ohne weitere Zwischenfälle auf der Homebase gelandet.
Danach intensive Kontrolle aller sicht- und erreichbaren Teile, Eintrag ins Bordbuch, etc...
Es war nichts zu finden. Auch nicht ein para Tage später von der Werft.
Die Maschine fliegt weiterhin ohne Auffälligkeiten seit Jahren fehlerfrei.

So was kommt nicht nur aus heiterem Himmel, das kann auch mal dahin zurückkehren und (hoffentlich) auch da bleiben :-)

Spartacus

 

[phantombjoern]

@Schwarzmaier auch du generalisierst Aussagen die hier getätigt werden.

ich meine nicht generell das Privatler ihre Notverfahren schlechter beherrschen als Berufler. Und ja Fehler kann jeder machen egal in welchem Status.
Ich behaupte nur das Berufler aufgrund von Vorgaben mehr ihre Notverfahren trainieren (zB Simulator...) als Privatler.

 

[schwarzmaier777]

......
Ich behaupte nur das Berufler aufgrund häufiger und mehr ihre Notverfahren trainieren (zB Simulator...) als Privatler.

Das stimmt !! Gebe ich dir völlig Recht. Selbst mit richtig viel Stunden ertappe ich mich immer wieder beim Vergessen.

Ich hab mich halt dazu hinreißen lassen die Haltung " .....mir passiert sowas nich und das kann ich viel besser ......" zu kommentieren.
und versuche mich ......

nach meiner Meinung könnte hier das Problem ein eigentlich ganz Anderes sein - nämlich die Ignoranz mit der die Motorstörung übergangen worden ist - wenn sie schon länger bestanden haben sollte ..... was ja nich bewiesen ist !!

Und das bringt u.U. Andere in Gefahr - er selbst..... ja eher sein Problem.

Ingo

 

[phantombjoern]

Das können wir alle nicht beantworten und vermuten nur (war es wirklich die Morane die hier irgendjemand schon 40NM vorher mit Motoraussetzern gesehen haben will???).
Letztendlich weiß das nur der Pilot selber und er ist für seine Entscheidungen verantwortlich.
Dies wird er gegenüber der Unfalluntersuchungsstelle aussagen müssen und sich verantworten....

"nach meiner Meinung könnte hier das Problem ein eigentlich ganz Anderes sein - nämlich die Ignoranz mit der die Motorstörung übergangen worden ist - wenn sie schon länger bestanden haben sollte ..... was ja nich bewiesen ist !!

Und das bringt u.U. Andere in Gefahr - er selbst..... ja eher sein Problem."

Letztendlich ist es doch so jeder der in sein Auto steigt oder mit seinem Flieger aufsteigt bringt andere potenziell in Gefahr wenn er Probleme jeglicher Art ignoriert....

 

[macfly]

Zu diesem Fall gibt es Neuigkeiten. Die stafrechtlichen Ermittlungen gegen den Piloten wurden eingestellt:

http://www.westfalen-blatt.de/OWL/Lokales/Kreis-Guetersloh/Guetersloh/2581209-Pilot-steuerte-Flugzeug-auf-die-A2-keinen-Verstoss-gegen-luftrechtliche-Bestimmungen-Kein-Prozess-zur-Notlandung

Das Gericht und die Staatsanwaltschaft in Münster folgten der Einschätzung der Landesluftfahrtbehörde bei der Bezirksregierung Münster, die keinen Verstoß gegen luftrechtliche Bestimmungen feststellen konnte.

Nach einer Untersuchung des beschlagnahmten Flugzeuges und einer Auswertung von Bordbuch und Funkverkehr ist die Behörde laut Sprecherin Sigrun Rittich zur Überzeugung gekommen, dass der aus der Schweiz stammende Pilot in den wenigen ihm bleibenden Sekunden eine verantwortungsbewusste Entscheidung getroffen habe.

In einem früheren Artikel der gleichen Zeitung (im obigen Artikel verlinked) heißt es zudem

Weil es weder Schäden noch Verletzte gab, wird auch die Bundesstelle für Flugunfalluntersuchung keine weiteren Ermittlungen vornehmen.

Damit dürfte der Fall straf- und luftfahrtrechtlich abgeschlossen sein.