Hannes Arch verunglückt

Diskutiere Hannes Arch verunglückt im Flugunfälle und Flugunfallforschung Forum im Bereich Luftfahrzeuge allgemein; Frage an die Heli Piloten: Sind Versorgungsflüge von Hütten, bzw. generell Flüge(Außenlandungen) im Hochgebirge bei Dunkelheit gängige Praxis ...
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flusimex

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Frage an die Heli Piloten: Sind Versorgungsflüge von Hütten, bzw. generell Flüge(Außenlandungen) im Hochgebirge bei Dunkelheit gängige Praxis ?, zum Zeitpunkt gab es auch kein Mondlicht.
Mich hat das schon etwas erstaunt, Helifliegen im Hochgebirge ist an sich schon(für Mensch und Maschine) fordernd, vor allem die Winde können die Maschine schon vom Flugweg abbringen, Materialseilbahnen sind bei derartigen Einsätzen zusätzlich eine Gefahr.
Ich denke Militär/Polizei verwenden bei Nachtsichtflügen aus guten Grund auch Restlichtverstärker.
 
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Tyno

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Frage an die Heli Piloten: Sind Versorgungsflüge von Hütten, bzw. generell Flüge(Außenlandungen) im Hochgebirge bei Dunkelheit gängige Praxis ?, zum Zeitpunkt gab es auch kein Mondlicht.
Der Arch wurde von den Behörden früher schon bestraft für unerlaubte Flüge, zum Beispiel unter(!) Brücken durch.
 

bo 108

Fluglehrer
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Frage an die Heli Piloten: Sind Versorgungsflüge von Hütten, bzw. generell Flüge(Außenlandungen) im Hochgebirge bei Dunkelheit gängige Praxis ?, zum Zeitpunkt gab es auch kein Mondlicht.

Die Frage ist wieviel Nachtflüge er bisher überhaupt durchgeführt hat. Aber generell würde kein bodenständiger Berufspilot im Hochgebirge ohne Nachtsichtgerät und der dazugehörigen Instrumentenausstattung solche Flüge durchführen.Auch wenn es nur ein Rückflug war, die Gefahr des referenzverlustes ,der Fallwinde, technische Probleme... wären unkalkulierbar gross.
 
GorBO

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@flusimex
Nein, tatsächlich ist Außenlastfliegerei in der Nacht die große Ausnahme. Auch mit Nachsichtgeräten ist es nur unter großen Schwierigkeiten möglich. Dazu gehört ein erheblicher Trainingsaufwand.
Landungen auf unbeleuchteten Plätzen oder gar Außenlandeflächen ist auch so eine Sache, die man nicht mal eben macht.
Das Problem an beidem ist die Referenz, die man zum Schweben benötigt. Sobald man in größerer Höhe schwebt fehlen diese Referenzen, so lange sie nicht durch den Landescheinwerfer beleuchtet werden oder selber leuchten. Aber auch dann muss die Beleuchtung stark genug sein, dass Objekte dreidimensional wahrgenommen werden können. Nur als Beispiel: in 20m Höhe reicht der Landescheinwerfer nicht aus um schräg vor dem Hubschrauber ein Objekt ausreichend zu beleuchten. Und 20m ist für Außenlastarbeit eine gängige Höhe.
 
Chopper80

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Wie kommt ihr auf Aussenlastfliegerei bei Nacht? Es war ja der Rückflug von der Hütte...

C80
 
chopper

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Da wird oft Müll mitgenommen. Aber keine Ahnung, ob hier ein Netz dran hing.
 

marek54

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Luftverkehrsregeln 2014, § 24: »Flüge nach Sichtflugregeln bei Nacht«
..steht deutlich im Abschnitt (3). Für Helikopter eine Genehmigung nach Absprache mit Behörde für die Rettung u.ä. Steht nichts vom privaten Hüttenflügen.

Nun ist aber sehr traurig, dass ein erfahrene Ass ein mal in seinem Leben für kurze Fehlentscheidung so ein Preis zahlen muß.
--
 
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diver

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Arch ist nach nur 400m Flugweg in den Berg geflogen. Dort oben war es finster, kein Licht weit und breit und der Flug ist unter solchen Bedingungen nur nach Instrumenten zu kontrollieren. Ob die Robinson entsprechende Instrumente hatte und Arch auch die Erfahrung mit ihnen umzugehen wird wohl die Untersuchung zeigen. Nach den letzten Medienberichten scheint man auch von der Version des kommerziellen Fluges abzuweichen. Das war wohl nur ein privater Flug.

