Die Antwort kommt reichlich spät, aber hier findet man eine recht genaue Beschreibung dessen was während des Flugs im Cockpit passiert ist (
Bugatti Aircraft Association - News).
Meine Vermutung:
Die Motordrehzahl der Hinterenpropellermors blieb die ganze Zeit nahe 5800 U/min, bei der Drehzahl hat ein Hyabusamotor vielleicht die Hälfte seiner maximalen Leistung. Offenbar misstraute der Pilot dem komplizieren Antriebssystem mit Ketten, Kupplungen, langen Kardanwellen und Getrieb und startete mit deutlich weniger als der maximal möglichen Leistung. Als dann die Kupplung des Vorderpropellermotors durchrutschte und der Motor an die Drehzahlgrenze geriet (man muss sich ein lautes "Nängnängnäng" vorstellen) geriet es wahrscheinlich ein Stück Weit in Panik. Eine gebrochene und herumwirbelnde Antriebswelle ist extrem gefährlich, also hat er die Priorität auf Absenken der Leistung gelegt (Hebel Vorderpropellermotor in Richtung Leerlauf, aber nicht vollständig). Motoradmotoren sind sehr drehfreudig, und da anscheinend die Kupplung vollständig trennt, drehte der Vorderpropellermotor trotz geringer Last wieder an die Maximaldrehzahl. Ich kann mir vorstellen, dass es in so einem Moment schwierig ist, schnell zu entscheiden welcher Motor grade an der Drehzahlgrenze brüllt und man kann darüber übersehen, dass der zweite Motor mit viellecht 50% Leistung läuft (insgesamt stand damit nur 25 % der maximalen Leistung zur Verfügung). Vermutlich, hat es ihn irretiert, dass trotz zurückgenommenen Gashebels wieder ein Motor am Drehzahllimit war und sich deshalb nicht getraut, die Leistung des Hinterpropellermotors zu erhöhen, vielleicht hat er an diese Möglichkeit in dem Moment auch gar nicht gedacht. Den in Teillast arbeitenden Motor nimmt man akkustisch kaum war, wenn der andere an der Drehzahlgrenze arbeitet. Wären die Propeller konventionell links und rechts angeordnet gewesen, wäre das mit Sicherheit leichter gewesen, weil die Zuordnung dann intuitiv ist.
Es ist sicher sehr gefährlich ein zweimotoriges Flugzeug mit halber Motorleistung starten zu wollen wenn bei dieser Einstellung ein sicherer Start bei einem Motorausfall nicht mehr möglich ist. Das Flugzeug war sein Baby, es sollte nur noch dieser Flug stattfinden bevor es einem Museum übergeben werden sollte. Man kann sich leicht denken, dass ein proffessioneller Testpilot der nicht in das Projekt involviert gewesen wäre, unter diesen Umständen nicht gestartet wäre. Wenn man sich in die Situation hineindenkt, ist es menschlich sehr verständlich, dass er diesen Fehler gemacht hat.