Sczepanski
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Wie die SÜDDEUTSCHE ZEITUNG heute (print, Wirtschaft, S. 20 unter dem Titel "Aus eigener Kraft") berichtet, hat China einen Triebwerkshersteller für zivile Triebwerke gegründet.
Die Aero Engine Corporation of China (AECC) gehört dem Staat und den beiden staatlichen Luftfahrtkonzernen Aviation Industry Corporation of China (Avic) und Commercial Aircraft Corporation of China (Comac), die ihre jeweiligen Tochterunternehmen bzw. Triebwerkssparten in die neue Firma einbringen. Damit sind 96.000 Mitarbeiter mit einem Stammkapital von 7,5 Mrd. US-$ in einem gemeinsamen Unternehmen zusammen gefasst.
China importiert bisher Triebwerke für den zivilen Bedarf - für das Regionalflugzeug ARJ 21 von General Electric und die Leap-Triebwerke für die Comac C 919 von CFM International (Tochterfirma von GE und der französischen Safran). Diese Abhängigkeit soll baldmöglichst beendet werden. China zieht da politisch Schlüsse z.B. aus dem Iran-Embargo, und wirtschaftlich soll die eigene Industrie gestärkt werden.
Ich vermute, dass neu entwickelte zivile Triebwerke mit ihren hohen Maßstäben an Wirtschaftlichkeit, Geräuscharmut und Zuverlässigkeit dann auch den militärischen Einsatzbereich befruchten werden.
Schließlich ist bekannt, dass die Triebwerkssparte eine Schwäche der militärischen Luftfahrtindustrie in China ist - insbesondere, was die Zuverlässigkeit der Anlagen betrifft. Und während Zivilflugzeuge wie die A 320 schon in China montiert werden, weigern sich die westlichen Triebwerkshersteller, Gemeinschaftsunternehmen mit Technologietransfer zu gründen oder gar Lizenzen abzugeben.
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