Ist schon auffallend, dass die "Großen" oft zuerst gehen. Da scheint es unterschiedliche Justierungen am akzeptierten Risikolevel zu geben. Das war auf jeden Fall ein Start, bei dem nichts schiefgehen durfte. Rückkehr zur unbeleuchteten Hütte oder Außenlandung kaum möglich.
 
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Tyno

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Wirft jedenfalls kein gutes Bild auf die Sport-Szene.
 

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Wie kommt ihr auf Aussenlastfliegerei bei Nacht? Es war ja der Rückflug von der Hütte...
In der Tat stand nur was Versorgungsflug zur Hütte. Ist aber wahrscheinlich fast Wurscht. Bei den zu erwartenden Licht und Sichtverhältnissen ist die Gefahr des Verlustes der optischen Referenz riesengroß. Höhe aufbauen muss er auch beim Abflug ohne Außenlast. Oder das Gelände fällt kurz ab, was im Hochgebirge fast schon normal ist, da gibt es sehr selten größere ebene Flächen, schon gar nicht bei den Hütten. Und dann ist die Referenz ganz schnell weg, wenn nicht rechtzeitig ein anderer Horizont sichtbar wird.
Ich wäre mit im gegeben Fall nicht mal sicher, dass das CFIT war, könnte mir sehr gut vorstellen, dass es ein echter Kontrollverlust durch Verlust der optischen Referenz war.
 
Schorsch

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Nun ist aber sehr traurig, dass ein erfahrene Ass ein mal in seinem Leben für kurze Fehlentscheidung so ein Preis zahlen muss.
Dahinter steckt vielleicht auch eine generelle Geisteshaltung. Rennfahrer/flieger haben nun mal oft einen gewissen "Mindset", der sich mit den eher drögen Regeln der Flugsicherheit nur teilweise verträgt.
 
hakö

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Der Arch wurde von den Behörden früher schon bestraft für unerlaubte Flüge, zum Beispiel unter(!) Brücken durch.
nicht in der Mehrzahl reden, wenn du nix weisst.
er flog EINMAL unter einer Brücke durch und erhielt 23.000€ Geldstrafe.
 

Tyno

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er flog EINMAL unter einer Brücke durch und erhielt 23.000€ Geldstrafe.
So eine hohe Strafe war aber nicht fair, wenn er sonst ganz korrekt geflogen ist. Irgendwo muss er zuvor schon den Promi-Bonus verloren haben.
 
mannigausa

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Ein altes Fliegersprichwort sagt: Es gibt viele mutige Flieger, es gibt viele alte Flieger, es gibt aber keine mutige alte Flieger.
 
_Michael

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So eine hohe Strafe war aber nicht fair, wenn er sonst ganz korrekt geflogen ist. Irgendwo muss er zuvor schon den Promi-Bonus verloren haben.
Über die faire Strafe entscheidet ein Gericht, nicht Tyno. Insgesamt ist so ein Stunt keine Bagatelle, selbst wenn die professionelle Ausführung das Risiko vielleicht auf ein völlig akzeptables Mass senkt. Aber es zeigt eben auch, dass man völlig auf Vorschriften pfeift und diese Mentalität hat in der Fliegerei nichts zu suchen. Insbesondere wenn möglicherweise noch kommerzielle Interessen (Red Bull) im Raum standen und/oder Unbeteiligte bzw. ein teures Bauwerk ungefragt einem Risiko ausgesetzt werden.
 
born4fly

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Und trotzdem hat diese Diskussion nicht das geringste mit dem tödlichen Unfall zu tun, um den es hier gehen sollte.
Mangels Fakten muss man nicht wild spekulieren...
 

Tyno

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Wieso soll Archs Risikoaffinität nichts damit zu tun haben?
 

bo 108

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Es gibt wohl eine Aussage des überlebenden Hüttenwirts.
“Hannes erklärte das seine Maschine eine Nachtflugausrüstung habe.Er akzeptierte es.
Als er in dem Heli sass und die Landescheinwerfer eingeschaltet waren, konnte man keine Konturen der Umgebung wahrnehmen.Sie tasteten sich im Kegel des Scheinwerfers vorwärts....als plötzlich eine Felswand auftauchte. Hannes schrie und versuchte noch die Maschine hochzuziehen wie bei einem Looping“ ....zu spät....

Es gibt ein Video bei Bild plus vom Krankenbett des überlebenden Passieres....
 
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jackrabbit

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@bo 108

Bei solchen Aussagen (Zitaten?) ist eine Quellenangabe fast zwingend.
Warum also ohne?
Der Hüttenwirt war auch nicht der Passagier.

Grüsse
 
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